Erhöhtes Hautkrebsrisiko: EU nimmt Gel vom Markt und warnt vor Anwendung

Weil es das Risiko für Hautkrebs noch steigern könnte, warnt die EU-Kommission jetzt vor der Anwendung des Arzneigels Picato. Das Mittel soll eigentlich Vorstufen von Hautkrebs behandeln, wurde jetzt aber vorläufig vom Markt genommen.

Das Arzneimittel Picato mit dem Wirkstoff Ingenolmebutat könnte im Zusammenhang mit der Entwicklung von Hautkrebs stehen. Davor warnt jetzt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).

Patienten sollten das Gel deshalb nicht mehr anwenden. Picato wird zur Behandlung aktinischer Keratosen, Vorstufen von Hautkrebs verwendet. Die Europäische Kommission ordnete zudem vorläufig das Ruhen der Zulassungen an. Damit ist das Arzneimittel ab sofort nicht mehr verkehrsfähig.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte rät Patienten deshalb:

  • Patienten sollten Picato nicht mehr zur Behandlung von aktinischen Keratosen anwenden, solange die Daten überprüft werden
  • Patienten sollten auf ungewöhnliche Hautveränderungen oder -wucherungen achten und beim Auftreten neuer Hautveränderungen umgehend einen Arzt aufsuchen
  • Wenn Sie Fragen haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt

Derzeit prüft der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) Daten zu Hautkrebs bei Patienten, die Picato anwenden. Im Vergleich mit anderen Medikamenten hatten sich bisher ein höheres Hautkrebsrisiko gezeigt, wenn die betroffenen Stellen mit Picato behandelt wurden.Lesen Sie hier: Diagnose schwarzer Hautkrebs ist kein Todesurteil mehr

Der PRAC wird seine Überprüfung fortsetzen. Wenn diese abgeschlossen ist, wird die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) Patienten und Medizinern aktualisierte Leitlinien zur Verfügung stellen.

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