In den USA breitet sich derzeit eine mysteriöse Krankheit aus. Betroffen sind meist Kinder im Alter bis zu sechs Jahren. Oft leiden die Erkrankten an Lähmungserscheinungen. Noch rätseln die Mediziner wo die Ursachen der „akuten schlaffen Myelitis“ liegen.
Husten, Schnupfen, Fieber – die anfänglichen Symptome der Krankheit scheinen harmlos. Doch später entwickeln die Kinder plötzlich Muskelschwäche und Lähmungserscheinungen in den Gliedmaßen. Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, erleiden manche Kinder derart massive Atembeschwerden, dass sie daran sterben.
Selbst wenn die Krankheit überstanden ist – die Lähmungserscheinungen können lange bleiben. Noch tappen die Mediziner im Dunklen, die Behörden in den Vereinigten Staaten sind dementsprechend beunruhigt.
Was weiß man?
Die mysteriöse Krankheit trägt den Namen "akute schlaffe Myelitis". Allein im Jahr 2018 wurden in den USA 228 Fälle gemeldet. Auch in Deutschland gibt es bereits Erhebungen zu Vorfällen: Seit 2016 sind 120 Kinder erkrankt. Obwohl bislang noch nicht bekannt ist, woher die Krankheit kommt, weiß man, dass die Fälle in einer Welle auftreten. Jedes zweite Jahr summieren sich die Zahlen zwischen Juni und November. Dr. Anthony Fauci, Leiter des US-Instituts für die Bekämpfung von Allergien und Infektionskrankheiten, befürchtet, dass die Krankheit 2019 wieder häufiger auftreten könnte.
Dr. Fauci beschreibt im medizinischen "Journal mBio" seine Vermutung, dass es sich bei der Krankheit um eine polioähnliche Erkrankung handeln könnte. Polio war vor allem im 19. und 20. Jahrhundert stark ausgebreitet. Erst in den 1950 entwickelten Wissenschaftler einen Impfstoff. Heute tritt Polio kaum noch auf.
Händewaschen schützt
Doch die Mediziner untersuchen auch in eine andere Richtung. Die "akute schlaffe Myelitis" könnte auch mit dem "Enterovirus D68" zusammenhängen. Dieser wurde bereits vor 55 Jahren entdeckt. Der Virus kann zu Atemwegserkrankungen und neurologischen Schäden führen.
Behandelbar ist die Krankheit bislang noch nicht – selbst die Diagnose bereitet den Medizinern Schwierigkeiten. Ärzte versuchen bisher mit Hilfe von antiviralen Medikamenten, Antibiotaika und Steroiden, die Symptome zu bekämpfen. Trotzdem breitet sich die Krankheit weiter aus. Nur Hygienemaßnahmen, wie regelmäßiges Händewaschen mit Seife, helfen. Außerdem sollten Kranke besser zu Hause bleiben, um andere nicht anzustecken.
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