Umfrage zu Selbstoptimierung: So groß ist der Druck, sich ständig zu verbessern

Eine Umfrage von Civey hat sich mit dem Thema Selbstoptimierung befasst.

Die Frage „Spüren Sie im Alltag Druck durch Ihr Umfeld, sich stetig verbessern zu müssen (z.B. bei der Arbeit, beim Sport oder bei der Ernährung)?“ wurde von ca. 7.000 Menschen beantwortet.

Der Befragungszeitraum erstreckte sich vom 26.8. bis zum 2.9.2020.

Ein Drittel verspürt Druck zur Selbstoptimierung

Über 30 Prozent der Umfrageteilnehmer und -teilnehmerinnen bejahten die Untersuchungsfrage, knapp 60 Prozent verneinten.

Civey-Umfrage zur Selbstoptmierung Balkendiagramm

Druck von außen als gesellschaftliche Entwicklung

In Anbetracht der Nennung konkreter Bereiche, in denen man sich verbessern möchte, wie Sport, Ernährung und Beruf, erscheint die Bejahung von einem Drittel als relevanter Teil.

Darüber hinaus zielt die Frage nicht auf einen Wunsch oder ein Bestreben, sich selbst zu optimieren, ab, sondern auf den wahrgenommenen Druck von außen.

Gewissermaßen spiegelt zwar auch die Wahrnehmung äußerer Umstände die eigene innere Haltung wider – so oder so ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass das Gefühl, nicht gut genug zu sein, die Folge einer gesellschaftlich relevanten Entwicklung ist.

Jüngere und Eltern sind besonders betroffen

In der Gruppe der jüngeren Menschen – Gruppe 18 bis 29 Jahre und 30 bis 39 Jahre – gab die Mehrheit an, sich unter Druck zu fühlen, nämlich 47,5 und 49,7 Prozent.

Der gesellschaftliche Trend scheint demnach ein Generationsphänomen zu sein.

Es zeigte sich außerdem, dass zwischen den Geschlechtern kein signifikanter Unterschied besteht: Männer wie Frauen unterliegen demselben Druck.

Elternschaft als Risikofaktor?

Aus den Angaben der UmfrageteilnehmerInnen zu ihrem Familienstand ging hervor, dass Personen, die mit Kindern im Haushalt zusammenleben, mehr Druck verspüren als kinderlose Menschen.

Vierzig Prozent der Befragten mit Kindern gaben an, Selbstoptimierung als Ziel von außen vermittelt zu bekommen, doch nur 27 Prozent der Kinderlosen.

Zu erklären ist dieser Unterschied womöglich dadurch, dass Menschen, die Kinder großziehen, als Vorbild fungieren, sich dieser Rolle bewusst sind und demnach das bestmögliche Beispiel zu sein versuchen.

Verspricht das Alter mehr Gelassenheit?

Die Umfragewerte lassen keinen Zweifel daran, dass der Drang zur Selbstverbesserung die jüngeren Generationen betrifft.

Mit steigendem Alter geben nur noch 32 Prozent (Gruppe der 50- bis 64-Jährigen) und schließlich nur noch 12 Prozent an (65 Jahre und älter), sich aufgrund des äußeren Drucks verbessern zu wollen.

Ob diese Gelassenheit am Alter liegt, oder der geringere Einfluss durch die Medien auf die älteren Generationen diesen zugute kommt, lässt sich hierdurch jedoch nicht beantworten.

Quelle

  • Civey (2020): Spüren Sie im Alltag Druck durch Ihr Umfeld, sich stetig verbessern zu müssen?, abgerufen am 03.09.2020: https://app.civey.com/pro/analytics/10528/eyJmaWx0ZXIiOiJBR0UiLCJ2YWx1ZSI6IkFMTCIsImhpc3RvcmljYWwiOmZhbHNlLCJmaWx0ZXJUeXBlIjoiSEVBRExJTkVfRklMVEVSIiwibWVyZ2VkIjpmYWxzZSwicHJlc2VsZWN0QW5zd2VycyI6bnVsbH0

Kimberly Papenthin

*Der Beitrag „Umfrage zu Selbstoptimierung: So groß ist der Druck, sich ständig zu verbessern“ wird veröffentlicht von FitForFun. Kontakt zum Verantwortlichen hier.

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