Westfalen-Lippe: Apothekenzahl auf dem tiefsten Stand seit 40 Jahren

Die Apothekenzahl in Westfalen-Lippe sinkt weiter. Sostanden 56 Apothekenschließungen bis zum 31. Dezember 2018 nur sechs Neueröffnungenund eine Wiedereröffnung gegenüber. „Übertroffen“ wird das Negativjahr 2018 nurnoch vom Rückgang um 50 Apotheken, der im Jahr 2013 vermeldet wurde.

Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe hat die Apothekenzahlenfür das Jahr 2018 bekannt gegeben.Demnach zählte sie zum Jahresende insgesamt 1.444 Hauptapotheken und 480 Filialapotheken.Das sind 49 weniger als noch im Vorjahr. So schlossen 2018 insgesamt 56 Apotheken im Land. Inzwischen wird jede vierteApotheke in Westfalen-Lippe als Filiale betrieben. Als Gründe für dieSchließungen gibt die Kammer unter anderem die unzureichende Dynamisierung derapothekerlichen Vergütung, die zunehmende Konkurrenz durch ausländischeVersender und die zunehmende Konzentration von Medizinern in Ärztezentren an. Diedeutlichsten Rückgänge gab es 2018 in den Städten Dortmund (sechsApothekenschließungen), Bielefeld (vier Schließungen) und Münster (dreiSchließungen), gefolgt von Hagen, Hattingen, Marl, Rahden und Witten mitjeweils zwei Schließungen. Neu- beziehungsweise Wiedereröffnungen gab es 2018 in Ahlen,Arnsberg, Bergkamen, Bielefeld, Detmold, Gronau und Herford. Insgesamt gab es nursechs Neueröffnungen und eine Wiedereröffnung.

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„Übertroffen“ wird 2018 nur noch vom Rückgang in 2013

Einen stärkeren Rückgang der Apothekenzahl als 2018 gab esnur im Jahr 2013, als ein Rückgang um 50 Apotheken verzeichnet wurde. Damalssank die Apothekenzahl von 2.127 auf 2.077. „Von diesen Werten sind wir ebensowie von den Höchstzahlen im Jahr 1992, als es in Westfalen-Lippe noch 2.274Apotheken gab, weit entfernt“, so Dr. Andreas Walter, Hauptgeschäftsführer derApothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL). „ Aktuell liegt die Zahl der Apothekenauf dem tiefsten Stand seit 40 Jahren“.

Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe sieht durch den Rückgangerste Auswirkungen auf eine flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln: „Ineinigen Regionen und Städten wird die Luft allmählich dünner. Dass inWestfalen-Lippe inzwischen 350 Apotheken für immer vom Netz gegangen sind,macht sich natürlich bemerkbar. Wir brauchen daher dringend verlässlicheRahmenbedingungen, damit die Apotheken auch weiterhin die flächendeckendeVersorgungen am Tag und in der Nacht gewährleisten können“, fordert derHauptgeschäftsführer der AKWL.

Mitte Dezember hatte der DAV die bundesweiten Zahlen zumEnde des dritten Quartals bekannt gegeben. Demnach gab es Ende September 2018 genau 19.529 Apotheken und damit 219weniger als Ende 2017. Noch stärker sank die Zahl der selbstständigenApothekenleiter – nämlich um 265 gegenüber Ende 2017.

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