Weshalb es immer mehr Corona-Fälle in Gütersloh ohne Tönnies-Bezug gibt

Gütersloh ist aktuell der einzige Kreis in Deutschland oberhalb der wichtigen Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb der letzten Woche. Auch 107 Fälle wurden bekannt, die keinen direkten Bezug zur Firma Tönnies haben.

Unmittelbar vor einer möglichen Verlängerung des regionalen Lockdowns im Kreis Gütersloh in Nordrhein-Westfalen liegt die Zahl der Corona-Neuinfektionen noch deutlich über einer kritischen Marke. Laut am Montag vom Robert-Koch-Institut veröffentlichten Daten gab es in dem Kreis 112,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage. Die kritische Marke liegt bei 50. Am Sonntag hatte die sogenannte 7-Tage-Inzidenz noch 132,9, am vergangenen Dienstag noch 270,2 betragen.

Corona in Gütersloh: Anstieg soll durch Ausweitung der Testungen zu erklären sein

Am Sonntag (28.6.) meldete der Kreis Gütersloh zudem, dass 107 Fälle in der übrigen Bevölkerung bekannt wurden, die keinen direkten Bezug zur Firma Tönnies haben. Es stellt sich die Frage, wie es zu diesen Fällen kommt.

Der Kreis erklärt in Abstimmung mit dem RKI, dass die Mehrzahl dieser Betroffenen keine Symptome habe und der Anstieg vermutlich durch die starke Ausweitung der Testung von asymptomatischen Personen in den sechs Diagnosezentren zustande käme. Ein Sprecher des Kreises verwies auf Nachfrage auf die Dunkelziffer bei den Infektionen, die auch bei Corona vermutet wird.

  • Alle Neuigkeiten in der Coronavirus-Pandemie lesen Sie im News-Ticker von FOCUS Online.

Nach Zahlen vom Sonntag wurden im Kreis Gütersloh insgesamt 2250 Infektionen seit Beginn der Pandemie bestätigt, 759 Menschen gelten als genesen, 1470 sind weiterhin infiziert. 27 Betroffene werden derzeit in Krankenhäusern stationär behandelt, fünf Menschen liegen auf der Intensivstation und zwei Infizierte müssen beatmet werden. Seit Beginn der Pandemie seien 21 Menschen infolge einer Coronavirusinfektion gestorben, meldet der Kreis Gütersloh.

Gütersloh ist nach den RKI-Zahlen weiterhin der einzige Kreis in ganz Deutschland oberhalb der wichtigen Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage. Hintergrund ist der massive Ausbruch des Coronavirus beim Fleischwerk von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück.

Warendorf sieht keinen Trend, dass Corona auf Bevölkerung übergesprungen sei

Bis Dienstag muss entschieden werden, ob die regionalen Einschränkungen des Alltagslebens in den NRW-Kreisen Gütersloh und Warendorf auslaufen oder verlängert werden. Der seit Mittwoch geltende Lockdown ist bis zum 30. Juni befristet. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz spielt bei der Beurteilung des Infektionsgeschehens eine große Rolle.

Im Kreis Warendorf, in dem ebenfalls viele Tönnies-Mitarbeiter wohnen, war die wichtige Kennziffer für die Pandemie-Bekämpfung schon am Freitag mit 47,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen unter die wichtige Marke von 50 gefallen. Nach Daten von Montag liegt der Wert aktuell bei 22,0.

Warendorf sieht bisher keine Anzeichen für eine Ausbreitung des Virus unter der übrigen Bevölkerung. "Der bisherige Trend zeigt, dass das Virus nicht auf die allgemeine Bevölkerung übergesprungen ist", erklärte Landrat Olaf Gericke (CDU).

10 Millionen Infektionen und weltweit nun mehr als eine halbe Million Corona-Tote

glomex 10 Millionen Infektionen und weltweit nun mehr als eine halbe Million Corona-Tote  

Quelle: Den ganzen Artikel lesen