Sport verbessert den Stoffwechsel stärker als angenommen

Die Auswirkungen von Training auf den Stoffwechsel sind möglicherweise deutlich größer als bislang von Wissenschaftlern angenommen: Bei 52 jungen Männern, die gerade ihre Laufbahn als Soldaten begonnen und dafür 80 Tage lang ein intensives Kraft- und Ausdauertraining absolviert hatten, hatten sich zahlreiche Stoffwechselparameter massiv zum Positiven verändert.

Vor und nach dem 80-tägigen Trainingsprogramm fanden sich im Blut der Soldaten bei zahlreichen der etwa 200 gemessenen Stoffwechsel-Endprodukte Veränderungen. Diese waren teilweise von bisher unbekanntem Ausmaß, z. B. verbrannten die trainierten Muskeln deutlich mehr Fett als angenommen. Auch der Spiegel von Stoffen aus dem Darm, Abbauprodukten von Proteinen und an der Blutgerinnung sowie der Durchblutung beteiligten Faktoren hatte sich wesentlich verändert. Weiter gab es positive Auswirkungen auf Blutdruck, Herzfrequenz, Fitness, Körperfett und Körpergewicht.

Bei manchen Teilnehmern waren diese Trainingsvorteile jedoch weniger stark oder kaum zu beobachten. Sie hatten höhere Konzentrationen eines Stoffes namens DMGV im Blut. Dr. John F. O’Sullivan von der Universität Sydney sagte dazu: "Das ist faszinierend, weil eine andere, kürzlich durchgeführte Studie ebenfalls ergab, dass dieses Stoffwechsel-Endprodukt vorhersagt, wer nicht vom Sport profitiert. Der DMGV-Spiegel wird durch das Erbgut und die Ernährung beeinflusst, er steigt mit zuckerhaltigen Getränken und fällt mit Gemüse und Ballaststoffen. Durch die Messung von DMGV können Personen identifiziert werden, die andere Strategien als Bewegung benötigen, um ihr Herz-Kreislauf-Risiko zu verringern."

Besonders aussagekräftig ist die Untersuchung, weil die Soldaten in derselben Umgebung lebten und sich dadurch normalerweise schwer kontrollierbare Faktoren wie Ernährung, Stress, Schlafmuster und Arbeitsumgebung ähnelten. So konnte der Effekt des Trainingsprogramms gut bestimmt werden.

ZOU

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