Söder macht Corona-Geständnis: Ich habe die Dynamik und das Tempo nicht gesehen

Das RKI meldet am Donnerstag 75.961 Corona-Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt damit auf 419,7 – und knackt damit erneut einen Rekord. Die Lage auf den Intensivstationen spitzt sich weiter zu. Alle Neuigkeiten zur Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona vom 24. November

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Erstmals mehr als 70.000 Neuinfektionen – Traurige Schwelle von 100.000 Corona-Toten überschritten

Donnerstag, 25. November, 06.11 Uhr: In Deutschland sind nach offizieller Zählung mehr als 100.000Menschen mit oder an Covid-19 gestorben. Das Robert Koch-Institutgab die Zahl am Donnerstagmorgen mit 100.119 an. Das gibt den Standdes RKI-Dashboards von 03.47 Uhr wieder. Die Zahl der binnen einesTages übermittelten Corona-Neuinfektionen überschritt erstmals dieSchwelle von 70.000 Neuinfektionen.

Die Gesundheitsämter meldetenlaut RKI-Angaben 75.961 Fälle in 24 Stunden. Vor genau einer Wochewaren es 65.371 erfasste Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenzlag demnach bei 419,7 – ebenfalls ein Höchstwert seit Beginn derPandemie. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 404,5gelegen, vor einer Woche bei 336,9 (Vormonat: 110,1).Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden351 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 264Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 5.573.756nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2.

Die tatsächlicheGesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nichterkannt werden. Die Zahl der in Kliniken aufgenommenenCorona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagengab das RKI am Mittwoch mit 5,74 an (Dienstag: 5,60). Der Wertspielt eine wesentliche Rolle für die Beurteilung desInfektionsgeschehens. Bei Überschreitung der Grenzwerte 3, 6 und 9in den Bundesländern können dort jeweils schärfere Maßnahmen zurBekämpfung der Pandemie verhängt werden. Die Zahl der Genesenen gabdas RKI am Donnerstag mit 4.744.400 an.

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Dresden: Unbekannte werfen Böller in Impfsaal

23.26 Uhr: Unbekannte haben am Mittwoch in Dresden einen Feuerwerkskörper in einen Saal geworfen, in dem gerade eine Impfaktion stattfand. Verletzt wurde bei dem Angriff im Stadtteil Prohlis niemand, wie die Polizei mitteilte. Der Böller habe aber den Fußboden beschädigt.

Die Beamten bezifferten den Sachschaden auf etwa hundert Euro. Sie ermitteln unter anderem wegen Sachbeschädigung und suchen Zeugen.

Italien verschärft Corona-Einschränkungen für Ungeimpfte

23.01 Uhr: Italien verschärft wegen der steigenden Corona-Zahlen die Einschränkungen für Ungeimpfte. Die Lage im Land sei zwar "eine der besten in Europa", sagte Ministerpräsident Mario Draghi am Mittwoch. Sie verschlechtere sich jedoch "leicht, aber stetig". Ab 6. Dezember haben demnach nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt zu Restaurants, Bars, Kinos, Theatern, Clubs und Fitnessstudios. Ein negatives Corona-Testergebnis reicht dann nicht mehr aus.

Die Regelung soll vorerst bis 15. Januar gelten. Zudem wird die Impfpflicht für Lehrer und das Gesundheitspersonal auf das Verwaltungspersonal im Gesundheits- und Schulwesen sowie Militär und Polizei ausgeweitet. Jin Mamengni/XinHua/dpa 24.06.2021, Italien, Rom: Menschen sitzen in einem Restaurant im Stadtteil Trastevere.

Das italienische Gesundheitsministerium verkürzte außerdem die Frist für die Auffrischungsimpfungen. Seit Mittwoch können alle Menschen ab 40 Jahren ihre Drittimpfung fünf statt sechs Monate nach der zweiten Immunisierung erhalten. Alle Italiener über 18 Jahre können ab 1. Dezember ihre Auffrischungsimpfung erhalten. Für das Gesundheitspersonal im Land wird die dritte Dosis ab 15. Dezember Pflicht.

Italien war zu Beginn der Corona-Pandemie besonders stark vom Infektionsgeschehen betroffen. Mehr als 133.000 Menschen starben seitdem an oder mit einer Coronavirus-Infektion. Inzwischen kann das Land aber eine deutlich bessere Impfquote aufweisen als viele andere europäische Länder: Mehr als 75 Prozent der Bevölkerung sind geimpft.

Bayern setzt 3G-Dokumentation im Gesundheitswesen aus – Holetschek: "Sehe ich nicht ein"

21.50 Uhr: Im Gesundheitswesen in Bayern muss die Umsetzung der 3G-Regeln bis auf Weiteres nicht umfassend dokumentiert werden. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) erließ am Mittwoch mit sofortiger Wirkung ein Moratorium für die Berichts- und Dokumentationspflicht, wie sie im neuen Bundesinfektionsschutzgesetz eigentlich vorgeschrieben ist. Sven Hoppe/dpa/Archivbild Klaus Holetschek (CSU), Gesundheitsminister von Bayern, gibt eine Pressekonferenz.

"Der Bund muss hier sofort nachsteuern", so der Minister. "Ich sehe nicht ein, warum wir den Menschen, die in der Pandemie an vorderster Front kämpfen, eine derartig umfangreiche Dokumentationspflicht zumuten – ohne ihnen einerseits Werkzeuge an die Hand zu geben und andererseits nicht einmal mitzuteilen, warum sie diesen Datenwust überhaupt sammeln."

Kliniken, Arztpraxen, Rettungsdienste, Pflegeheime, Behinderten- und andere Einrichtungen, sie alle müssten für den Bund umfangreiche neue Meldepflichten erfüllen und zum Beispiel alle durchgeführten Corona-Testungen und Daten zum Impfstatus täglich dokumentieren und an die zuständigen Behörden berichten, so das Gesundheitsministerium in München. Dies beträfe nicht nur die Beschäftigten, sondern auch Patienten und Besucher. Hier hätten die Ampel-Parteien ein "Bürokratie-Monster" erschaffen, so Holetschek.

Rosenmontagszug in Düsseldorf auf Mai verschoben

19.47 Uhr: Die Düsseldorf Jecken verschieben den Rosenmontagszug wegen der Corona-Pandemie im kommenden Jahr vom 28. Februar auf den 8. Mai. Das entschied am Mittwoch das Comitee Düsseldorfer Carneval. Der neue Termin eröffne die Chance, den Düsseldorfer Rosenmontagszug in der gewohnten Weise mit Tausenden von Zuschauern am Straßenrand durchzuführen, begründeten die Narren den Schritt.

"Wir alle gehen davon aus, dass wir im kommenden Frühjahr die vierte Coronawelle überwunden haben", sagte der Präsident des Comitees, Michael Laumen. Gleichzeitig biete die damit verbundene Verlängerung der Session allen Vereinen die Möglichkeit, ihre für Januar und Februar 2022 geplanten Veranstaltungen zu verlegen. "Wir sehen darin eine echte Chance, den Karneval am Leben zu erhalten und trotzdem zu feiern", sagte Vizepräsident Stefan Kleinehr.

Die Verlängerung der Session bis zum 8. Mai hat das Comitee Carneval nach eigenen Angaben mit Vertretern der Stadt Düsseldorf und der katholischen Kirchengemeinde abgestimmt. Das Comitee Düsseldorfer Carneval ist die Dachorganisation des Karnevals in Düsseldorf und wurde 1825 gegründet.

Bericht: Merkel wollte Zwei-Wochen-Lockdown für alle – Ampel-Chefs verhinderten ihn

15.22 Uhr: Mitten im Endspurt der Ampel-Verhandlungen hat Angela Merkel die Bündnispartner der neuen Regierung am Dienstagabend ins Kanzleramt gerufen. Ihr Ziel: Ein zweiwöchiger Lockdown für alle, auch für Geimpfte. Das berichtet "Bild". Kay Nietfeld/dpa

Demnach habe die geschäftsführende Bundeskanzlerin noch vor Inkrafttreten des neuen Infektionsschutzgesetzes diesen Lockdown veranlassen wollen. Einen solchen lässt das neue Gesetz nicht mehr zu.

Doch die Ampel-Vertreter verhinderten Merkels Pläne. Laut Bericht fürchten sie, dass die Pläne sowohl der alten als auch der neuen Regierung als Polit-Trick ausgelegt würden.

Merkel sieht Notlage wegen Corona-Ausbreitung

14.27 Uhr: Die geschäftsführende Kanzlerin Angela Merkel (CDU) dringt darauf, die bedrohliche Corona-Ausbreitung in Deutschland einzudämmen. Merkel habe in einem Gespräch mit Spitzenvertretern der voraussichtlichen künftigen Regierungspartner SPD, Grüne und FDP "den außerordentlichen Ernst der Lage deutlich gemacht, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. "Wir sind auf dem Weg in eine Notlage, wie wir sie hierzulande noch nie hatten." Er verwies unter anderem auf immer knappere Intensivkapazitäten und die Notwendigkeit, Patienten überregional in andere Kliniken zu verlegen.

Es müsse jetzt darum gehen, die vierte Corona-Welle zu bremsen und zu brechen, machte Seibert für die Kanzlerin deutlich. Zu möglichen weiteren Eindämmungsmaßnahmen und Forderungen nach einer rascheren erneuten Bund-Länder-Abstimmung machte er keine Angaben. Er verwies auch auf Vertraulichkeit des Gesprächs mit SPD, Grünen und FDP.

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat rasche Beratungen der Ministerpräsidenten über einheitlich strengere Regeln gefordert. "Wir müssen die drohende Überlastung des Gesundheitswesens mit aller Macht verhindern und dürfen nicht bis zum 9. Dezember warten, um die Lage zu analysieren", sagte Hans am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Zahl der Covid-Intensivpatienten in Bayern steigt erstmals auf über 1000

13.52 Uhr: Die Zahl der Covid-Intensivpatienten in Bayerns Krankenhäusern ist erstmals auf über Tausend gestiegen. Am Mittwochmittag meldete das bundesweite Intensivregister 41 zusätzliche Covid-Intensivpatientinnen und -patienten, die Gesamtzahl stieg von 965 auf 1006. Auch die Zahl der Todesopfer steigt schnell: In den vergangenen sieben Tagen sind in Bayern nach Daten der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität 432 Corona-Patienten gestorben, und damit innerhalb einer Woche mehr als im gesamten Oktober. Fabian Strauch/dpa/Illustration Eine Mitarbeiterin der Pflege steht in einem Zimmer einer Corona-Intensivstation.

Die Intensivstationen sind mit einer erheblich höheren Zahl von Covid-Patienten konfrontiert als auf dem Scheitelpunkt der zweiten Corona-Welle Anfang des Jahres, damals waren etwas über 900 Corona-Intensivpatienten in Behandlung. Wegen der Überlastung vieler bayerischer Krankenhäuser werden im Rahmen des sogenannten Kleeblatt-Mechanismus nun Intensivpatienten in andere Bundesländer verlegt. Am Mittwoch waren in exakt der Hälfte der 96 bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte weniger als zehn Prozent der Intensivbetten frei, in zwanzig Kommunen gab es kein einziges freies Intensivbett.

In dieser Lage finden sich viele Kliniken seit Wochen. Dabei ist der Anteil der Covid-Patienten in vielen Krankenhäusern immer weiter gestiegen, unter anderem weil planbare Operationen verschoben werden. Bayernweit ist nun mehr als ein Drittel der derzeit verfügbaren Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt, den Großteil stellen nach wie vor die Ungeimpften. In manchen Kommunen ist die Lage extrem: So waren am Mittwoch 9 der 11 Intensivpatienten im Landkreis Ausgburg Covid-Fälle, ein Bett war noch frei.

Bundeswehr führt Corona-Impfpflicht ein

13.28 Uhr: Soldatinnen und Soldaten müssen eine Corona-Schutzimpfung dulden. Das Verteidigungsministerium hat diese Impfung für die mehr als 180.000 Männer und Frauen in der Bundeswehr duldungspflichtig gemacht. Die geschäftsführende Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) habe dies beschlossen und angewiesen, wie ein Sprecher des Ministeriums erklärte am Mittwoch.

Zuvor hatte ein Schlichtergremium – eine Runde aus je drei Vertretern des Verteidigungsministeriums und der Beteiligungsgremien – in einem langen Streit eine Vorentscheidung getroffen und empfohlen, den Schutz in die Liste der duldungspflichtigen Impfungen aufzunehmen.

In der Bundeswehr wurde die Duldungspflicht für Impf- und Vorsorgemaßnahmen vor einigen Jahren eingeführt. Soldaten, die diese verweigern, drohen disziplinarrechtliche Konsequenzen. Die Bundeswehr verweist auf das Soldatengesetz und die Einsatzbereitschaft der Truppe.

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