ABDA kommt nicht in den Petitionsausschuss – trotz Forderung der AKNR

Am Montag wird der Pharmaziestudent Benedikt Bühler im Petitionsausschuss des Bundestages zum Rx-Versandverbot befragt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will kommen, ebenso wie namhafte SPD-Politiker. Auf Nachfrage der Apotheker Zeitung teilte die ABDA hingegen mit, dass keine Teilnahme geplant sei. Die Apothekerkammer Nordrhein hatte genau das in einem Schreiben allerdings gefordert.

Die Bundestagspetition des Pharmaziestudenten Benedikt Bühler für ein Rx-Versandverbot hatte mehr als 400.000 Mitzeichner. Dementsprechend groß ist auch das Interesse an der Anhörung dazu, die am kommenden Montag im Petitionsausschuss des Bundestages stattfindet. Zahlreiche Besucher, Medienvertreter und auch Politiker haben sich angekündigt. Neben Minister Spahn wollen auch einige SPD-Politiker aus dem Gesundheitsausschuss an der Sitzung teilnehmen, bei der Bühler zunächst seine Petition vorstellt und dann von den Abgeordneten befragt wird.

Die ABDA hatte dem Studenten ihre Unterstützung verweigert. Bühler hatte die Standesvertretung gebeten, ihm eine Vollversion von drei Gutachten zum Rx-Versandverbot zu geben – die ABDA wollte das aber nicht. Beim Pharmacon-Kongress in Schladming hat ABDA-Präsident Friedemann Schmidt diese Ausrichtung am gestrigen Abend unter anderem damit erklärt, dass Verbände keine Petitionen unterstützen (sollten). Nun wird aber auch klar, dass die ABDA noch nicht einmal plant, einen Vertreter in den Petitionsausschuss zu schicken, um der Veranstaltung beizuwohnen. ABDA-Sprecher Dr. Reiner Kern erklärte gegenüber der Apotheker Zeitung (AZ), dass eine Teilnahme nicht geplant sei.

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Kammer Nordrhein für Präsenz bei der Anhörung

Genau das hatte jüngst aber die Apothekerkammer Nordrhein gefordert. Die AKNR erklärt in einem Brief an die ABDA zunächst, dass sie die Forderung der hessischen Kammer nach einer zeitnahen Beschlussfassung des Geschäftsführenden Vorstandes begrüße. Die Gutachten sollten Bühler offiziell von Seiten der ABDA zur Verfügung gestellt werden. Diese Geste der Unterstützung sei auch wegen des entstandenen Vertrauensverlustes bei den Mitgliedsorganisationen und den Kammerangehörigen unerlässlich. Im Umfeld der Anhörung beim Petitionsausschuss seien intensive politische Diskussionen zu erwarten. Denn Minister Spahn und viele Fachpolitiker aus den Fraktionen würden an der Sitzung teilnehmen.

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