"Ich war sicher, ich wäre schwanger, aber es stellte sich heraus, ich hatte Krebs"

Tammie und Richard Mylan hatten sich auf Familienzuwachs gefreut – ein positiver Schwangerschaftstest hatte den Anlass dazu gegeben. Aufgeregt sahen die beiden Briten dem Ultraschall in der zwölften Schwangerschaftswoche entgegen. Doch als sie im Krankenhaus ankamen, so berichtet „WalesOnline“, erhielten Tammie und ihr Mann, den die Briten als Schauspieler in der Serie „Waterloo Road“ (Tammie und Richard haben sich vor sieben Jahren bei den Dreharbeiten zu „Waterloo Road“ getroffen, sie hatte damals als Make-up-Artist gearbeitet) kennen, schlechte Nachrichten. Im Universitätskrankenhaus in Wales erfuhren sie, dass sich kein Baby in Tammies rund gewordenem Bauch befand, sondern dass etwas nicht in Ordnung sei.

Der Grund für die Wölbung war ein Chorionkarzinom: Dort wo normalerweise in einer Schwangerschaft der Mutterkuchen sitzt, hatte sich ein Tumor gebildet, der zu rascher Metastasierung neigt. Dass Tammies Körper dennoch Schwangerschaftshormone ausschüttete, hatte zu dem falschen Testergebnis geführt. „Ich war sicher, ich wäre schwanger, aber es stellte sich heraus, ich hatte Krebs“, sagte Tammie „WalesOnline“.

Die Mediziner erklärten dem Paar, dass ein Choriokarzinom ein sehr seltener Tumor ist, der wie eine Schwangerschaft erscheint: Statt der Plazenta bilden sich jedoch aggressive Trophoblasten (Zellstrukturen). Statt voller Vorfreude zu Schwangerschafts-Kontrollterminen zu gehen, musste sich die 29-Jährige nun plötzlich einer Operation in der Uniklinik unterziehen, nach der sie ins Londoner Charing Cross Hospital verlegt wurde – einem weltweit führenden Haus für diesen speziellen Tumor, der in nur rund 120 Fällen im Jahr auftritt. Die Ärzte hätten ihr Leben gerettet, zitiert „Wales Online“ Tammie Mylan.

Dann folgte die Chemotherapie

Acht Monate lang muste Tammie anschließend alle zwei Wochen zur Chemo. „Ich musste da einfach durch“, sagte Tammie Mylan „Wales Online“. „Richard hat mich durchgehend unterstützt und kam zu jeder Behandlung mit.“ Das Paar, das vor drei Jahren geheiratet hat, hat sich immer eine Familie gewünscht. Bei ihrer furchtbaren Diagnose im März 2018 war Tammie im letzten Jahr ihrer Ausbildung zur Krankenschwester. Während der Chemo hat sie sich auf ihren Abschluss konzentriert, um sich abzulenken. „Das hat mir wirklich geholfen, mich auf etwas anderes zu konzentrieren.“

Am Freitag hat sie ihre Abschlussprüfung bestanden. Richard, ihr stolzer Ehemann, und ihre Eltern haben mit ihr gefeiert.

Zurzeit ist Tammie krebsfrei, muss aber immer noch regelmäßig Blutproben ans Charing Cross Hospital schicken. Tammie ist aber zuversichtlich: „Da ist nichts mehr.“ Das Paar plant, weiterhin zu versuchen, ein Baby zu bekommen. „Die Krankheit hat meine Chancen reduziert, aber die Ärzte sagen, ich kann immer noch eine Familie haben“, sagt Tammie. „Ich schaue nicht wirklich zurück, ich bin nur dankbar dafür, dass ich hier bin und meinen Abschluss gemacht habe. Da ist ein Licht am Ende des Tunnels.“

Im Oktober laufen Tammie und Richard den Cardiff-Halbmarathon und wollen damit Spenden für das Charing Cross Hospital sammeln – das krankenhaus, in dem Tammie behandelt worden ist.

Quelle: „WalesOnline“

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