Schädlich fürs Herz: Was passiert, wenn man zu viel oder zu wenig schläft

"Schlaf ist die beste Medizin", besagt ein Sprichwort, doch wie so oft macht auch hier die Dosis das Gift. Oft klagen wir zwar über Müdigkeit und Schlafmangel, tatsächlich kann man aber auch zu viel schlafen.

Das wohlverdiente Ausschlafen am Wochenende darfst du dir zwar gönnen, aber das sollte ebenso wenig zur Gewohnheit werden wie durchzechte Nächte.

Gesundheitsschädlich sind nämlich nach neuesten Erkenntnissen beide Varianten. Besonders betroffen ist dabei das Herz.

Erhöhtes Risiko für Herzinfarkt

In der Langzeitstudie, die im "Journal of the American College of Cardiology" veröffentlicht wurde, beobachteten die Forscher 461.000 Personen ohne signifikante Herz-Kreislauf-Probleme im Alter zwischen 40 und 69 Jahren über sieben Jahre hinweg.

Eine umfassende Auswertung der Schlafgewohnheiten zeigte: Bei weniger als sechs Stunden Schlaf steigt das Risiko für einen Herzinfakt um 20 Prozent, bei mehr als neun Stunden sogar um 34 Prozent. Die Ergebnisse korrelieren mit den Daten aus früheren Studien.

So belegte zum Beispiel eine bereits 2003 durchgeführte Untersuchung an rund 70.000 US-amerikanischen Ärztinnen den Zusammenhang zwischen zu geringer (weniger als sieben Stunden) bzw. zu hoher (mehr als neun Stunden) Schlafdauer und einem erhöhten Risiko für Herzerkrankungen.

Eine weitere, groß angelegte Studie der McMaster Universität in Hamilton in Kanada sammelte über acht Jahre hinweg Daten zu Schlafgewohnheiten, Lebensstil und Erkrankungen von rund 117.000 Probanden aus 21 verschiedenen Ländern.

Auch hier wiesen die Vielschläfer (mehr als acht Stunden) ein um 20 Prozent erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse auf, litten häufiger an Depression, Bluthochdruck und Lungenerkrankungen.

Studienteilnehmer, die weniger als sechs Stunden schliefen, erkrankten hingegen häufiger an Übergewicht und Diabetes.

6 bis 8 Stunden sind optimal

Aus den Erkenntnissen lässt sich also schließen, dass – wie so oft im Leben – die Extreme der Gesundheit schaden. Optimal ist ein Mittelmaß von sechs bis acht Stunden Nachtruhe.

Laut der aktuellen Ergebnisse im "Journal of the American College of Cardiology" hat eben dieses Mittelmaß besonders positive Effekte auf Personen, die genetisch eine Veranlagung für Herzkerkanungen haben.

Die Wahrscheinlichkeit, einen Infarkt zu erleiden, kann die richtige Menge Schlaf um 18 Prozent verringern.

Schlaf als Grundlage der Gesundheit

Von ausreichender und ungestörter Nachtruhe profitiert nicht nur unsere Herzgesundheit. Nur im Schlaf laufen essentielle Regenerationsprozesse ab.

Wir schütten Wachstumshormone aus, die unsere Zellen erneuern, der Stoffwechsel räumt den Körper auf und unser Hirn verarbeitet die tägliche Informationsflut.

Schlaf ist also unverzichtbar für Reperatur und Erholung und mindestens genauso wichtig für unser Wolhbefinden wie Sport und eine ausgewogene Ernährung.

Das betonen auch die Autoren der aktuellen Studie und hoffen, mehr Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen Schlaf und Gesundheit zu schaffen.

Quellen

Autor: Laura Hindelang

 

Dihub Ayas, Najib T. / White, David P. / Manson, Joann E. (2003): A Prospective Study of Sleep Duration and Coronary Heart Disease in Women, Jama Internal Medicine, American Medical Association, Volume 163, Issue 2 https://jamanetwork.com/journals/jamainternalmedicine/fullarticle/215006

Wang, Chuangshi W. / Bangdiwala, Shrikant I. / Rangarajan, Sumathy / Lear, Scott A. / et. al. (2018): Association of estimated sleep duration and naps with mortality and cardiovascular events: a study of 116 632 people from 21 countries, European Heart Journal, Oxfordy University Press, Volume 40, Issue 20 https://academic.oup.com/eurheartj/article-abstract/40/20/1620/5229545?redirectedFrom=fulltext

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