„Tag der Antworten“ – Adexa wünscht „hohe Beteiligung“

Die Apothekengewerkschaft Adexa ist bei den von der ABDA für den 27. September angedachten Apothekenschließungen dabei – geht aber davon aus, dass die Aktion nicht so „kraftvoll“ sein wird, wie die am 14. Juni. Es sei wohl nur ein „Warmlaufen“ für weitere Protestaktionen.

Der Deutsche Apothekertag (DAT) naht und damit auch der von der ABDA ausgerufene „Tag der Antworten“: Sechs Fragen hat die Standesvertretung Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) diktiert, zu denen er bei seinem virtuellen Auftritt am 27. September Aufklärung geben soll. Die Apotheken sollen während dieser Zeit zwischen 13 und 16 Uhr geschlossen bleiben, zum einen, um noch einmal die Geschlossenheit der Apothekerschaft zu demonstrieren, zum anderen, damit sich alle die Ansprache des Ministers anhören können. Auf DAZ.online läuft derzeit noch eine Umfrage zur Teilnahme.

Die Reaktionen auf die ABDA-Ankündigung als nächsten Schritt der Eskalationskampagne sind geteilt. Von einer kleinen Gruppe in der Apothekerschaft gab es ihrerseits sechs Fragen an die ABDA. Der Hessische Apothekerverband hingegen spricht sich für eine Teilnahme an der Protestaktion aus, will aber mit flächendeckenden, mehrtägigen und Apothekenschließungen den Druck auf Lauterbach weiter erhöhen. Der Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen wirbt für Unterstützung der ABDA und sagte ebenfalls zu, bei der Protestaktion am 27. September dabei zu sein. Zusätzlich wurde allerdings angekündigt, man stehe für weitere Schließungen bereit.

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„Tag der Antworten“: Apotheken sollen am 27. September erneut schließen

Nun hat sich auch die Apothekengewerkschaft Adexa zu Wort gemeldet. Eine hohe Beteiligung an den Schließungen zu Beginn des DAT sei „wünschenswert“, schrieb Andreas May vom Bundesvorstand in einem Kommentar am vergangenen Freitag. Allerdings müsse man den „Tag der Antworten“ wohl als „Warmlaufen für noch größere Protestaktionen verbuchen“. Auch wenn die Apothekenteams auf „positive Signale und keine weiteren Hiobsbotschaften“ hoffen würden: Der Auftritt des Ministers im ARD-Morgenmagazin mache dies nicht realistisch. In diesem Zusammenhang fordert May, die Standespolitik müsse „endlich stärker gegenhalten und aufklären“. 

Der Adexa-Bundesvorstand geht demnach nicht davon aus, dass die Aktion am 27. September so „kraftvoll wie die Kundgebungen und Demos am 14. Juni“ werden. Dies hinge unter anderem auch damit zusammen, dass die Apothekenteams sich die Rede Lauterbachs anhören sollen und somit die Angestellten fehlen würden, die Kundinnen und Kunden über „Sinn und Zweck der Aktion“ aufklären könnten.


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