Bundesländer melden 12.622 Neuinfektionen – Zahl der Intensivpatienten binnen zehn Tagen verdoppelt

Das Coronavirus wütet weiter. Auch in Deutschland schießen die Corona-Zahlen in die Höhe: Am Samstag meldeten die Gesundheitsämter mehr als über 12.000 neue Fälle. Alles Wichtige zum Coronavirus finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

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Topmeldungen zum Coronavirus

  • Nach Rekord-Anstieg bei Neuinfektionen: Italien verschärft erneut die Corona-Regeln (11.37 Uhr)
  • Zahlreiche Neuinfektionen nach Großhochzeit in NRW (09.11 Uhr)
  • Frankreich erreicht Spitzenwert mit über 45.000 Corona-Neuinfektionen (07.11 Uhr)

Nach Rekord-Anstieg bei Neuinfektionen: Italien verschärft erneut die Corona-Regeln

11.37 Uhr: Angesichts der ungebremst ansteigenden Corona-Zahlen verschärft Italien erneut die Corona-Regeln, wie die italienische Nachrichtenagentur "Ansa" berichtet. Ab morgen müssen demnach Restaurants, Bars und Eisdielen ab 18 Uhr schließen. Fitnessstudios, Schwimmbäder, Kinos, Theater und Spielhallen sollen komplett schließen. Eine entsprechende Verordnung soll der italienische Premier Conte bereits unterzeichnet haben.

Die offizielle Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in ganz Italien lag am Samstag auf dem Rekordwert von 19.644. Damit stieg die Gesamtzahl der Infektionen seit Beginn der Pandemie auf 504.509. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung erhöhte sich auf 37.210. dpa/Alessandro Di Meo/ANSA/AP Guiseppe Conte, Ministerpräsident von Italien.

In Italiens Hauptstadt Rom ist es bei Protesten gegen Ausgangssperren und andere Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zu Ausschreitungen gekommen. Demonstranten warfen in der Nacht zum Sonntag im Zentrum Roms unter anderem Feuerwerkskörper auf Polizisten, wie die Nachrichtenagentur Adnkronos und andere Medien berichteten. Als Bereitschaftspolizisten zur Verstärkung anrückten, wurden demnach Autos beschädigt und Müllcontainer in Brand gesteckt. Zwei Polizisten erlitten den Berichten zufolge Verletzungen, mindestens zehn Demonstranten wurden festgenommen. Die Polizei selbst machte zunächst keine Angaben dazu.

An dem nicht genehmigten und von der neofaschistischen Partei Forza Nuova organisierten Protest hatten sich den Medienberichten zufolge Hunderte Menschen beteiligt. Parteichef Roberto Fiore schrieb am Sonntag auf Twitter, die italienischen Lebensgrundlagen würden "im Namen einer "Pseudo-Pandemie" geopfert". "Die Italiener zeigen, dass sie Einschränkungen und wirtschaftliche Euthanasie im Namen einer "Pseudo-Pandemie" nicht länger tolerieren können", so Fiore. Fabio Sasso/ZUMA Wire/dpa

Unbekannte werfen Brandsätze auf RKI-Gebäude – Staatsschutz ermittelt

10.44 Uhr: Unbekannte haben in der Nacht auf Sonntag Brandsätze gegen die Fassade des Robert-Koch-Instituts geworfen. Gegen die Fassade seien in der Nacht zum Sonntag Brandsätze geworfen worden, teilten die Ermittler am Morgen mit. Es sei niemand verletzt worden.

Gegen 02.40 Uhr hätten Sicherheitsmitarbeiter mehrere Personen entdeckt, die Flaschen geworfen hätten. "Dabei soll auch eine Fensterscheibe zu Bruch gegangen sein. Die Flammen konnte der Mitarbeiter löschen", heißt es im Polizeibericht.

Die Verdächtigen seien unerkannt entkommen. "Da eine politische Motivation bei der versuchten Brandstiftung geprüft wird, hat der polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes die weiteren Ermittlungen übernommen", teilte die Polizei mit.

Erneut gewalttätige Proteste gegen Corona-Ausgangssperren in Italien

09.32 Uhr: In Italien ist es in der zweiten Nacht in Folge bei Protesten gegen die nächtlichen Corona-Ausgangssperren zu Ausschreitungen gekommen. Rund 200 maskierte Demonstranten der neofaschistischen Gruppierung Forza Nuova attackierten in der Nacht zum Sonntag im Zentrum von Rom die Polizei mit Leuchtraketen und Knallkörpern und setzten Mülltonnen in Brand. Nach Angaben der Zeitung "La Repubblica" wurden zwei Polizisten verletzt. Sieben Demonstranten wurden demnach festgenommen.

Die Demonstranten hatten sich auf der Piazza del Popolo versammelt, einem der bekanntesten Plätze der Hauptstadt. Sie entzündeten dort eine Minute vor Mitternacht ein Feuerwerk in den italienischen Nationalfarben. In der Region Latium, zu der Rom gehört, gilt eine Ausgangssperre von Mitternacht bis 05.00 Uhr zur Eindämmung des Coronavirus.

Vor der Demonstration in Rom hatte es Aufrufe in den Onlinenetzwerken gegeben, dem Beispiel von Neapel zu folgen. Dort hatten in der Nacht zum Samstag Demonstranten bei Protesten gegen die Ausgangssperre die Polizei attackiert. Auch in der Region Kampanien, in der Neapel liegt, gilt ein nächtliches Verbot, die Häuser und Wohnungen zu verlassen. Alessandro Pone/LaPresse/AP/dpa Demonstranten sammeln sich zu einer Protestkundgebung, um gegen die regional verhängte Ausgangssperre zu protestieren.

Zahlreiche Coronavirus-Neuinfektionen nach Großhochzeit in NRW

09.11 Uhr: Im Ruhrgebiet ist die Corona-Lage nach wie vor kritisch – so auch in Bochum. Dort liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei mehr als 117. Einer der Gründe für den Anstieg ist offenbar eine Großhochzeit, wie die "WAZ" berichtet. Demnach habe das Event vor zehn Tagen stattgefunden. Inzwischen seien 26 Neuinfektionen darauf zurückzuführen. "Und dabei sind wir noch nicht am Ende", wird der Sprecher der Stadt dort zitiert. Noch seien nicht alle Kontakte identifiziert.

Frankreich erreicht Spitzenwert mit über 45.000 Coronavirus-Neuinfektionen

07.11 Uhr: In Frankreich sind binnen 24 Stunden erstmals mehr als 45.000 neue Corona-Infektionen registriert worden. Die Gesundheitsbehörde meldete am Samstagabend 45.422 neu erfasste Ansteckungen. Damit gab es erneut einen Spitzenwert innerhalb eines Tages seit Beginn der großflächigen Corona-Testung in Frankreich. In Frankreich leben rund 67 Millionen Menschen.

Die Corona-Lage in Frankreich verschlechtert sich seit Wochen. Die Behörden meldeten allein in der vergangenen Woche mehrmals neue Spitzenwerte bei den Neuinfektionen. Demnach war am Freitagabend erstmals die Marke von einer Million gemeldeter Fälle seit Beginn der Pandemie überschritten worden. Mehr als 34.500 Menschen im Land sind bereits im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben.

Seit Samstag gilt in Frankreich die nächtliche Ausgangssperre für rund zwei Drittel der Einwohnerinnen und Einwohner des Landes, also rund 46 Millionen Menschen. Die Ausgangssperre gilt in 54 Départements und dem französischen Überseegebiet Französisch-Polynesien. In den Nachtstunden dürfen die Menschen nur mit einem triftigen Grund vor die Tür. Jean-Francois Badias/AP/dpa Frankreich, Straßburg: Polizisten patrouillen im Stadtzentrum zur Durchsetzung der Ausgangssperre.

Lauterbach warnt vor Lockdown schon in wenigen Wochen

Sonntag, 25. Oktober, 07.10 Uhr: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat eindringlich vor einem erneuten Lockdown bereits in wenigen Wochen gewarnt und Bund und Länder zum Beschluss von weitergehenden Maßnahmen aufgefordert. "Wenn es uns in den kommenden zwei bis drei Wochen nicht gelingt, die persönlichen Kontakte zu beschränken, werden die Zahlen in wenigen Wochen so stark gestiegen sein, dass uns nur noch ein erneuter Lockdown bleibt", sagte Lauterbach der "Bild"-Zeitung. "Die Beschränkungen, die jetzt beschlossen wurden, reichen leider nicht aus, um überfüllte Intensivstationen und einen deutlichen Anstieg der Todeszahlen im Dezember zu verhindern. Da müssen wir nachjustieren."

Lauterbach fordert eine deutlich Ausweitung des Homeoffice und geteilte Klassen in den Schulen. "Wenn wir nicht wollen, dass die Schulen mit regelmäßigem Schulausfall auch noch zu Hotspots werden, sollten die Schulklassen jetzt aufgeteilt werden in Vormittags- und Nachmittagsunterricht", sagte er.

Jeder Kontakt, egal wo, könne kontaminiert sein, so Lauterbach weiter. "Es reicht allein nicht mehr, nur vorsichtig zu sein und die AHA+L-Regeln einzuhalten." dpa/Kay Nietfeld/dpa „Es wird darauf ankommen, wie sich die Bevölkerung verhält. Das ist wichtiger als einzelne Maßnahmen. Viele Auflagen lassen sich ohnehin schwer überprüfen“, sagt Karl Lauterbach.

21.15 Uhr: In Spanien zeichnet sich angesichts rasant steigender Corona-Zahlen eine Rückkehr zum Alarmzustand wie während der ersten Pandemie-Welle im Frühjahr ab. Damit solle den Regionalregierungen eine gerichtsfeste rechtliche Basis für einschneidende Maßnahmen zur Eindämmung des Virus gegeben werden, berichteten die Zeitungen „El País“ und „La Vanguardia“ am Samstag unter Berufung auf Regierungskreise.

Die Entscheidung solle bereits am Sonntag bei einer Krisensitzung des Kabinetts fallen, schrieben die beiden Blätter weiter. Ministerpräsident Pedro Sánchez hatte seine Landsleute am Vortag auf „sehr harte Monate“ eingestimmt und zu mehr Disziplin bei der Eindämmung des Virus aufgerufen. Nur so könne ein drastischer Lockdown wie im Frühjahr noch vermieden werden.

Bereits 9 der 17 autonomen Regionen des Landes, die in etwa deutschen Bundesländern entsprechen, sowie Melilla, eine der beiden nordafrikanischen Exklaven Spaniens, hätten die Zentralregierung um die Ausrufung des Alarmzustands ersucht, berichteten die Zeitungen weiter. Die Regionen wollen vor allem Rechtssicherheit bei der Anordnung nächtlicher Ausgangssperren und anderer Eingriffe in persönliche Freiheitsrechte, um einen Lockdown wie im Frühjahr mit drastischen Ausgangbeschränkungen rund um die Uhr noch zu vermeiden.

Die Regierung kann einen Alarmzustand für 15 Tage anordnen, ohne die Zustimmung des Parlaments einzuholen. Für eine Verlängerung bedürfte es dann allerdings der Zustimmung der Parlamentarier. Es zeichnete sich bereits eine entsprechende Mehrheit ab, da die Oppositionspartei Ciudadanos mit zehn Sitzen ihre Zustimmung angekündigt hatte.

Spanien ist eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder Westeuropas. Mehr als eine Million Infizierte wurden bisher registriert und bald 35.000 Tote im Zusammenhang mit Covid-19 gezählt. Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen liegt landesweit bei 191,11 mit steigender Tendenz. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt dieser Wert nach Angaben des Robert Koch-Instituts zurzeit 68,4.

20.39 Uhr: In Deutschland haben sich bislang 422.444 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, wie aus den Daten der Landesgesundheits- und Sozialministerien hervorgeht. Drei Bundesländer meldeten am Samstag jedoch keine neuen Zahlen, also dürfte die tatsächliche Zahl der Neuinfektionen höher liegen. Insgesamt meldeten 13 Bundesländer 12.622 Neuinfektionen – am Freitag wurden in allen 16 Bundesländern 12.183 neue Fälle gezählt. Besonders drastisch stiegen die Fallzahlen erneut in NRW (+4370) und Bayern (+2136).

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 68.462 (+1.647), 1970 Todesfälle (+4)
  • Bayern: 88.613 (+2136), 2739 Todesfälle (+5)
  • Berlin: 25.789 (+416), 249 Todesfälle (+1)
  • Brandenburg: 6615 (+247), 187 Todesfälle (+2)
  • Bremen: 4346 (+192), 64 Todesfälle (+1)
  • Hamburg: 11.345 (+303), 241 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 31.128 (+1730), 607 Todesfälle (+7)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 2144 (+78), 21 Todesfälle (+0)
  • Niedersachsen: 29.623 (+856), 728 Todesfälle (+1)
  • Nordrhein-Westfalen: 104.613 (+4370), 2008 Todesfälle (+14)
  • Rheinland-Pfalz: 16.105 (+337), 268 Todesfälle (+0)
  • Saarland: 5437 (+148), 178 Todesfälle (+0)
  • Sachsen*: 12.395 (+0), 272 Todesfälle (+0) (*keine neuen Zahlen gemeldet)
  • Sachsen-Anhalt*: 3763 (+0), 73 Todesfälle (+0) (*keine neuen Zahlen gemeldet)
  • Schleswig-Holstein*: 6520 (+0), 164 Todesfälle (+0) (*keine neuen Zahlen gemeldet)
  • Thüringen: 5546 (+152), 202 Todesfälle (+1)

Gesamt (Stand 24.10., 20.30 Uhr): 422.444 (9971 Todesfälle)

Vortag (Stand 23.10., 20.35 Uhr): 409.822 (9936 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 314.100

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 98.373 (Vortag: 89.586)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand 24.10.): 1,36 (Vortag: 1,23)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 1203 (+82)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 533 (+55)

Seit Beginn der Pandemie sind 9971 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Erkrankung gestorben, das Robert-Koch-Institut (RKI) geht sogar schon von 10.003 Toten aus. Laut RKI sind 314.100 Menschen inzwischen wieder genesen. Somit liegt die Zahl der aktiven Fälle bei 98.373 (Vortag: 89.586). Der R-Wert stieg am Samstag erneut, von 1,23 auf 1,36. Auch die Zahl der Covid-Patienten, die intensiv behandelt werden müssen, ist erneut gestiegen. Aktuell liegt sie bei 1203 (+82 im Vergleich zum Vortag). 533 davon werden invasiv beatmet.

19.59 Uhr: Die Zahl der Corona-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung in Deutschland hat sich auf 1203 erhöht. Dies waren laut dem Intensivregister der Deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) vom Samstag 82 mehr als am Vortag. Zehn Tage zuvor waren es mit 602 intensivmedizinisch behandelten Patientinnen und Patienten nur etwa halb so viele gewesen.

Von den aktuellen Intensiv-Patienten, die mit dem Coronavirus infiziert sind, werden demnach 533 invasiv beatmet. Dies entspricht einem Anteil von 44 Prozent. Dies waren 55 mehr als am Freitag. Zehn Tage zuvor waren es demnach 323 invasiv, also durch eine Intubation beatmete Patientinnen und Patienten gewesen. Fälle von Atemunterstützung etwa durch eine Sauerstoffmaske sind nicht berücksichtigt.

Noch keinen Engpass gibt es den Angaben zufolge bei der Zahl der freien Intensivbetten, die mit 7937 angegeben wurde. Dazu gibt es eine Notfallreserve von 12.758 Intensivbetten, die innerhalb einer Woche zur Verfügung gestellt werden könnten. Allerdings gibt es einen Mangel an qualifizierten Pflegekräften.

Insgesamt wurden demnach seit Beginn der Corona-Pandemie 19.451 intensivmedizinische Behandlungen von mit dem Coronavirus infizierten Patientinnen und Patienten abgeschlossen. Davon starben 4487, was einem Anteil von 23 Prozent entspricht.

Ex-Boxer und Spitzenpolitiker Klitschko mit Coronavirus infiziert

17.50 Uhr: In der Ukraine hat sich Ex-Boxweltmeister Vitali Klitschko vor seiner möglichen Wiederwahl als Bürgermeister in der Hauptstadt Kiew mit dem Coronavirus angesteckt. Das teilte der 49-Jährige am Samstagabend in mehreren sozialen Netzwerken mit. „Freunde! Das Coronavirus hat im unpassendsten Moment zugeschlagen“, meinte er mit Blick auf den Wahlsonntag. „Ich fühle mich gut.“ Er habe zwar versucht, sich zu schützen, aber die Arbeit als Bürgermeister in Pandemie-Zeiten bedeute auch ein ständiges Risiko. Er sei regelmäßig getestet worden und werde nun aus der Selbstisolation weiter arbeiten, teilte Klitschko mit. dpa/SAMSONOV/Pressedienst Vitali Klitschko/dpa Vitali Klitschko (48), Ex-Boxweltmeister und Bürgermeister von Kiew

In der Ukraine stiegen die Corona-Infektionszahlen ähnlich wie in anderen Ländern Europas zuletzt stark an. Am Samstag wurden mehr als 7000 neue Fälle binnen 24 Stunden gemeldet, darunter rund 560 in der Hauptstadt. Offiziell sind mehr als 330 000 Infektionen registriert worden. Mehr als 6200 Menschen starben seit März mit dem Virus.

In der ukrainischen Hauptstadt mit ihren rund drei Millionen Einwohnern kandidieren neben Klitschko 19 Mitbewerber um das Bürgermeisteramt an. Vor fünf Jahren gewann er erst in der zweiten Runde mit mehr als 64 Prozent der Stimmen. Im restlichen Land sind ebenfalls Kommunalwahlen angesetzt. Rund 28,6 Millionen Ukrainer sind aufgerufen, neue Bürgermeister und Abgeordnete regionaler und örtlicher Parlamente zu bestimmen. Die Abstimmung wird wegen massiv steigender Ansteckungszahlen mit dem Coronavirus unter strengen Hygienevorschriften organisiert.

23 Menschen in Flüchtlingsunterkunft mit Coronavirus infiziert

17.35 Uhr: In einer Flüchtlingsunterkunft in Trier ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Nach Angaben der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Rheinland-Pfalz waren am Samstag 23 Menschen mit dem neuartigen Virus infiziert. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, habe die Stadt Trier gemeinsam mit dem Gesundheitsamt des Landkreises Trier-Saarburg eine Quarantäne für die gesamte Einrichtung angeordnet.

Der ADD zufolge leben aktuell 387 Frauen und Männer in der Unterkunft. Die Ursache des Ausbruchs sei auf die allgemein stark steigenden Infektionszahlen zurückzuführen, hieß es in einer Mitteilung. Den bisher positiv getesteten Menschen gehe es derzeit den Umständen entsprechend gut.

Auf Kontrolle: Hunderte Polizisten in Berlin im Corona-Einsatz

16.53 Uhr: Mit Hunderten Einsatzkräften hat die Berliner Polizei am Wochenende kontrolliert, ob sich die Menschen an die Corona-Regeln halten. Rund 1000 Polizisten sollten im Laufe des Tages im Einsatz sein, die Hälfte von der Bundespolizei. „Wir sind bis in die Nacht hinein unterwegs“, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Auch für den Sonntag waren Kontrollen geplant.

Die Berliner Landesregierung hatte die Vorgaben verschärft. Seit dem Wochenende muss zum Beispiel auf Wochenmärkten und auf zehn Einkaufsstraßen ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Zudem gelten noch strengere Obergrenzen für private Zusammenkünfte.

Der Großteil der Menschen habe sich in den Hotspots an die Maskenpflicht gehalten, sagte ein Polizeisprecher in einem ersten Überblick am Nachmittag. Bei etwa 10 bis 20 Prozent sei das anders gewesen. Die Menschen würden mündlich verwarnt – „und in der Regel folgen die Leute dann schon“. Ähnliches beobachtet ein Sprecher der Bundespolizei: „Nur in ganz wenigen Fällen mussten bisher Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet werden.“ Christoph Soeder/dpa Berliner Polizisten kontrollieren auf der Wilmersdorfer Einkaufsstraße die Einhaltung der Maskenpflicht

Die Kontrollen zielen auch auf illegale Partys und die Gastronomie ab, für die größtenteils eine nächtliche Sperrstunde gilt. Innensenator Andreas Geisel (SPD) und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatten sich auf den gemeinsamen Einsatz verständigt.

Besonders viele Infektionen waren zuletzt in Berlin-Neukölln festgestellt worden. Die Karl-Marx-Straße ist mit ihren Geschäften und Imbissen eine der belebtesten Straßen im Bezirk. Graffiti auf dem Bürgersteig weisen nun in mehreren Sprachen daraufhin, dass dort Maskenpflicht gilt. Bei Twitter schrieb die Polizei, eine Fahrt durch die Straße zeige deutlich: „Hier tragen noch viel zu wenig Menschen eine Mund-Nase-Bedeckung.“ Oft hätten sie keine Kenntnis der Covid-19-Bestimmungen und seien im Nachhinein einsichtig.

Sowohl Ordnungsämter als auch Polizei hatten betont, bei den Kontrollen solle zunächst versucht werden, Verständnis bei den Bürgern zu wecken. Wer die Aufforderungen etwa zum Maske-Tragen oder Abstand-Halten ignoriere, müsse mit Konsequenzen rechnen. Auch für private Treffen gibt es nun strengere Vorgaben: Draußen dürfen sich noch 25 statt 50 Menschen treffen, drinnen nur noch Angehörige eines Haushalts plus maximal fünf andere Personen.

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