"Wir wollen keine Seuche im Haus": Nachbarn fordern Krankenschwester zum Auszug auf

Seit das Coronavirus das Gesundheits- und Pflegesystem vor besondere Herausforderungen stellt, erfahren Krankenschwestern und Altenpflegerinnen mehr Anerkennung als sonst. Doch nicht überall werden diese Berufe als „systemrelevant“ gewürdigt. Eine Krankenschwester aus Österreich musste feststellen, dass sie wegen ihrer Tätigkeit im eigenen Haus angefeindet wird.

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Angela Steiner arbeitet in einer Senioren-Einrichtung in Salzburg und kümmert sich um ältere Menschen. Diese sind durch das Coronavirus besonders gefährdet. An ihrer Wohnungstür fand Steiner kürzlich einen Zettel mit einer Nachricht, die angeblich von ihren Nachbarn stammte: „Wir, die Hausbewohner, bitten Sie auszuziehen! Wir wollen keine Seuche im Haus!“

Anfeindung gegen Krankenschwester: „Ich war geschockt“

Die Pflegerin teilte die Nachricht auf ihrem Twitter-Account und bekam dort zahlreiche Reaktionen. Offenbar nicht nur positiver Art, denn mittlerweile hat die Salzburgerin ihr Profil für die Öffentlichkeit gesperrt, so dass die Tweets nicht mehr einsehbar sind. „Zuerst war ich geschockt“, sagte Steiner der österreichischen Nachrichtenseite „Heute“.

„Es hat sich herumgesprochen, dass in einem Heim in der Nähe meines Arbeitsplatzes Personal und Bewohner positiv auf das Virus getestet wurden“, fügte Steiner hinzu. In der Siedlung lebe sie bereits seit zwölf Jahren, mit den Nachbarn habe sie in der Zeit nie Probleme gehabt. In dem Seniorenheim, in dem sie arbeite, seien bisher alle Tests negativ ausgefallen.

Konstruktiver Dialog statt Auszug

Auf die unhöfliche Nachricht der anderen Hausbewohner reagierte Steiner ihrerseits mit einer klaren Ansage. Der Forderung, aus dem Haus auszuziehen, werde sie nicht nachkommen, schrieb sie auf Twitter.

Stattdessen möchte sie gern in einen konstruktiven Dialog treten: „Gerne bin ich bereit, über das Virus Fragen zu beantworten und wie man sich richtig schützt. Vielleicht nimmt es ja unbegründete Ängste. Solidarität ist in dieser schwierigen Zeit keine Einbahnstraße. Halten wir zusammen. Gemeinsam schaffen wir das! Für Angststörungen gibt es gute Fachkräfte, gerne gebe ich Ihnen diese Kontakte weiter. Ich wurde gestern negativ getestet. Also halten Sie bitte einen Meter Abstand und tragen sie MNS (einen Mund-Nasen-Schutz).“

Quellen: Angela Steiner auf Twitter / „Heute“

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