Novartis und Amgen streiten sich. Es geht um ihren gemeinsamvermarkteten CGRP-Rezeptor-Antikörper zur Migräneprophylaxe: Erenumab (Aimovig®).Amgen will die Kooperationsverträge kündigen und wirft Novartis vor, gemeinsammit der Konkurrenz an Eptinezumab zu arbeiten – Novartis hingegen klagt und istüberzeugt: „Amgen will (…) die Gewinne von Aimovig® für sich behalten“.
Dicke Luft bei den Pharmariesen Amgen und Novartis. Dabeikönnten sie sich eigentlich doch freuen: Sie gewannen mit Erenumab in Aimovig® denWettkampf gegen Lilly (Galcanezumab, Emgality®), Teva (Fremanezumab, Ajovy®) und AlderBiopharmaceuticals (Eptinezumab) um den ersten Platz bei den Migräne-Antikörpern.Amgen und Novartis schafften mit Erenumab nicht nur die Erstzulassungen bei der FDA in denVereinigten Staaten und bei der EMA in der EU, sie brachten Aimovig® auch alsersten CGRP-Antikörper überhaupt auf den Markt und somit direkt an den Migränepatienten.
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Doch anscheinend sind sich die beiden forschenden Pharmaunternehmen nun nicht mehr grün: Es geht ums Geld.
Amgen und Novartis teilen sich Marktrechte – eigentlich
Zum Hintergrund: Im August 2015 entschieden Amgen und Novartis im Bereich der Alzheimer- und Migränetherapien global zusammenzuarbeiten, diese gemeinsam zu entwickeln und sodann zu vermarkten. Diese Zusammenarbeit konzentrierte sich laut einer Mitteilung von Novartis „auf die Erforschung von Amgen-Medikamenten im Bereich der Migräne, darunter Aimovig®“. Aimovig® erhielt im Mai 2018 die FDA-Zulassung, die EMA folgte bereits zwei Monate später, im Juli 2018. Amgen und Novartis einigten sich im April 2017 auf die jeweiligen Vermarktungsrechte: Amgen erhielt Co-Kommerzialisierungsrechte in den USA, exklusive Marktrechte hält Amgen in Japan. Novartis verfügt über die exklusiven Vermarktungsrechte in Europa, Kanada und der übrigen Welt.
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