Anfang März sind in den meisten Teilen Deutschlands umfangreiche Schutzmaßnahmen in Kraft getreten, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Seitdem hat sich die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen deutlich reduziert. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) untersuchte das Infektionsgeschehen der vergangenen Wochen. Dabei bewertete es die Faktoren Witterung, Bevölkerungsdichte und sogenannte Pendlerverflechtungen.
Anfangs wurden vor allem in Ballungsräumen viele Neuinfektionen gemeldet. Laut der Studie könnte das auf die Bevölkerungsdichte zurückzuführen sein. Doch auch das Umland großer Städte war von einem hohen Infektionsgeschehen betroffen. Die Wissenschaftler schließen daraus, dass Berufspendler das Virus aus der Stadt in das Pendlereinzugsgebiet gebracht haben.
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Pendler stellen Verbreitungsrisiko dar
Für das Infektionsgeschehen sei von Bedeutung, wie stark einzelne Regionen im Austausch miteinander stehen. Damit fiele den Berufspendlern eine wesentliche Rolle bei der Ausbreitung des Virus zu. Dass wirtschaftliche Zentren als Inkubatoren der Epidemie gelten, ist nicht neu. Hinzu kommt aber die Erkenntnis, dass die Bevölkerungsdichte nicht der primäre Faktor dafür ist. Die Wissenschaftler des DIW werteten mithilfe von Mobilfunkdaten die Mobilität aus. Als viele Pendler auf den täglichen Weg auf die Arbeit verzichteten, sanken die Infektionszahlen.
Trotzdem sei die Auswirkung der Bevölkerungsdichte auf die Infektionszahlen nicht zu vergessen. Auch in dichter bevölkerten Gebieten ohne nennenswerte Pendlerverflechtungen sei ein erhöhtes Infektionsgeschehen festgestellt worden. „Die Dynamik innerhalb von Kreisen mit hoher Bevölkerungsdichte war etwa doppelt so hoch wie innerhalb von Kreisen mit niedriger Bevölkerungsdichte.“
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Homeoffice verringert Infektionszahlen
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass das Arbeiten im Homeoffice eine unterstützenswerte und wirkungsvolle Möglichkeit ist, die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Ohne ökonomische Kosten zu verursachen, würde so die Frequenz reduziert, mit der sich Menschen aus verschiedenen Wohnorten begegnen. Das könne die Ausbreitungsdynamik stark bremsen. Die Verfasser der Studie appellieren an die Politik „die Anschaffung notwendiger Infrastruktur für ein effizientes Homeoffice zu unterstützen und die Einrichtung von Heimarbeitsplätzen entweder durch Zuschüsse oder besondere steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten attraktiver zu gestalten.“
Quelle: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung
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