Schlaf und seine Auswirkungen auf unsere Gesundheit
Wenn Sie Schlafprobleme oder generell einen unregelmäßigen Schlaf haben, erhöht dies Ihr Risiko für ein sogenanntes metabolisches Syndrom. Sie können selbst dann von diesem Risiko betroffen sein, wenn Sie eigentlich davon überzeugt sind, ausreichend Schlaf zu bekommen.
Bei einer aktuellen Untersuchung der Harvard Medical School konnte festgestellt werden, dass unregelmäßige Schlafenszeiten und unterschiedliche Schlafmengen von Nacht zu Nacht das Risiko für eine metabolisches Syndrom erhöhen, welches eine Kombination aus Bluthochdruck, abdomineller Fettleibigkeit, Fettstoffwechselstörung und Insulinresistenz beschreibt. Die Ergebnisse der Studie wurden in dem englischsprachigen Fachblatt „Diabetes Care“ publiziert.
Metabolisches Syndrom erhöht Risiko für Herzerkrankungen
Besonders problematisch ist es, wenn Menschen jede Nacht zu verschiedenen Uhrzeiten zu Bett gehen (beispielsweise um 23 Uhr in einer Nacht und zwei Uhr in der nächsten Nacht) oder generell stark unterschiedliche Schlafzeiten pro Nacht haben (beispielsweise sieben Stunden Schlaf in einer Nacht und zehn Stunden Schlaf in einer anderen Nacht). Durch solch einen gestörten Schlaf verstärkt sich das Risiko ein metabolisches Syndrom zu entwickeln, welches wiederum das Risiko für Herzkrankheiten erhöht. Jede um eine Stunde erhöhte Variabilität der Schlafdauer einer Person von Nacht zu Nacht war mit einer um 27 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit der Entwicklung eines metabolischen Syndroms verbunden. Jede um eine Stunde erhöhte Variabilität der Schlafenszeit war mit einem um 23 Prozent höheren Risiko verbunden.
Für die Studie wurden 2.003 Menschen untersucht
An der aktuellen Studie nahmen 2.003 Personen teil, die Teil einer multiethnischen Studie über Atherosklerose waren. Sie trugen Geräte, um ihren Schlaf eine Woche lang zu überwachen, zusätzlich füllten sie Fragebögen über ihre Schlafgewohnheiten aus. Die Forschenden analysierten auch andere metabolischen Risikofaktoren wie einen großen Taillenumfang, hohen Blutdruck, hohen Nüchternblutzucker, hohe Triglyceridspiegel und niedrige HDL-Werte. Wenn mehrere dieser Zustände zusammen auftreten, erhöhen sie das Risiko einer Person für Herzkrankheiten, Diabetes und Schlaganfälle.
Diese Menschen sind besonders gefährdet
Die Teilnehmenden wurden etwa sechs Jahre lang medizinisch überwacht und diejenigen mit einem unregelmäßigem Schlaf zu Studienbeginn entwickelten im Verlauf der Nachsorge eher ein metabolisches Syndrom. Afroamerikaner, depressive Menschen, Raucher und Schichtarbeiter neigten bei der Studie häufiger zu einem unregelmäßigen Schlaf, berichten die Forschenden. Die gesundheitlichen Folgen seien wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass die biologische Uhr eines Menschen gestört wird. Viele Studien zeigen, dass fast jeder Stoffwechselprozess einen circadianen Rhythmus aufweist und unregelmäßiger Schlaf eine Hauptquelle ist, die zu circadianen Störungen beitragen kann, erklären die Autoren der aktuellen Untersuchung. Ein unregelmäßiger Schlafplan kann auch Verhaltensrhythmen weiter desynchronisieren, wie beispielsweise das Timing der Mahlzeiten, was zu weiteren gesundheitlichen Konsequenzen führt.
Wie können wir uns schützen?
Versuchen Sie jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzuwachen. Vermeiden Sie drastische Änderungen zwischen Ihrem Schlafplan an Wochentagen und am Wochenende. Es ist wichtig, über die ganze Woche hinweg einen regelmäßigen Schlafplan einzuhalten. Personen im Schichtdienst können möglicherweise keinen regelmäßigen Schlafrhythmus haben, da die Betroffenen in einigen Nächten arbeiten und in anderen Nächten nicht. Aber selbst wenn Sie über Tage zu unterschiedlichen Zeiten schlafen gehen, sollten Sie zumindest versuchen, jeden Tag die gleiche Menge an Schlaf zu bekommen, raten die Autoren. Um Ihre Gesundheit zu erhalten, sollte die Zeit, die Sie von Tag zu Tag schlafen, nicht um mehr als 120 Minuten variieren. Die Zeit, zu der Sie nachts ins Bett gehen, sollte sich nicht mehr als um 90 Minuten unterscheiden. (as)
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