Warum es unter NOAK mehr Magen-Darm-Blutungen gibt

Direkte orale Antikoagulantien oder Vitamin-K-Antagonisten – welche Substanzklasseist vorteilhafter? Hier geht es neben der Wirksamkeit natürlich auch um dieSicherheit, vor allem um das Blutungsrisiko. So scheinen unter den neueren Substanzen Rivaroxaban und Co. zwarmehr gastrointestinale Blutungen als Nebenwirkung aufzutreten, Phenprocoumonscheint jedoch kritischer zu sein, was die intrakraniellen Blutungen betrifft.  

Die neuen oder auch direkten oralen Antikoagulantien (NOAKbzw. DOAK) sind im Versorgungsalltag in Deutschland mehr als angekommen. Etwa80 Prozent der Patienten, die eine Antikoagulation benötigen, werden mit denFaktor-Xa-Inhibitoren Rivaroxaban, Edoxaban und Apixaban oder demThrombininhibitor Dabigatran therapiert. Nur noch 15 bis 20 Prozent bekommenVitamin-K-Antagonisten, in Deutschland vor allem Phenprocoumon, verschrieben. Eingesetztwerden NOAK vor allem zur Schlaganfallprophylaxe sowie zur Prophylaxe undTherapie venöser Thromboembolien. 

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Da der Pharmacon in diesem Winter unter dem Motto „Pharmakotherapie kardiovaskulärer Erkrankungen“ steht, durfte die „moderne Antikoagulation in der täglichen Praxis“ natürlich auch nicht fehlen. Professor Edelgard Lindhoff-Last vom Cardioangiologischen Centrum Bethanien in Frankfurt ging in ihrem Vortrag unter anderem auf den Vergleich der NOAK mit den Vitamin-K-Antagonisten ein. 

Wirkung: Nicht unterlegen oder sogar besser

Hier geht es natürlich einmal um dieWirksamkeit. In den, auf Nicht-Unterlegenheit angelegten, Zulassungsstudien habensich einer Metaanalyse zufolge die NOAK hinsichtlich der Vermeidungvon Schlaganfällen bei Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern sogar als signifikantwirksamer erwiesen als Wafarin. Allerdings resultiere dieser große Vorteil vorallem aus der Vermeidung hämorrhagischer Schlaganfälle, erklärt Lindhoff-Last.Bei den ischämischen Schlaganfällen, die es bei Patienten mit Vorhofflimmern vor allem zuverhindern gilt, sei der Vorteil zwar da gewesen, aber nicht signifikant. BeiPatienten mit akuter venöser Lungenembolie scheint es keine Unterschiedehinsichtlich der Rezidivthromboserate und der Gesamtmortalität zu geben.

Blutungsrisiko: Unterschiede zwischen Hirn- und Magen-Darm-Blutungen

Derzweite Bereich, in dem sich die neuen Substanzen dem Vergleich stellen müssen, istnatürlich die Sicherheit, vor allem das Blutungsrisiko. Hier zeigte dieMetaanalyse der Zulassungsstudien, dass unter NOAK im Vergleich zu Warfarin signifikantweniger intrakranielle Blutungen auftreten, jedoch signifikant mehr gastro-intestinale. Warum das so ist?

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