Lauterbach fordert Kontrollen in Privatwohnungen – Kabinett unterstützt Kontaktbeschränkungen

Das Coronavirus wütet weiter. Auch in Deutschland schießen die Corona-Zahlen in die Höhe: Nun haben Bund und Länder einen neuen Lockdown beschlossen – auch in Frankreich gelten wieder Ausgangsbeschränkungen. Alles Wichtige zum Coronavirus finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

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  • Die aktuellen Zahlen nach Bundesländern

Topmeldungen zum Coronavirus in Deutschland

  • Österreich kurz vor neuem Lockdown (06.09 Uhr)
  • Tausende Bundespolizisten sollen Einhaltung von Corona-Regeln überwachen (06.03 Uhr)
  • 14.366 Neuinfektionen in Deutschland – 91 neue Corona-Todesfälle (20.50 Uhr)
  • Corona-Gipfel bringt nächsten Lockdown auf den Weg – die Beschlüsse im Überblick

Leitender Intensivmediziner: Corona-Lage "absolut besorgniserregend"

07.49 Uhr: Die starke Zunahme der Corona-Infektionen ist nach Ansicht des Leiters der Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Stefan Kluge (52), "absolut besorgniserregend". "Wir müssen diesen Trend stoppen, die Politik muss handeln", sagte der Klinikdirektor mit Blick auf die neuen Kontaktbeschränkungen. "Uns bleibt keine andere Wahl." Kluge warnte vor einer Überlastung der Krankenhäuser und Intensivstationen. In Berlin, Bayern und Nordrhein-Westfalen seien einige Kliniken schon gut mit Covid-19-Patienten belegt, andere Erkrankte würden bereits verdrängt. Eine Reihe von Krankenhaus-Mitarbeitern habe sich infiziert.

Ein Blick auf die derzeit nur langsam steigende Zahl der Todesopfer tauge nicht zur Einschätzung der aktuellen Lage. "Wir müssen auf die Zahl der Intensivpatienten gucken. Dann wissen wir, wohin die Reise geht", sagte Kluge, der Facharzt für Innere Medizin und Lungenheilkunde ist. Derzeit gehe die Kurve steil nach oben. Es dauere im Schnitt zehn Tage, bis Patienten mit Symptomen auf die Intensivstation verlegt werden müssten. Die Aufenthaltsdauer auf der Intensivstation bei beatmeten Patienten beträgt nach Angaben von Kluge zwei bis drei Wochen, Todesfälle träten meistens erst im Verlauf auf. Das bedeute, dass sich die Zahl der Neuinfektionen erst mit einer Verzögerung von drei bis vier Wochen auf die Zahl der Todesfälle auswirke. Axel Heimken/dpa/Pool/dpa

Spahn verteidigt Corona-Maßnahmen – Erkrankung mache "demütig"

07.31 Uhr: Gundesgesundheitsminister Jens Spahn hat durch seine eigene Corona-Erkrankung einen anderen Blick auf die Pandemie gewonnen. Die Erfahrung habe ihn "demütig" gemacht, sagte der CDU-Politiker am Donnerstagmorgen in einem Telefon-Interview im WDR. Spahn stellte sich dort für eine halbe Stunde den Fragen der Zuhörer. Es gehe ihm selbst gut, er habe nur leichte Erkältungssymptome. Die Arbeit seines Gesundheitsamtes vor Ort habe er als professionell und unaufgeregt empfunden, sagte der Minister. Spahn ist derzeit in häuslicher Quarantäne.

Der Minister verteidigte die vom Bund und den Ländern bis Ende November vereinbarten harten Maßnahmen gegen die Pandemie. Das sei eine schwere Zeit für die Betroffenen, aber Kontakte müssten unbedingt verringert werden. Die Infektionszahlen stiegen gerade bei den Älteren wieder rasant. "Ich will nicht warten, bis die Intensivstationen überfüllt sind", sagte er. "Wenn sie überfüllt sind, ist es zu spät."

Der Blick in Nachbarländer wie Belgien oder die Niederlande zeige, dass Infektionszahlen auch entgleiten könnten. Deutschland habe eine gute Chance, den richtigen Zeitpunkt für die Bekämpfung der Pandemie zu treffen. Markus Schreiber/AP-Pool/dpa

Virologe: Umfassende Corona-Impfung wird bis 2022 dauern

06.50 Uhr: Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut geht davon aus, dass eine Impfung der gesamten Bevölkerung gegen das Coronavirus auch bei schneller Entwicklung eines Impfstoffs Ende 2021 noch nicht abgeschlossen sein wird. "Es wird längere Zeit dauern, bis wir durch die Impfung eine spürbare Veränderung des Infektionsgeschehens sehen werden, dass wir sagen können, jetzt kann wieder Ruhe einkehren", sagte der Virologe Thomas Mertens den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Wenn man etwa pro Tag 100.000 Menschen impfen würde, brauche man 150 Tage, um 15 Millionen Menschen zu impfen. Dieses Tempo wäre nach Mertens Ansicht bereits eine Herausforderung.

"Der Start der Impfungen darf nicht übereilt passieren: Es kommt nicht darauf an, vier Wochen früher oder später mit dem Impfen anzufangen", sagte der Virologe. Vor allem Transport und Lagerung, die Einrichtung der regionalen Impfzentren und die bundesweit zeitgleiche Dokumentation der Impfungen müssten gut vorbereitet werden, ebenso die Auswertung der Sicherheitsaspekte und des medizinischen Impferfolgs. dpa/Christoph Schmidt/dpa/Symbolbild Ein Mann hält eine Spritze in der Hand.

"Es wird rasch gehen": Österreich kurz vor neuem Lockdown

06.09 Uhr: Auch Österreich steht offenbar vor einem neuen Lockdown, wie das Portal "oe24" berichtet. "Es wird rasch gehen", wird ein Regierungsinsider dort zitiert. Es soll ein "Lockdown light" kommen, der nicht ganz so drastisch ist, wie die Maßnahmen im Frühjahr. Neben Kontaktbeschränkungen, sollen auch der Kulturbetrieb heruntergefahren werden. Opern, Theater und Kinos sollen geschlossen werden, bei Fußballspielen sind keine Zuschauer mehr zugelassen. Restaurants und Bars sollen ebenfalls geschlossen werden. Ähnlich wie in Deutschland soll der Einzelhandel jedoch geöffnet bleiben. Friseure dürfen ebenso weitermachen. Kanzler Kurz wolle die Maßnahmen nun schnell umsetzen. dpa/Roland Schlager/APA/dpa Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Rahmen einer Pressekonferenz nach einer Videokonferenz der Bundesregierung mit den Landeshauptleuten im Bundeskanzleramt in Wien.

Tausende Bundespolizisten sollen Einhaltung von Corona-Regeln überwachen

Donnerstag, 29. Oktober, 06.03 Uhr: Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will mit dem Einsatz tausender Bundespolizisten die Einhaltung der neuen Corona-Regeln überwachen. Die Beamte sollten in Absprache mit den Ländern in Großstädten, Hotspots und der Einreise an Flughäfen Bahnhöfen und Straßen eingesetzt werden, twitterte sein Ministerium am Mittwoch.

Es solle "verdachtsunabhängige Kontrollen, insbesondere im grenznahen Bereich" geben", beschlossen auch die 16 Länderregierungschefs bei ihrer Videokonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch. "Wir werden verstärkt überwachen, auch durch Bundespolizei", sagte Merkel. Es solle aber keine Grenzkontrollen geben.

In der Corona-Pandemie gilt die Regelung, dass sich Rückkehrer aus Risikoländern in eine zweiwöchige Quarantäne begeben müssen, solange sie kein positives Testergebnis vorlegen können. Ab dem 8. November gilt für alle Rückkehrer aus Risikogebieten eine Pflichtquarantäne von zehn Tagen. Sie kann verkürzt werden, wenn der oder die Betroffene "frühestens ab dem fünften Tag nach der Einreise" einen negativen Corona-Test vorlegen können.

Bund und Länder hatten sich am Mittwoch auf umfangreiche Kontaktbeschränkungen sowie die vorübergehende Schließung gastronomischer Betriebe und Freizeiteinrichtungen im November verständigt. dpa/Christoph Soeder/dpa Bundesinnenminister Horst Seehofer

Trotz Lockdown: Landkreis Berchtesgadener Land deutlich über 300er-Marke

21.20 Uhr: Der Landkreis Berchtesgadener Land hat am Mittwoch bei der Zahl der Corona-Neuinfektionen nun auch die Marke von 300 Fällen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen übersprungen. Der Warnwert für die Ausbreitung der Pandemie in der Region stieg binnen eines Tages von 296 auf knapp 324. Dies teilte das Landratsamt in Bad Reichenhall mit.

Der oberbayerische Landkreis hatte als erster im Freistaat bereits einen regionalen Lockdown mit weitgehenden Kontaktbeschränkungen verhängt. Landrat Bernhard Kern (CSU) rief wegen der weiter steigenden Zahlen die Bürger erneut dazu auf, sich strikt an die Abstands- und Masken-Regeln zu halten.

14.366 Neuinfektionen in Deutschland – 91 neue Coronavirus-Todesfälle

20.50 Uhr: In Deutschland haben sich bislang 471.213 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das geht aus den Daten der Landesgesundheits- und Sozialministerien hervor. Insgesamt meldeten die Bundesländer 14.366 Neuinfektionen. Die höchsten Anstieg verzeichneten Nordrhein-Westfalen (3084 Neuinfektionen), Bayern (2629) und Baden-Württemberg (2402).

Seit Beginn der Pandemie sind 10.169 Menschen mit einer Coronavirus-Erkrankung gestorben – allein in den vergangenen 24 Stunden kamen 91 Todesfälle hinzu. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) sind 332.800 Menschen inzwischen wieder genesen. Somit liegt die Zahl der aktiven Fälle bei 128.244 (Vortag: 120.069). Der R-Wert sank von 1,17 auf 1,03. Die Zahl der Covid-Patienten, die Intensivbetten belegen, stieg auf 1577 (+103 im Vergleich zum Vortag). 768 davon werden invasiv beatmet.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 75.137 (+2402), 1999 Todesfälle (+14)
  • Bayern: 96.415 (+2629), 2770 Todesfälle (+14)
  • Berlin: 29.224 (+1161), 253 Todesfälle (+2)
  • Brandenburg: 7308 (+238), 193 Todesfälle (+2)
  • Bremen: 4894 (+206), 70 Todesfälle (+4)
  • Hamburg: 12.556 (+404), 241 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 35.688 (+1488), 629 Todesfälle (+12)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 2486 (+160), 22 Todesfälle (+0)
  • Niedersachsen: 32.629 (+1059), 735 Todesfälle (+2)
  • Nordrhein-Westfalen: 117.273 (+3084), 2059 Todesfälle (+28)
  • Rheinland-Pfalz: 18.405 (+630), 279 Todesfälle (+3) 
  • Saarland: 6276 (+281), 184 Todesfälle (+3)
  • Sachsen: 14.896 (+727), 291 Todesfälle (+8)
  • Sachsen-Anhalt: 4607 (+247), 74 Todesfälle (+0)
  • Schleswig-Holstein: 7219 (+278), 167 Todesfälle (+0)
  • Thüringen: 6200 (+262), 203 Todesfälle (+0)

Gesamt (Stand 28.10., 20.48 Uhr): 471.213 (10.169 Todesfälle)

Vortag (Stand 27.10., 22.07 Uhr): 456.847 (10.078 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 332.800 (Vortag: Rund 326.700)

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 128.244 (Vortag: 120.069)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand 28.10.): 1,03 (Vortag: 1,17)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 1577 (+103)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 768 (+74)

Corona-Verdacht bei Mitarbeitern: Algerischer Präsident für Behandlung nach Deutschland gebracht

20.40 Uhr: Der algerische Präsident Abdelmadjid Tebboune ist nach einem Corona-Verdacht bei mehreren seiner Mitarbeiter für eine medizinische Behandlung nach Deutschland gebracht worden. Wie das Präsidialamt in Algier am Mittwoch mitteilte, wurde Tebboune auf Empfehlung seiner Ärzte für eine "gründliche medizinische Untersuchung" nach Deutschland verlegt. Toufik Doudou/AP/dpa

Der 74-jährige Tebboune war erst am Dienstag in ein Militärkrankenhaus in Algier eingeliefert worden, nachdem er sich am Samstag wegen des Corona-Verdachts in seinem Umfeld zunächst in Selbstisolation begeben hatte. Das Präsidialamt gab keinen genauen Grund für seine Einlieferung ins Krankenhaus und für seine Verlegung nach Deutschland an. Am Dienstag hatte sein Büro lediglich erklärt, der Gesundheitszustand des Präsidenten gebe "keinen Anlass zur Besorgnis". Tebboune setze seine tägliche Arbeit vom Krankenhaus aus fort.

In Algerien war es in den vergangenen zwei Wochen zu einem erneuten Anstieg der Infektionszahlen gekommen. In dem nordafrikanischen Land mit 44 Millionen Einwohnern wurden mittlerweile mehr als 57.000 Corona-Fälle registriert, mehr als 1940 Menschen starben an den Folgen der Viruserkrankung.

Coronavirus-Pandemie: Macron führt Ausgangsbeschränkungen wieder ein

20:23 Uhr: Mit Ausgangsbeschränkungen im ganzen Land verschärft Frankreich seinen Kampf gegen die zweite Welle der Corona-Pandemie. Die Beschränkungen sollen von Freitag an gelten, kündigte Staatschef Emmanuel Macron am Mittwochabend in einer Fernsehansprache an.

Der 42-Jährige machte deutlich, dass die Beschränkungen weniger streng sind als im Frühjahr, als das öffentliche Leben des Landes weitgehend lahmgelegt wurde. So sollen die Schulen geöffnet bleiben. Bars, Restaurants und "nicht unentbehrliche Geschäfte" müssen jedoch schließen. Die im Frühjahr üblichen Ausgangsbescheinigungen für Bürger sollen wiederkommen. Auch Reisen in andere Regionen des Landes sind nicht ohne Weiteres möglich – für die Rückkehr aus den Herbstferien soll es am Wochenende aber Ausnahmen geben.

dpa/Ludovic Marin/AFP/dpa Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich

Die Menschen sollen weiter arbeiten können, dabei hat die Heimarbeit Priorität. Die Maßnahmen sind zunächst bis zum 1. Dezember befristet. "Bleiben Sie so weit wie möglich zu Hause. Respektieren Sie die Regeln", appellierte Macron an seine Landsleute. Er benutzte im Französischen den Ausdruck "confinement", was man auch mit Lockdown übersetzt werden kann.

Macron machte deutlich, dass die Lage dramatisch ist. "Wir werden von der Beschleunigung der Epidemie überrollt", sagte er. Die Entwicklung trifft auch andere europäische Länder. Er kündigte für Donnerstag eine Debatte und eine Abstimmung im Parlament an.

9603 Coronavirus-Neuinfektionen allein in vier Bundesländern

18.56 Uhr: Beim Corona-Gipfel von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer haben Bund und Länder mit dem November-Lockdown harte Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie getroffen. Denn die Infektionszahlen steigen weiterhin exponentiell. Das zeigen schon am frühen Abend erste Ergebnisse der Daten der Landesgesundheits- und Sozialministerien, die FOCUS Online täglich auswertet.

Allein in den vier Bundesländern mit den meisten Neuinfektionen sind am Mittwoch 9603 neue Corona-Fälle innerhalb der vergangenen 24 Stunden zu verzeichnen: 3084 Neuinfektionen in Nordrhein-Westfalen, 2629 in Bayern, 2402 in Baden-Württemberg und 1488 in Hessen.

Den kompletten Überblick bieten wir später am Abend, wenn alle Zahlen aus den 16 Bundesländern vorliegen.

Erstes Bundesland schert aus: Thüringen will Gipfel-Beschluss nur in Teilen umsetzen

18.26 Uhr: Thüringen hat den von Bund und Ländern vereinbarten massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens nur bedingt zugestimmt. Das Land trage nur "diejenigen Maßnahmen mit, die für eine wirksame Eindämmung des Infektionsgeschehens durch wissenschaftliche Erkenntnisse geeignet und verhältnismäßig" seien, heißt es in einer Protokollerklärung der Staatskanzlei, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Thüringen erwarte, dass der Bundestag eine akute nationale Gesundheitsnotlage feststelle, die die von der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) beschlossenen Beschlüsse rechtfertigten. Zuvor hatte auch die "Thüringer Allgemeine" (Online-Ausgabe) berichtet. dpa/Jens-Ulrich Koch/dpa-Zentralbild/dpabild Bodo Ramelow (Die Linke), Ministerpräsident von Thüringen.

Mit der Verabschiedung des Beschlusses der MPK sei darüber hinaus "kein Präjudiz für das parlamentarische Verfahren im Freistaat Thüringen verbunden". Zugleich forderte Regierungschef Bodo Ramelow (Linke) vom Bund, "dass er mittels seiner Finanzkraft und der ihm gegenüber den Ländern allein obliegenden Gestaltungsmöglichkeiten der steuerlichen Einnahmeseite" dafür Sorge trage, dass alle von den getroffenen Maßnahmen unmittelbar und mittelbar betroffenen Akteure wirksam unterstützt würden.

Am Mittwochnachmittag hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder in einer Videokonferenz weitere massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens beschlossen. Bund und Länder wollen so die massiv steigenden Corona-Infektionszahlen in den Griff bekommen.

Lesen Sie dazu: Neue Pandemie-Regeln: Thüringen schert aus – so reagieren die Bundesländer

Coronavirus-Pandemie: Merkel erklärt den November-Lockdown

18.21 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verteidigt die harten Beschlüsse von Bund und Ländern zur Eindämmung der Corona-Pandemie. "Wir müssen handeln, und zwar jetzt", sagt die Kanzlerin nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder. Es gehe darum, eine akute nationale Gesundheitsnotlage zu vermeiden.  "Die Kurve muss wieder abflachen", sagt Merkel. Man brauche jetzt im November eine befristete "nationale Kraftanstrengung". Die Kanzlerin spricht von harten und belastenden Maßnahmen. Lesen Sie mehr im Ticker.

Kritische Marke überdschritten: Mecklenburg-Vorpommern hat jetzt erstes Corona-Risikogebiet

17.08 Uhr: Der Landkreis Vorpommern-Greifswald hat als erster Kreis in Mecklenburg-Vorpommern die kritische Marke von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen übersprungen. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) am Mittwoch mitteilte, liegt der genaue Wert bei 52,8. Damit können in dieser Region weitere Kontaktbeschränkungen in Kraft treten.

Seehofer will  tausende Bundespolizisten für Corona-Kontrollen einsetzen

16.32 Uhr: Um Verstöße gegen die Corona-Maßnahmen zu kontrollieren, will Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) offenbar tausende Bundespolizisten einsetzen. Das geht aus einem Bericht der "Bild"-Zeitung hervor. Regelverstöße sollen demnach auch per Schleierfahndung geahndet werden. Seehofer sagte dem Blatt: "Die Kontrolle der Maßnahmen ist entscheidend für den Erfolg der neuen Regelungen. Dazu wird die Bundespolizei tausende Beamte in Absprache mit den Ländern einsetzen. Zunächst gilt das für die Großstädte und die Hotspots." dpa/Christoph Soeder/dpa Bundesinnenminister Horst Seehofer

Ferner werde man die Einreise nach Deutschland aus Risikogebieten "an Flughäfen, Bahnhöfen und auch auf den Straßen im Grenzraum verstärkt kontrollieren", heißt es in dem Bericht. Die Schleierfahndung an allen deutschen Grenzen werde "in einem Radius von 30 Kilometern intensiviert, um auch bei denjenigen, die per Auto aus Risikogebieten einreisen, die Einhaltung der Corona-Bestimmungen kontrollieren zu können", sagte Seehofer der "Bild".

Schweden verzeichnet Höchststand an Corona-Neuinfektionen

16.09 Uhr: Schweden hat innerhalb von 24 Stunden mehr als 2000 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert. Am Mittwochnachmittag kamen in der Datenbank der Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten insgesamt 2128 bestätigte Corona-Fälle hinzu – nach Angaben des Fernsehsenders SVT ist das der höchste Tageswertseit Beginn der Pandemie. Allerdings wird mittlerweile auch deutlich mehr auf Corona getestet, weshalb sich die Zahlen nur bedingt mit denjenigen aus der ersten Jahreshälfte vergleichen lassen. Ali Lorestani/TT News Agency/AP/

Damit sind mittlerweile knapp 118 000 Infektionen in Schweden nachgewiesen worden. Die Anzahl der mit Covid-19-Erkrankungen in Verbindung stehenden Todesfälle stieg um neun auf 5927.Schweden ist in der Corona-Krise einen viel beachteten Sonderweg gegangen. Die erlassenen Maßnahmen waren weniger strikt als etwa in Deutschland oder den meisten anderen Ländern Europas, dafür setzten Regierung und Behörden in dem skandinavischen EU-Land vor allem auf eindringliche Empfehlungen und die Vernunft der Bürger.

  • Lesen Sie auch: Philosoph im Interview – "Befürchte Eigendynamik": Nida-Rümelin teilt Merkels Angst und will neue Strategie

Corona-Reisewarnung für die ganze Türkei ab 9. November

15.33 Uhr: Die Bundesregierung setzt die Reisewarnung für die ganze Türkei wegen der Corona-Pandemie zum 9. November wieder in Kraft. Die bisher bestehende Ausnahmeregelung für die Touristenregionen Aydin, Izmir, Mu?la und Antalya am Mittelmeer würden nur noch bis zum 8. November gelten, teilte das Auswärtige Amt am Mittwoch in seinen Reisehinweisen für die Türkei im Internet mit.

Coronavirus in Deutschland: Gesamtes Bundeskabinett befürwortet drastische Kontaktbeschränkungen

13.46 Uhr: Das Bundeskabinett unterstützt geschlossen drastische Kontaktbeschränkungen gegen die massiv steigenden Corona-Infektionszahlen. Das teilte Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am Mittwoch in Berlin mit. "Die Infektionszahlen steigen dramatisch. Der Gesundheitsschutz hat höchste Priorität", sagte Heil. Angesichts steigender Infektionszahlen müssten Politik und Gesellschaft die Seuche jetzt wieder in den Griff bekommen. Dafür habe sich das Kabinett am Mittwoch hinter die jüngsten Vorschläge gestellt – "und zwar einstimmig und einhellig". Heil: "Ich setze darauf, dass wir zu bundeseinheitlichen Regelungen kommen." Gregor Fischer/dpa

Der Bund will mit einem Herunterfahren von weiten Teilen des öffentlichen Lebens ab kommenden Mittwoch die starke Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland aufhalten. Das sieht ein Entwurf für Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder am Nachmittag vor. Mit Spannung wird erwartet, welche Schritte tatsächlich beschlossen werden.

Heil betonte: "Wir müssen jetzt entschlossen handeln." Alle Verschiebungen würden dazu führen, dass die Gesundheit von Menschen massiv gefährdet werde und eine Überlastung des Gesundheitssystems drohe.

Der SPD-Politiker warnte, es hätte auch wirtschaftliche Folgen, wenn die Politik der dramatischen Entwicklung tatenlos zusehe. Denn dann wären in einigen Wochen möglicherweise noch größere Einschränkungen nötig, die wirtschaftlichen und sozialen Schaden anrichten würden. "Ich will sagen, dass uns diese Entscheidungen nicht leicht fallen", sagte Heil. Die Einschränkung von Grundrechten müsse verhältnismäßig sein – auch zeitlich befristet. Doch der wissenschaftliche Rat, der den Vorschlägen zugrunde liege, etwa von der Deutschen Nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina, sei vernünftig. Justiz- und Innenressort hätten die Vorschläge zudem als rechtlich tragbar eingestuft.

„Die Corona-Erklärer“: Alle Serien-Teile im Überblick


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