Schön im Schlaf: Tipps für Haut und Haare

Wer ausgeschlafen ist, wirkt attraktiver – egal in welchem Alter. Trotzdem wird Schlaf als Schönheitsmittel unterschätzt. Denn im Zuge unseres zunehmend digitalisierten Alltags räumen wir der nächtlichen Erholung weniger Zeit ein. Die Folge: müder Kopf und müde Haut. Untersuchungen weisen sogar auf einen Zusammenhang zwischen Schlafmangel und frühen Falten hin.

Schließlich laufen nachts die Aufräumarbeiten in unserem Organismus auf Hochtouren. Zellen sterben ab, neue wachsen nach. Und Umweltschäden, zum Beispiel durch Sonne oder Kälte, werden beseitigt. Eine adäquate Nachtpflege kann helfen, denn nachts ist die Haut besonders aufnahmebereit für Beauty-Wirkstoffe. Die besten Expertentipps für den Schönheitsschlaf gibt’s hier.

Ist während des Schlafens eine spezielle Nachtcreme nötig?

"Zwar können feuchtigkeitsspendende 24-Stunden-Pflegecremes ohne Lichtschutz eine deutliche Verbesserung des Hautbildes bewirken", sagt Dr. Daniela Wiebels, Dermatologin aus Hamburg. In Nachtcremes sind Wirkstoffe aber konzentrierter.

Das kommt den Bedürfnissen der Haut entgegen: "Thermalwasser beruhigt Irritationen, Hyaluronsäure gleicht Feuchtigkeitsmängel aus, Antioxi­danzien wie ­Resveratrol glätten feine Linien, Algen­extrakte und Meeresschlick stärken das Bindegewebe", sagt Wiebels.

Im Optimalfall basiere Nachtpflege auf hochwertigen Pflanzenölen. Sie sollte außerdem die ­Vitamine C und E ­­enthalten, Anti­oxidanzien wie Pinienrindenextrakt zum Zellschutz und hautähnliche Stoffe zur Reparatur der Hautbarriere.

Vor der Nachtruhe muss die Haut gründlich gereinigt werden

Wer ungewaschen ins Bett fällt, riskiert Rötungen, Pickel und Juckreiz durch Talg, Schmutz und Make-up-Reste. Reinigungsmilch und Tonic ohne Alkohol sind ideal für trockene Haut. Für normale und Mischhaut empfiehlt Wiebels milden Reinigungsschaum oder Waschgel plus alkoholfreies Tonic.

Muss es schnell gehen, reicht ausnahmsweise ein Wattepad: mit Mizellenlotion tränken, Gesicht und Augenpartie vorsichtig abreiben. Gesunde, nicht entzündliche Haut darf man zweimal pro Woche peelen, empfindliche Haut am besten mit einem Enzym-Peeling.  

"Morgens sollten Sie das Gesicht vom Schweiß und Talg der Nacht reinigen", sagt Janet Gebelhoff, Kosmetikerin in einer Apotheke in Hagen. Ölige Hauttypen sollten dafür wie abends ein mildes Reinigungsgel verwenden. "So werden überschüssige Fette entfernt, die Hautflora wird optimiert. Das mindert Unreinheiten und beugt neuen Entzündungen vor", erklärt Wiebels. Für andere Hauttypen reicht warmes Wasser.

Ausgewogene Kopfhaut-Pflege sorgt für gesunde Haare

Eine gesunde Kopfhaut fördert kräftiges Haar. Häufiges Haarewaschen und heiße Föhnluft trocknen es aus. Alterungsprozesse verschlechtern die Durchblutung und die Nährstoffversorgung der Haarpapillen. Dann helfen nicht fettende Kopfhaut-Fluids und -Tonics mit ätherischem Orangen- oder Lavendelöl: Sie fördern die Mikrozirkulation.  

Ist die Kopfhaut eher trocken, bringen Haaröle mit Zedernöl und rückfettende Kopfhautkuren die Haut wieder ins Lot, zum Beispiel mit Traubenkernöl oder Weidenrindenextrakt. Juckt und schuppt sich die Kopfhaut durch Styling-Produkte oder zu scharfe Shampoos, helfen entzündungs­hemmende Tinkturen mit Zink, Dexpanthenol und Vitamin B3.

Auch für strukturgeschädigte Haare gibt es die passende Nachtpflege mit Karité-Öl sowie Keratinpflege mit Soja- und ­Weizenproteinen. Kosmetikerin Janet Gebelhoff empfiehlt, Haarkuren nur in den Haarlängen zu verteilen und am nächsten Morgen mit einem milden Shampoo gründlich auszuspülen.  

Fruchtsäure und Vitamin A unterstützen Verjüngungsprozesse

Die nächtlichen Verjüngungsprozesse der Haut lassen sich mit Anti-Falten-Wirkstoffen wie Frucht­säuren und Vitamin A ­(Retinol) steigern. "Diese Cremes oder Kuren verfeinern die Poren, verringern die Faltentiefe und lassen Pigmentflecken verblassen", sagt Janet Gebelhoff.  

Fruchtsäurecreme könne die Neubildung der Zellen aktivieren und die Kollagenbildung anregen, so Hautärztin Wiebels. Vitamin A gilt nicht nur als effek­tiver Anti-Aging-Wirkstoff. Es kann auch helfen, um ­Aknenarben zu mildern. Eine gute Alternative sind Cremes mit Retinaldehyd.

"Beide können jedoch bei häufiger Anwendung Schuppen, Juckreiz und ­Rötungen verursachen", warnt Wiebels. Die beschleunigte Zellerneuerung mache die Haut zudem licht­empfindlicher. Tagsüber sollte man sie deshalb, besonders an sonnenreichen Tagen, mit LSF 50 schützen.

Tipps für einen effektiven Schönheitschlaf

Mit geschwollenen Augen aufgewacht? Dann hatte Ihr Körper nachts nicht genügend Zeit, sich zu erholen. Langfristig verursacht Schlafmangel ein unruhiges ­Hautbild. Wer viel schlummert, wirkt dem entgegen. Diese Tipps helfen zusätzlich:

Drei Stunden vor dem Schlafen nichts mehr essen. Dem Körper bleibt so Zeit für die Verdauung. Ideal zum Abendessen sind Eiweiß (zum Beispiel Fisch, Ei, Tofu) und gedünstetes Gemüse. Geizen Sie mit Kohlenhydraten und Fett.

Gut erholen können Sie sich nur, wenn die Kerntemperatur Ihres Körpers sinkt. Das gelingt am besten in kühlen Räumen bei 17 bis 19 Grad und mit einer leichten Bettdecke.

Schalten Sie zwei Stunden vor dem Schlafengehen sämtliche Bildschirme mit blauem Licht  aus (Laptop, Smartphone, TV). Nur dann kommt der Körper langsam in den Schlafmodus, schüttet das Schlafhormon ­Melatonin aus, und Sie werden allmählich müde.

Die Haut nachts möglichst nicht durch raues Bettzeug reizen, sondern Wäsche aus Baumwoll-Satin oder Seide nehmen.

Sich betten im Dienste der Schönheit heißt: möglichst auf dem Rücken schlafen. Bei Seitenschläfern kann es sein, dass sich über Nacht im Gesicht und am Dekolleté leichte Knautschfalten bilden.

Morgens kurbelt ein Glas warmes Wasser die Verdauung an. Das unterstützt den Körper dabei, Stoffwechselprodukte auszuschwemmen. Das Ergebnis: Sie fühlen sich frisch und erholt.

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