Fabriköffnungen, Fiebermessungen und Gesetze gegen Wucher – Italiens Fahrplan aus dem Lockdown

Italien will mit den angekündigten Lockerungen der Corona-Sperren in der Wirtschaft beginnen. Mit Vorrang sollen Branchen wieder anlaufen, die für den Export wichtig sind, und die Arbeit auf dem Bau. Dies kündigte Ministerpräsident Giuseppe Conte in der Zeitung „La Repubblica“ an. Die 60 Millionen Bürger erhalten vom 4. Mai an nicht gleich ihre volle Bewegungsfreiheit zurück. Italiens Schulen bleiben bis zu den Sommerferien dicht. Sie öffnen erst im September wieder.

Das Kabinett in Rom hat seit Tagen an einem Plan zum Neustart gearbeitet. Offiziell soll das Konzept bis Montag vorgestellt werden, kündigte Conte in dem Interview an. Die Zahl der Neuinfektionen war zuvor längere Zeit weniger stark gestiegen als im März. Die Zahl der Schwerkranken auf Intensivstationen sank sogar deutlich. Italien ist von der Covid-19-Krankheit hart getroffen. Es registrierte seit Februar bis Samstag mehr als 26.000 Corona-Tote .

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Noch keine „volle Freiheit“ nach Coronavirus-Lockdown

Für die Bürger gelten seit dem 10. März strenge Ausgangsbeschränkungen. Sie dürfen ihr Zuhause nur zu wenigen Anlässen wie dem Einkauf verlassen. Große Teile der Produktion, des Handels sowie der Tourismus liegen wegen der Pandemie am Boden. Restaurants und Bars sind seit vielen Wochen geschlossen.

„Wir können den Lockdown nicht weiter verlängern. Uns drohen ansonsten zu heftige Schäden im sozialen und wirtschaftlichen Bereich“, sagte Conte. Der Regierungschef kündigte an, dass „strategisch“ wichtige Wirtschaftsaktivitäten rasch starten sollen, eventuell schon nächste Woche. Der Gesundheitsschutz müsse jedoch stets berücksichtigt werden. Erwartet wird, dass die Regierung für viele Sektoren Schutzregeln erlässt. Das könnte Arbeit in Schichten, Abstandsregeln und die Pflicht zum Atemschutz bedeuten. 

Nach den Worten des Premiers sollten die Bürger nicht zu schnell mit der „vollen Freiheit“ rechnen. Auch Bars und Restaurants würden nicht gleich am 4. Mai die Türen öffnen. „Wir arbeiten jedoch daran, Gastronomen nicht nur Hauslieferungen, sondern auch Angebote zum Mitnehmen zu erlauben.“ In Lokalen in Rom wird bereits jetzt geputzt und gehämmert. Wirte probieren aus, wie sich Tische durch Plexiglasscheiben abtrennen lassen.

Mit Blick auf eine Maskenpflicht kündigte der parteilose Conte an, Rom werde die Preise für Masken begrenzen. So soll die Spekulation im Handel mit dem Mund-Nasen-Schutz verhindert werden.

 

Verkehrsministerin Paola De Micheli sagte, dass die Rückkehr vieler Menschen in die Betriebe grundlegende Veränderungen im öffentlichen Verkehr nötig mache. Dem Sender Rai News erläuterte sie am Samstag, Ein- und Ausgänge auf Bahnhöfen und Flughäfen müssten anders gesteuert werden – etwa durch „Einbahnstraßen“. Büros sollten ihre Öffnungszeiten erweitern, um Stoßzeiten zu vermeiden. Der verstärkte Einsatz von Fieber-Scannern auf Bahnhöfen und U-Bahnstationen ist im Gespräch. Beim Fliegen soll es eine Maskenpflicht geben.

Die Regierung strebt den Angaben zufolge einen nationalen Gesamtplan an. Allerdings sind die 20 Regionen Italiens sehr unterschiedlich betroffen. Extrem stark grassiert der Sars-CoV-2-Erreger im Norden, in der Lombardei. Ähnlich wie in Deutschland verfolgen die Regionen zum Teil eigene Pläne. Das Kabinett in Rom muss sich oft mühsam mit den Regionalregierungen abstimmen.

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