Münchener Apotheker will „Hamburger Lösung“ zum Kultprodukt machen

Cetylpyridiniumchlorid in Kombination mit verschiedenen ätherischen Ölen, auch „Hamburger Lösung“ genannt, ist eine nicht selten von HNO-Ärzten verordnete Rezeptur. Der Münchener Apotheker Dr. Berthold Pohl will sie nun zum Kultprodukt machen. Versehen mit einem „coolen“ Packungsdesign möchte er sie in Apotheken in Deutschland und Österreich auf den Markt bringen.

Die Ideen gehen Apotheker Dr. Berthold Pohl, Inhaber der Max-Weber-Platz-Apotheke in München, offensichtlich nicht aus. So hat er beispielsweise vor einiger Zeit eine Camouflage-Kapsel entwickelt, um bitter schmeckende Wirkstoffe zu maskieren – sie hat einen Mantel aus Schokolade, der mit unterschiedlichen Arzneistoffen beladen werden kann. Zudem hat er sich Gedanken über eine alternative Prüfvorschrift für Cannabisextrakt gemacht, weil die bestehende in seinen Augen nicht wirklich funktioniert und aufgrund der teuren Referenzsubstanzen unter Umständen für den niedergelassenen Apotheker ein Verlustgeschäft darstellt. 

Sein neuestes Projekt, die „Hamburger Lösung“, geht allerdings in eine ganz andere Richtung. Was steckt dahinter? „Bei der „Hamburger Lösung“ handelt es sich um ein Kosmetikum zur Anwendung in der Mundhöhle nach HNO-ärztlicher Rezeptur“, erklärt Pohl gegenüber DAZ.online. Neben Cetylpyridiniumchlorid, das auch als Wirkstoff in desinfizierenden Mundspüllösungen und Lutschtabletten gegen Halsschmerzen zum Einsatz kommt, ist Eukalyptus-, Minz-, Kamillen-und Salbeiöl sowie Campher und Menthol enthalten. Laut dem Apotheker eignet es sich als Zusatzempfehlung bei beginnenden oder bestehenden Erkältungsbeschwerden und erfreut sich großer Beliebtheit auch bei Sängern und Sprechern.

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Liebe zu Hamburg und zur Nordseeküste

Pohl erzählt weiter: „Meine Frau Julia und ich haben uns entschlossen, die Hamburger Lösung in ein cooles Design zu packen und diese in Apotheken in Deutschland und Österreich auf den Markt zu bringen, sozusagen als Farbtupfer auf dem HV-Tisch. Meine Liebe zu Hamburg, zur Nordseeküste, meine regelmäßigen Besuche am Millerntor-Stadion zu Spielen des FC St. Pauli inspirierten mich zu dem Design, das ich gemeinsam mit meiner Studienkollegin Marit Saskia Wahrendorf, die selbst Apothekerin und außerdem im Produktdesign tätig ist, entwickelt habe.“ Die Herstellung des Kosmetikums übernimmt der promovierte pharmazeutische Chemiker allerdings nicht selber, das erledigt ein Lohnhersteller für ihn.

Ziel des Apothekerehepaars Pohl ist es nun, das Produkt in möglichst vielen Apotheken und bei allen pharmazeutischen Großhandlungen in Deutschland und Österreich platzieren zu können. Das sei natürlich eine Herausforderung, so Berthold Pohl. Was seine Frau und ihn allerdings positiv stimme, sei die hohe Nachkaufrate in der eigenen Apotheke in München. Denn da ist die Hamburger Lösung bereits zu haben. Zudem listet sie der Großhändler Sanacorp ab dieser Woche in allen Niederlassungen (PZN in Deutschland 16137072; in Österreich 5208372).

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