Grundsätzlich schafft es der Körper selbst, eine Erkältung zu überwinden.
Zudem helfen einige einfache Hausmittel dabei, die unangenehmen Symptome wirksam einzudämmen.
Trotzdem sind rezeptfreie Erkältungsmittel, die Linderung und schnellere Genesung versprechen, in der Erkältungssaison sehr gefragt.
Über diese hat Stiftung Warentest nun allerdings ein vernichtendes Urteil gefällt – nur ein Produkt macht eine Ausnahme.
Rezeptfreie Medikamente im Test
Nicht verschreibungspflichtige Schmerzmittel wie Paracetamol, Ibuprofen und Acetylsalicylsäure können bei besonders unangenehmem Erkältungsverlauf Ruhe verschaffen.
Viele der im Handel angebotenen Erkältungsmittel sind allerdings Kombiprodukte, die aus mehreren Wirkstoffen wenig sinnvoll zusammengesetzt sind und deshalb laut Stiftung Warentest bei Erkältungen kaum geeignet sind.
Selbst bekannte Produkte und Marken fallen dabei im Test durch.
Aspirin Complex
Um Schmerzen zu lindern und Fieber zu senken, genügt Acetylsalicylsäure allein.
Aspirin Complex kombiniert allerdings mehrere Wirkstoffe, wovon Stiftung Warentest abrät.
Besser sei es, nur ein Schmerzmittel einzusetzen und getrennt davon zum Beispiel noch Nasenspray gegen den Schnupfen einzusetzen.
Grippostad C
„Wenig geeignet bei Erkältungen und grippalen Infekten“ urteilt Stiftung Warentest.
Das Mittel sei nicht sinnvoll zusammengesetzt, da Paracetamol allein bereits Schmerzen lindern und Fieber senken könne.
Die Kombination verschiedener Wirkstoffe belaste den Körper nur unnötig.
Wick DayMed sowie MediNait Erkältungssaft
Bei beiden Produkten findet Stiftung Warentest einen Cocktail aus Schmerzmitteln, Hustensaft, einem beruhigenden und einem anregenden Wirkstoff sowie Alkohol vor, der über das Blut im ganzen Körper verteilt wird.
Auch hier empfiehlt sich wieder, die einzelnen Erkältungssymptome wie Schmerzen, Husten und Schnupfen jeweils für sich und lokaler zu behandeln.
Dolo-Dobendan Lutschtabletten
Antiseptika wie Cetylpyridiniumchlorid, auf die die Lutschtabletten von Dolo-Dobendan setzen, sind gegen Viren nur lückenhaft oder gar nicht wirksam.
Nicht einmal Bakterien in tieferen Schleimhautschichten werden erreicht.
Daneben macht Stiftung Warentest darauf aufmerksam, dass das örtlich betäubende und daher schmerzstillende Benzocain leicht Allergien hervorrufen kann.
Echinacea Stada Classic
Extrakte aus dem Kraut des Sonnenhuts (Echinacea purpurea) sollen die Schleimhäute gegenüber Krankheitserregern unempfindlicher machen und die Aktivität des Immunsystems anregen.
Laut Stiftung Warentest zeigen verschiedene Studien, dass Echinacea das Immunsystem tatsächlich aktivieren kann.
Es bringt allerdings nichts, das Mittel dann einzunehmen, wenn die Erkältung schon da ist, sondern nur, wenn sofort bei den ersten Krankheitsanzeichen wie Kribbeln in der Nase und rauem Hals gehandelt wird.
Nur ein Medikament hilft wirklich
Auch wenn das Urteil von Stiftung Warentest eher vernichtend ausfällt, gibt es doch ein Erkältungsmittel, das laut Warentest „geeignet bei Erkältungen als schmerzlinderndes und fiebersenkendes Mittel“ ist. Das gilt für das Grippostad Heißgetränk.
Hausmittel gegen Erkältungssymptome
Stiftung Warentest kritisiert vor allem, dass sich die meisten Erkältungsmittel auf zu viele Symptome auf einmal stürzen.
Schonender für den Organismus sei es, Erkältungsbeschwerden wie Schnupfen, Heiserkeit und Husten einzeln zu behandeln.
Hier können schon einfach Hausmittel Abhilfe schaffen.
In der Bildergalerie: 15 Hausmittel, die man am besten immer zu Hause haben sollte:
Gegen Schnupfen haben sich zum Beispiel Kopfdampfbäder bewährt. Durch den heißen Dampf kann festsitzender Schleim besser abfließen.
Gegen Halsschmerzen und Husten helfen das Gurgeln von Salzwasser und warmem Tee.
Wichtig bei Halsbeschwerden ist außerdem, dass viel Speichel produziert wird, zum Beispiel über das Lutschen von zuckerfreien Bonbons, denn Speichel enthält Abwehrstoffe, die die Viren bekämpfen.
Zudem kann Honig den Hustenreiz lindern. Wer Honig vor dem Schlafengehen einnimmt, sollte sich danach jedoch die Zähne putzen, weil der im Honig enthaltene Zucker Karies fördert.
Vorbeugen ist die beste Medizin gegen Erkältungen
Der wichtigste und wirksamste Schutz vor der Übertragung von Erkältungs- oder Grippeviren ist regelmäßiges Händewaschen mit Wasser und Seife.
Das verhindert, dass die Erreger über die Hände auf die Schleimhäute von Augen, Nase und Mund gelangen und darüber Infekte auslösen.
Um zu verhindern, dass die Anzahl an Viren in geschlossenen Räumen steigt, sollte außerdem regelmäßig gelüftet werden.
Zusätzlich sorgen Wechselduschen am Morgen sowie regelmäßige Saunabesuche dafür, dass man mit Temperaturschwankungen in der kalten Jahreszeit besser zurechtkommt.
Auch das kann das Risiko einer Erkältung minimieren.
Larissa Hellmund
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