Experten über Coronavirus: Unterschied zu Sars ist größer als gedacht

Sollte sich das Coronavirus in Deutschland rasant verbreiten, sollte es auch hier zu einer Pandemie kommen – was passiert dann? Sind wir gerüstet? Sind wir vorbereitet? Wissenschaftler erklären, was sie jetzt über das Virus wissen.

In Deutschland befinden wir uns derzeit in einer „Eindämmungsphase“. Wissenschaftler, Ärzte und Politiker versuchen zu verhindern, dass sich das Coronavirus verbreitet. Sie bemühen sich, langanhaltenden Infektionsketten in der Bevölkerung abzuschwächen – das Gleiche gilt für alle anderen betroffenen Länder außerhalb Chinas.

Lothar Wieler, der Präsident des Robert Koch-Instituts erklärt: „Wir haben die Hoffnung, das Virus in vielen Ländern einzudämmen – versprechen können wir das aber natürlich nicht.“

China, besonders Wuhan, sei hingegen ein Sonderfall. „Dort ist das Epizentrum des Ausbruchs, das Virus wurde dort nicht von vornherein konsequent behandelt, deshalb kommt es zu besonders intensiven Infektionsketten.“

China ist extrem gefordert

Wieler zufolge sind die Chinesen derzeit extrem gefordert, demnach könne man sich nicht auf die konkreten Zahlen und Krankheitsfälle des Landes verlassen. „Die Chinesen sind dabei, einen schweren Ausbruch zu managen“, erklärt er. „Sie sind mit Sicherheit nicht in der Lage, konkrete Zahlen zu liefern.“

Aktuell gehen die Experten von einer Letalitätsrate von 2 bis 2,2 Prozent in China aus. Das bedeutet, rund 2 Prozent der Infizierten sterben an der Krankheit. Außerhalb Chinas liegt die Letalität nur bei 0,2 Prozent.

Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie betont: „Klar ist: Es gibt keinen Schuldigen. Es handelt es sich um ein Naturphänomen – und niemand kann mit einem Naturphänomen von Beginn an perfekt umgehen.“

Was können wir tun, um uns auf eine mögliche Pandemie vorzubereiten?

Anstatt mit mahnendem Blick nach China zu schauen, sollten wir uns besser inhaltlich mit dem Virus befassen. Wir sollten uns überlegen, wie wir uns persönlich bei einer möglichen Pandemie verhalten würden. Beispielsweise sollte man in den Wochen, in denen es zu besonders vielen Infektionen kommen könnte, Verabredungen wie Partys absagen. Außerdem darüber nachdenken, ob man Personen in der Familie habe, die besonderen Schutz benötigen – etwas Babys, ältere oder kranke Menschen.

Bislang gibt Drosten jedoch Entwarnung. „Im Moment haben wir ein Null-Risiko in Deutschland“, erklärt der Virologe. Diese Annahme könne solange aufrecht erhalten bleiben, bis Infektionscluster ohne Reiseverbindung in Deutschland auftauchten.

Corona und SARS: Deutlicher Unterschied

Bisher gingen die Wissenschaftler aufgrund der hohen Ähnlichkeit davon aus, das Coronavirus verlaufe ähnlich wie SARS. Tatsächlich jedoch gibt es einen gravierenden Unterschied zwischen den beiden Krankheiten: Bei SARS müssen Erreger eingeatmet werden und können in sich dann in der Lunge ausbreiten. Das Coronavirus breitet sich hingegen schon im Rachen aus. Die Ansteckungsgefahr ist daher bei letzterem höher, ebenso wie bei der Grippe. Demnach lässt sich das Virus allerdings auch nicht erst bei einer schweren Erkrankung, sondern schon bei ersten Erkältungssymptomen erkennen und auch nachweisen.

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