8682 Neuinfektionen! Virologe rechnet damit, dass sich Corona-Lage deutlich zuspitzt

Am Sonntag meldet das RKI 8682 Corona-Neuinfektionen, die bundesweite 7-Tage-Inzidenz steigt auf 72,7. Entgegen mancher Befürchtungen steht Deutschland nach Einschätzung eines Virologens keine große Grippewelle bevor. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona in Deutschland vom 17. Oktober

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Keine Mundschutz-Pflicht mehr auf Flügen innerhalb Skandinaviens

10.20 Uhr: Bei Flügen innerhalb Skandinaviens muss ab Montag kein Mund-Nasen-Schutz mehr getragen werden. Die Fluggesellschaften SAS, Norwegian, Widerøe und Flyr einigten sich darauf, von Reisenden zwischen Dänemark, Norwegen und Schweden den Infektionsschutz nicht mehr zu verlangen. "Der norwegische Leitfaden zur Infektionskontrolle verlangt von Passagieren im Inland nicht mehr, Gesichtsmasken zu tragen, daher entfällt diese Anforderung an Bord von Widerøes Flügen", sagte Sprecherin Silje Brandvoll dem norwegischen Rundfunk.

Bei Flügen in andere Länder im Ausland müsse jedoch weiterhin ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Auf dem Flughafen Gardermoen, nahe der norwegischen Hauptstadt Oslo, wurde die Maskenpflicht bereits am Freitag aufgehoben.  

Virologe warnt vor steigenden Corona-Zahlen, doch gibt Entwarnung vor Grippewelle

07.30 Uhr: Der in diesem Herbst bislang allenfalls milde Anstieg der Corona-Infektionen wird sich in den nächsten Monaten voraussichtlich erheblich beschleunigen. Das prognostiziert Oliver Keppler, Leiter der Virologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. In den kommenden Monaten sei eine deutliche Verschärfung des Infektionsgeschehens zu erwarten.

"Unser Leben verlagert sich nach innen", sagte der Wissenschaftler auf Anfrage. Das von manchen Fachleuten befürchtete Zusammentreffen einer vierten Corona-Welle mit einer gleichzeitigen großen Grippewelle hält Keppler aber für unwahrscheinlich.

Im Münchner Gesundheitsministerium heißt es: "Auch das Wetter hat uns in den vergangenen Wochen im Kampf gegen die Corona-Pandemie geholfen: Es war überwiegend freundlich, und es herrschten oft recht warme Temperaturen." Deshalb hätten sich viele Menschen im Freien getroffen, wo die Infektionsgefahr wesentlich geringer sei als in Innenräumen.

Trotz des möglichen Anstiegs der Corona-Zahlen rät Keppler nicht zu einer neuerlichen Verschärfung der Maßnahmen: "Grundsätzlich müssen wir in dieser Phase der Pandemie in verschiedenen Bereichen Lockerungen versuchen, um zu sehen, was gut vertretbar ist und wo man noch Hygienemaßnahmen oder Testungen zur Absicherung beibehalten muss." Pixabay Ein animiertes Coronavirus.

Keppler verwies auf die "gute Impfquote – das ist der zentrale Baustein – viele Genesene, eine hochwertige Testinfrastruktur und ja, auch ein gutes Verständnis der Übertragungswege des Virus. Situationsbezogene Schutzmaßnahmen zählen natürlich auch dazu." Damit meinen Mediziner etwa den von den meisten Menschen bislang beibehaltenen Verzicht auf das Händeschütteln.

Entwarnung will das Gesundheitsministerium nicht geben: "Wenn die Impfquote nicht hoch genug ist, können wir ein auch exponentielles Wachstum der Fallzahlen nicht ausschließen." Es gehe jetzt darum, gut durch den Herbst und den Winter zu kommen.

Entgegen mancher Befürchtungen steht Deutschland nach Einschätzung des Virologen keine gleichzeitige große Grippewelle bevor. "Ich erwarte keine schwere Grippesaison", sagte Keppler. "Die Grippe wandert alternierend von der Süd- zur Nordhalbkugel und wieder zurück" – immer im jeweiligen Winterhalbjahr.

Doch weltweit seien Influenzaviren in der menschlichen Population durch die Corona-Hygienemaßnahmen weit zurückgedrängt worden. "Auf der Südhalbkugel waren zwei Winter hintereinander kaum Infektionen zu verzeichnen." Dementsprechend ist nach Kepplers Einschätzung auch auf der Nordhalbkugel kein massenhaftes Auftreten von Grippeviren zu erwarten. "Einen effizienten Eintrag des Virus bei uns im bevorstehenden Winter halte ich daher für unwahrscheinlich", sagte Keppler. "Covid-19 muss auch in diesem Winter unser Hauptaugenmerk gelten."

Dennoch sollte die voraussichtlich vergleichsweise entspannte Lage bei der Grippe nach Kepplers Überzeugung für gefährdete Menschen kein Grund zur Sorglosigkeit sein: "Alle Personen, denen die Ständige Impfkommission auch in früheren Jahren die Grippeimpfung empfohlen hat, sollten sich wie zuvor impfen lassen." Dazu zählen unter anderem Menschen ab 60 Jahren, Schwangere, Vorerkrankte und medizinisches Personal.

RKI meldet 8682 neue Corona-Fälle – Inzidenz steigt weiter auf 72,7

Sonntag, 17. Oktober, 07.00 Uhr: Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland ist am fünften Tag in Folge gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 72,7 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 70,8 gelegen, vor einer Woche bei 66,1 (Vormonat: 74,7).

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 8682 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.05 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 7612 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 17 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 24 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.373.789 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.147.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 94.618.

Baden-Württemberg lockert Maskenpflicht an Schulen

22.55 Uhr: Trotz zahlreicher Corona-Fälle bei Kindern und Jugendlichen hält Baden-Württemberg an den Lockerungen der Maskenpflicht in Schulen ab Montag fest. Noch an diesem Wochenende will das Kultusministerium eine geänderte Corona-Verordnung notverkünden. Die Pläne sind schon bekannt: Schülerinnen und Schüler müssen am Platz keine Maske mehr tragen. "Auf den sogenannten Begegnungsflächen gilt die Maskenpflicht aber weiterhin – sie bleibt dort als Sicherheitszaun erhalten", erläuterte das Ministerium. Auch Lehrer und Lehrerinnen können die Maske ablegen, wenn sie 1,5 Meter Abstand einhalten. Das Robert Koch-Institut hatte am Freitag berichtet, in den vergangenen vier Wochen seien bundesweit 636 Ausbrüche in Schulen übermittelt worden – wegen möglicher Nachmeldungen sind demnach aber insbesondere die vergangenen beiden Wochen noch nicht zu bewerten.

"Schulschließungen unbedingt vermeiden": Kinderärzte fordern Kinder und Jugendliche zu Corona-Impfung auf

10.19 Uhr: Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin hat Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren eindringlich aufgefordert, sich gegen Corona impfen zu lassen. "Nachdem Daten von über zehn Millionen Kindern und Jugendlichen erhoben wurden, empfehle ich die Impfung den über 12-Jährigen heute allgemein und uneingeschränkt, ich werbe dafür so dringlich wie bei Erwachsenen", sagte Verbandspräsident Jörg Dötsch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag). Die Risiko-Nutzen-Abwägung falle eindeutig zugunsten der Impfung aus.

Gregor Fischer/dpa/Symbolbild Eine Corona-Schutzimpfung wird durchgeführt.  

Mit Blick auf die Corona-Situation in Schulen sagte Dötsch: "Wir wollen weiterhin keine Durchseuchung der Kinder – aber wir wollen auch unbedingt vermeiden, dass die Jüngsten nochmal unter den Folgen der Schulschließungen und der Isolationsmaßnahmen leiden müssen." Die Infektionszahlen seien "nicht mehr das Entscheidende, auch nicht dann, wenn sie regional sehr hoch sind."

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, zeigte sich dagegen von der derzeitigen Entwicklung besorgt. "Auch wenn die allgemeinen Infektionszahlen derzeit noch stagnieren, nehmen gerade an Schulen die Infektionsausbrüche aktuell in einem Ausmaß zu, wie wir es bislang im Pandemieverlauf nicht kannten, vor allem nicht zu einem so frühen Zeitpunkt vor dem Winter", sagte Meidinger der "Passauer Neuen Presse" (Samstag).

Ein "Licht am Ende des Tunnels" sei, dass die Impfquote bei 12- bis 17- Jährigen schnell ansteige. "Wenn es in diesem Land ein Impfangebot für jeden gibt, natürlich auf freiwilliger Basis, dann kann man auch an Schulen zur weitgehenden Normalität zurückkehren", sagte Meidinger. Dies werde aber nicht vor dem Frühjahr sein.

Fast 11.000 neue Corona-Fälle – Inzidenz erstmals seit 20. September wieder über 70

Samstag, 16. Oktober, 07.16 Uhr: Nach wochenlanger Stagnation scheint das Infektionsgeschehen in Deutschland wieder etwas Fahrt aufzunehmen. Die 7-Tage-Inzidenz lag erstmals seit 20.9. wieder über der Marke von 70. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 70,8 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 68,7 gelegen, vor einer Woche bei 64,4 (Vormonat: 76,3).

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 10.949 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.52 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 8854 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 75 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 65 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.365.107 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI am Freitag mit 2,02 (Donnerstag 1,93) an. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.141.500 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 94.601.

In Thüringen sind immer mehr gefälschte Impfpässe im Umlauf

18.46 Uhr: In Thüringen sind offensichtlich immer mehr gefälschte Impfpässe im Umlauf. Entsprechende Hinweise hätten sich zuletzt gemehrt, teilten die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT) und das Gesundheitsministerium am Freitag mit. Nach Angaben des   Pandemie-Stabsleiters der KVT, Jörg Mertz, wurden allein seit Montag mehr als 20 Fälschungen bekannt. Die Zahl habe sich im Vergleich zu den Vorwochen exponentiell erhöht. Seit Montag gibt es auch keine kostenfreien Bürgertests mehr. Friso Gentsch/dpa/Illustration Eine Spritze liegt auf einem Impfpass.

"Wir gingen eigentlich davon aus, dass sich nun mehr Menschen impfen lassen", sagte Mertz. Stattdessen habe überraschenderweise die Zahl der gefälschten Impfpässe zugenommen. Menschen versuchten damit, bei Apotheken digitale Impfzertifikate zu erlangen. Diese können dann etwa als Impfnachweis für die Gastronomie genutzt werden. Die KVT hat nach eigenen Angaben bereits erste rechtliche Schritte eingeleitet. "Die kriminelle Energie, die hinter den Fälschungen steht, ist erschreckend. Wir werden alle Fälle, die uns bekannt werden, zur Strafanzeige bringen", sagte die KVT-Vorsitzende Annette Rommel.

Die Kenntnisse zu Fälschungen im Impfpass und von Impfstempeln hätten zuletzt ein besorgniserregendes Level erreicht, hieß es weiter. Die KVT wies darauf hin, dass sämtliche Stempel für Impfstellen und Impfzentren im Freistaat ausschließlich von ihr in Auftrag gegeben werden. "Dieses Verhalten ist absolut verantwortungslos und bringt andere in Gefahr", erklärte auch Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke). Urkundenfälschung sei kein Kavaliersdelikt. Der Straftatbestand kann in schweren Fällen mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren geahndet werden.

Auch in Niedersachsen können Supermärkte 2G-Regel durchsetzen

16.54 Uhr: Supermärkte in Niedersachsen können, wenn sie möchten, nur geimpften und genesenen Menschen Zutritt zu ihren Läden gewähren. "Auch in Niedersachsen würde für den Einzelhandel und auch für die Supermärkte die Option bestehen, sich für 2G zu entscheiden", sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums der "Neuen Deister-Zeitung" am Freitag. 

In dieser Woche hatte Hessen erklärt, dass das 2G-Optionsmodell auf den gesamten Einzelhandel ausgeweitet werde, also auch auf den Lebensmittel-Einzelhandel. "Wir gehen davon aus, dass diese Option eher nur tageweise genutzt wird und Geschäfte des alltäglichen Bedarfs davon keinen Gebrauch machen werden", sagte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) laut Mitteilung.

In mehreren Bereichen in Niedersachsen bedeutet die Einführung der 2G-Regel den Wegfall von Maskenpflicht und Abstandhalten, etwa bei Veranstaltungen oder der Gastronomie. Dies ist bereits in der bestehenden Verordnung geregelt. Für den Einzelhandel würde ein 2G-Modell jedoch nicht den Wegfall der Maskenpflicht bedeuten, betonte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums.

Der Handelsverband Niedersachsen-Bremen (HNB) sieht eine solche Option mit großen Hürden im Alltag verbunden, etwa der Kontrolle beim Eingang. Der Anteil an interessierten Händlern am 2G-Modell sei verschwindend gering, sagte der HNB-Hauptgeschäftsführer, Mark Alexander Krack, der dpa am Freitag.

Biontech und Pfizer beantragen Impfstoff-Zulassung für Kinder

15.59 Uhr: Das Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer haben jetzt auch in Europa eine Zulassung ihres Corona-Impfstoffs für Kinder von fünf bis elf Jahren beantragt. Beide teilten am Freitag in Mainz und New York mit, dass sie der EU-Arzneimittelbehörde EMA die entsprechenden Daten zu den klinischen Untersuchungen übermittelt hätten. Dieselben Daten wurden bereits der US-Arzneimittelbehörde FDA übergeben.

Dort hatten Biontech und Pfizer am 7. Oktober die Notfallzulassung des Corona-Impfstoffs für Kinder von fünf bis elf Jahren beantragt. Die klinischen Studien zeigen nach Angaben von Biontech und Pfizer, dass der Impfstoff von Kindern in dieser Altersgruppe gut vertragen wird und eine stabile Immunantwort hervorruft. Anders als bei Jugendlichen wurde den Kindern dieser Altersgruppe nur ein Drittel der Dosis verabreicht.

An der Studie nehmen nach Angaben der Unternehmen insgesamt 4500 Kinder im Alter von einem halben Jahr bis elf Jahren teil, die Daten zu den Fünf- bis Elfjährigen beruhen auf 2268 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Beteiligt waren mehr als 90 Kliniken in den USA, Finnland, Polen und Spanien.

USA lassen geimpfte Reisende ab 8. November wieder ins Land

15.19 Uhr: Die USA lassen gegen das Coronavirus geimpfte Reisende ab dem 8. November wieder ins Land. "Die neue Reiseregelung der USA, die für ausländische Reisende eine Impfung verlangt, wird am 8. November beginnen", erklärte ein Sprecher des Weißen Hauses am Freitag im Kurzmitteilungsdienst Twitter. Die USA hatten im März vergangenen Jahres wegen der Corona-Pandemie Einreiseverbote unter anderem für Europäer verhängt.

Laborfehler: 43.000 Engländer womöglich doch mit Corona infiziert

11.34 Uhr: Etwa 43.000 Menschen in England könnten wegen eines Laborfehlers versehentlich zu Unrecht negative Corona-Testergebnisse erhalten haben. Die Gesundheitsbehörde Health Security Agency teilte am Freitag mit, dass die Untersuchungen in einem Labor in der Stadt Wolverhampton ausgesetzt worden seien. Insgesamt seien dort rund 400.000 Tests ausgewertet worden. Moritz Frankenberg/dpa/Symbolbild Eine medizinische Mitarbeiterin hält einen Tupfer für einen Abstrich in der Hand.

"Die überwiegende Mehrheit davon werden negative Ergebnisse gewesen sein, aber schätzungsweise 43.000 Menschen könnten zwischen dem 8. September und 12. Oktober ein falsches negatives PCR-Testergebnis erhalten haben, hauptsächlich im Südwesten Englands", betonte die Behörde.

Sie leitete eine Untersuchung ein. Es gebe keine technischen Probleme mit den Tests selbst, die weiterhin wie gehabt genutzt werden könnten. Die Behörden versuchen nun, die Menschen zu ermitteln, die noch immer infektiös sein könnten, und riefen zudem deren enge Kontaktpersonen auf, sich ebenfalls zu testen.

"Wir haben zuletzt eine steigende Zahl positiver Schnelltestergebnisse gesehen, denen negative PCR-Testergebnisse folgten", sagte Will Welfare von der Health Security Agency. Das habe die Behörde alarmiert.

US-Staatsanwälte hinterfragen Facebooks Umgang mit Impfgegnern

06.56 Uhr: Generalstaatsanwälte aus 14 US-Bundesstaaten wollen von Facebook wissen, ob prominente Impfgegner bei dem Online-Netzwerk von einer Sonderbehandlung profitiert haben. In einem am Donnerstag veröffentlichten Brief an Facebook-Chef Mark Zuckerberg beziehen sie sich auf Medienberichte, wonach das Online-Netzwerk für bekannte Nutzer Ausnahmen bei der Durchsetzung seiner Inhalte-Regeln gemacht hatte. Das System, das dies möglich gemacht haben soll, heißt Cross-Check und bringt Facebook schon seit Wochen Ärger.

Die Generalstaatsanwälte fragen nun, ob unter den prominenten Nutzern, für die es Ausnahmen bei Cross-Check gab, auch Impfgegner mit vielen Facebook-Abonnenten waren. Speziell interessieren sie sich für das sogenannte "Desinformations-Dutzend". Das sind die wenigen Personen, von denen nach Analysen ein Großteil der Falschinformationen über Corona-Impfstoffe in den USA verbreitet wurde.

Facebook betonte stets, dass das Online-Netzwerk konsequent gegen Falschinformationen über Corona-Impfstoffe vorgehe. Die Staatsanwälte verweisen auf Fälle, in denen Beiträge von Impfgegnern auf der Plattform geblieben seien – und wollen auch wissen, ob dabei finanzielle Überlegungen eine Rolle gespielt hätten.

Das nun umstrittene System mit dem Namen "Cross-Check" wurde laut Facebook eingeführt, um Fehler beim Entfernen von Inhalten zu vermeiden. Dabei werden solche Entscheidungen in einigen Fällen einer zweiten Prüfung unterzogen – zum Beispiel um zusätzlichen Kontext oder andere Faktoren wie Nachrichtenwert zu berücksichtigen.

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    RKI meldet 11.518 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz steigt weiterhin leicht

    Freitag, 15. Oktober, 06.08 Uhr: Bei der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland gibt es wenig Dynamik. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 68,7 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 67,0 gelegen, vor einer Woche bei 63,8 (Vormonat: 77,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 11.518 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.21 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 10 429 Ansteckungen gelegen.

    Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 65 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 86 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4 354 158 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

    Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI am Donnerstag mit 1,93 (Mittwoch 1,90) an. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

    Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4 134 100 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 94 526.

    RKI: Teils sehr hohe Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen

    20.54 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) registriert in einzelnen Regionen Deutschlands besonders viele Corona-Ansteckungen bei Kindern und Jugendlichen. In acht Landkreisen liege die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bei den 10- bis 19-Jährigen bei mehr als 500, twitterte das RKI am Donnerstagabend zu einer Auswertung im neuen Corona-Wochenbericht. Nähere Angaben zu den Landkreisen und deren jeweiligen Zahlen wurden nicht gemacht, auf einer Karte waren Kreise aber entsprechend eingefärbt.

    Bundesweit sei die Sieben-Tage-Inzidenz vergangene Woche in den Altersgruppen unter 20 Jahren allerdings im Vergleich zur Woche zuvor leicht gesunken, hieß es zusammenfassend. Die Werte bei Menschen über 20 hingegen stiegen leicht an. Das RKI sprach zudem von 636 übermittelten Schulausbrüchen für die vergangenen vier Wochen – wegen möglicher Nachmeldungen seien insbesondere die vergangenen zwei Wochen aber noch nicht zu bewerten.

     

    In Hessen können jetzt auch Supermärkte Ungeimpfte aussperren

    20.03 Uhr: In Hessen dürfen jetzt auch Einzelhändler und Supermärkte selbst entscheiden, ob sie die 2G-Regel umsetzen – bislang gab es in Supermärkten keine Zugangsbeschränkungen. Die hessische Staatskanzlei bestätige gegenüber "Bild", dass das „2G-Optionsmodell“ auch für den Lebensmitteleinzelhandel gelte.

    Die Landesregierung hofft aber anscheinend, dass Inhaber von Supermärkten 2G nicht in Anspruch nehmen: "Wir gehen davon aus, dass diese Option eher nur tageweise genutzt wird und Geschäfte des alltäglichen Bedarfs davon keinen Gebrauch machen werden", sagte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU).

    EU-Arzneimittelbehörde prüft neues Corona-Medikament Evusheld

    15.05 Uhr: Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat das Prüfverfahren für ein neues Corona-Medikament gestartet. Der schwedisch-britische Hersteller Astrazeneca habe das Kombinationspräparat Evusheld entwickelt, dass eine Erkrankung mit Covid-19 bei Erwachsenen verhindern soll, wie die EMA am Donnerstag in Amsterdam mitteilte. Erste Testergebnisse wiesen darauf hin, dass das Mittel wirksam sei als Schutz vor der Krankheit.

    Die Experten bewerten nun fortlaufend Daten aus Tests und wägen Vorzüge und Nachteile des Präparates gegeneinander ab. Wann ein endgültiges Ergebnis vorliegen wird, ist nicht bekannt. Der Hersteller hat nach Angaben der Behörde noch keinen Antrag auf Zulassung zum europäischen Markt gestellt. Das Mittel besteht aus den Wirkstoffen Tixagevimab und Cilgavimab.

    Bisher ist in der EU nur das Arzneimittel Remdesivir als spezielles Corona-Medikament zugelassen. Zurzeit laufen Zulassungsverfahren für fünf Präparate. Insgesamt drei Mittel werden derzeit noch von den Experten geprüft.

    Studie zeigt: Booster funktioniert auch nach Erstimpfung mit Johnson & Johnson

    12.58 Uhr: Eine Auffrischungsimpfung mit den Vakzinen von Moderna oder Biontech/Pfizer funktioniert laut einer Studie offenbar auch nach einer Erstimpfung mit dem Vakzin von Johnson & Johnson. Probanden wiesen nach einer Auffrischungsimpfung mit den beiden mRNA-Impfstoffen sogar deutlich mehr Antikörper auf als nach einer weiteren Spritze Johnson & Johnson, erklärte das US-Gesundheitsinstitut NIH am Mittwoch (Ortszeit). Gesundheitsrisiken durch die Kombination verschiedener Impfstoffe ergaben sich demnach nicht. Wolfgang Kumm/dpa Wer mit dem Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft wurde, sollte laut der Ständigen Impfkommission (Stiko) eine zusätzliche mRNA-Impfstoffdosis für einen besseren Schutz erhalten.

    Im Rahmen der vom NIH in Auftrag gegebenen Studie erhielten 458 Erwachsene, die mit einem der drei Impfstoffe vollständig geimpft worden waren, den selben oder einen anderen Impfstoff zur Auffrischung. Daraus ergaben sich neun Probanden-Gruppen mit unterschiedlichen Kombinationen. Erstgeimpfte mit Johnson & Johnson wiesen nach einer Auffrischung mit demselben Präparat demnach die vierfache Menge Antikörper auf. Bei einer Auffrischung mit Biontech waren es 35 Mal so viele und mit Moderna sogar 76 Mal.

    Außerdem fiel auf, dass Erstgeimpfte mit Moderna in jedem Fall nach der Auffrischung mit einem der drei Vakzine mehr Antikörper aufwiesen als Erstgeimpfte mit den anderen beiden Mitteln. Die Ergebnisse sind allerdings vorläufig. Die Studie wurde bislang keinem Peer-Review-Verfahren unterzogen und die Anzahl der Teilnehmer war für statistische Schlussfolgerungen zu klein. Auch könnte die Immunreaktion sich mit der Zeit verändern.

    In den USA sind bislang nur die drei von der NIH untersuchten Corona-Vakzine zugelassen. Die Studie soll der US-Zulassungsbehörde FDA beim Zulassungsverfahren für Auffrischungsimpfungen helfen. Bislang sind diese nur mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer für bestimmte Bevölkerungsgruppen möglich.

    Saarland erlaubt volle Stadien ganz ohne Corona-Kontrolle – kein 3-G im Freien

    10.50 Uhr: Das Saarland geht bei den Corona-Lockerungen weiter als andere Bundesländer und wird ab dem 29. Oktober volle Fußballstadien ohne jede Corona-Kontrolle erlauben. Damit fällt die bisherige 3-G-Regel weg. Das stellte die Saarbrücker Staatskanzlei gegenüber der "Saarbrücker Zeitung" klar. Demnach soll es ab Ende des Monats im Freien keine Kontrolle der 3-G-Regel mehr geben.

    Bislang hatte die saarländische Corona-Verordnung verpflichtend gemacht, dass Veranstalter auch bei Freiluft-Events überprüfen, ob Teilnehmer genesen, geimpft oder aktuell negativ getestet sind. Zahlreiche Kommunen im Saarland hatten klargemacht, dass dies bei kleineren Märkten und Martinsumzügen nicht kontrollierbar sei. Diese standen vor der Absage. Mit der Lockerung habe man nun "vor allem Kinder und Familien im Blick", erklärte Hans. Tobias Hase/dpa/Symbolbild Ein Fußball liegt auf dem Rasen.

    Die Änderung wir sich nach den Worten von Regierungssprecher Alexander Zeyer aber auf alle Veranstaltungen im Freien beziehen und damit auch auf Fußballspiele im Stadion. Die Neuregelung wird damit beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken erstmals am 6. November beim Derby gegen 1. FC Kaiserslautern gelten. Dafür wird ein ausverkauftes Ludwigspark-Stadion in Saarbrücken erwartet. Ein FCS-Sprecher bezeichnete dies gegenüber der Saarbrücker Zeitung als "für unsere Fans richtig gute Nachricht".

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