17 Millionen Menschen in Deutschland sind Raucher. Und das obwohl die Gefahr von Zigaretten längst bekannt sind. Die Folgen für Gesundheit, Wohlbefinden und Aussehen verrät Star-Medizinerin Yael Adler.
Wenn es wirklich die Maya waren, die etwa 500 nach Christus mit dem Rauchen anfingen, konnten sie jedenfalls nicht ahnen, damit einen auf lange Sicht weltweiten Kulturkampf auszulösen, der bis heute anhält und dazu führt, dass aktuell die Anzahl der Raucher in Deutschland rund 17 Millionen beträgt. Das Rauchen hat einen sich über die Jahrhunderte wandelnden Ritual- und Kultcharakter, von der heute mitunter sehnlich vermissten Friedenspfeife bis hin zur sprichwörtlichen „Zigarette danach“.
Über gesundheitsschädliche Auswirkungen musste früher nicht lange nachgedacht werden, weil die Lebenserwartungen ohnehin niedriger waren und andere Todesursachen sich schlicht vordrängelten.
Mehr als 70 krebserzeugende Substanzen in jeder Zigarette
Heute wissen wir, dass wir beim Rauchen viele giftige Stoffe zu uns nehmen, das geht von radioaktiven Substanzen, Schwermetallen, zu anderen Giften, wie dem Suchtstoff Nikotin, das die gesunde Durchblutung unserer Organe behindert und Raucher generell schneller ziemlich alt aussehen lassen.
Tabakrauch besteht aus einer festen Partikelphase, dem Teerkondensat, und einer flüchtigen Gasphase. Er bringt viele unser Erbgut schädigende und Krebs erregende Stoffe mit sich. Die Rede ist von mehr als 70 krebserzeugenden Substanzen in jeder Zigarette, die auch noch untereinander muntere und sich gegenseitig verstärkende chemische Verbindungen eingehen, sobald die Kippe dampft. Die volle Packung also.
Rauchergesicht? So schädlich sind Zigaretten für Ihr Aussehen
Bedenkt man, dass unsere Hautzellen und auch die sie versorgenden Blutgefäße Rezeptoren für Nikotin haben, werden Hautalterung und Hauterkrankungen durch Rauchen zusätzlich befeuert. Das Hautkrebsrisiko steigt an, die Wundheilung und die Immunabwehr werden gestört, so dass chronisch entzündliche Hauterkrankungen unterhalten werden. Auch die optischen Folgen machen einiges her: Rauchen verfärbt Ihre Finger und Nägel gelb, die Zähne wirken schmutzig und werden locker, Sie entwickeln eine schwarze Haarzunge. Die Haut wird trocken, uneben und bekommt Flecken. Die Unterlider beulen aus, Ihre Kieferlinie hängt, tiefe Falten und Furchen der Haut entstehen.
Rauchergesicht und Raucherglatze umschreiben es gut; insgesamt ist die Zellreparatur gestört, und Erbgutschäden sammeln sich an. Die dramatische Steigerung des Lungenkrebsrisikos hat die Tabakindustrie logischerweise lange herunterzuspielen versucht. Der Konsument selbst versuchte sich mit Volksweisheiten wie „Rauchste – stirbste. Rauchste nicht – stirbste auch!“ zu beruhigen. Die wirken aber nur so lange, bis der entsprechende Befund vorliegt.
Alternative E-Zigarette? Sicherer ist der Generalverzicht
Heute gilt das Rauchen in den Industrieländern unbestritten als wirkmächtigstes individuelles Gesundheitsrisiko und rangiert statistisch ganz vorn bei den Ursachen vorzeitigen Ablebens. Dabei ist bei der Zigarette die Hinwendung von fossilen Brennstoffen zum Elektroantrieb längst auf dem Vormarsch. Dass die E-Zigarette das Gesundheitsrisiko mindere, sehen Mediziner kritisch. Sie konsolidieren die Sucht, enthalten ebenfalls giftige Stoffe, die Gehirn, Herz, Atemwege und Lunge schädigen und stinken nach Furz. Sicherer ist also allein der Generalverzicht.
Natürlich hängt es von jedem selbst ab, wie dabei am besten vorzugehen ist. Fast drei Viertel der „Aufhörer“ sollen es durch willensstarke Abstinenz von heute auf morgen geschafft haben, und das auf Dauer. Es ist übrigens kein persönlicher Makel, wenn einem das nicht gelingt. Nicht ohne Grund gibt es Beratungsstellen, Betroffenengruppen, Hypnose und jede Menge Literatur und Links, Nikotinpflaster und sogar Kaugummis zur Unterstützung der Tabakentwöhnung. Atmen Sie also tief durch und kommen Sie gesund durch die Zeit!
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