Risiken des neuen Rauchs: Wie schädlich sind E-Zigaretten?

Sie sehen gut aus. Cool. Technisch. Smart irgendwie. E-Zigaretten versprechen leichten Genuss ohne schwerwiegende Folgen wie zum Beispiel Lungenkrebs. Denn statt Tabak zu verbrennen – ein Prozess, bei dem zahlreiche krebserregende Substanzen entstehen –, wird bei den neuen Zigaretten Tabak lediglich erhitzt (Tobacco Heating System, THS), oder eine Flüssigkeit, die verschiedene Stoffe enthält, wird verdampft (E-Zigarette). Doch seit in den USA knapp 1500 Nutzer solcher Verdampfer schwere Lungenbeschwerden entwickelten, geraten die Hersteller unter Druck. Die überwiegend jungen Konsumenten litten unter Kurzatmigkeit, Husten und Brustschmerzen, häufig auch Übelkeit, Durchfall oder Fieber. 33 Menschen starben.

Anscheinend wurden die akuten Lungenschäden durch eine oder mehrere eingeatmete toxische Substanzen ausgelöst, wie die amerikanische Mayo-Klinik in einer ersten kleineren Untersuchung herausgefunden hat. Die US-Zulassungsbehörde FDA untersucht derzeit Proben aus den E-Zigaretten der Betroffenen. Auf der Liste der verdächtigen Substanzen steht etwa THC, der psychoaktive Bestandteil von Marihuana, den 78 Prozent der Betroffenen konsumiert haben. In Bundesstaaten wie Colorado, wo Cannabis legalisiert ist, sind THC-haltige Liquids erhältlich.

Angesichts der Ereignisse haben die Bundesstaaten Massachusetts, Michigan und New York nun den Verkauf von E-Zigaretten komplett verboten oder stark eingeschränkt. Die US-Regierung plant eine ähnliche Regelung für den Rest des Landes. Auch Indien stoppte gerade den Verkauf und die Produktion der Verdampfer, nachdem es vor einer Epidemie unter jungen Menschen gewarnt hatte.

Sind auch Nutzer in Deutschland gefährdet?

Grundsätzlich sind E-Zigaretten in Deutschland stärker reguliert als in den USA. Zusätze wie THC etwa sind verboten, der Nikotingehalt ist auf maximal 20 Milligramm pro Milliliter begrenzt, der Verkauf an Kinder und Jugendliche untersagt. Bislang sind auch keine vergleichbaren Fälle in Europa bekannt. Ganz ausschließen lassen sich Risiken jedoch nicht.

Wer konsumiert die Trendprodukte?

Vor allem junge Menschen probieren E-Zigaretten gern aus, 2,4 Prozent der über 16-Jährigen inhalieren sie regelmäßig. Häufigstes Motiv: Sie sind Raucher und wollen ihren Tabakkonsum reduzieren oder ganz damit aufhören.



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