Erste deutsche Strände bereiten sich schon auf Touristen vor – Sterbefallzahlen in Deutschland steigen an

Die Coronavirus-Pandemie hält die Welt weiterhin in Atem: Mehr als drei Millionen Menschen haben sich bereits weltweit mit dem neuartigen Virus infiziert – 160.576 davon in Deutschland. Alle Meldungen zur Corona-Krise und dem Kampf gegen die Verbreitung des Virus finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online.

  • Die Länder-Übersicht in der Live-Karte zum Virus-Ausbruch und das Covid-19-Radar mit Zahlen und Fakten

Nach Verwirrung um Schulöffnung: NRW-Ministerium korrigiert Mail

11.21 Uhr: Nach der Verwirrung um die Öffnung der Grundschulen in Nordrhein-Westfalen hat das Landesschulministerium eine Mail an die Schulen zu dem Thema korrigiert. Sämtliche "weiteren Schritte der Schulöffnung für die Klassen 1 bis 3, die frühestens ab dem 11. Mai 2020 realisiert würden, stehen unter dem Vorbehalt der noch ausstehenden Beratungen zwischen den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin am 6. Mai 2020", heißt es in der auf der Homepage des Ministeriums veröffentlichten Mail vom Donnerstagabend. Die Viertklässler sollen bereits ab dem 7. Mai an die Schulen zurückkehren. dpa/Federico Gambarini/dpabild Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, gibt ein Statement ab.

Zuvor hatte Ministerpräsident Armin Laschet das Ministerium nach einer anders lautenden Mail öffentlich zurückgepfiffen und eine Korrektur angekündigt. In der Ursprungsmail hatte der Staatssekretär im Schulministerium, Mathias Richter (FDP), am Donnerstag an die Schulen geschrieben: "Ab dem 11. Mai 2020 sollen in einem tageweise "rollierenden" System die Kinder aller Jahrgangsstufen wieder in "ihre" Schulen gehen können." Demnach hätte ab dem 11. Mai an jedem Werktag ein anderer Jahrgang in die Schule gehen können – nach wochenlanger coronabedingter Zwangspause.

In der korrigierten Version schreibt Richter nun: "Bund und Länder müssen im Rahmen der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz Mitte nächster Woche zuerst die Grundlagen für weitere Schritte schaffen, um ein bundesweit abgestimmtes Vorgehen sicherzustellen." Die ursprüngliche Schulmail beschreibe "einen für NRW denkbaren Plan, sofern ein solcher Öffnungsbeschluss von Bund und Ländern am 6. Mai 2020 getroffen wird". Dies wolle er «im Interesse einer eindeutigen und unmissverständlichen Kommunikation" klarstellen.

Erste deutsche Strände bereiten sich schon auf Touristen vor

Topmeldung (10.28 Uhr): An einigen Stränden in Niedersachsen machen sich die Verantwortlichen bereit für die ersten Badegäste. Beim Strandbad Norddeich im Kreis Aurich stehen schon 200 der 600 Strandkörbe. "Das soll auch ein Zeichen der Hoffnung sein – die Braut macht sich hübsch, nur der Bräutigam fehlt noch", sagte der Geschäftsführer Tourismus und Bäder in Norden, Armin Korok. Er spekuliere darauf, die Körbe schon bald an Einwohner oder auch Zweitwohnungsbesitzer für die gesamte Saison vermieten zu können. Körbe zur tageweisen Vermietung sollen erst später folgen.

Auch wenn die Strandkorbvermietung noch nicht erlaubt ist, bereitet sich der Tourismus-Service Butjadingen (Kreis Wesermarsch) laut Geschäftsführer Robert Kowitz in Absprache mit dem Gesundheitsamt darauf vor. "Wir werden die Strände in diesem Jahr parzellieren." Auf 25 Quadratmetern könnten sich dann nur eine Familie oder maximal zwei Personen aufhalten. Kowitz sagte, dass Strandurlaub in diesem Jahr denkbar sei: "Wir machen dafür vieles möglich, auch wenn es aufwendig ist." Volker Bartels/dpa Strände in Niedersachsen machen sich bereit für erste Besucher

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 31.901 (1387 Todesfälle)
  • Bayern: 42.595 (1816 Todesfälle)
  • Berlin: 5881 (149 Todesfälle)
  • Brandenburg: 2885 (145 Todesfälle)
  • Bremen: 859 (30 Todesfälle)
  • Hamburg: 4801 (155 Todesfälle)
  • Hessen: 8304 (353 Todesfälle)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 694 (18 Todesfälle)
  • Niedersachsen: 10.198 (435 Todesfälle)
  • Nordrhein-Westfalen: 32.672 (1219 Todesfälle)
  • Rheinland-Pfalz: 6048 (167 Todesfälle)
  • Saarland: 2577 (134 Todesfälle)
  • Sachsen: 4656 (158 Todesfälle)
  • Sachsen-Anhalt: 1565 (44 Todesfälle)
  • Schleswig-Holstein: 2685 (106 Todesfälle)
  • Thüringen: 2255 (85 Todesfälle)

 

Gesamt: Stand 30.04., 19.57 Uhr, 160.576, (6401 Todesfälle)

Vortag: Stand 29.04., 19.58 Uhr, 159.026 (6256 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 123.500

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 0,76 (Stand 30.04.)

Alle weiteren Meldungen zum Coronavirus im News-Ticker:

Meldungen der Standesämter deuten auf mehr Tote durch Corona hin

10.45 Uhr: Seit der letzten Märzwoche sind laut Statistischem Bundesamt in Deutschland vergleichsweise viele Menschen gestorben. Seit dem lägen die Sterbezahlen "tendenziell" über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre, teilte das Amt am Donnerstag in Wiesbaden mit. "Da die Grippewelle 2020 seit Mitte März als beendet gilt, ist es naheliegend, dass diese vergleichsweise hohen Werte in einem Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehen."

Für die jüngeren Daten nutzen die Statistiker die Sterbefallmeldungen der Standesämter. Derzeit liegen damit vorläufige Daten bis 5. April vor. Statistisches Bundesamt

Im Winter sind starke Schwankungen in der Sterbefallstatistik normal. Das liegt an der Grippe, die unterschiedlich stark ausfällt. Im März 2019 starben beispielsweise etwa 86.400 Menschen, im März 2018 – als die Grippewelle besonders heftig ausfiel – waren es 107.100. "Auch ohne Corona-Pandemie können die Sterbefallzahlen demnach in der typischen Grippezeit stark schwanken", sagen die Statistiker.

Nun war die Grippewelle im Jahr 2020 aber eher schwach. Im Januar 2020 starben nach der vorläufigen Zählung etwa 85 000 Menschen, im Februar 79 400. Auch im März 2020 gab es mit mindestens 85.900 Sterbefällen laut Bundesamt insgesamt gesehen keinen auffälligen Anstieg. "Seit der letzten Märzwoche liegen die tagesgenauen Zahlen allerdings tendenziell über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019", hieß es am Donnerstag. Normalerweise gingen die Sterbefallzahlen zu dieser Jahreszeit tendenziell zurück.

Trump droht China im Streit um Herkunft des Coronavirus mit Strafzöllen

10.16 Uhr: Im Streit mit China um den Ursprung der Coronavirus-Pandemie hat US-Präsident Donald Trump am Donnerstag mit neuen Strafzöllen gedroht. Ihm lägen Informationen vor, die die Annahme rechtfertigten, dass das neuartige Coronavirus aus einem Labor in der chinesischen Stadt Wuhan stamme. Unterdessen stieg die Zahl der Corona-Todesfälle in den Vereinigten Staaten um rund 2000 weitere Fälle auf fast 63.000. 

Trump bejahte die Frage eines Journalisten im Weißen Haus, ob er vertrauenswürdige Beweise gesehen habe, die ihn zu der Annahme veranlassten, dass das Virologische Institut in Wuhan der Ursprung der Coronavirus-Pandemie sei. "Ja, habe ich", sagte Trump, fügte aber auf Nachfragen hinzu, er könne dazu keine näheren Angaben machen. "Das ist etwas, das vor Ort hätte eingedämmt werden können, und ich denke, dass es sehr einfach hätte eingedämmt werden können."

Angesprochen auf Berichte, wonach er im Streit um den Ursprung des Coronavirus die Rückzahlung von Schulden an China aussetzen könne, sagte Trump, er könne "Strafzölle" verhängen. Dies hatte er bereits im Handelskonflikt mit Peking getan. Zuletzt hatte Trump auch Entschädigungsforderungen an Peking nicht ausgeschlossen.  dpa/Alex Brandon/AP/dpa US-Präsident Donald Trump hat Informationen auf Corona-Ursprung aus einem Labor.

US-Außenminister Mike Pompeo sagte am Donnerstag, er könne "nicht genau" sagen, wo die Pandemie ihren Ursprung genommen habe. "Wir wissen nicht, ob es vom Virologischen Institut in Wuhan kommt. Wir wissen nicht, ob es von dem Markt kommt oder sogar von einem anderen Ort", sagte er im Interview mit einem lokalen Radiosender. "Wir haben diese Antworten nicht", sagte der Außenminister. Aus diesem Grund habe Trump deutlich gemacht, "dass wir sie brauchen". 

Die US-Geheimdienste hatten sich zuvor gegen Spekulationen gestellt, wonach das neuartige Coronavirus vom Menschen geschaffen worden sein könne. Das Büro des geschäftsführenden US-Geheimdienstdirektors Richard Grenell erklärte am Donnerstag, die US-Dienste würden dem "wissenschaftlichen Konsens" zustimmen, dass das Coronavirus "nicht menschengemacht oder genetisch verändert" sei. Zugleich schlossen die Nachrichtendienste nicht aus, dass der Ausbruch der Lungenkrankheit Covid-19 auf einen Unfall in einem chinesischen Labor zurückgehen könnte.

Zahl der Krankschreibungen schießt in die Höhe

08.20 Uhr: Das Corona-Virus treibt den Krankenstand in Deutschland auf den höchsten Wert seit Jahren. Die Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) verzeichnete im April um 43 Prozent mehr Krankschreibungen von Arbeitnehmern als im März, wie die „Augsburger Allgemeine“ unter Berufung auf ihr vorliegende Daten berichtet. Absolut stieg die Zahl der wegen Krankheit arbeitsunfähigen, krankengeldberechtigten Mitglieder von 1,49 Millionen im  März um über 640.000 auf 2,13 Millionen im April, wie die Zeitung aus einem ihr vorliegenden Bericht des GKV-Spitzenverbandes zitierte.

Der Krankstand der arbeitsunfähig geschriebenen Mitglieder stieg demnach von 4,6 Prozent auf  6,48 Prozent im Berichtszeitraum April. Einen noch höheren Wert hatte es nach der schweren Grippewelle 2017/2018 gegeben. Im März 2018 stieg der Krankenstand den Angaben zufolge auf 6,98 Prozent. Im April des Jahres 2018 sank er jedoch auf 3,43 Prozent. Durch die Influenza starben damals schätzungsweise 25.100 Menschen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilte. Ärzte durften im April wegen der Coronavirus-Pandemie Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen größtenteils telefonisch ausstellen.

MV hebt Flächenbeschränkung für Einzelhandel auf, Thüringen erlaubt bestimmte Sportarten

06.43 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern hebt die Flächenbeschränkung für Warenhäuser, Technikmärkte und andere große Geschäfte in der Corona-Krise auf. Wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Donnerstag nach Beratungen der Länder-Regierungschefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mitteilte, dürfen von Samstag an alle Geschäfte im Land wieder ihre gesamte Verkaufsfläche nutzen.

Auch in Thüringen sollen ab Montag alle Geschäfte wieder öffnen. Zudem gilt dies auch für sowie Fahrschulen, Kosmetik-, Nagel- und Fußpflegesalons. Darauf hat sich das Kabinett am Donnerstag verständigt, wie die Thüringer Staatskanzlei in Erfurt mitteilte. Demnach müssen die Läden nicht mehr wie bisher ihre Verkaufsfläche auf 800 Quadratmeter beschränken.

Der Besuch von Spielplätzen und bestimmte Sportarten im Freien sollen in Thüringen ab Montag unter Bedingungen wieder erlaubt sein. Nach einem Beschluss des Kabinetts sollen trotz der Corona-Pandemie Individualsportarten wie Reiten, Rudern, Tennis oder Golf wieder möglich sein, teilte die Staatskanzlei am Donnerstag in Erfurt mit.

New York: Bestattungsunternehmen überfordert – Ermittlungen wegen verwesender Leichen in Lastwagen

06.29 Uhr: Nach dem Fund von Dutzenden verwesenden Leichen in Transportern vor einem Bestattungsunternehme haben die Behörden in New York am Donnerstag Ermittlungen eingeleitet. Polizisten hatten die grausige Entdeckung am Mittwoch gemacht, nachdem Anwohner sich über den furchtbaren Geruch beschwert hatten, der aus zwei Fahrzeugen kam, die im Stadtteil Brooklyn vor einem Bestattungsinstitut standen.

"Wir untersuchen das", sagte der staatliche Gesundheitsbeauftragte Howard Zucker vor Journalisten. Über das Bestattungsunternehmen habe es bisher keine Beschwerden gegeben. Bürgermeister Bill de Blasio bezeichnete den Umgang mit den Toten als "absolut inakzeptabel". Die Bestatter seien verpflichtet, die Menschen "mit Würde zu behandeln". 

Der Eigentümer des Unternehmens sagte der "New York Times", er sei wegen der Corona-Pandemie wie andere Kollegen in der Stadt völlig überlastet gewesen angesichts der vielen Todesfälle. Da in seinen Räumen bereits mehr als 100 Leichen gelegen hätten, habe er die Transporter für die Lagerung der Toten genutzt. "Ich hatte keinen Platz mehr", klage er.

Medienberichten zufolge wurden mehr als 60 Leichen in einem gemieteten Transporter und einem Sattelschlepper gefunden. In New York City sind in weniger als zwei Monaten fast 18.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 gestorben. In der ganzen Stadt haben Leichenhallen, Friedhöfe und Krematorien Mühe, die vielen Todesfälle zu bewältigen. Vor vielen Krankenhäusern stehen Kühlwagen, in denen die Corona-Toten zunächst aufbewahrt werden.

US-amerikanisches Lazarettschiff "USNS Comfort" verlässt New York

Freitag, 01 Mai, 02.44 Uhr: Das in der Corona-Krise zur Entlastung der Krankenhäuser nach New York entsandte Lazarettschiff "USNS Comfort" hat den Hafen der Millionenmetropole wieder verlassen. Zahlreiche Fahrzeuge und Boote von Polizei und Feuerwehr verabschiedeten das Schiff am Donnerstag (Ortszeit), wie Lokalmedien berichteten. Die "USNS Comfort" soll nun in ihren Heimathafen in Norfolk im US-Bundesstaat Virginia zurückkehren und sich auf den nächsten Einsatz vorbereiten. AP Die „USNS Comfort“ dockt ab – die Corona-Lage in New York hat sich entspannt

Das Schiff mit 1000 Betten und zwölf Operationssälen hatte am 30. März an der Westseite Manhattans angelegt. Eigentlich hatte es nur nicht mit dem neuartigen Coronavirus infizierte Patienten aufnehmen sollen, um die Krankenhäuser der Millionenmetropole zu entlasten. Dann wurde es jedoch umfunktioniert; in ihm wurden schließlich rund 180 Patienten mit dem Virus behandelt, die inzwischen alle wieder entlassen werden konnten. Weil sich die Lage in den Krankenhäusern New Yorks inzwischen wieder entspannt hat, konnte die "USNS Comfort" den Hafen der Stadt, wo es zuletzt nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 angelegt hatte, nun wieder verlassen.

Russischer Regierungschef mit Coronavirus infiziert

21.30 Uhr: Russland Regierungschef Michail Mischustin hat sich mit dem Coronavirus infiziert und seine Amtsgeschäfte vorläufig niedergelegt. Er begebe sich in Selbstisolation, sagte der 54-Jährige am Donnerstagabend in Moskau. Das Staatsfernsehen übertrug eine entsprechende Videoschalte des Ministerpräsidenten mit Kremlchef Wladimir Putin. Der Präsident äußerte die Hoffnung auf eine rasche Genesung Mischustins. Vize-Regierungschef Andrej Beloussow sollte nunmehr die Aufgaben Mischustins übernehmen. Putin ernannte ihn vorübergehend per Ukas zum Ministerpräsidenten.

dpa/Dmitry Astakhov/Pool Sputnik Government/AP/dpa Der russische Ministerpräsident Michail Mischustin hat sich mit dem Sars-CoV-2-Virus infiziert.  

Der Arbeit des Krisenstabs müsse weitergehen, hieß es. Er wolle weiter per Telefon Kontakt halten zu den Regierungsmitgliedern, sagte Mischustin. Der Politiker ist Russlands wichtigster Manager im Kampf gegen die Corona-Krise gewesen. In der russischen Hauptstadt gelten sehr strenge Ausgangssperren für Bürger wegen der Pandemie. Politiker allerdings bewegen sich frei und arbeiten weiter in ihren Büros.

Spanier dürfen wieder spazieren gehen – unter strengen Auflagen

20.25 Uhr: Ab diesem Wochenende dürfen die Bürger im von der Corona-Pandemie schwer betroffenen Spanien erstmals nach sieben Wochen wieder im Freien spazieren gehen oder Sport treiben. Zur Ausübung dieser Aktivitäten werde es Zeitfenster und örtliche Beschränkungen geben, erklärte Gesundheitsminister Salvador Illa am Donnerstag in Madrid. Man werde dafür zwischen 06.00 und 10.00 sowie zwischen 20.00 und 23.00 Uhr aus dem Haus gehen und sich bei Spaziergängen nur bis zu einem Kilometer vom Wohnsitz entfernen dürfen. Beim Sport darf man die Wohngemeinde nicht verlassen.

dpa/Emilio Morenatti/AP/dpa Eine Frau sitzt mit ihrem Sohn an einer Strandpromenade in Barcelona. Die Spanier dürfen wieder raus.  

Eine erste Lockerung gab es bereits am Sonntag, aber nur für Kinder bis 14 Jahren. Diese dürfen seither wieder auf die Straße, wenn auch unter Auflagen und höchstens eine Stunde täglich. Der Ausgang mit Kindern muss zwischen 12.00 und 19.00 Uhr erfolgen.

Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf mehr als 160.000 – vier Landkreise Corona-frei

20.00 Uhr: Die Zahl der positiven Corona-Tests in Deutschland ist auf mehr als 160.000 gestiegen – und zwar auf 160.576. Das ist ein erneuter Anstieg um rund 1500 Fälle gegenüber dem Vortag. Die Zahl der Todesfälle stieg um 145 auf 6401. Die Zahl der Genesenen gibt das Robert-Koch-Institut mittlerweile mit mehr als 120.000 an (siehe Daten unten).

Inzwischen gibt es sogar Landkreise, in denen keine aktiven Coronafälle mehr registriert sind. Dazu zählen:

  • Stadtkreis Emden: 16 Genesene
  • Stadt Flensburg: 31 Genesene, 2 Todesfälle
  • Stadtkreis Rostock: 73 Genesene, 2 Todesfälle
  • Landkreis Wesermarsch: 50 Genesene, 1 Todesfall

Söder: Kampf gegen Coronavirus ist Marathonlauf

17.50 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den gemeinsamen Kampf gegen das Coronavirus als Marathonlauf bezeichnet, bei dem Ziel und Dauer noch nicht absehbar seien. Man dürfe nichts überstürzen und dürfe nicht über die eigenen Füße stolpern, sagte Söder am Donnerstag nach einer Schaltkonferenz der Länder-Regierungschefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin.

Söder warnte vor "Experimenten mit der Gesundheit der Menschen", man müsse weiter vorsichtig und geduldig sein. Die Zahlen hätten sich stabilisiert, die Sorge aber bleibe. "Wir wissen nicht, was kommt." Es drohe immer die Gefahr eines Rückfalls und einer zweiten Welle.

Söder betonte zudem, man dürfe nicht nur die Frage stellen, welche Folgen der Lockdown habe. Man müsse auch die Frage stellen, was passiert wäre, wenn man nicht gehandelt hätte. "Was wäre in unserem Land los gewesen, hätten wir es verschlafen?", fragte der CSU-Chef.

Merkel: "Vorsicht bleibt das Gebot – wir müssen diszipliniert bleiben"

17.30 Uhr: Angela Merkel hat nach ihren Beratungen mit den Länderchefs Stellung zur aktuellen Situation in der Coronakrise bezogen. Merkel sagte, Deutschland habe "viel erreicht" und es sei nun "im Interesse der Menschen, dass es für ganz Deutschland eine Strategie gibt und eine gemeinsame Zielsetzung". Es gelte, vorsichtig, auf die Gesamtlage zu blicken. Es sei gelungen, die Dynamik der Ausbreitung des Virus einzudämmen. "Wir müssen daran arbeiten, die Zahl der Infizierten noch weiter nach unten zu bringen", betont Merkel.  Sie sprach über die „schwierige Abwägungen" man müsse immer auf die Gesamtlage blicken. "Es soll keinen Rückfall in schwierigere Phase geben.“

Die in Deutschland wegen der Corona-Pandemie geltenden Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Leben bleiben vorerst weitgehend bestehen.

Wichtig sei: Wenn die Fälle wieder steigen, dann müssten Bund und Länder auch frühzeitig Bescheid wissen. "Wir brauchen ein Warnsystem, wenn Fälle wieder steigen", stellt die Kanzlerin klar. "Jede Lockerung führt dazu, dass sich die Menschen wieder mehr begegnen", sagt Merkel "Es bleibt unbedingt notwendig, dass wir diszipliniert bleiben und die Hygieneregeln einhalten." Heute seien einzelne Beschlüsse gefasst worden. "Wir werden in der nächsten Woche ein weitergehendes Paket beschließen", sagt die Kanzlerin. Aber: "Vorsicht bleibt das Gebot", schließt Merkel ihr Statement.

Die Beratungen von heute sieht die Bundeskanzlerin als "einen Zwischenschritt", da die Infiziertenzahlen rund zwei Wochen hintendran seien.

Unter Auflagen dürften Spielplätze, Kultureinrichtungen und Gotteshäuser wieder öffnen, sagte Merkel. Die Gefahr durch die Corona-Pandemie sei aber noch lange nicht gebannt: „Deshalb bleibt Vorsicht das Gebot.“

Am 6. Mai wolle sie mit den Länder-Regierungschefs dann ein "weiter gehendes Paket" zu den Öffnungen vereinbaren. Die Kultus-, Jugend- und Sportminister sollen Entscheidungen zu Schule, Kita und Sport vorbereiten.

"Gastronomie und Tourismus" wurden vertröstet. Über diese Themen soll erst bei der darauffolgenden Schaltkonferenz, deren Termin noch nicht feststeht, entschieden werden.

Bund und Länder vertagen Entscheidung über Schulen, Kitas und Bundesliga

Donnerstag, 30. April, 16.41 Uhr: In der Coronakrise vertagen Bund und Länder die Entscheidung über weitere Schulöffnungen auf den 6. Mai. Auch zur Ausweitung der Kinderbetreuung solle eine Beschlussvorlage erst für die nächste Schalte von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder am kommenden Mittwoch erarbeitet werden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Teilnehmerkreisen der heutigen Schaltkonferenz.

imago images/Nordphoto Wird noch einige Zeit dauern, bis in die Münchner Allianz Arena wieder Fußballfans strömen dürfen.  

Auch der deutsche Profifußball muss weiter auf ein klares Signal für die Fortsetzung der aktuellen Spielzeit warten. Merkel und die 16 Ministerpräsidenten haben nach Informationen aus Teilnehmerkreisen eine Entscheidung über eine Wiederaufnahme der wegen der Corona-Krise ausgesetzten Bundesliga und des Vereinssports am Donnerstag vertagt. Bis zu den nächsten Beratungen am 6. Mai soll es dazu eine Beschlussvorlage von Kanzleramtschef Helge Braun und den Staatskanzleichefs der Länder geben.

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