COVID-19-Studie: Wirksame Therapie mit kombinierten Antikörper-Wirkstoffen – Heilpraxis

Kombinierte Antikörper-Wirkstoffe wirksam gegen COVID-19

Wirksame Behandlungsmöglichkeiten gegen COVID-19 sind seit dem Ausbruch der Pandemie dringend gesucht. Der Einsatz spezieller neutralisierender Antikörper gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 scheint hierbei eine vielversprechende Option. Ein solcher Antikörper-Wirkstoff ist beispielsweise Bamlanivimab.

Inwiefern die Behandlung mit Bamlanivimab oder eine kombinierte Therapie mit Bamlanivimab und Etesevimab (ebenfalls ein Antikörper-Wirkstoff) bei COVID-19 hilfreich sein kann, hat das Forschungsteam um Dr. Robert L. Gottlieb vom Baylor University Medical Center and Baylor Scott and White Research Institute (USA) in einer aktuellen Studie untersucht. Die Ergebnisse wurden in dem Fachmagazin „JAMA“ veröffentlicht.

Verschiedene Behandlungen getestet

Ingesamt 577 Patientinnen und Patienten mit leichter oder mittelschwerer Erkrankung an COVID-19 erhielten im Rahmen der aktuellen Studie entweder eine Einzelinfusion von Bamlanivimab (700 mg 101 Personen; 2800 mg 107 Personen; 7000 mg 101 Personen), eine Kombinationsbehandlung mit Bamlanivimab und Etesevimab (je 2800 mg bei 112 Perosnen]) oder ein Placebo (156 Personen).

Verringerte Viruslast nach elf Tagen

Im Anschluss untersuchte das Forschungsteam, ob die Behandlung Auswirkungen auf Faktoren wie die Viruslast, die auftretenden Symptome, erforderliche Klinikaufenthalte oder das Risiko tödlicher Krankheitsverläufe hatte. Die Viruslast war beispielsweise in einer Kontrollmessung elf Tage nach der Behandlung deutlich geringer, wenn die Teilnehmenden eine Kombinationstherapie aus Bamlanivimab und Etesevimab erhielten. Die alleinige Behandlung mit Bamlanivimab hatte hier jedoch keinen Effekt.

Abweichung gegenüber früheren Ergebnissen

„Die Behandlung mit der Kombinationstherapie aus Bamlanivimab und Etesevimab, aber nicht die Bamlanivimab-Monotherapie, führte zu einer Senkung der SARS-CoV-2 log-Viruslast an Tag 11 bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer COVID-19“, berichtet das Forschungsteam. Demnach könnte eine frühzeitige Behandlung mit den Antikörper-Wirkstoffen positive Effekte bei den moderaten COVID-19-Verlaufsformen haben.

In einem redaktionellen Beitrag des Fachmagazins „JAMA“ zu den aktuellen Studienergebnissen wird darauf hingewiesen, dass in einer früheren Publikation aus der gleichen Studie auch die alleinige Behandlung mit einer 2800-mg-Dosis Bamlanivimab die Viruslast im Vergleich zum Placebo statistische signifikant gesenkt habe, während die 700-mg- und 7000-mg-Dosen dies nicht taten.

Die unterschiedlichen Ergebnisse seien vermutlich darauf zurückzuführen, dass zum Zeitpunkt der früheren Veröffentlichung die Nachbeobachtung für die Placebo-Gruppe noch unvollständig war. „Der Vergleich der Monotherapiegruppen mit den endgültigen Ergebnissen für die Placebogruppe führte zu Änderungen der Effektgrößen und zum Verlust der zuvor berichteten statistischen Signifikanz in der Gruppe, die 2800 mg Bamlanivimab erhielt“, berichtet das Fachmagazin.

Eingeschränkte Aussagekraft der Viruslast

In dem redaktionellen Beitrag wird auch darauf hingewiesen, dass mit der Viruslast nach elf Tagen zwar ein objektiver und messbarer primären Endpunkt verwendet wurde, dieser Endpunkt aber nicht ohne weiteres klinisch aussagekräftig sei. Denn „die Viruslast nimmt im Verlauf der Erkrankung auf natürliche Weise ab, und statistisch signifikante Unterschiede bei diesem Endpunkt können nur auftreten, wenn die Behandlung früh im Krankheitsverlauf erfolgt.“

Erforderliche Klinikaufenthalte berücksichtigen

Daher seien die vordefinierten sekundären Endpunkte wie COVID-19-bedingte Krankenhausaufenthalte, erforderliche Behandlungen auf der Intensivstation und Todesfälle hier aussagekräftiger. So habe beispielsweise in der aktuellen Studie der Anteil der Teilnehmenden mit COVID-19-bezogenen Krankenhausaufenthalten oder Besuchen in der Notaufnahme bei 5,8 Prozent in der Placebo-Gruppe gelegen. Bei einer Behandlung mit 700 mg Bamlanivimab sank dieser auf ein Prozent (2800 mg Bamlanivimab 1,9 Prozent und 7000 mg Bamlanivimab 2 Prozent) und bei der Kombinationstherapie auf 0,9 Prozent.

Insgesamt sprechen die Ergebnisse demnach durchaus für eine positive Wirkung der Antikörper-Wirkstoffe, die nun in weiteren Studien unetrsucht werden muss. (fp)

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