Zucchini und Kürbisse sind für den Eigenanbau beliebt – nicht zuletzt, weil sie als kalorienarm, vitaminreich und leicht verdaulich gelten. Doch Vorsicht: Unter bestimmten Umständen kann das Gemüse giftig werden. Worauf Sie achten sollten.
„Wenn Zucchini oder Speisekürbisse bitter schmecken, sollten Verbraucher die Finger davon lassen“, warnt das Landesverbraucherschutzministerium Baden Württemberg. Denn unter bestimmten Bedingungen bilden Zucchini einen Giftstoff namens Cucurbitacin. Bei Zucchini, die im Supermarkt verkauft wird, wurde der Giftstoff herausgezüchtet, doch beim Anbau im eigenen Garten mit eigenem Samen kann sich das Gift wieder bilden.
Was ist der Giftstoff Cucurbitacin?
Cucurbitacin bezeichnet eigentlich eine Gruppe an Giftstoffen die einen ähnlichen chemischen Aufbau haben. Wenn Kürbispflanzen wie Zucchini unter Stress geraten, bilden sie diese Giftstoffe zu ihrem Schutz. Fressfeinde sollen so vom Verzehr abgehalten werden – denn das Gift schmeckt sehr bitter.
In kleinen Mengen verursacht Cucurbitacin Brechreiz, Durchfall und Magenbeschwerden. Wenn die Dosis zu hoch ist, kann die Vergiftung sogar zum Tod führen.
Diese Faktoren können zur Bildung von Cucurbitacin führen:
1. Hohe Temperaturen
Hitze ist ein großer Auslöser für Stress bei Zucchini und Kürbis. Deswegen sollte man das Gemüse so früh wie möglich ernten – die beste Erntezeit ist Juni bis Anfang Herbst. Die genaue Zeit hängt auch davon ab, wann die Zucchini gepflanzt wurden. Sobald die Zucchini 15 bis 20 Zentimeter Länge erreicht haben und die Blüte verblüht ist, können sie gepflückt werden.
2. Die Aufzucht neben Zierkürbissen
Die Zucchini ist ein Kürbisgewächs und kann sich deswegen mit anderen Kürbissen paaren. Daher sollte man gerade bei Zierkürbissen in der Nähe von Zucchini aufpassen. In Zucchini wurde das Cucurbitacin herausgezüchtet, doch da Zierkürbisse nicht für den Verzehr gedacht sind, enthalten sie noch das Gift-Gen. Baut man die beiden Pflanzen nun nebeneinander an, können im nächsten Jahr Kreuzungen entstehen. Deswegen ist gerade bei selbstgezogenen Zucchini Vorsicht geboten. Am Besten verwenden Sie nur Samen aus dem Handel.
So schützen sie sich vor Gift in der Zucchini
Die Verbraucherzentrale warnt davor, dass auch Supermarkt-Zucchini durch äußere Faktoren wie Trockenstress oder Verletzungen Curcurbitacin bilden können. Um ganz sicher zu gehen, sollten sie eine kleine Menge der Zucchini vor dem Verzehr probieren. Schon bei kleinen Mengen sind die Bitterstoffe des Gifts bemerkbar.
Sollten sie einen bitteren Geschmack bemerken, spucken Sie den Bissen sofort aus und entsorgen Sie das Gemüse. Auch durch Kochen kann das Gift nicht aus der Zucchini entfernt werden, da Cucurbitacin hitzebeständig ist.
Mann ignorierte bitteren Geschmack und starb
Dass das Essen von giftiger Zucchini schlimm enden kann, zeigt ein Fall aus dem Jahr 2015. Ein Rentner starb, nachdem er selbst angebauten Zucchini aß und den bitteren Geschmack ignorierte. Ältere Personen empfinden Bittergeschmack oft nicht mehr so intensiv und sind dadurch möglicherweise stärker gefährdet. Dass eine Zucchini-Vergiftung tödlich endet, ist jedoch sehr selten.
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