Warum manche Menschen gegen Salmonellen geschützt sind

Nicht jeder, der mit Salmonellen in Kontakt kommt, erkrankt auch daran. Tatsächlich kommt es nur in zehn bis zwanzig Prozent der Fälle zu einem Ausbruch der Krankheit. Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität in München haben herausgefunden, dass ein Bakterium in der Darmflora möglicherweise vor einer Infektion schützen kann.

Die Forscher haben ein Darmbakterium identifiziert, das im Tierversuch vor Infektionen mit einer der beiden häufigsten in Deutschland vorkommenden Salmonellen-Arten schützt: Sie fanden im Darm von Mäusen, die sich durch Salmonellen nicht beeindrucken ließen, Bakterien namens Mucispirillum schaedleri. Bei den Tieren, die krank wurden, fehlte diese Art in der Darmflora. In weiteren Untersuchungen konnten die Forscher zeigten, dass Mucispirillum mit den Salmonellen um bestimmte Nährstoffe konkurriert und sie daran hindert, in die Darmzellen einzudringen und dort Schaden anzurichten.

"Bisher hat man geglaubt, dass dieses Bakterium bei Menschen nicht so häufig vorkommt", sagt Studienleiterin Bärbel Stecher. Bei Stuhluntersuchungen werde M. schaedleri oft jedoch nicht entdeckt, da sich diese Bakterien in der Schleimschicht des Darms anreichern. "In Studien, in denen die Darmschleimhaut untersucht wurde, hat man die Bakterien bei 50 Prozent der Probanden gefunden", so Stecher weiter.

Salmonellen verursachen Magen-Darm-Infektionen, die besonders bei Säuglingen, Kleinkindern, älteren oder immungeschwächten Menschen schwer verlaufen können. Warum manche Menschen nicht krank werden, obwohl sie kontaminierte Lebensmittel zu sich genommen haben, war bisher nicht bekannt. Um zu untersuchen, wie eine gesunde Darmflora zusammengesetzt ist, die vor Infektionen schützt, haben die Forscher das Mikrobiom verschiedener Gruppen von Mäusen verglichen, von denen eine gegen Salmonellen-Infektionen geschützt war, die andere nicht.

ZOU

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