Arztbesuch während Corona: Diese 6 Dinge sollte man vorm Gang in die Praxis beachten

In den vergangenen Monaten haben viele Menschen ihr Leben größtenteils an die Corona-Pandemie angepasst, um das Infektionsgeschehen wieder einigermaßen unter Kontrolle zu bringen. 

So versuchen viele Personen beispielsweise seltener einzukaufen, weniger mit Bus und Bahn zu fahren, um weniger in Kontakt mit Fremden zu sein, und generell die sozialen Kontakte einzuschränken. 
 

Ärztliche Termine nicht verschieben

Doch nicht alle Termine lassen sich auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschieben – so auch Arztbesuche. Denn trotz der aktuellen Situation sollten wichtige Routineuntersuchungen wahrgenommen werden. 

Da jeder Gang in eine Praxis jedoch mit einem gewissen Risiko daherkommt, ist die Frage berechtigt, wie man sich am besten verhalten sollte, um das Infektionsrisiko mit Covid-19 zu minimieren. 

Leider gibt es auf diese Frage keine allgemeingültige Antwort, da viele Faktoren wie das Alter oder der eigene Gesundheitsstatus eine entscheidene Rolle spielen. 

An einigen Punkten kann man sich bei einem Praxisbesuch jedoch orientieren. 
 

1. Telefonische Beratung

Egal, um welche Art von Praxis es sich handelt: Zunächst sollte per Telefon der Grund des Besuches abgesprochen werden.

Ist der Termin nicht zwingend notwendig, kann dieser möglicherweise verschoben werden. Auch können auf diese Weise erste Ratschläge des medizinischen Personals eingeholt werden, ohne dass man in der Praxis auf weitere Personen trifft. 

Auch eine Krankschreibung per Telefon ist aktuell möglich. 

Andere gravierende Fälle erfordern möglicherweise den Gang in die Praxis. Doch auch dann kann per Telefon vorab die bestmögliche Zeit vereinbart werden, um auf möglichst wenige Menschen zu treffen.

Wichtig: Ein Anruf vorab ist zwingend notwendig, wenn der Verdacht besteht, selbst mit Corona infiziert zu sein. Das ist vor allem dann notwendig, wenn Symptome wie Fieber, Atemnot, Durchfall oder der Verlust des Geschmacks- und / oder Geruchssinns auftreten. 

In diesem Fall sollte auch die Corona-Hotline unter der 116 117 angerufen werden. 
 

2. Allgemeine Vorkehrungen verringern das Risiko

Ist ein Gang in die Praxis unvermeidlich, kann das potienzielle Infektionsrisiko bereits durch einige einfache Vorkehrungen gemindert werden:

  • Das Tragen einer Atemschutzmaske, was ohnehin Pflicht in Praxen ist
  • Das regelmäßige Desinfizieren der Hände
  • Genügend Abstand zum Personal und anderen wartenden Personen
  • Möglichst unmittelbar vor dem Termin erscheinen, um nur eine kurze Zeit im Wartezimmer zu sein
     

3. Unterschiedliche Vorkehrungen in den Praxen

Arzttermin ist nicht gleich Arzttermin. Je nachdem, um welche Art Praxis und Behandlung es sich handelt, variiert auch das potenzielle Infektionsrisiko und dementsprechend die aktuelle Handhabung mit Terminen.

Die meisten Hauspraxen und medizinischen Abteilungen haben erhebliche Maßnahmen ergriffen, um sich so sicher wie möglich aufzustellen. So werden vom Personal Atemschutzmasken sowie andere Schutzkleidungen getragen und Patienten mit Corona-Symptomatik nicht in den Praxen empfangen.

Außerdem erfordern Beratungstermine nicht unbedingt die Anwesenheit oder den direkten Kontakt zum medizinischen Personal und können daher auf räumlicher Distanz abgehalten werden. 

 

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Etwas anders sieht das in der Zahnmedizin aus. Denn bei den Terminen kann der enge Kontakt zwischen Patient und Personal meist nicht umgangen werden. Vor allem die Gefahr der Aerosolübertragung ist ohne vorhandende Maske gegeben.

Aktuell gibt es regional unterschiedlich geregelte Vorkehrungen bei den Zahnärzten. Nicht zwingend notwendige Termine werden in vielen Fällen verschoben, dringende Eingriffe haben Priorität.

Es gibt aber auch spezielle Praxen für Personen mit Verdacht auf Covid-19, in welcher das Personal mit umfassender Schutzausrüstung ausgestattet ist. 
 

4. Die eigenen Bedenken äußern

Schon vor Corona war für viele Menschen ein Besuch der ärztlichen Sprechstunde unangenehm. Immerhin sitzt man beim Warten oftmals mit einigen anderen kranken Personen auf engem Raum im Wartezimmer. 

Vor allem für Personen aus der Risikogruppe kann sich ein Arztbesuch in der jetzigen Zeit sehr unangenehm anfühlen und sogar Risiken bergen. 

Wer also ein geschwächtes Immunsystem oder andere Krankheiten wie Diabetes hat oder über 65 Jahre alt ist, sollte dies bereits im Telefonat mit der Praxis erwähnen.

Um sich selbst den Besuch leichter zu gestalten, sollten die eigenen Bedenken immer mit dem Praxisteam geteilt werden, um zusammen eine Lösung zu finden. 
 

5. Vorsorgeuntersuchungen möglichst beibehalten

Auch wenn es einem selbst vielleicht nicht allzu dringend vorkommt, sollten Vorsorgeuntersuchungen auch jetzt nicht auf die lange Bank geschoben werden.

„Bei einigen Untersuchungen wie einer Koloskopie oder Mammographie macht ein Monat keinen Unterschied“, erklärt der emiritierte Professor der Abteilung für Innere Medizin und Direktor der Impfstoffforschungsgruppe der Mayo Clinic in Minnesota, Dr. Poland gegenüber der ‚SELF‘.

Allerdings bleibt eine Früherkennung von Krankheiten wie Krebs sehr wichtig, um eine schnelle und wirksame Behandlung in einem frühen Stadium zu ermöglichen. Ein halbes oder ganzes Jahr sollten diese Termine also nicht verschoben werden

„Verschieben Sie die routinemäßigen Termine nicht“, betont auch die Speziaistin für Infektionskrankheiten, Dr. Preeti Malani. „Es gibt viele Krebsvorsorgeuntersuchungen und Impfungen, die in den letzten Monaten auf der Strecke geblieben sind.“

Um die eigenen Gesundheit in jeder Hinsicht zu unterstützen, bleibt es auch in der jetzigen Situation wichtig, dass alle Impfungen auf dem neuesten Stand sind, um nicht an vermeidbaren Krankheiten zu erkranken. 
 

6. Wichtige Termine wahrnehmen

Die Entscheidung, ob man eine Praxis oder gar ein Krankenhaus aufsuchen sollte, kann gerade sehr schwer fallen.

Doch einige Menschen müssen aufgrund ihres Gesundheitszustands in Krankenhäuser und Kliniken, um wichtige Untersuchungen zu machen, und innerhalb einer Therapie behandelt zu werden. 

Gleichzeitig haben diese Menschen jedoch auch ein erhöhtes Risiko, sich mit Covid-19 zu infizieren und einen schweren Krankheitsverlauf zu erleiden.

In diesem Fall sollte mit dem zuständigen Personal ein Plan entwickelt werden, welcher auf den Gesundheitszustand und die persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Gerade für diese Patientinnen und Patienten ist es wichtig, dass der gesunde Teil der Bevölkerung wenn möglich zu Hause bleibt und nicht dringende Kontakte beschränkt.

Cornelia Bertram

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