In Quarantäne: So wirkt sich die Corona-Krise auf das Sexleben aus

Endlich mehr Zeit füreinander? Oder die tägliche Gefahr eines Gruppenkollers?

Die aktuellen Gesundheitsmaßnahmen bezüglich des Coronavirus zwingen die Menschen gerade dazu, wesentlich mehr Zeit als normalerweise zu Hause zu verbringen – was erheblichen Einfluss auf die Partnerschaft haben kann.

Ob positiv oder negativ kann dabei allerdings von Paar zu Paar ganz unterschiedlich ausfallen.

In einer Studie untersuchte jetzt Prof. Dr. Sommer, Facharzt für Männergesundheit, inwieweit die Corona-Pandemie auch Auswirkungen auf das Sexualleben hat.

Neue Chance für die Liebe

283 Männer im Alter von 21 bis 72 Jahre, die sich seit mindesten sechs Monate in einer festen Beziehung befinden, befragte Prof. Dr. Sommer telefonisch zu ihrem Liebesleben.

Die meisten Männer gaben dabei an, in der Mehrzeit zu Hause eine Chance für die zu sehen – dem bedrückenden Gefühl, in den eigenen vier Wänden mehr oder weniger eingesperrt zu sein, zum Trotz.

Vor allem Treue scheint in diesen Zeiten groß geschrieben zu werden. So gaben 96 Prozent der Befragten an, sexuell gerade ausschließlich bei ihrem Partner zu bleiben.

Das könnte zum einen an der Sorge vor Ansteckung liegen.

Allerdings gaben 71 Prozent der Männer auch an, durch Homeoffice mehr Lust und Zeit für Sex zu haben.

Das spiegelt sich in den Zahlen wider.

Vergleicht man die Häufigkeit von Geschlechtsakten vor der Corona-Krise in 2003 mit der aktuellen Hochrechnung, dann haben Partner mit zurzeit 14 heißen Intermezzi im Monat, ungefähr doppelt so viel Sex wie vor Ausbruch des Virus.

Das gilt allerdings nur für Partner, die sich zu zweit einen Haushalt teilen. Wer sich die Wohnung mit Kindern oder weiteren Mitbewohnern teilt, büßt dagegen zurzeit circa ein Drittel an sexueller Aktivität ein.

Hier könnten die neuen Herausforderungen für Paare bei der Kinderbetreuung eine Rolle spielen.

Zunahme von Erektionsstörungen

Als besorgniserregend fällt dem Präsidenten der „Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit“ die Anzahl der Errektonsstörungen auf.

Im Jahr 2006 lag die Zahl bei 23 Prozent.

Nun dagegen gaben 40 Prozent der befragten Männer an, an Erektionsschwächen bis hin zu schweren Störungen zu leiden.

Da mangelnde Standfestigkeit ihre Ursache oft in einer gereizten mentalen Verfassung hat, vermutet der Professor einen Zusammenhang zwischen den zusätzlichen psychischen Belastungen der aktuellen Lage mit der erhöhten Leidenszahl.

Bildergalerie: Die besten Tipps gegen Stress

Das leuchtet ein, wenn man sich vor Augen führt, wie viele Menschen sich gerade finanziell in ihrer Existenz bedroht sehen. Dass viele Männer daher vielleicht gerade einfach andere Sorgen plagen, ist allerdings eine zu leichtfertige Erklärung.

Aus der Studie geht nämlich auch hervor, dass der Leidensdruck der von einer Erektionsstörung betroffenen Männern sehr groß ist.

Auch in Zeiten von Corona sei es daher überhaupt nicht abwegig, sich in dieser Hinsicht professionelle Hilfe beim Arzt zu holen, versichert Prof. Sommer seinen Geschlechtsgenossen darum auf dem Portal ‚Männergesundheit‘.

Quelle

  • Männergesundheit: „Liebe in Zeiten von Corona“, abgerufen am 02.04.2020: https://www.maennergesundheit.info/wissenschaft-aktuelles/liebe-in-zeiten-von-corona.html

Larissa Hellmund

*Der Beitrag „In Quarantäne: So wirkt sich die Corona-Krise auf das Sexleben aus“ wird veröffentlicht von FitForFun. Kontakt zum Verantwortlichen hier.

Quelle: Den ganzen Artikel lesen