E-Gesundheitsakte: AOK wollte nicht mit EU-Versendern kooperieren

Das AOK System bastelt schon seit einiger Zeit an einer eigenen Gesundheitsakte. Bislang sind aber nur Ärzte und Kliniken eingebunden. Wie Frank Michalak, Vorstand der AOK-Nordost, bei einerPodiumsdikussion im Rahmen des derzeit stattfindenden Hauptstadtkongresseserklärte, wolle man später auch die Apotheken mitnehmen. Die ersten, die sofort dabei sein wollten waren laut Michalak „Versandapotheken, die nicht in Deutschland sitzen.“ Er habe denen aber eine Absage erteilt.

Die AOK arbeitet schon länger an ihrem AOK-Gesundheitsnetzwerk. Das Netzwerk soll Heilberufler und die Kasse miteinander verbinden. Im Bereich der AOK Nordost wird derzeit getestet: Im April 2019 teilte die AOK Nordost mit, dass die Anbindung niedergelassener Ärzte zunächst in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt werden soll, als Testprojekt. Das AOK-Gesundheitsnetzwerk ermöglicht den Ärzten ohne Mehraufwand eine Weitergabe medizinischerInformationen an Patienten und an weitere Versorger wie Krankenhäuser über eine Plattform.

Offensichtlich waren auch die EU-Versender sehr an dem Modell interessiert. „Das waren dieersten, die auf uns zu gekommen sind und gefragt haben: Wie kann man in so einedigitale Lösung einsteigen“, sagte der AOK-Chef auf einerPodiumsdiskussion, die am heutigen Mittwoch im Rahmen des Hauptstadtkongressesin Berlin stattfand – das Thema „Digitalisierung im Gesundheitswesen – Chancenfür die Apotheke vor Ort“. Sie haben allerdings einen Korb bekommen, wie Michalakweiter berichtete: „Wir sind vor Ort, deswegen möchten wir auch vor Ort aktiv sein und dasauch mit Partnern vor Ort umsetzten. Wir bekennen uns zur Apotheke.“ Der Kassenchef sagte aber zu, dass zu einem späteren Zeitpunkt auch die Apotheker in das Netzwerk eingebunden werden sollen.

Arzneimittel-Projekt ohne Apotheker

Seit dem 1. März bietet die AOK Nordost ihren Versichertenin Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zudem ein neuesArzneimittelversorgungsmodell an. Unter dem Namen „eLiSa – electronic LifeSaver“ sollen Infos zur Arzneimitteltherapie zwischen der Kasse, Arztpraxen undKliniken digital hin- und hergereicht werden. Apotheker sind nicht dabei – nochnicht.

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Man habe ohne die Apotheker angefangen, wolle sie imzweiten Schritt aber einbinden, so Michalak. Auf einen Zeitpunkt ließ sich Michalakallerdings nicht festnageln. Ebenfalls unklar ist laut dem Kassenchef dieArt und Weise, auf die man die Apotheker beteiligen will.

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