Abnehmen: Vitamin-A fördert die Fettverbrennung – Heilpraxis

Vitamin A regt Fettverbrennung bei Kälte an

Vitamin A zählt zu den fettlöslichen Vitaminen. Es ist unter anderem wichtig für das Zellwachstum, die Funktion des Immunsystems, des Sehvorganges sowie für die Haut- und Schleimhautgesundheit. Und es könnte zur Gewichtsreduktion beitragen. Denn laut Forschenden kurbelt Vitamin A die Fettverbrennung während Kälte an.

Einer aktuellen Mitteilung zufolge zeigt eine neue Studie eines Forschungsteams der Medizinischen Universität (MedUni) Wien, dass kalte Umgebungstemperaturen die Vitamin A-Spiegel bei Menschen und Mäusen ansteigen lassen. Infolge kommt es zu einer Umwandlung von weißem in braunes Fettgewebe, wodurch die Fettverbrennung sowie die Wärmeproduktion angeregt wird. Diese „Fett-Transformation“ geht mit einem erhöhten Energieverbrauch einher und gilt deshalb als vielversprechender Ansatz in der Behandlung von Adipositas.

Neue therapeutische Option gegen Übergewicht

Bei Menschen und Säugetieren wird generell zwischen zumindest zwei verschiedenen Fettdepottypen unterschieden, dem weißen und braunen Fettgewebe. Das weiße Fettgewebe kommt im menschlichen Körper viel häufiger vor, speichert Fett und befindet sich vorzugsweise an Bauch, Gesäß sowie Oberschenkeln.

Bei einem erhöhtem Energiebedarf kann der Körper auf diese Depots zurückgreifen. Braunes Fett hingegen verbrennt Energie unter Freisetzung von Wärme. Mit zunehmendem Alter und bei Übergewicht nimmt die Anzahl der braunen Fettzellen jedoch ab, weshalb die Möglichkeit der Umwandlung von weißem in braunes Fett eine neue therapeutische Option gegen Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit) sein könnte.

Umwandlung von weißem in braunes Fett

Eine Forschungsgruppe um Florian Kiefer von der Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel, Universitätsklinik für Innere Medizin III der MedUni Wien, wies nun im Rahmen einer Studie nach, dass es bei Menschen und Mäusen durch moderate Kälteanwendung zu einem Anstieg von Vitamin A sowie dessen Bluttansporters, dem „Retinol-bindenden Protein“, kam.

Mehr als neunzig Prozent der Vitamin A-Reserven sind in der Leber gespeichert, wobei die Kälte eine Umverteilung des Vitamin A ins Fettgewebe unterstützen dürfte. Den Angaben zufolge führte die Kälteanwendung auch zu einer Umwandlung von weißem in braunes Fett („Browning“) mit einer gesteigerten Fettverbrennung. Die Studie, an der auch Forschende aus den USA beteiligt waren, wurde vor kurzem in dem Fachjournal „Molecular Metabolism“ publiziert.

Vermehrte Stoffwechselaktivität

Als die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Vitamin A-Transporter „Retinol-bindendes Protein“ durch Genmanipulation blockierten, wurde sowohl der durch die Kälte vermittelte Vitamin A-Anstieg als auch das „Browning“ des weißen Fetts gehemmt: „Die Folge war eine Abnahme der Wärmeproduktion und Fettverbrennung, sodass sich die Mäuse nicht mehr ausreichend gegen die Kälte schützen konnten“, erklärt Kiefer. Die Zugabe von Vitamin A in menschlichen weißen Fettzellen führte hingegen zu einer Ausprägung brauner Fettzelleigenschaften mit vermehrter Stoffwechselaktivität und Energieverbrennung.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Vitamin A eine wichtige Rolle in der Funktion des Fettgewebes spielt und Einfluss auf den Energiestoffwechsel hat. Das heißt allerdings nicht, dass man einfach ungezügelt Vitamin A Supplemente zu sich nehmen soll, da es vor allem darauf ankommt, dass es zur richtigen Zeit zu den richtigen Zellen transportiert wird“, erklärt der MedUni Wien-Forscher. „Wir haben einen neuen Mechanismus entdeckt, wie Vitamin A in die Wärmeproduktion eingreift und die Fettverbrennung während der Kälte ankurbelt. Das könnte uns helfen, in Zukunft therapeutische Interventionen zu entwickeln, die genau diesen Mechanismus ausnutzen.“ (ad)

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