FFP2-Masken desinfizieren: Eine Maske für jeden Wochentag

Ab Montag kommt die FFP2-Maskenpflicht in Bayern: In öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen sind die spitz zulaufenden Schutzmasken dann verpflichtend. Auch andernorts sind viele Menschen dazu übergegangen, im öffentlichen Raum FFP2-Masken zu verwenden. Anders als Stoffmasken schützen sie nicht nur umstehende Personen, sondern auch den Träger vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus.

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Das Problem: Professionelle Masken sind Einwegartikel. Nach jedem Tragen müssten sie streng genommen entsorgt werden. Im Alltag ist das jedoch kaum umzusetzen, denn die Schutzmasken sind oft alles andere als erschwinglich. Eine FFP2-Maske kann – je nach Anbieter – schnell bis zu zwei Euro oder mehr kosten. Für Studierende oder Arbeitssuchende sind diese Ausgaben nur schwer zu stemmen, sollten die Masken tatsächlich nach jedem Tragen im Müll landen. Die Folge: Sie werden zwangsläufig wiederverwendet. 

FFP2-Masken desinfizieren mit dem 7-Tage-Modell

Forschende der FH Münster haben jüngst Verfahren untersucht, die das Infektionsrisiko bei einer Mehrfachverwendung verringern sollen. Eines davon ist im Alltag besonders leicht umzusetzen: das 7-Tage-Modell. Pro Familienmitglied braucht es dafür sieben Masken – eine Maske für jeden Wochentag. Mit Nägeln, Haken oder mithilfe einer Wäscheleine werden die Masken nebeneinander aufgehängt. Jedes Familienmitglied bekommt eine eigene Reihe.

"Halten Sie mit der ersten 7er-Reihe für die erste Person genügend Abstand zu der Reihe für die nächste Person", schreiben die Forschenden. "Kennzeichnen Sie die Person und Wochentage. So können Sie immer genau sehen, welche Maske als nächste getragen werden darf." Küche und Bad eignen sich wegen der Luftfeuchtigkeit nicht als Aufbewahrungsorte. Auch sollten die Reihen möglichst hoch hängen, sodass die Masken außer Reichweite von Kindern sind.

Zwar kann das Coronavirus bei Raumtemperatur für längere Zeit auf Masken überleben, mit der Zeit sinkt jedoch die Infektiosität. Nach dem Tragen sollten die Masken also für mindestens sieben Tage trocknen. Zur Orientierung dienen die Wochentage. Die Montag-Maske darf beispielsweise immer nur montags getragen werden. Danach muss sie für mindestens sieben Tage durchtrocknen. Wichtig: Beim Abnehmen unbedingt darauf achten, nicht die Außenseite der Maske zu berühren. Auf ihr können gegebenenfalls infektiöse Viren sitzen. 

Insgesamt darf der Trockenzyklus fünf Mal wiederholt werden. Danach sollte die Maske im Hausmüll landen. "Auch wenn Sie merken, dass eine Maske defekt ist, Sie direkt angehustet wurden oder eine Maske besonders beansprucht ist, raten wir zur direkten Entsorgung auch vor Ablauf der fünf Trockenzyklen", so die Forschenden.

Desinfizieren im Ofen

Eine weitere Möglichkeit ist das Desinfizieren im Ofen. Dafür muss die Maske nach dem Tragen zunächst einmal bis zum nächsten Tag an der Luft trocknen. Im Anschluss wandert die Maske für 60 Minuten bei 80 Grad Celsius (Ober- und Unterhitze) in den Backofen.

Das Modell hat allerdings seine Tücken: "Probemessungen in verschiedenen Backöfen zeigen bei der Einstellung von 80 °C zeitliche Temperaturschwankungen zwischen 65 °C und 135 °C", heißt es in der Info-Broschüre der FH Münster. "Daher ist vor der Anwendung die richtige Temperatureinstellung für eine mittlere Temperatur von 80 °C mit einem Braten- bzw. Backofenthermometer zu ermitteln." Richtig angewandt bleibt die Filterleistung der Masken erhalten, gleichzeitig werden vorhandene Viren inaktiviert. Lediglich die Haltebänder können durch die Prozedur etwas an Zugkraft verlieren. 

Wichtig zu wissen: Das Backofen-Verfahren eignet sich nicht für formstabile Masken oder solche mit Atemventil. 

Quelle: Informationsflyer FH Münster

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