Pflanzliche Ernährung hilft bei Herzschwäche und senkt Demenz-Risiko – Heilpraxis

Herzgesundheit und Gehirnfunktion verbessern

Millionen Menschen leiden an Herzinsuffizienz (Herzschwäche). Die Erkrankung ist derzeit noch nicht heilbar, doch sie ist gut mit Medikamenten behandelbar. Auch die Ernährung kann hier eine wichtige Rolle spielen. Laut neuen Forschungsergebnissen kann pflanzliche Kost dazu beitragen, die Herzinsuffizienz zu verlangsamen und in der Folge auch das Demenz-Risiko zu senken.

Was wäre, wenn Sie Ihre Herzgesundheit und Gehirnfunktion verbessern könnten, indem Sie Ihre Ernährung ändern? Forschende der Boston University School of Medicine haben herausgefunden, dass Sie durch den Verzehr von mehr pflanzlichen Lebensmitteln wie Beeren und grünem Blattgemüse bei gleichzeitiger Begrenzung des Konsums von Nahrungsmitteln mit hohem Gehalt an gesättigten Fettsäuren und tierischen Produkten die Herzinsuffizienz (Herzschwäche) verlangsamen und letztendlich das Risiko eines kognitiven Rückgangs und für Demenz senken können.

Auswirkungen auf das Gehirn

Die Herzschwäche ist weit verbreitet. Laut Fachleuten wird die Zahl der Betroffenen hierzulande auf zwei bis drei Millionen geschätzt. In den USA sollen über 6,5 Millionen Erwachsene betroffen sein.

Zusätzlich zu ihren schädlichen Auswirkungen auf mehrere Organsysteme ist die Herzinsuffizienz mit einem höheren Risiko für kognitiven Verfall und Demenz verbunden, heißt es in einer aktuellen Mitteilung der Boston University School of Medicine (BUSM).

Dass ein schwaches Herz das Gehirn beeinträchtigt und zu kognitiven Einbußen, führt berichteten auch deutsche Forschende in einer kürzlich veröffentlichten Studie.

Vorwiegend pflanzliche Ernährung

Um einer Herzschwäche vorzubeugen wird unter anderem ein gesünderer Lebensstil mit ausgewogener Ernährung empfohlen.

Besonders hervorgehoben wird hier häufig die sogenannte DASH-Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension), ein Ernährungsprogramm zur Senkung des Blutdrucks und des Risikos von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Und noch öfter wird zur MIND-Diät geraten (MIND steht für Mediterranean-DASH Diet Intervention for Neurodegenerative Delay; deutsch: Mediterrane-DASH-Diät zur Verzögerung des neurodegenerativen Verfalls). Es handelt sich dabei um eine Kombination aus zwei anderen gesunden Diäten: der Mittelmeer-Diät und der DASH-Diät.

Beide Ernährungsansätze sind durch eine hohe Aufnahme pflanzlicher Lebensmittel gekennzeichnet.

Ob ein Ernährungsmuster, das Lebensmittel hervorhebt, von denen angenommen wird, dass sie die Aufrechterhaltung der neurokognitiven Gesundheit fördern, auch Veränderungen der Herzstruktur und -funktion (Herzumbau) mildert, war bisher unklar.

Positiver Einfluss auf das Herz

Die Forschenden fanden nun heraus, dass die MIND-Diät, bei der der Verzehr von Beeren und grünem Blattgemüse im Vordergrund steht und gleichzeitig die Aufnahme von Lebensmitteln mit hohem Gehalt an gesättigten Fettsäuren und tierischen Produkten begrenzt wird, die linksventrikuläre Funktion des Herzens positiv beeinflusst, die für das Pumpen von sauerstoffhaltigem Blut durch den Körper verantwortlich ist.

Im Rahmen der Studie, die in der Fachzeitschrift „British Journal of Nutrition” veröffentlicht wurde, wurden die diätetischen und echokardiographischen Daten von 2.512 Teilnehmenden der Framingham Heart Study analysiert und ihr MIND-Diät-Score mit Messungen der Herzstruktur und -funktion verglichen.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellten fest, dass ein Ernährungsmuster, das Lebensmittel hervorhebt, von denen angenommen wird, dass sie die Aufrechterhaltung der neurokognitiven Gesundheit fördern auch den Umbau des Herzens mildert.

Krankheitsrisiko senken, Lebensqualität verbessern

Die Forschenden weisen darauf hin, dass bereits frühere Studien die Bedeutung der Ernährung als veränderbaren Risikofaktor für kognitiven Rückgang und Demenz hervorgehoben haben.

„Unsere Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Einhaltung der MIND-Diät für eine bessere kardiovaskuläre Gesundheit und eine weitere Reduzierung der Belastung durch kardiovaskuläre Erkrankungen in der Bevölkerung“, erklärt die Studienautorin Dr. Vanessa Xanthakis, Assistenzprofessorin für Medizin und Biostatistik an der BUSM.

Dr. Xanthakis, die auch für die Framingham Heart Study geforscht hat, sagt, dass eine gesunde Ernährung – aufgrund von Terminstress u.a. – zwar nicht immer einfach einzuhalten ist, dennoch ist allen Menschen anzuraten, Anstrengungen zu unternehmen, sich gesund zu ernähren, um das Krankheitsrisiko zu senken und eine bessere Lebensqualität zu erreichen. (ad)

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