Gesundheitliche Folgen durch Schadstoffe: Vorsicht vor diesen Sommer-Utensilien

Die Plastik-Trinkflasche, das Alu-Grillgeschirr oder die aufblasbare Luftmatratze aus PVC – alles beliebte Utensilien für einen (Bade-)Ausflug im Sommer. Doch in allem stecken auch Schadstoffe, die gefährlich für die Gesundheit sein können.

Wer für einen schönen Tag im Schwimmbad oder am See zusammenpackt, denkt vermutlich nicht daran, wie viele Schadstoffe sich da eigentlich gerade in seiner Tasche befinden – von der Sonnenmilch bis hin zur Trinkflasche und dem Einweggeschirr für das Picknick am Wasser. Und auch das aufblasbare Einhorn mag bei genauerem Hinsehen nicht mehr ganz so viel Spaß versprechen, berichtet die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (NRW). Sie hat die beliebtesten Utensilien für den Sommer auf Schadstoffe getestet. FOCUS Online gibt einen Überblick.

Sonnenmilch: Zum Schutz vor der UV-Strahlung greifen viele zu Sonnencremes mit chemischen Lichtschutzfiltern, die Duft- und Konservierungsstoffe enthalten. Diese können aber nicht nur allergische Reaktionen bei Menschen mit empfindlicher Haut auslösen. „Einige der zugelassenen UV-Filter stehen außerdem im Verdacht, unser Hormonsystem zu stören“, warnen die Experten. Sie raten stattdessen zu Sonnencremes mit mineralischen Filtern, zusammengesetzt aus kleinen Nano-Teilchen. Am besten seien dabei zertifizierte Naturkosmetikprodukte, zum Beispiel mit dem BDIH- oder Nature-Siegel. Achtung jedoch bei Sprühmitteln: Sie sollten den Nebel auf keinen Fall einatmen.

Wasserspielzeug: Aufblasbares Wasserspielzeug und Planschbecken bestehen häufig entweder aus weichem PVC (Polyvinylchlorid) oder dem Kunststoff TPU. Gefährlich ist vor allem ersteres: PVC-Weichmacher, die nach und nach freigesetzt werden, können von Kindern über den Mund oder die Haut aufgenommen werden. „Aktuelle Biomonitoring-Studien zeigen eindeutig, dass Kinder in zunehmendem Maße auch mit dem Ersatzweichmacher DINCH belastet sind. Eine zu hohe Belastung mit DINCH kann die Nieren schädigen“, warnt die Verbraucherzentrale NRW.

Ob TPU die bessere Alternative ist, konnte bisher noch nicht nachgewiesen werden. Die Experten raten grundsätzlich zu Produkten aus hartem Kunststoff. Statt zu Wasserbällen sollten Eltern zu Luftballons mit Stoffhüllen greifen; diese können sie im Supermarkt kaufen.

Vorsicht ist vor allem bei der Aufbewahrung von Lebensmittel geboten

Eisverpackungen: Ist die Eiscreme aus dem Supermarkt ausgelöffelt, nutzen viele ihre Verpackung als Aufbewahrungsbox für Lebensmittel – zum Beispiel, um übriggebliebene Suppe einzufrieren. Doch hier ist Vorsicht angebracht: Heiße oder fettige Lebensmittel gehören nicht in die Plastikdose. „Aus Kunststoffverpackungen können Chemikalien aus der Verpackung in Lebensmittel übergehen“, erklären die Verbraucherschützer. Fettige Lebensmittel sollten Sie stattdessen in Edelstahl-, Glas- oder Porzellanverpackungen aufbewahren. 

Trinkflasche: Bei wiederverwendbaren Flaschen ist die Auswahl groß: Es gibt sie aus Glas und Edelstahl, Kunststoff oder Aluminium. Am besten bewerteten die Experten die Behälter aus Glas und Edelstahl. Sie geben keine Schadstoffe an das Getränk ab, lassen sich problemlos reinigen und sind geschmacksneutral.

Anders sieht das bei Plastik aus. Alle Kunststoffe können Substanzen an das Getränk abgeben; fraglich ist noch, in welcher Menge sie das tun und wie schädlich diese für den Menschen sind. Vermeiden sollten Verbraucher aber in jedem Fall Produkte aus Polycarbonat (PC), Polystyrol (PS) und weichem Polyvinylchlorid (PVC). Gesundheitlich unbedenklich sind laut Experten Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) und Polyethylenterephthalat (PET).

Aluminiumflaschen sind nicht für saure Getränke und Fruchtsäfte geeignet. Denn auch Aluminium kann in die Flüssigkeit abgegeben werden, erklärt die Verbraucherzentrale NRW. Bei Aluminiumflaschen sollten Käufer außerdem darauf achten, dass sie frei von gesundheitsschädlichen Bisphenolen sind: Bisphenole könnten das Hormonsystem stören und zu Unfruchtbarkeit, Fettleibigkeit oder Diabetes führen, erklären die Experten.

Ob bei Flaschen oder Geschirr: Edelstahl ist immer die bessere Alternative

Camping-Geschirr: Wer am See grillen möchte, sollte besser von unbeschichtetem Aluminiumgeschirr absehen und zu Edelstahl greifen. Wie auch die Flasche kann das Geschirr Aluminium ans Essen abgeben. Dies gilt besonders bei sauren und salzigen Lebensmitteln.

Bambusgeschirr: Bambus-Becher und -Geschirr wurden in der Vergangenheit immer wieder als umweltfreundliche Alternative gepriesen. Kürzlich berichtete die Stiftung Warentest allerdings von erschreckenden Ergebnissen bei einer Untersuchung von zwölf Bambusbechern: Fast alle von ihnen enthielten gefährliche Schadstoffe. Neben Bambuspulver und Maisstärke verwenden Hersteller oft Bindemittel wie Melaminharz und Formaldehyd. Diese Kunststoffe stehen im Verdacht, krebserregend zu sein.

Freigesetzt werden die Giftstoffe durch das Befüllen mit heißen Getränken, aber auch durch Aufbrühen oder Aufwärmen in der Mikrowelle. Temperaturen ab 70 Grad reichen dabei aus, damit die Stoffe in das Getränk gelangen. Eine gesundheitsfreundlichere Alternative bieten Becher aus Glas, Edelstahl, Porzellan oder dem Kunststoff Polypropylen.

Für das Geschirr bieten sich Produkte aus Edelstahl oder Polypropylen als Alternative an. Ansonsten können Sie auch einfach Ihre Gläser und Porzellanteller einpacken – damit gehen Sie kein Risiko ein und produzieren auch keinen Müll.

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FOCUS Online/Glomex In diesen Hygieneprodukten können Schlachtabfälle enthalten sein

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