Influenza, Covid-19 oder RSV – derzeit wird das Immunsystem mit zahlreichen Erregern konfrontiert. Welche Wirkstoffe bei einer Infektion helfen und welche Sie in Ihrer eigenen Hausapotheke haben sollten, erfahren Sie hier.
Die Grippewelle hat begonnen – in diesem Jahr deutlich früher als üblich. Während die Influenza-Saison normalerweise erst im Januar startet, steigen jetzt schon seit einigen Wochen die Fallzahlen. Experten führen den ungewöhnlich frühen Anstieg auf einen pandemiebedingten „Nachholeffekt“ des Immunsystems zurück.
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Abstandsregeln, Hygienemaßnahmen und Masken und haben sich nämlich nicht nur als bewährte Helfer gegen Covid-19, sondern gegen Viren jeglicher Art bewiesen. So kamen die meisten Menschen in den letzten zwei Jahren kaum mit Influenza-Viren in Kontakt, das Immunsystem ist auf den Erreger nicht vorbereitet. Daneben haben auch andere virale Infekte derzeit leichtes Spiel – und nutzen die „Immunlücke“ der Bevölkerung mit dem Schwinden der Corona-Schutzmaßnahmen vollends aus.
Influenza, Covid-19, RSV und Magen-Darm
Neben Influenza und Covid-19 kursieren derzeit weitere Atemwegsinfektionen wie das Humane Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) sowie Magen-Darm-Viren. Ist man erst einmal erkrankt, heißt es: Ausruhen, im Bett bleiben und viel Tee trinken. Auch Medikamente können den Krankheitsverlauf erleichtern. Welche Arzneimittel in der Hausapotheke derzeit nicht fehlen dürfen, haben wir für Sie im Folgenden zusammengefasst.
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Influenza
Die typische „Grippe“ wird durch Influenza-Viren ausgelöst. Das Virus überträgt sich per Tröpfcheninfektion, vermehrt sich sehr schnell und greift die Schleimhäute an. Eine infizierte Person kann andere bereits anstecken, bevor die ersten Symptome auftreten.
Das sind die Symptome:
- plötzlich auftretendes hohes Fieber
- Muskel-, Kopf- und Gliederschmerzen
- Abgeschlagenheit
- Halsschmerzen, trockener Husten
In der Regel heilt die Influenza binnen sieben Tagen auch ohne Behandlung aus. Wird die Grippe innerhalb von 48 Stunden diagnostiziert, kann der Arzt antivirale Mittel verabreichen, die den Krankheitsverlauf abmildern können. Meist werden sie Risikopatienten und Kindern verschrieben.
Das muss in die Hausapotheke:
- Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen wirken gegen Muskel-, Kopf- und Gliederschmerzen und senken das Fieber.
- Bei Husten helfen Hustenblocker oder -stiller, beispielsweise mit dem Wirkstoff Dextromethorphan
- Bei schleimigem Husten können sekret lösende Mittel wie Ambroxol, Acetylcystein, Mukolytika oder Expektoranzien eingesetzt werden
- Als Alternative können auch pflanzliche Mittel mit den Wirkstoffen Cineol, Efeu, Thymian oder Spitzwegerich helfen
- Husten- und Bronchialtees können dazu beitragen, dass sich der Schleim gut löst. Daneben wärmen Sie den Hals
- Gegen die Halsschmerzen gibt es frei verkäufliche Tees, Gurgellösungen, Tropfen, Säfte und Pastillen mit entzündungshemmender Wirkung. Sie enthalten die Wirkstoffe Arnika, Isländisches Moos, Kapland-Pelargonie, Lindenblüte oder Salbei. Sprays oder Rachenspülungen mit örtlich betäubender Wirkung (Rachentherapeutika) können den Schmerz zeitweise lindern.
Covid-19
Seit Anfang des Jahres dominiert hierzulande die Omikron-Untervariante BA. 5. Grundsätzlich gilt sie als vergleichsweise mild.
Das sind die Symptome:
- Müdigkeit
- Husten ohne Schleim
- Fieber
- Kopfschmerzen
- laufende Nase
Daneben sind weitere Beschwerden wie Kurzatmigkeit, Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Halsschmerzen möglich. Bleibt der Verlauf mild, dauern die Symptome etwa sieben Tage an.
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Das muss in die Hausapotheke:
- Schmerzmittel können auch hier die Symptome mildern.
- Gegen Husten können die oben genannten Präparate wirken.
Daneben gibt es spezielle Corona-Medikamente, die vom Arzt im Fall eines schweren Verlaufs verschrieben werden können. Wenn Sie besonders schwere Symptome bemerken oder zur Risikogruppe gehören, sollten Sie diesen frühstmöglich aufsuchen.
RSV
Auch eine Infektion mit dem Humanen Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) führt zu Infektionen der oberen und manchmal der unteren Atemwege. Sie tritt vor allem bei Kleinkindern auf.
Das sind die Symptome:
- Schnupfen
- trockenen Husten
- Niesen
- Halsschmerzen
Sind die unteren Atemwege betroffen, spricht man von einer RSV-Bronchiolitis, die sich ein bis drei Tage nach Erkrankung durch weitere Beschwerden bemerkbar macht:
- Fieber
- schwere, beschleunigte Atmung bis hin zu Atemnot
- hörbare Rasselgeräusche und Giemen beim Atmen
- Husten mit Auswurf
- trockene, kalte und blasse Haut
- Blaufärbung der Haut und/oder Schleimhäute (Zyanose) infolge von Sauerstoffmangel
Das muss in die Hausapotheke:
- Fiebersenkende Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol und
- Bronchienerweiternde Medikamente (Bronchodilatatoren) wie Salbutamol.
Besteht der Verdacht auf RSV-Bronchiolitis sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. In schweren Fällen kann die Gabe von Adrenalin nötig sein, um die Bronchien zu erweitern.
Magen-Darm-Grippe
Bei einer Magen-Darm-Grippe kommt es zu einer Entzündungsreaktion im Magen-Darm-Bereich, die in der Regel binnen drei bis sieben Tagen selbstständig abklingt.
Das sind die Symptome:
- Durchfall
- Erbrechen
- Übelkeit
- Appetitlosigkeit
- Bauchschmerzen
sowie die typischen Begleiterscheinungen wie Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Kraftlosigkeit.
Das muss in die Hausapotheke:
- Elektrolytlösungen gegen den Elektrolyt- und Flüssigkeitsverlust
- Peristaltikhemmer, die die Darmtätigkeit hemmen. Diese sollten jedoch nur im Akutfall eingenommen werden, da es wichtig ist, dass die Viren aus dem Körper gespült werden.
- Die erhöhte Absonderung von Sekret und Flüssigkeit ins Darminnere kann durch Sekretionshemmer reduziert werden.
- Brechreizhemmende Mittel (Antiemetika) können Signale, die die Übelkeit auslösen, wirkungsvoll hemmen.
- Aktivkohle ist pflanzlich und bindet mögliche Entzündungs- und Giftstoffe.
- Hefestämme können schädliche Bakterien an sich binden und sie so hemmen.
Zwar ist eine typische Magen-Darm-Grippe in der Regel harmlos, kann aber je nach Erreger auch gefährlich werden. Zeigt sich eines die folgenden Symptome, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen:
- Schleim oder Blut im Stuhl
- Hautausschlag
- Veränderungen der Haut
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