Heißhunger-Attacken: Forscher lösen Rätsel, warum manche Menschen sie haben

Schokolade, Pommes oder Chips: Auf die meisten von uns üben diese Lebensmittel, die vollgepackt mit Fetten und Kohlenhydraten sind, eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus – was im schlechtesten Fall zu einer Heißhunger-Attacke führen kann. Denn einige Menschen können einfach nicht die Finger von gewissen Snacks lassen, wenn sie einmal damit angefangen haben. Also beispielsweise die berühmte Tüte Chips, die ruckzuck leer ist, wenn sie denn erst einmal offen ist. Nun haben Forscher einen neurologischen Schaltkreis im Gehirn identifiziert, der mit dieser Gier in Zusammenhang steht. Die Wissenschaftler rücken dieses Phänomen sogar in die Nähe von Spiel- und Drogensucht. (Lesen Sie auch: Biotin-Hype: Von Lebensmitteln bis Pflegeprodukte – aber was kann dieser Stoff wirklich?)

Impulsivität und Heißhunger-Attacken

„Wir haben die Verbindungen im Gehirn entdeckt, die für die Impulskontrolle zuständig sind“, sagte der Neurowissenschaftler Scott Kanoski vom USC Dornsife College of Letters, Arts and Sciences zur Studie, die in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ veröffentlicht wurde. Der Schlüssel zu diesem System ist laut der Wissenschaftler ein spezielles Neuropeptid. Das sogenannte Melanin-konzentrierende Hormon (MCH) wird im Gehirn produziert und reguliert unter anderem den Appetit – auch auf Drogen. Wie dieses Hormon die Impulskontrolle beeinflusst, war bisher allerdings noch unklar.

Heißhunger: Öfters naschen ist attraktiver

In einer Reihe von Studien an Ratten entdeckten die Forscher, dass es Unterschiede zwischen Hunger und impulsivem Essen gibt. Die Ratten hatten die Wahl zwischen zwei Hebeln: Drückten sie den einen, bekamen sie sofort etwas Futter. Drückten sie den anderen, bekamen sie die fünffache Menge Futter, mussten aber anschließend eine Zeit lang warten, bis dieser Hebel erneut funktionierte. Durch die Beeinflussung des MCH-Wertes der Ratten schienen die Versuchstiere vor allem den Hebel mit dem sofortigen Leckerbissen zu bevorzugen, obwohl der andere mehr Futter abgegeben hätte. (Lesen Sie auch: Diese 5 Lebensmittel sollten Sie besser nicht auf leeren Magen essen)

Wer sich also beim Naschen und Knabbern nicht zurückhalten kann, leidet nicht unter fehlender Willenskraft, sondern der MCH-Wert und die damit verbundene Impulskontrolle ist schuld daran. Die Wissenschaftler gewannen mithilfe von Hirnscans Erkenntnisse über die Nervenpfade für die Impulskontrolle und welche Rolle MCH für Emotionen, Gedächtnis und Impulskontrolle in diesem Gehirnareal spielt.

Dieser Artikel wurde verfasst von (GQ.de)

*Der Beitrag „Heißhunger-Attacken: Forscher lösen Rätsel, warum manche Menschen sie haben“ wird veröffentlicht von GQ. Kontakt zum Verantwortlichen hier.

Quelle: Den ganzen Artikel lesen