Corona-Massentest in Südtirol: Einige tausend Infizierte gefunden

Corona-Massentest in Südtirol: Einige tausend Infizierte gefunden

Bei einem dreitägigen Corona-Massentest in der norditalienischen Provinz Südtirol haben einige tausend Menschen von ihrer Infektion erfahren. Bis Sonntagvormittag hatten in der kleinen Alpen-Provinz fast 270.000 Bürger und Bürgerinnen einen kostenlosen Abstrich machen lassen. Wie die Behörden im Internet mitteilten, erhielten bis 10 Uhr insgesamt 2626 Teilnehmer (1 Prozent) ein positives Corona-Resultat. Die zentrale Phase der freiwilligen Reihenuntersuchung lief bis Sonntagabend.

Danach war geplant, dass die Südtiroler noch für weitere 72 Stunden bei Ärzten und an einigen anderen Orten an der Aktion teilnehmen können. Die Landesregierung will damit die zweite Corona-Welle schneller brechen: Virusträger, die nichts von ihrer Infektion ahnen, sollen entdeckt werden. Sie gelten als gefährliche Ansteckungsquelle. In der Provinz Bozen-Südtirol, über die ein Teil-Lockdown verhängt ist, leben gut eine halbe Million Menschen. Die Behörden wollten mit "Südtirol testet" etwa 350.000 Menschen erreichen.

Umfrage: Angst vor einsamen Corona-Weihnachten geht um

Die Corona-Krise beeinflusst auch die Sorgen der Bevölkerung mit Blick auf Weihnachten. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag der Kaufmännischen Krankenkasse(KKH) unter rund 1000 Menschen in Deutschland. Mehr als die Hälfte der von Forsa Befragten (54 Prozent) bedrückt die Angst, dass ein Familienmitglied die Feiertage im Bett oder gar in einer Klinik verbringen muss – sei es wegen Covid-19 oder einer anderen Krankheit. 

41 Prozent befürchten, das Fest wegen der Pandemie im kleinen Kreis oder sogar allein feiern zu müssen. Fast jeder Vierte (23 Prozent) sorgt sich, über die Feiertage nicht verreisen zu können. In einer vergleichbaren Umfrage vor zwei Jahren hatten 44 Prozent Angst vor Krankheit an Weihnachten, nach Einsamkeit oder Reisen wurde damals nicht gefragt.

Mehr als 15.700 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Deutschland ist am Sonntag um 15.741 Fälle gestiegen. Am Freitag war mit 23.648 Neuinfektionen binnen 24 Stunden ein neuer Rekordstand registriert worden. Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die Fallzahlen des RKI sonntags und montags in der Regel niedriger als an anderen Wochentagen. Vorigen Sonntag hatte das RKI 16.947 Neuansteckungen gemeldet.     Die Zahl der Corona-Toten in Deutschland stieg diesen Sonntag den Angaben zufolge um 138 auf 14.022. Insgesamt wurden hierzulande seit dem Beginn der Pandemie laut den jüngsten RKI-Zahlen 918.269 Infektionen registriert. Die Zahl der Genesenen lag am Sonntag bei etwa 603.800.

Scholz und Söder für Verlängerung des Teil-Lockdowns

Spitzenpolitiker von SPD und CSU fordern vor den anstehenden Bund-Länder-Beratungen, den derzeitigen Teil-Lockdown im Dezember zu verlängern. Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) sagte der "Bild am Sonntag" ("BamS"): "Alles spricht dafür, dass die aktuellen Beschränkungen über den 30. November hinaus noch eine Zeit lang fortgesetzt werden müssen." Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte dem Blatt: "Um ein schönes Weihnachten verbringen zu können, müssen wir den Lockdown verlängern und sicher auch vertiefen." Der CSU-Chef fügte hinzu: "Auf jeden Fall zwei oder besser drei Wochen. Mindestens so lange, bis wir wieder den Inzidenzwert von 50 erreicht haben."

US-Behörde erteilt Corona-Mittel von Regeneron Notfall-Zulassung

Die US-Behörden haben dem Biotech-Unternehmen Regeneron eine Notfall-Zulassung für sein Mittel gegen Corona-Infektionen erteilt. Der experimentelle Antikörper-Cocktail REGN-COV2 der US-Firma könne dazu beitragen, einen Krankenhausaufenthalt von Corona-Patienten zu vermeiden, und dadurch das Gesundheitssystem entlasten, erklärte Stephen Hahn von der US-Arzneimittelbehörde FDA am Samstag (Ortszeit).

Das Mittel war Anfang Oktober bei der Behandlung von US-Präsident Donald Trump gegen seine Corona-Infektion zum Einsatz gekommen. Kurz darauf beantragte Regeneron bei der FDA die Erlaubnis zum Einsatz seines Medikaments bei Covid-19-Patienten mit leichten und mittelschwerden Symptomen. 

+++ Die Nachrichten von Samstag, 21. November +++ 

Polizei löst Geburtstagsparty auf – hohes Bußgeld

Die strengen Corona-Kontaktregeln in Bayern kommen einer Familie im Landkreis Kronach teuer zu stehen. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, feierten in der Gemeinde Tschirn zehn Personen einen runden Geburtstag. "Alle Anwesenden gehörten zur Familie, waren aber aus fünf Haushalten", so ein Polizeisprecher. Im Freistaat dürfen im privaten Rahmen aktuell maximal fünf Personen aus zwei Haushalten feiern. Wie die Polizei weiter mitteilte, erwartet alle Beteiligten nun ein Bußgeld von jeweils 400 Euro. Weitere Details zu dem Fest in Tschirn nannte die Polizei nach eigenen Angaben aus Rücksicht auf die Betroffenen nicht. Nur so viel: "Alle waren erwachsen und es war ein runder Geburtstag."

Merz: „Geht den Staat nichts an, wie ich Weihnachten feiere“

CDU-Vorsitzkandidat Friedrich Merz hat Bund und Länder davor gewarnt, die Corona-Beschränkungen über Weihnachten aufrechtzuerhalten. "Man kann doch wohl Mitte November schon sagen, dass Weihnachten in den Familien stattfinden kann", sagte Merz dem Berliner "Tagesspiegel" (Sonntag). "Das sollte nicht in Frage gestellt werden. Ich persönlich sage: Es geht den Staat auch nichts an, wie ich mit meiner Familie Weihnachten feiere." 

Skeptisch zeigte sich der frühere Unionsfraktionschef mit Blick auf Menschenansammlungen bei Silvesterpartys. "Auch was den Jahreswechsel betrifft, kann man doch jetzt auch einmal schon einen Ausblick geben: Silvesterpartys können wohl nicht stattfinden. Auch das könnte man Mitte November schon einmal sagen, so viel wird sich bis Ende des Jahres nicht ändern." 

„Sputnik V“: Putin will bedürftigen Staaten mit Impfstoff helfen

Russlands Präsident Wladimir Putin hat beim G20-Gipfel der internationalen Gemeinschaft einen breiten Zugang zu dem in Russland entwickelten Impfstoff "Sputnik-V" angeboten. Sein Land unterstütze die Entscheidung des G20-Gipfels, die Impfstoffe für die gesamte Bevölkerung des Planeten zugänglich zu machen, sagte der 68-Jährige am Samstag bei dem von Gastgeber Saudi-Arabien als Video-Konferenz organisierten Treffen. 

Russland sei bereit, seine selbst entwickelten Impfstoffe – es sind drei verschiedene – bedürftigen Staaten zur Verfügung zu stellen. Konkurrenz unter den Herstellern der Vakzine sei unausweichlich, meinte Putin. Aber es gehe hier zuerst auch um die "humanitäre Seite". "Unser gemeinsames Ziel ist es, einen Bestand an Impfpräparaten zu bilden und der gesamten Bevölkerung des Planeten einen verlässlichen Schutz zu gewährleisten", sagte der russische Präsident. 

Nerzfarmbesitzer protestieren in Dänemark

Hunderte dänische Nerzfarm-Besitzer sind zum Protest gegen die von der Regierung veranlasste Massenkeulung der Pelztiere mit Traktoren durch Kopenhagen und Aarhus gefahren. Etwa 850 Traktor-Besitzer hätten sich zu den Demonstrationen angemeldet, meldete am Samstag die Nachrichtenagentur Ritzau unter Berufung auf die Organisatoren.

Die dänische Regierung hatte Anfang November mitgeteilt, dass alle Pelztiere im Land getötet werden sollen, weil das Coronavirus in den Tieren mutiert sei und sich bereits auf den Menschen übertragen habe. Es handelt sich insgesamt um etwa 15 bis 17 Millionen Nerze. Etwa neun Millionen davon wurden den Angaben nach bislang gekeult. Begründet wurde der drastische Schritt mit Sorgen vor negativen Auswirkungen dieser veränderten Viren auf die Wirkung möglicher künftiger Corona-Impfstoffe.

Vereinzelte Neuinfektionen: China testet eine Million Menschen

Nach vereinzelten neuen Infektionen sind in der nordchinesischen Stadt Tianjin eine Million Menschen auf das Coronavirus getestet worden. Die Massentests wurden im Hafengebiet von Binhai vorgenommen, nachdem dort in einem Wohngebiet fünf neue lokal übertragene Infektionen und weitere drei asymptomatische Fälle festgestellt worden waren, wie Staatsmedien am Samstag berichteten.

Zwei weitere lokale Ansteckungen wurden jeweils aus Shanghai sowie aus Manzhouli in der Inneren Mongolei gemeldet. Bus- und Zugverbindungen in die Stadt an der Grenze zu Russland wurden unterbrochen, wie die Webseite Toutiao berichtete. Seit dem Sommer hat China das Virus mit strengen Maßnahmen, Massentests, Quarantäne, Kontaktverfolgung und strikten Einreisebeschränkungen weitgehend unter Kontrolle gebracht. 

Großer Andrang bei Massentest in Südtirol

In der norditalienischen Provinz Südtirol ist die Beteiligung der Bürger am freiwilligen Corona-Massentest groß. Seit Öffnung der Teststationen in der kleinen Alpen-Provinz ließen bis zum Samstagmorgen fast 140.000 Menschen einen Abstrich machen. Wie die Behörden im Internet weiter mitteilten, erhielten dabei bis 10 Uhr des zweiten Tages insgesamt 1744 Menschen (1,3 Prozent) ein positives Corona-Resultat. Die Reihenuntersuchung auf das Virus Sars-CoV-2 läuft an knapp 200 Testpunkten bis zum Sonntagabend. 

Virologe Kekulé fordert „unbedingt neue Anti-Corona-Beschlüsse“

Virologe Alexander Kekulé hält angesichts weiter hoher Corona-Infektionszahlen eine Verschärfung der bisherigen Corona-Beschränkungen für geboten. "Beim nächsten Bund-Länder-Treffen am Mittwoch braucht es unbedingt neue Anti-Corona-Beschlüsse. Dazu sollte gehören, dass an allen weiterführenden Schulen die Klassen sofort geteilt werden und auf Wechselunterricht umgestellt wird", sagte der Experte von der Universität Halle-Wittenber im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Er plädierte zugleich dafür, Kitas und Grudnschulen offen zu lassen.

"Zweitens sollten die Weihnachtsferien bundesweit eine Woche vor dem 24. Dezember beginnen“, sagte der Virologe weiter. Das wäre der 17. Dezember – in den meisten Ländern beginnen die Ferien am 19., in anderen erst am 23. Dezember. "Dadurch würde man auch die außerschulischen Kontakte deutlich reduziere", erklärte Kekulé. Das könne einen wertvollen Puffer schaffen, um bis zum Jahreswechsel zurück in den grünen Bereich zu kommen. "Das große Problem ist nicht der Kontakt im Unterricht selbst, wenn die Schüler Masken tragen, sondern unkontrollierte Treffen nach Schulschluss. Dabei wird das Virus massiv verbreitet. Und das muss gestoppt werden!"

Corona-Rekord in den USA: Mehr als 195.000 Neuinfektionen

In den USA hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages einen Höchststand erreicht. Die Behörden meldeten am Freitag innerhalb von 24 Stunden 195.542 neue Fälle, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore vom Samstagmorgen (MEZ) hervorging. Der bislang höchste Tageswert war erst am Vortag registriert worden und lag bei 187.833 Fällen.

RKI meldet 22.964 Neuinfektionen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am Samstag 22.964 Neuinfektionen mit dem neuartigen Coronavirus in Deutschland binnen 24 Stunden gemeldet. Am Freitag war mit 23.648 Neuinfektionen innerhalb eines Tages ein neuer Rekordstand registriert worden. Die Zahl der Todesfälle stieg am Samstag den Angaben zufolge um 254 auf 13.884.

Insgesamt wurden seit dem Beginn der Pandemie in Deutschland laut den jüngsten Zahlen des RKI 902.528 Infektionen registriert. Die Zahl der Genesenen lag am Samstag bei etwa 593.100.

+++ Nachrichten von Freitag, 20. November 2020 +++

Gericht kippt Quarantänepflicht für Auslandsrückkehrer in NRW

Das Oberverwaltungsgericht in Münster hat die in der Corona-Einreiseverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen geregelte Quarantänepflicht für Auslandsrückkehrer aus Risikogebieten gekippt. Nach Ansicht des Gerichts hat das Land nicht berücksichtigt, dass Reisende bei der Rückkehr aus Ländern mit geringeren Infektionszahlen als an ihrem Wohnort nach der Heimkehr einem höherem Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Somit sei die Quarantäne aktuell kein geeignetes Mittel zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Deutschland, teilte das Gericht am Freitag mit.

RKI aktualisiert Liste: Island nicht mehr Risikogebiet

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat die Liste der Corona-Risikogebiete aktualisiert: Demnach gilt Island aufgrund sinkender Infektionszahlen nun nicht mehr als Risikogebiet, dafür aber gesamt Lettland und gesamt Litauen, außerdem Botswana. In Finnland gilt ab sofort die Region Uusimaa (mit Helsinki) als Risikogebiet, in Griechenland die Region Mittelgriechenland. Wirksam sind die neu ausgewiesenen Gebiete ab Sonntag, 22. November 2020, 0 Uhr.   

Merkel: Impfstoff vielleicht im Dezember

Bundeskanzlerin Angela Merkel rechnet schon im Dezember oder "sehr schnell nach der Jahreswende" mit der Zulassung eines Corona-Impfstoffes in Europa. "Und dann wird das Impfen natürlich beginnen", sagte die CDU-Politikerin am Abend nach einem EU-Videogipfel. "Man muss ja sagen, dass die Nachrichten der letzten Tage bezüglich der Entwicklung eines Impfstoffes sehr zuversichtlich stimmen." EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen sagte, dass die Impfstoffe von Biontec/Pfizer sowie von Moderna laut Europäischer Arzneimittel-Agentur in der zweiten Dezemberhälfte eine bedingte Marktzulassung bekommen könnten, wenn alles problemlos weitergehe.

Höhepunkt der zweiten Corona-Welle in Frankreich wohl überwunden

Der Höhepunkt der zweiten Corona-Welle in Frankreich ist offenbar überwunden: Das hat die nationale Gesundheitsbehörde Santé publique am Freitag festgestellt. "Selbst wenn alle Werte auf hohem Niveau bleiben, legt ihre Auswertung nahe, dass der epidemische Höhepunkt der zweiten Welle überschritten ist", heißt es in dem Wochenbericht der Behörde. Die abendlichen Ausgangssperren in Großstädten wie Paris oder Lyon seit Mitte Oktober und der vor drei Wochen verhängte landesweite Lockdown hätten eine "direkte Wirkung" gehabt, schreibt die Behörde weiter. 

Arbeitsminister: Bereits 18 Milliarden für Kurzarbeit ausgegeben

Für Kurzarbeit sind in der Coronakrise in diesem Jahr nach Angaben von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bisher rund 18 Milliarden Euro ausgegeben worden. Das Instrument sei "sehr, sehr teuer", sagte der SPD-Politiker am Freitag im Bundestag. "Aber die Gewöhnung an Massenarbeitslosigkeit wäre finanziell und sozial für dieses Land ungemein teurer", fügte er hinzu. Anlass war die Debatte zur Schlussabstimmung über die Verlängerung von Corona-Sonderregeln zur Kurzarbeit bis Ende nächsten Jahres. Auch 2021 sollen demnach Beschäftigte, die länger als drei Monate auf Kurzarbeit sind, ein erhöhtes Kurzarbeitergeld bekommen.

Wirtschaftliche Folgen der Krise


Erst Kurzarbeit, dann Kündigung: So vernichtet Corona Jobs – zum Beispiel beim Schuhhersteller Lloyd

Zahl der Corona-Neuinfektionen im Gazastreifen steigt auf Rekordwert

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist im Gazastreifen auf einen Rekordwert geklettert. Wie das Gesundheitsministerium in dem von der islamistischen Hamas beherrschten Gebiet am Freitag mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 754 Fälle gemeldet – so viele wie nie zuvor an einem Tag seit Ausbruch der Pandemie. Insgesamt wurden 3.142 Tests gemacht, dies entspricht einer Positivtest-Quote von etwa 24 Prozent. Insgesamt registrierten die Behörden im Gazastreifen bislang 13.193 Infizierte.

Neuer Höchststand: RKI meldet 23.648 Corona-Neuinfektionen

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert-Koch-Institut 23.648 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Damit ist am ein Höchststand erreicht worden, wie aus den Angaben des RKI vom Freitagmorgen hervorgeht. Am Freitag vor einer Woche war mit 23.542 verzeichneten Fällen der bisherige Spitzenwert erreicht worden. Im Vergleich zum Donnerstag stieg die Zahl der neu gemeldeten Fälle um gut 1000. 

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 879.564 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 20.11., 0 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 260 auf insgesamt 13.630. 

Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend bei 0,99 (Vortag: 0,95). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 99 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Deutsche bei Frage nach Schulschließungen gespalten

Bei der Frage, ob bei steigenden Corona-Infektionszahlen erneut Schulschließungen erwogen werden sollten, sind die Deutschen einer Umfrage zufolge gespalten. 46,2 Prozent sprachen sich in der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der "Augsburger Allgemeinen" dafür aus, dies eindeutig oder eher in Betracht zu ziehen. Fast ebenso viele (43,6 Prozent) wollten Schulschließungen eher oder eindeutig ausschließen. 10,2 Prozent gaben an, unentschieden zu sein.

Kinder mit Vorerkrankung


Angst vor Ansteckung – wie eine Familie gegen Corona-Regeln an Schulen kämpft

Während der ersten Welle der Corona-Pandemie waren bundesweit Schulen geschlossen worden. Inzwischen fährt die Politik einen anderen Kurs und hat es zur Priorität erklärt, Schulen auch im aktuellen Teil-Lockdown offen zu halten.

Mehr als 100.000 Corona-Tote in Mexiko

In Mexiko ist die Zahl der Todesopfer infolge einer Infektion mit dem Coronavirus auf mehr als 100.000 gestiegen. Mit 576 neuen Todesfällen im Vergleich zum Vortag überschritt das Land als viertes der Welt nach den USA, Brasilien und Indien diese Marke, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Der Staat mit den fünftmeisten Corona-Toten, Großbritannien, hat etwas mehr als halb so viele registriert. In Wirklichkeit sind in Mexiko jedoch wohl mindestens 150.000 Menschen infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Die Regierung hatte am 25. Oktober erklärt, dass geschätzt rund 50.000 Todesfälle, die nicht in der offiziellen Statistik auftauchen, auf die Krankheit, die das Coronavirus auslöst, zurückzuführen seien.

Bislang wurden in Mexiko 1.019.543 Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 festgestellt – Platz elf weltweit. Auch hier dürfte die wahre Zahl jedoch deutliche höher liegen, da in dem Land – mit knapp 130 Millionen Einwohnern der zehntbevölkerungsreichste Staat der Welt – nur sehr wenig getestet wird.

Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador hat seit Monaten immer wieder die Gefahr durch das Virus heruntergespielt und behauptet, sein Land habe dieses "gebändigt". Mit Maske zeigt sich der Linkspopulist so gut wie nie.

Mehr als 2200 Corona-Tote binnen 24 Stunden in den USA

In den USA sind binnen 24 Stunden mehr als 2200 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Wie aus einer am Donnerstagabend (Ortszeit) veröffentlichten Zählung hervorging, gab es landesweit zudem mehr als 200.100 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Wegen der stark steigenden Zahl an Neuinfektionen haben mehrere Bundesstaaten ihre Corona-Maßnahmen inzwischen wieder verschärft. Die Gesundheitsbehörde CDC riet den US-Bürgern wegen der Corona-Pandemie am Donnerstag dringend von Reisen zum Thanksgiving-Feiertag in der kommenden Woche ab. Es handele sich nicht um eine Anordnung, aber um eine "eindringliche Empfehlung", sagte CDC-Vertreter Henry Walke. Thanksgiving ist das wichtigste Familienfest in den USA.

Kalifornien verhängt wegen Coronavirus Ausgangsbeschränkung

Wegen steigender Corona-Zahlen führt Kalifornien eine nächtliche Ausgangsbeschränkung ein. Ab 22 Uhr bis 5 Uhr sollen die Bewohner zu Hause bleiben. Dies gab der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom bekannt. Die Anordnung soll am Samstag in Kraft treten und vorerst einen Monat gelten. Betroffen sind die meisten Bezirke des Westküstenstaates mit stark ansteigenden Corona-Zahlen. In Kalifornien leben knapp 40 Millionen Menschen. Für gut 94 Prozent der Bevölkerung gilt nun diese strikte Auflage.

Vergangene Woche hatte der bevölkerungsreichste Bundesstaat der USA die Schwelle von einer Million bekannten Corona-Infektionen überschritten.

 +++ Nachrichten von Donnerstag, 19. November 2020 +++

US-Gesundheitsbehörde rät von Familienbesuchen zu Thanksgiving ab

Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat angesichts steigender Corona-Infektionszahlen vor Reisen und Familienbesuchen rund um das Erntedankfest Thanksgiving in der kommenden Woche dringend abgeraten. Die Feierlichkeiten gehörten zwar zu den "großartigen Traditionen unseres Landes", mit Blick auf die Pandemie befänden sich die USA aber in einer "kritischen Phase", sagte Henry Walke von der CDC am Donnerstag bei einer telefonischen Pressekonferenz. Stattdessen solle zu Hause und nur mit Menschen aus dem eigenen Haushalt gefeiert werden. Das sei allerdings keine Vorschrift, sondern nur eine "starke Empfehlung". 

Corona-Maßnahmen


Österreich erstarrt im Lockdown – und hofft auf "unbeschwerte Weihnachten"

Hamburgs Schulsenator: Schulen sind keine Treiber der Corona-Pandemie

Schulen sind nach Einschätzung der Hamburger Schulbehörde keine Treiber der Corona-Pandemie. Das teilte Schulsenator Ties Rabe (SPD) in Hamburg mit, nachdem die Behörde die Infektionszahlen bei Schülern acht Wochen lang genau ausgewertet hatte: "Unsere Zahlen sind recht klar: 4:1 Infektionen außerhalb der Schule im Vergleich zu Infektionen in der Schule." Von den 372 Mädchen und Jungen, die sich zwischen den Sommer- und Herbstferien angesteckt haben, "haben 292 sich vermutlich gar nicht in der Schule infiziert", sagte er. Das habe die Prüfung der Fälle durch persönliche Gespräche ergeben. Im Erhebungszeitraum gab es an 171 von 472 Hamburger Schulen mindestens einen Corona-Fall.

Schweden bringt lokale Besuchsverbote für Altersheime auf den Weg 

Schweden ebnet angesichts steigender Corona-Zahlen den Weg für die Wiedereinführung eines Verbots von Altersheimbesuchen. Die Regierung will die Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten mit der Möglichkeit ausstatten, auf lokaler Ebene ein Besuchsverbot für Altersheime auszusprechen. Das teilte Ministerpräsident Stefan Löfven am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Stockholm mit.

Bestseller-Autor Jonas Jonasson


Sonderweg der Schweden gegen Corona: "Bei unseren Alten haben wir versagt"

Bundestagsabgeordnete ignorieren Quarantäne-Vorschriften 

Mehrere Abgeordnete des Bundestags missachten offenbar die seit Monaten geltenden Corona-Regeln. In einem Rundschreiben beklagte Vizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) am Donnerstag, dass sich einige Parlamentarier "trotz positiv getesteter Kontaktpersonen in ihrem unmittelbaren Umfeld nicht in häusliche Quarantäne begeben haben". Dies gefährde "Leben und Gesundheit" der Mitarbeiter in den betroffenen Abgeordnetenbüros, heißt es in dem Brief, der der Nachrichtenagentur DPA vorliegt und über den zuerst das Wirtschaftsmagazin "Business Insider" berichtet hatte.

Brexit-Chefunterhändler unterbrechen Gespräche wegen Corona-Falls

Die Chefunterhändler Michel Barnier und David Frost haben ihre Gespräche über ein Brexit-Handelsabkommen der Europäischen Union mit Großbritannien vorerst ausgesetzt, weil ein Mitglied des EU-Teams positiv auf Corona getestet wurde. Dies teilten Barnier und Frost am Donnerstag auf Twitter mit.

Ränkespiel in britischer Regierung


Drama in der Downing Street: Warum die EU einigermaßen ungläubig nach London blickt

Zahl neuer US-Anträge auf Arbeitslosenhilfe wächst in Coronakrise 

Die Lage am US-Arbeitsmarkt hat sich inmitten der eskalierenden Corona-Pandemie wieder verschlechtert. In der Woche bis zum 14. November gab es 742.000 Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. In der Woche davor waren es nach einer nachträglichen Korrektur 711.000 gewesen. 

Merkel: Bei Pflegekosten mehr Berechenbarkeit geplant

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Einsatz von Pflegekräften und pflegenden Angehörigen gerade in der Coronakrise gewürdigt und eine Reform der Pflegefinanzierung zugesichert. Mit Blick auf steigende Eigenanteile für Heimbewohner sagte Merkel in einem Online-Dialog zur Pflege, es solle eine Reform für bessere Berechenbarkeit geben. Ein Teil solle durch Steuergeld bezahlt werden. Dies sei "nicht ganz billig", müsse aber gemacht werden, "weil wir die Arbeitskosten nicht weiter verteuern können".

Eine ihrer schwersten Entscheidungen


Merkel: "Corona-Maßnahmen sind eine demokratische Zumutung"

Warnung vor Blutspenden-Lücke in der Coronakrise

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat gemeinsam mit Ärzten dazu aufgerufen, sich trotz der Coronakrise nicht vom Blutspenden abschrecken zu lassen. Covid-19 werde nicht durch Blut übertragen, sagte der Ärztliche Geschäftsführer des Blutspendedienstes West des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Thomas Zeiler, am Donnerstag in Düsseldorf.

Die Blutspende sei für den Spender so sicher wie die Transfusion für den Empfänger. "Da ist kein Risiko", sagte der Mediziner. Insgesamt spenden den Angaben zufolge weniger als fünf Prozent der deutschen Bevölkerung regelmäßig Blut. Sechs Prozent wären gut, sagte Laumann.

Neue Datenbank für Interessenten an Corona-Impfstudien

Eine große Datenbank soll künftig Interessenten für Studien zu Corona-Impfstoffen in Deutschland versammeln. Geleitet wird das Projekt von der Uniklinik Köln, wie das Krankenhaus der Nachrichtenagentur DPA mitteilte. Über einen einfachen elektronischen Fragebogen können sich Interessierte demzufolge in das neue Register eintragen. Dabei wird beispielsweise nach dem Wohnort gefragt und danach, wie weit man für eine Studie reisen würde. Auch Vorerkrankungen spielen eine Rolle. Wenn das hinterlegte Profil zu zukünftigen Corona-Impfstudien passt, wird der Betroffene per Mail kontaktiert. Anmelden kann man sich hier.

RKI-Chef Wieler: Corona-Fallzahlen „immer noch viel zu hoch“

"Wir sind noch lange nicht über den Berg", sagte RKI-Chef Lothar Wieler am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Die Fallzahlen hätten sich zwar stabilisiert, seien aber immer noch auf einem hohen Niveau.

"Unser Ziel ist es die Fallzahlen wieder auf ein Level zu bringen mit dem wir umgehen können", sagte Wieler. "Ich bin optimistisch, das wir dieses Ziel erreichen können." Dazu könne jeder selbst beitragen, indem man erstens, die AHA-Regeln befolgt, zweitens die Kontakte reduziert und drittens mindestens fünf Tage zu Hause bleibt, wenn man Symptome hat. "Wir haben es selber in der Hand", fasste Wieler zusammen.

Die Morgenlage


RKI meldet wieder mehr als 20.000 Coronavirus-Neuinfektionen

Gewerkschaftsstudie: Corona verschärft Einkommensunterschiede

Die Coronakrise verstärkt nach Einschätzung einer Gewerkschaftsstudie die Unterschiede bei den Einkommen in Deutschland. Menschen mit niedrigen Einkommen seien in der Pandemie fast doppelt so häufig von Einbußen betroffen wie solche mit hohen Einkommen, berichtete das Wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung am Donnerstag in Düsseldorf. 

Altmaier beeindruckt von Corona-Erfolgen in Frankreich und Belgien

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat sich beeindruckt von den Erfolgen im Kampf gegen die Corona-Pandemie in einigen Nachbarländern gezeigt. "Wir haben gesehen, dass in Frankreich, in den Niederlanden, in Belgien die Zahl der Neuinfektionen sehr deutlich zurückgegangen ist", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag vor einer Videokonferenz mit EU-Kollegen. Dies sei auch "auf die große Disziplin der Bürgerinnen und Bürger in diesen Ländern" zurückzuführen. 

Pandemie


Frankreich fordert wegen Corona Verzicht auf Black Friday

Afrika überschreitet Zwei-Millionen-Marke bei Corona-Fällen

Afrika hat laut der Afrikanischen Union (AU) die Marke von zwei Millionen nachgewiesener Corona-Fälle überschritten. 2.013.388 Fälle wurden bislang auf dem Kontinent dokumentiert, wie Zahlen der Gesundheitsorganisation der AU, der Africa CDC, am Donnerstag zeigten. 48.408 Menschen seien bislang gestorben.

Demnach stellt Südafrika mit rund 760.000 Fällen den Großteil der registrierten Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2. Weitere Schwerpunktländer sind Marokko, Ägypten, Nigeria oder Algerien. Nach Expertenansicht liegt die Dunkelziffer auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Menschen jedoch weitaus höher.

Zweite Corona-Welle in Österreich besonders schlimm in Heimen

Die zweite Corona-Welle tritt in Österreich ganz besonders Bewohner von Alten- und Pflegeheimen. In mehreren Bundesländern kamen zwischen 1. Oktober und 12. November mehr als 80 Prozent der an Covid-19 Verstorbenen aus solchen Heimen, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten parlamentarischen Anfrage an das Gesundheitsministerium hervorgeht.

Video


Corona-Lockdown in Österreich

Mehr als 1.800 Corona-Tote und 170.000 Neuinfektionen in den USA

Die Zahl der Toten mit einer Coronavirus-Infektion in den USA ist auf den höchsten Wert seit Anfang Mai gestiegen. Am Mittwoch meldeten die Behörden 1.848 Tote binnen 24 Stunden, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore vom Mittwochmorgen (MEZ) hervorging. Auch die Zahl der bestätigten Neuinfektionen erhöhte sich mit 170.161 Fällen weiter. Erst am Mittwoch hatten die USA nach Angaben der JHU die Viertelmillion-Marke bei der Zahl der Toten überschritten.

Daten der Uni Johns Hopkins


Mehr als eine Viertelmillion Corona-Tote in den USA

Athen hat Corona-Impfplan – zwei Millionen Impfungen monatlich 

Griechenland wird monatlich mehr als zwei Millionen Menschen gegen das Coronavirus impfen können, sobald das nötige Serum verfügbar ist. "Wir haben bereits landesweit 1018 Impfstellen festgelegt. Die Impfung wird kostenlos sein", sagte Gesundheitsminister Vassilis Kikilias am Mittwoch im Staatsfernsehen. Die ersten Impfungen werden im ersten Monat des Jahres 2021 sein", ergänzte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums.

22.609 Fälle: Corona-Neuinfektionen etwas über dem Vorwochenstand

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 22.609 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind gut 5.000 Fälle mehr als am Mittwoch (17.561), wie aus Angaben des RKI vom Donnerstagmorgen hervorgeht. Im Vergleich zum Wert von vor einer Woche wurden etwas mehr Fälle gemeldet.

 +++ Nachrichten von Mittwoch, 18. November 2020 +++

Bundespräsident hat Infektionsschutzgesetz ausgefertigt

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat das neue Infektionsschutzgesetz ausgefertigt. Das teilte das Bundespräsidialamt am Mittwochabend in Berlin mit. Das zuvor von Bundestag und Bundesrat beschlossene Gesetz kann nun nach der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt in Kraft treten.

Reform des Infektionsschutzgesetzes passiert auch Bundesrat

Nach dem Bundestag hat auch der Bundesrat die Reform des Infektionsschutzgesetzes passieren lassen, um die Corona-Maßnahmen künftig auf eine genauere rechtliche Grundlage zu stellen. Damit kann das Gesetz nach Ausfertigung durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Kraft treten.

Bundestag beschließt Änderungen am Infektionsschutzgesetz

Der Bundestag hat den Weg für die von der großen Koalition geplanten Änderungen im Infektionsschutzgesetz freigemacht. 415 Abgeordnete stimmten für die Reform, um die Corona-Maßnahmen künftig auf eine genauere rechtliche Grundlage zu stellen. 236 stimmten dagegen, acht enthielten sich bei der namentlichen Abstimmung. 

An diesem Mittwoch ist nun ebenfalls noch die Abschlussberatung im Bundesrat geplant, der dafür zu einer Sondersitzung zusammengekommen ist. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird das Gesetz möglicherweise noch am selben Tag ausfertigen, so dass es in Kraft treten kann.

Bei Protesten mehrerer Tausend Teilnehmer gegen die Gesetzesänderung und die staatliche Corona-Politik in der Nähe des Bundestages kam es parallel zur Debatte im Parlament zu Auseinandersetzungen mit der Polizei und auch zum Einsatz von Wasserwerfern. Die Polizei sprach zudem von mehr als 100 Festnahmen.

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Jugendherbergen bieten sich für Schulunterricht an

Das Deutsche Jugendherbergswerk bietet seine Häuser für den Schulunterricht in der Coronakrise an. Um den Unterricht zu entzerren und so die Infektionsraten zu senken, denkt die Politik über die Halbierung von Klassen nach oder sucht alternative Gebäude. Als mögliche Orte für solche temporären Nebenstandorte der Schulen bietet das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) jetzt seine rund 450 Häuser an", teilte das DJH am Mittwoch in Detmold mit.

Corona-Todeszahlen in Russland erreichen Höchststand – Putin besorgt

Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich wegen der massiv steigenden Todeszahlen bei Corona-Patienten in Russland besorgt gezeigt. Die Behörden meldeten am Mittwoch 456 Tote – so viele wie noch nie an einem Tag seit Beginn der Pandemie in Russland. Leider wächst die Zahl der schweren Erkrankungen, am meisten Sorgen macht der Anstieg der Sterblichkeit", sagte Putin bei einer im Staatsfernsehen übertragenen Video-Konferenz.

Wissenschaftler fordern nationale Strategie gegen Corona-Pandemie

Da eine Immunisierung der Bevölkerung mehrere Monate dauern wird, raten mehrere medizinische Fachgesellschaften dringend dazu, weiter Kontakte zu reduzieren sowie Abstandsgebote und Hygienemaßnahmen einzuhalten. Eine langfristige, nationale Strategie könnte zu mehr Akzeptanz und Nutzen führen, schreibt die Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi) in einem gemeinsamen Positionspapier mit der Deutschen Gesellschaft für Sozial- und Präventivmedizin (DGSMP), der Deutschen Gesellschaft für Public Health und der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS).

EU-Kommission setzt im Kampf gegen Corona auf Antigen-Schnelltests 

Die schnellen Antigen-Tests auf das Coronavirus können nach Ansicht der EU-Kommission einen erheblichen Anteil zur Eindämmung der Pandemie beitragen. Das Testen sei ein entscheidendes Werkzeug im Kampf gegen das Virus, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides in Brüssel. Deshalb stellte die Brüsseler Behörde am Mittwoch unverbindliche Empfehlungen für den Gebrauch der Antigen-Tests vor, über die die EU-Staats- und Regierungschefs am Donnerstag während einer Videokonferenz beraten könnten. 

Corona-Impfstoff: Pfizer und Biontech melden 95 Prozent Wirksamkeit 

Nach Abschluss der letzten Analysen bei der Erprobung ihres Corona-Impfstoffes haben der Mainzer Hersteller Biontech und der US-Konzern Pfizer erneut vielversprechende Daten vorgelegt. Demnach liegt die Wirksamkeit ihres Mittels zur Bekämpfung der Krankheit Covid-19 bei 95 Prozent. Der Impfstoff funktioniere über alle Altersgruppen hinweg ähnlich gut, schrieben die Unternehmen am Mittwoch. So betrage die Wirksamkeit in der Gruppe von Menschen über 65 Jahren 94 Prozent. Auch die für eine Notfallzulassung in den USA notwendige Sicherheit des Impfstoffes sei gewährleistet.

Die Stunde Null


Der Impfstoff wird Millionen helfen – und einige Wenige sehr, sehr reich machen

Brüssel lobt deutsche Corona-Haushaltsplanung 

Deutschland erhält trotz der massiven Neuverschuldung in der Coronakrise von der EU-Kommission gute Noten für seine Haushaltsplanung. Diese entspreche insgesamt den im Sommer gemeinsam formulierten EU-Zielen, erklärte die Brüsseler Behörde am Mittwoch in ihrer im Herbst üblichen wirtschaftspolitischen Analyse.

Einreiseerleichterungen für internationale Paare

Trotz Einreisebeschränkungen in der Coronakrise können unverheiratete ausländische Partner künftig leichter ihren Freund oder ihre Freundin in Deutschland besuchen. Die Neuerungen gelten ab diesem Mittwoch, wie das Bundesinnenministerium mitteilte.

Corona-Lage in Belgien verbessert sich

Nach gut zwei Wochen Teil-Lockdown im heftig vom Coronavirus getroffenen Belgien weisen dort mittlerweile wieder alle Indikatoren in die richtige Richtung. Nach vorläufigen Angaben der nationalen Gesundheitsbehörde Sciensano vom Mittwoch wurden zuletzt 772,5 neue Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen 14 Tagen gezählt das ist ein Rückgang um 57 Prozent. In der vergangenen Woche wurden landesweit täglich im Schnitt gut 4.800 Fälle registriert. Ende Oktober waren es teils mehr als 22.000 gewesen.

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Belgien fliegt Covid-Patienten nach Deutschland

Corona-Zahlen im Gazastreifen steigen – erstmals 600 neue Fälle

Im Gazastreifen infizieren sich immer mehr Menschen mit dem Coronavirus. Das Gesundheitsministerium in dem von der islamistischen Hamas beherrschten Gebiet vermeldete am Mittwoch einen Rekord von 600 neuen Fällen binnen 24 Stunden – der bisherige Höchstwert lag bei 486. Insgesamt wurden 2723 Tests gemacht, dies entspricht einer Positiv-Testquote von 22 Prozent.

Niederlande testen Drive-In-Wahllokal

Die Niederlande testen erstmals coronasichere Wahlen: Bei einer kommunalen Nachwahl im Südosten des Landes wurde am Mittwoch zum ersten Mal ein Wahllokal für Autofahrer eingerichtet. Bürger in der Kommune Vught konnten in die Drive-In-Kabine fahren und bei der Stimmabgabe im Auto bleiben. Wer abstimmen will, fährt an die Wahlurne heran und füllt die Wahlunterlagen im Auto aus. Anschließend wird der Wahlschein in die Urne gesteckt.

Willem-Alexander und Máxima


Sie brechen ihren Urlaub nach Kritik ab

Japan meldet Rekord an Corona-Infektionen

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Japan ist erstmals seit Ausbruch des Virus auf mehr als 2000 Fälle gestiegen. Auch die Hauptstadt Tokio, die im kommenden Jahr die Olympischen Spiele ausrichten will, meldete am Mittwoch mit 493 Neuinfektionen binnen 24 Stunden einen Tagesrekord. Experten sehen hinter den erneut drastisch steigenden Fallzahlen in Japan bereits die dritte Infektionswelle, auch wenn die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt im internationalen Vergleich weiterhin relativ gut dasteht. Praktisch jeder Bürger in dem 127-Millionen-Land trägt eine Schutzmaske.

Bremens Bürgermeister dämpft Hoffnung auf baldige Lockerung von Corona-Regeln

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) hat Hoffnungen auf eine Lockerung der Corona-Regelungen bis Ende des Jahres gedämpft. "Wer darauf setzt, dass bis Weihnachten vieles wieder möglich ist, könnte bitter enttäuscht werden", sagte Bovenschulte der Zeitung "Die Welt" vom Mittwoch. Vermutlich müssten die privaten Kontakte auch über die Feiertage "möglichst eng begrenzt" werden. 

Bovenschulte sprach sich gegen eine Regionalisierung der Corona-Regeln aus. Regional differenzierte Maßnahmen seien angesichts bundesweit hoher Infektionszahlen "viel schwieriger zu kommunizieren". Er wolle sich daher für bundeseinheitliche Regeln einsetzen. "Die sind klarer, verständlicher und versprechen auch mehr Akzeptanz", sagte Bovenschulte.

Ach, Mensch


Weihnachten mit der Familie? Daraus wird wohl nichts

Richterbund lobt Reform des Infektionsschutzgesetzes

Die geplante Reform des Infektionsschutzgesetzes stößt beim Deutschen Richterbund (DRB) auf Zustimmung. "Grundrechtseingriffe auf der Grundlage eines im Parlament breit diskutierten und abgewogenen Gesetzes haben bessere Aussichten, einer Überprüfung durch die Justiz standzuhalten", sagte DRB-Bundesgeschäftsführer Sven Rebehn den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Mittwoch. "Der Gesetzgeber schränkt den Spielraum der Länderexekutive deutlich ein, indem er feste Leitplanken für die weitere Corona-Politik setzt."

17.561 neue Fälle: Zahl der Neuinfektionen in Deutschland stabil

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 17.561 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind knapp 1000 Fälle weniger als vor einer Woche, wie aus Angaben des RKI vom Mittwochmorgen hervorgeht. Am vergangenen Mittwoch hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 18.487 gelegen. Auch am Montag und Dienstag war der Wert niedriger als der Vorwochenwert. Der Höchststand war am vergangenen Freitag mit 23.542 gemeldeten Fällen erreicht worden. 

Weiterer Corona-Fall bei Bundesligist TSG Hoffenheim

Die TSG 1899 Hoffenheim hat ihren nächsten Corona-Fall. Stürmer Sargis Adamyan wurde auf seiner Länderspielreise mit Armenien positiv getestet, wie der Fußball-Bundesligist am Mittwochmorgen mitteilte. Neben Adamyan, der zuletzt drei Tore am Stück für die TSG erzielt hatte, sind nach Angaben des armenischen Verbands weitere Spieler und Mitglieder aus dem Trainerstab mit dem Coronavirus infiziert. Beim 27 Jahre alten Adamyan waren Corona-Tests am 9., 10. und 13. November negativ ausgefallen.

BERLIN³


Die Corona-Lage ist ernst? Warten wir ab

Australien: Lockdown für fast zwei Millionen Menschen

Nach einem erneuten Auftreten von Corona-Fällen in der australischen Metropole Adelaide hat der Bundesstaat South Australia am Mittwoch einen sechstägigen Lockdown für seine fast zwei Millionen Einwohner angekündigt. Die restriktive Maßnahme gilt ab Donnerstag um Mitternacht, wie die Behörden mitteilten. Sechs Tage lang sollen dann Schulen, Restaurants und Fabriken geschlossen bleiben. Die Menschen sind aufgefordert, Zuhause zu bleiben. Auch Sport im Freien ist während des Zeitraums untersagt. 

Corona-Impfstoff: Logistikbranche steht in den Startlöchern

Nachdem die Entwicklung von Corona-Impfstoffen vielversprechend verläuft, bringt sich die Logistikbranche in Position. DHL sowie Kühne + Nagel teilten mit, dass sie bereits Lieferverträge abgeschlossen haben. Details dazu nannten sie nicht. Auch Fedex und UPS wollen sich einen Teil des globalen Geschäfts sichern. Ein Knackpunkt ist die Kühlung – manche Präparate benötigen durchgängige Temperaturen von minus 70 Grad Celsius. DHL erwägt, für sein Pharma-Logistiknetz mehrere Hundert Tiefkühlschränke für solche extremen Temperaturen zu beschaffen. Schon jetzt hat die Firma solche "Ultralow-Freezer" für spezielle Substanzen im Lager.

Drosten sagt Besuch bei Unions-Fraktion ab

Der Virologe Christian Drosten hat nach eigenen Angaben die geplante Teilnahme an einer Sitzung der Unionsfraktion am Dienstag im Bundestag abgesagt. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung gab es am Dienstag von Abgeordneten heftigen Widerstand gegen die Einladung. Wie die Zeitung erfuhr, wurde der Termin "im gegenseitigen Einvernehmen" gestrichen. Drosten schrieb auf Twitter: "Ich habe selbst abgesagt, weil @Bild das Thema meines lange geplanten Auftritts vor der Fraktion schon im Vorfeld falsch darstellte und auf diese Weise hier Hassbotschaften gegen mich provozierte."

Wendler kritisiert erneut Corona-Politik der Regierung

Schlagersänger Michael Wendler ("Egal") hat sich erneut mit scharfer Kritik an der Bundesregierung und deren Corona-Politik zu Wort gemeldet. Er halte die Pandemie-Maßnahmen der Regierung für "verfassungswidrig und kriminell", sagte der 48-Jährige am Dienstagabend in einem Live-Video auf Instagram. Freiheitsrechte würden eingeschränkt, "das Grundgesetz mit Füßen getreten". Wendler wiederholte seine Behauptung, Deutschland wolle eine Impfpflicht einführen.

Steinmeier: „Corona-Impfstoff mit armen Ländern teilen“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier fordert Deutschland und Europa auf, ihre Kontingente eines Impfstoffes gegen das Coronavirus mit ärmeren Ländern zu teilen. "Deutschland und Europa sollten jetzt ein politisches Signal geben, dass sie bereit sind, von Beginn an einen Teil dieser Kontingente abzugeben, um etwa Gesundheitspersonal auch in ärmeren Ländern der Welt so rasch wie möglich zu schützen", schrieb der Bundespräsident in einem Gastbeitrag für den "Tagesspiegel" (Mittwochsausgabe). Die EU-Kommission schließt derzeit im Auftrag der Mitgliedstaaten zentral Verträge mit Herstellern möglicher Impfstoffe. Mit den Pharmaunternehmen Pfizer und Biontech wurde die Lieferung von 200 Millionen Dosen sowie eine Option auf weitere 100 Millionen Dosen vereinbart.

+++ Nachrichten von Dienstag, 17. November 2020 +++

Türkei erlässt wegen Corona Ausgangsbeschränkungen am Wochenende

Die Türkei hat wieder strengere Regeln gegen die Ausbreitung des Coronavirus erlassen. Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigte am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Ankara landesweite Ausgangsbeschränkungen für die Wochenenden an. Sie gelten zwischen 20.00 Uhr abends und 10:00 Uhr am nächsten Morgen. Der Unterricht in Schulen wird wieder auf Online-Angebote umgestellt. Zudem dürfen Restaurants und Cafés nur noch Lieferdienste anbieten. Kinos werden bis Ende des Jahres geschlossen.

Italien beklagt mehr als 730 Corona-Tote binnen 24 Stunden

Die Zahl der Corona-Toten ist in Italien weiterhin hoch. Am Dienstag registrierten die Behörden mehr als 730 neue Todesopfer im Zusammenhang mit der Viruskrankheit innerhalb von 24 Stunden. Solche Werte gab es auch Anfang April in einer schlimmen Phase der ersten Welle. Insgesamt stieg die Zahl der Toten in dem 60-Millionen-Einwohner-Land seit Februar damit auf annähernd 46.500.

Boris Johnson bleibt trotz negativem Corona-Test in Quarantäne

Der britische Premier Boris Johnson bleibt trotz eines ersten negativen Corona-Testergebnisses in Quarantäne. "Er wird, den Regeln entsprechend, weiter in Selbsisolation bleiben", sagte ein Regierungssprecher in London. Johnson hatte sich am Sonntagabend in Quarantäne begeben, nachdem ein Abgeordneter, den er am Donnerstag getroffen hatte, positiv auf das Coronavirus getestet worden war.

Johnson selbst war im Frühjahr bereits selbst schwer an Covid-19 erkrankt und sogar auf der Intensivstation behandelt worden. Er fühle sich "fit wie ein Metzgershund" und "berste vor Antikörpern", hatte er am Montag per Video verkündet. Virologen schließen jedoch erneute Infektionen von Genesenen nicht aus.

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Boris Johnson in Quarantäne

Südtirol bereitet einen Corona-Massentest fürs Wochenende vor

Die Südtiroler Landesregierung hat ihre Bürger zur Teilnahme an einem geplanten Corona-Massentest am nächsten Wochenende aufgerufen. "Es handelt sich um freiwillige Tests, niemand wird gezwungen", sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher am Dienstag in Bozen. "Es ist der Appell an die Bevölkerung, die Einladung mitzumachen", erläuterte er. Die norditalienische Provinz Bozen-Südtirol will mit den Schnelltests einen "aktiven Schritt" machen, um die Corona-Zahlen zu drücken, sagte der regionale Regierungschef. Die zentrale Testphase startet am Freitag (20.11.) und dauert bis Sonntag. Die kleine Alpen-Provinz geht damit in Italien einen Sonderweg.

Angepeilt ist, dass rund zwei Drittel der Südtiroler Bevölkerung, das wären etwa 350.000 Menschen, den Antigen-Schnelltest machen. Den Abstrich sollen Männer, Frauen und Kinder ab dem Alter von fünf Jahren vornehmen lassen. Dafür gibt es rund 200 Teststandorte in den Gemeinden. Das Ergebnis der Virusprobe soll nach spätestens einer halben Stunde vorliegen. Die Bürger könnten es per E-Mail oder Kurzmitteilung aufs Handy bekommen, hieß es.

Kompatscher sagte, es sei wichtig, die Virusträger ohne Symptome zu finden. Wer positiv getestet wird und beschwerdefrei ist, soll zehn Tage zu Hause in Isolation gehen. Wenn die Menschen von ihrer Ansteckung wüssten, könne ein "großer Teil der Infektionsketten" unterbrochen werden, erläuterte der Politiker. Bei einem Erfolg des Massentests stellte er Erleichterungen der Corona-Einschränkungen für die Wirtschaft und in den Schulen in Aussicht.

Urlaub in Südtirol


Wie schützen die Hotels ihre Gäste?

Luxemburg bereitet neuen Lockdown vor

Die luxemburgische Regierung bereitet im Kampf gegen die Corona-Pandemie einen neuen Lockdown im Großherzogtum vor. "Wenn die Zahlen nicht besser werden, dann müssen wir am kommenden Montag die Abgeordnetenkammer bitten, neue Regeln zu beschließen", sagte Premierminister Xavier Bettel in Luxemburg. Die Regierung habe deshalb dem Parlament ein Maßnahmenbündel zugeleitet. Ob dieses umgesetzt werde, werde erst am kommenden Montag entschieden.

Die neue Corona-Welle hat das zweitkleinste Land der EU mit gut 600.000 Einwohnern hart getroffen. Seit Ende Oktober gilt in Luxemburg eine nächtliche Ausgangssperre von 23 bis 6 Uhr und eine verstärkte Maskenpflicht – immer dort, wo mehr als vier Personen zusammentreffen. 9286 Menschen gelten derzeit in Luxemburg als aktiv mit dem Coronavirus infiziert. 236 Menschen sind in Luxemburg bislang in Zusammenhang mit einer Infektion gestorben. 211 Menschen befinden sich in Kliniken, davon 46 auf Intensivstationen (Stand 16. November).

Südkorea beschließt neue Corona-Schutzmaßnahmen

Südkorea verschärft angesichts des Aufwärtstrends bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus erneut die Versammlungsbeschränkungen. Vorerst sind jedoch nur die Region um die Hauptstadt Seoul und ein großer Teil der nordöstlichen Provinz Gangwon betroffen. Die verschärften Schutzmaßnahmen für zwei Wochen seien nötig, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern, sagte Gesundheitsminister Park Neung Hoo am Dienstag. 

Auch kündigte Park an, die Zahl der Virustests zu erhöhen. Die Gesundheitsbehörden hatten zuvor mitgeteilt, dass am Montag den vierten Tag in Folge die täglich erfassten Infektionsfälle auf mehr als 200 gestiegen seien. Die meisten davon entfielen auf den Großraum Seoul. Die neuen Regelungen gelten von Donnerstag an. Demnach sind unter anderem Versammlungen mit mehr als 100 Menschen bei Kundgebungen und Festivals verboten. Für Besucher von Kinos und Konzerten gelten strengere Abstandsregeln. In Unterhaltungseinrichtungen wie Nachtclubs darf nicht getanzt und in Karaoke-Räumen darf kein Essen verzehrt werden.

Kretschmann: Anzeichen für rechte Unterwanderung der „Querdenker“

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat vor einer zunehmenden Radikalisierung der "Querdenken"-Bewegung gewarnt. Es gebe Anzeichen dafür, dass die Bewegung immer stärker von rechtsradikalen Kräften unterwandert werde, sagte der Grünen-Politiker in Stuttgart auf Nachfrage. Die Ansichten, die die "Querdenker" vertreten, seien nicht faktenorientiert, zum großen Teil abwegig und schwer nachvollziehbar. Es sei beunruhigend, dass immer mehr Querverbindungen zum Rechtsextremismus und zum Rechtsradikalismus wahrnehmbar sind. Auch wenn sie die Corona-Regeln ablehnten, müssten sich die Demonstranten an die Regeln halten. Das gehöre zum Wesen des Gesetzesgehorsams.

Querdenker-Aktivist


Wie Thomas Berthold zum rechten Verschwörungstheoretiker wurde

Bund will Mitarbeitern in der Bahn Nachbarplatz zahlen

Zum Schutz vor einer möglichen Corona-Infektion will der Bund Mitarbeitern von Behörden und Ministerien bei Dienstreisen in der Bahn in den nächsten Monaten einen leeren Nachbarplatz zahlen. Das berichtete die "Süddeutsche Zeitung" (Dienstag) unter Berufung auf ein Schreiben des Bundesinnenministeriums an Oberste Bundesbehörden. Für Bahnfahrten könne ein zusätzlicher Nachbarplatz nicht nur reserviert, sondern auch gebucht werden, heißt es in dem Schreiben. Dies solle im Sinne des Infektionsschutzes einen größeren Abstand zu den Mitreisenden gewährleisten. Die erweiterte Erstattungsmöglichkeit wird dem Bericht zufolge im Bundesreisekostengesetz zunächst befristet bis Ende März 2021 eingeräumt. 

Russland meldet neuen Tagesrekord bei Corona-Toten

Russland hat am Dienstag einen neuen Höchststand der täglichen Corona-Toten gemeldet. In den vergangenen 24 Stunden seien 442 Menschen nach Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus gestorben, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Damit stieg die Zahl der Todesopfer auf insgesamt 33.391. Allerdings werden in Russland nur Verstorbene als Corona-Tote gezählt, bei denen eine Autopsie Covid-19 als erste Todesursache ergeben hat.     Die Zahl der nachgewiesenen täglichen Neuansteckungen betrug am Dienstag 22.410. Damit wurden landesweit insgesamt bereits rund 1,95 Millionen Corona-Infektionen registriert. Das ist die fünfthöchste absolute Fallzahl der Welt.

37.000 Spam-Mails wegen Infektionsschutzgesetz

Vor der Bundestagsabstimmung über das Infektionsschutzgesetz an diesem Mittwoch haben zahlreiche Abgeordnete eine Flut kritischer Spam-E-Mails erhalten. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte am Dienstag vor einer Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag, allein sein Büro habe bis zum Vormittag etwa 37.000 solcher Mails erhalten. Die überwiegende Mehrzahl sei gleichlautend mit identischen Textstellen. Wer dahinter stehe, könne man nicht klären. Es gebe auch Anrufe in Abgeordnetenbüros etwa aus dem Wahlkreis, bei denen Menschen Falschinformationen aufgesessen seien, sagte Dobrindt. Man erlebe derzeit "einen brutalen Missbrauch von politischer Debatte in den Netzen mit der Nutzung von bewusster Falschinformation, um Polarisierung in der Gesellschaft zu erreichen". 

Dobrindt: CSU für weitergehende Corona-Maßnahmen in Schulen

Die CSU hat sich klar für weitere Maßnahmen zum Kampf gegen die Corona-Pandemie auch in Schulen ausgesprochen. "In der CSU ist man sich einig darüber, dass man weitere Maßnahmen benötigt", sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt vor einer Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag. Auch in den Schulen gebe es Infektionen, deswegen solle man auch dort handeln, um das Gesamt-Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen. 

Er werbe ausdrücklich nicht für Schulschließungen, sagte Dobrindt. Aber Schulen müssten Maßnahmen ergreifen können, damit dort Kontakte reduziert würden. Dies könne auch mit einem Mix an Maßnahmen erreicht werden. Die CSU wolle ein abgestimmtes Handeln mit den anderen Ländern. Über einzelne Maßnahmen an den Schulen wie eine Maskenpflicht, Wechsel- oder Hybridunterricht müsse man reden. Dies solle auch in einer öffentlichen Diskussion vorbereitet werden. 

BERLIN³


Die Corona-Lage ist ernst? Warten wir ab

Mehr als 165.000 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden in USA

Die USA haben mehr als 165.000 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages verzeichnet. Am Montag meldeten die Behörden 166.045 neue Fälle, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore vom Morgen (MEZ) hervorging. Der bislang höchste Wert war am Freitag registriert worden, als mehr als 177.000 Fälle gemeldet wurden. Die Zahl der Toten binnen 24 Stunden lag bei 995. 

Insgesamt haben sich in den USA mit ihren rund 330 Millionen Einwohnern mehr als 11,2 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Rund 247.000 Menschen starben bislang – mehr als in jedem anderen Land der Welt. Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl liegen die USA mit gut 75 Toten pro 100.000 Einwohner laut JHU weltweit auf dem 13. Platz.

Merkel: Corona-Entscheidungen gehören zu schwierigsten der Amtszeit

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat um Verständnis für die starken Einschränkungen des öffentlichen Lebens in der Corona-Pandemie geworben. Die Maßnahmen seien eine "demokratische Zumutung", sagte sie bei einer Konferenz der "Süddeutschen Zeitung". Die Entscheidungen, die gerade getroffen werden müssten, gehörten zu den schwersten ihrer Amtszeit. Doch klar sei: "Wenn wir warten würden, bis die Intensivbetten voll belegt sind, wäre es zu spät."

Merkel betonte, Risikogruppen gebe es in Deutschland nicht nur in Alten- und Pflegeheimen. Es gebe viele Bürger mit Vorerkrankungen und solche, die älter als 60 Jahre seien. Diese müssten geschützt werden. Dabei hätten Wissenschaft und Gesellschaft in den vergangenen Monaten bereits viel gelernt. "Wir lernen in und mit der Pandemie", sagte Merkel. Das wichtigste bleibe die Nachverfolgung von Kontakten zur Unterbrechung von Infektionsketten.

Arbeitsmarkt erholt sich leicht vom Corona-Schock

Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich im dritten Quartal dieses Jahres leicht vom Corona-Schock erholt. Nach einem deutlichen Rückgang im Frühjahr stieg die Zahl der Erwerbstätigen wieder um 0,1 Prozent auf 44,7 Millionen Menschen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Bereinigt um Saisoneffekte machte das noch einen Rückgang um 0,1 Prozent zum Vorquartal aus. Zum Vorjahresquartal sank die Zahl der Erwerbstätigen in den Monaten Juli bis September allerdings um 1,4 Prozent oder 654.000 Menschen.

Betroffen waren hier vor allem die Bereiche Handel, Gastgewerbe und Verkehr sowie Leiharbeit. Auch in der Industrie gab es weniger Jobs, während Öffentlicher Dienst, Gesundheit sowie Information und Kommunikation zulegten. Überdurchschnittlich stark ging erneut die Zahl der Selbstständigen und ihrer mithelfenden Familienangehörigen zurück.

Schwesig: „Nicht im Wochenrhythmus die Schrauben anziehen“

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) verteidigt den Aufschub weiterer Anti-Corona-Maßnahmen durch Bund und Länder. "Wir haben vor 14 Tagen den privaten Bereich stark eingeschränkt", sagte die SPD-Politikerin im ZDF-"Morgenmagazin". "Man kann nicht im Wochenrhythmus die Schrauben anziehen." Es müsse stattdessen ein Gesamtkonzept für Dezember und Januar geben. Von Anfang an habe man gesagt, dass das Treffen am Montag nur eine Zwischenbilanz sein könne, sagte Schwesig weiter. Man könne zu diesem Zeitpunkt weder über Lockerung noch Verschärfung reden. Schwesig hatte sich bereits vor dem Treffen am Montag gegen neue Maßnahmen ausgesprochen. 

Lockdown in Österreich tritt in Kraft

In Österreich tritt ein strenger Lockdown in Kraft. Die neuen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie  sehen Schul- und Geschäftsschließungen sowie eine ganztägige Ausgangssperre vor. Ausnahmen gibt es nur noch für den Weg zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen sowie für Sport und Spaziergänge im Freien. Die Maßnahmen gelten vorerst bis zum 7. Dezember.    

Der Handel muss schließen, nur Lebensmittelgeschäfte, Apotheken, Drogerien, Banken und Postämter bleiben geöffnet. Grund für die neuen Maßnahmen sind die insgesamt steigenden Infektionszahlen in Österreich trotz eines vor zwei Wochen verhängten Teil-Lockdowns samt nächtlicher Ausgangssperre. Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte am Wochenende zudem angekündigt, nach Ablauf der strengen Beschränkungen Corona-Massentests einzusetzen. 

14.419 Neuinfektionen gemeldet, damit unter Vorwochenstand

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 14.419 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind knapp 1000 Fälle weniger als vor einer Woche, wie aus Angaben des RKI hervorgeht. Am vergangenen Dienstag hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 15.332 gelegen – und damit erstmals seit September unter dem Wert vom Dienstag zuvor (15.352). Der Höchststand war am vergangenen Freitag mit 23.542 gemeldeten Fällen erreicht worden. 

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 815.746 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 17. 11., 00.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Dienstag um 267 auf insgesamt 12.814. Das RKI schätzt, dass rund 530.200 Menschen inzwischen genesen sind. Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Montag bei 0,97 (Vortag: 1,03). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch knapp 100 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor acht bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

+++ Nachrichten von Montag, 16. November 2020 +++

Tschechische Regierung will Notstand verlängern

In Tschechien soll der Corona-Notstand bis kurz vor Weihnachten verlängert werden. Dies kündigte Gesundheitsminister Jan Blatny nach einer Kabinettssitzung am Montagabend in Prag an. Die endgültige Entscheidung über eine Verlängerung bis zum 20. Dezember liegt beim Parlament. Es soll am Donnerstag beraten. Der Notstand gilt in dem EU-Mitgliedsland bereits seit Anfang Oktober. Bislang ist er nur bis Freitag dieser Woche terminiert.

Lockdown in Österreich beginnt – Fast alle Läden zu

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie wird in Österreich das öffentliche Leben wieder auf Minimalbetrieb heruntergefahren. Von Dienstag bis zum 6. Dezember kommt es zum Lockdown. So gelten ab Mitternacht erneut Ausgangsbeschränkungen für die knapp neun Millionen Bürger. Wie bereits zu Beginn der Pandemie im Frühjahr ist das Verlassen von Haus und Wohnung nur aus bestimmten Gründen erlaubt – wie zum Beispiel zum Einkaufen, für unbedingt nötige Fahrten zur Arbeit, für Arztbesuche oder auch zum Spaziergehen und Joggen.

Von der Leyen: Impfstoff-Vertrag mit Curevac abgeschlossen

Die EU-Kommission hat mit der Tübinger Firma Curevac einen Vertrag über den Kauf von bis zu 405 Millionen Dosen Corona-Impfstoff vereinbart. Dies teilte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel mit. Es handelt sich um den fünften Rahmenvertrag mit Pharmafirmen, die einen aussichtsreichen Impfstoff gegen das Coronavirus in der Entwicklung haben.

Zuvor hatte der US-Konzern Moderna vielversprechende Testdaten zu seinem Impfstoff veröffentlicht. Mit diesem Hersteller ist die EU-Kommission aber nach von der Leyens Angaben noch in Verhandlungen und hofft, diese bald abschließen. Curevac ist in der Testphase seines Impfstoffs noch nicht ganz so weit wie Moderna und der Konkurrent Biontech/Pfizer, der vergangene Woche ebenfalls vielversprechende Testdaten veröffentlicht hatte.

Wie häufig ist Corona im urbanen Raum? RKI startet Studie in Berlin

Als erster großstädtischer Raum wird Berlin-Mitte Teil einer Corona-Antikörper-Studie des Robert Koch-Instituts (RKI). Von Dienstag an sollen rund drei Wochen lang bis zu 2000 Bewohner einbezogen werden, wie Studienleiterin Claudia Santos-Hövener in Berlin sagte. Bisher hätten sich von den zufällig ausgewählten Menschen knapp 950 zur Teilnahme bereit erklärt.

Den Freiwilligen stehen etwa ein Rachenabstrich und eine Blutentnahme bevor: Der Abstrich wird auf eine akute Infektion untersucht, die Blutprobe auf Antikörper. Deren Nachweis gilt als Hinweis auf eine durchgemachte Infektion. Das RKI hofft auf Erkenntnisse zur Dunkelziffer und zum Anteil symptomloser Infizierter. Erste Ergebnisse sollen Ende Januar, Anfang Februar 2021 vorliegen.

Corona-Lage in Deutschland


Bund und Länder: Gefährdete Gruppen erhalten günstige FFP2-Masken

Schwedens Regierung begrenzt wegen Corona Versammlungen auf maximal acht Menschen

Das bislang für seine geringen Corona-Auflagen bekannte Schweden beschränkt die Teilnehmerzahl für Versammlungen nun deutlich. Statt bisher 50 bis 300 Menschen je nach Anlass dürften vom 24. November an höchstens nur noch acht Menschen zusammenkommen, sagte Regierungschef Stefan Löfven bei einer Pressekonferenz in Stockholm. Dies sei zur Eindämmung der Pandemie "notwendig".

Schweden ging seit Beginn der Corona-Pandemie einen weniger restriktiven Weg als die meisten anderen europäischen Länder. Die Regierung verzichtete auf das Verhängen von Regeln und Einschränkungen und sprach stattdessen Empfehlungen für die Bürger aus.

Kritiker warfen den schwedischen Behörden vor, mit dieser Strategie Menschenleben zu gefährden. Während der ersten Pandemie-Welle hatte Schweden eine der höchsten Sterberaten in Europa.

Twitter-Accounts der Biontech-Mitgründer gefälscht

Vermeintliche Twitter-Accounts der Biontech-Mitgründer Ugur Sahin und Özlem Türeci sind gefälscht. Wie das Mainzer Unternehmen, das durch die Arbeit an einem Corona-Impfstoff weltweit in der Öffentlichkeit steht, am Montag selbst bei dem Kurznachrichtendienst mitteilte, existieren "keine persönlichen Accounts" der beiden Vorstände. Biontech stehe deshalb mit Twitter in Kontakt, um entsprechende Fake-Benutzerkonten löschen zu lassen.

Zuvor hatte der Dienst bereits zwei Accounts, die unter den Namen der beiden Mitgründer liefen und denen schon mehrere Tausend Menschen folgten, gesperrt.

Moderna: Impfstoff vergleichsweise einfach lagerbar

Der offenbar gut wirksame Impfstoff des US-Konzerns Moderna ist vergleichsweise lange bei normaler Kühlschranktemperatur lagerbar. Man gehe davon aus, dass das Mittel mRNA-1273 30 Tage lang bei Temperaturen von 2 bis 8 Grad stabil bleibe, heißt es in einer Moderna-Mitteilung. Zuvor sei man von einer Haltbarkeit von sieben Tagen bei diesen Temperaturen ausgegangen. Zeitgleich hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass sein Impfstoff einen 94,5-prozentigen Schutz vor Covid-19 bieten soll.

Von der Produktion einer Impf-Dosis bis zur Injektion vergeht einige Zeit. Zudem muss der Impfstoff teils über weite Strecken bis zu einem Impfzentrum transportiert werden. Dabei gilt: Je kälter ein Impfstoff gelagert werden muss, desto höher sind die logistischen Anforderungen.

Moderna teilte nun mit, dass das Präparat mRNA-1273 bei minus 20 Grad Celsius bis zu sechs Monate gelagert werden kann. Der Impfstoff könne "bei Temperaturen gelagert und transportiert werden, die üblicherweise in bereits vorhandenen pharmazeutischen Gefrier- und Kühlschränken herrschen", sagte Juan Andres von Moderna laut Mitteilung. Bei Raumtemperatur bleibe der Impfstoff bis zu 12 Stunden stabil.

Hotel- und Gaststättenverband droht mit Klage vor Verfassungsgericht

Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga hat wegen der geplanten Änderungen des Infektionsschutzgesetzes mit einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht gedroht. Mit den Änderungen werde eine neue Rechtsgrundlage für umfangreiche Schutzmaßnahmen in der Corona-Pandemie geschaffen. Diese bedeutet nach Auffassung des Verbands einen erheblichen Eingriff in die Grundrechte der betroffenen Gastwirte und Hoteliers. "Es ist jedoch inkonsequent und unseres Erachtens verfassungswidrig, dass keine Entschädigung für diesen Fall für unsere Betriebe vorgesehen ist", sagte Dehoga-Präsident Guido Zöllick am Montag in Berlin. Sollte es keine entsprechenden Korrekturen geben, "werden wir für die Branche Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe einlegen". 

Bundestag und Bundesrat wollen am Mittwoch Änderungen am Infektionsschutzgesetz beschließen. Dabei geht es vor allem um die gesetzliche Grundlage für weitreichende Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie. Union und SPD wollen bisherige allgemeine Formulierungen in dem Gesetz präzisieren und genauer vorgeben, welche Beschränkungen möglich sind, etwa Abstandsgebote, Kontaktbeschränkungen oder die Maskenpflicht im öffentlichen Raum. Genannt werden auch die Schließung von Geschäften und Verbote für Veranstaltungen.

Klaus Cichutek vom Paul-Ehrlich-Institut


"Wir sind den Pandemie-Erregern nicht mehr ahnungslos ausgeliefert"

Auch US-Konzern Moderna legt positive Daten zu Corona-Impfstoff vor

Mit dem US-Pharmakonzern Moderna hat ein weiterer für Europa relevanter Hersteller maßgebliche Daten für seinen Corona-Impfstoff vorgelegt. Der RNA-Impfstoff habe eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent, hieß es in einer Mitteilung von Moderna. Die EU-Kommission verhandelt mit dem US-Konzern über die Lieferung von bis zu 160 Millionen Impfdosen. Am vergangenen Montag hatten das Mainzer Unternehmen Biontech und der Pharmakonzern Pfizer solche Zwischenergebnisse aus der entscheidenden Studienphase für ihren Impfstoff-Kandidaten vorgelegt.

Nutzer der Corona-App sollen zum Teilen von Testergebnisses motiviert werden

Die Nutzer der Corona-Warnapp sollen künftig stärker motiviert werden, anderen ein positives Testergebnis mitzuteilen. Bislang teilen nur 60 Prozent ihren positiven Befund, heißt es in einem Papier von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), das AFP vorlag. Obwohl die Zahl derjenigen stetig wachse, die ihr positives Testergebnis auch teilen, ist es ein wichtiges Ziel, alle Nutzenden zu motivieren, ihren positiven Befund zu teilen.

Den Angaben zufolge soll eine Erinnerungsfunktion implementiert werden, die zeitlich befristet zu einem späteren Zeitpunkt an das Warnen anderer Menschen erinnert. Die Benachrichtigung soll zwei Stunden nach dem Anzeigen des positiven Testergebnisses angezeigt werden, um den Nutzenden daran zu erinnern, dass das Testergebnis noch nicht freigegeben wurde. Nach vier Stunden wird eine zusätzliche Erinnerung angezeigt. Der Prozess für die Eintragung eines Testergebnis wird durch eine bessere Benutzeroberfläche vereinfacht. Zudem sollen die Nutzer durch eine einfache und klare Sprache angesprochen werden.

Richter kippen besonders strenge Maskenpflicht im Rems-Murr-Kreis

Die strenge Maskenpflicht im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg ist bis auf weiteres nicht gültig. Das teilte das Verwaltungsgericht Stuttgart  mit. Mit dem Beschluss gaben die Richter dem Antrag eines Bürgers statt, der sich gegen die weitgehend ausnahmslose Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in sogenannten Verdichtungszonen gewandt hatte.

Nach der landesweiten Corona-Verordnung muss in Fußgängerbereichen eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Menschen nicht eingehalten werden kann. Die verschärfte Maskenpflicht des Rems-Murr-Kreises vom 20. Oktober sieht eine solche Ausnahme für Verdichtungszonen, die von den Kommunen ausgewiesen werden können, nicht vor. Auch eine zeitliche Einschränkung für die Vorschrift gibt es nicht. 

Nach Angaben des Gerichts liegen keine ausreichenden Anhaltspunkte dafür vor, dass die Allgemeinverfügung zusätzlich zur Verordnung des Landes erforderlich ist. Die Begründung, es handle sich um Orte, die sowohl tags- als auch nachtsüber besonders stark frequentierte seien und an denen ein hohes Ansteckungsrisiko bestehe, hielten die Richter für nicht überzeugend. 

Neue Corona-Verordnung im Saarland – Tattoo-Studios dürfen öffnen

Im Saarland ist seit Montag eine neue Verordnung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie mit angepassten Regeln in Kraft. Demnach ist der Betrieb von Tattoo- und Piercing-Studios unter Einhaltung entsprechender Hygienekonzepte wieder zulässig. Betreiber von Tattoo- und Piercing-Studios hatten sich in der vergangenen Woche vor dem Oberverwaltungsgericht des Saarlandes erfolgreich gegen die Schließung ihrer Betriebe während des Teil-Lockdowns gewehrt. Vom Betriebsverbot in der Gastronomie ausgenommen sind nun auch Rastanlagen an Bundesautobahnen und gastronomische Betriebe an Autohöfen. Die neue Verordnung im Saarland gilt bis einschließlich 29. November.

3500 Covid-19-Fälle auf Intensivstationen – mehr als im Frühjahr

Auf den Intensivstationen in Deutschland werden derzeit nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft 3500 Covid-19-Patienten behandelt. Dies seien 20 Prozent mehr als bei der ersten Welle im Frühjahr, sagte Gerald Gaß, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, bei der Eröffnung des 43. Krankenhaustages in Düsseldorf. Auf den normalen Stationen der Kliniken befänden sich derzeit 15.000 Covid-19-Patienten. 

60 Prozent der Eltern durch Mehrbelastung in Coronakrise gestresst

Durch die Mehrbelastung in der Coronakrise fühlen sich einer Umfrage zufolge 60 Prozent der Eltern gestresst. Bei besonders hohen Belastungen in Familie, Beruf und Haushalt reagieren mit 67 Prozent zwei Drittel gereizt und mit 45 Prozent fast die Hälfte übermüdet, wie eine veröffentlichte Forsa-Umfrage in Elternhaushalten für die Minijobzentrale zeigt. Die Ergebnisse lagen den Zeitungen der Funke Mediengruppe vor.

Merkel: Infektionszahlen stabilisieren sich zu langsam

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Forderung des Bundes nach neuen drastischen Kontaktbeschränkungen mit einer weiterhin zu hohen Zahl von Corona-Neuinfektionen begründet. Zwar sei durch die seit Anfang November geltenden Einschränkungen eine Stabilisierung erreicht worden, machte Merkel nach Informationen der Nachrichtenagentur DPA in der Sitzung des CDU-Präsidiums deutlich. Dies sei aber nicht ausreichend. "Die Zahlen stabilisieren sich etwas. Aber zu langsam", wurde die Kanzlerin zitiert.

Notwendig sei es nun, die Kontakte im privaten Bereich weiter zu reduzieren, sagte Merkel nach diesen Informationen. Dabei sei die Bundesregierung auf die Mitwirkung der Bevölkerung angewiesen. Über notwendige Maßnahmen im Dezember bis Weihnachten und im nächsten Jahr solle am kommenden Montag entschieden werden. Die Kanzlerin machte auch auf unterschiedliche Entwicklungen in einzelnen Städten aufmerksam. So sehe man in Berlin keine Reduzierung der Infektionszahlen – im Gegensatz zu Hamburg oder Bremen. Dort müsse man dann Maßnahmen für die Hotspots ergreifen. 

Schon mehr als elf Millionen Corona-Infektionen in den USA

In den USA hat die Zahl der Corona-Infektionen die Schwelle von elf Millionen Fällen überschritten. In weniger als einer Woche kamen eine Million Neuansteckungen hinzu, wie die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore mitteilte. Seit Beginn der Pandemie wurden in den USA demnach insgesamt 11.025.046 Infektions- und 246.108 Todesfälle registriert. Das sind die mit Abstand höchsten Zahlen weltweit. Seit Anfang November hat sich der Anstieg der Infektionszahlen massiv beschleunigt. Zuletzt wurden jeden Tag mehr als 100.000 neue Ansteckungen registriert. Die Schwelle von zehn Millionen Infizierten war erst am Montag vergangener Woche überschritten worden.

Hamburgs Regierungschef fordert Verbot von Großdemos in Innenstädten während Corona

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher fordert während der Coronakrise ein Verbot großer Demonstrationen wie zuletzt die "Querdenker"-Versammlung in der Leipziger Innenstadt. "Demonstrationen mit Tausenden Teilnehmern, die auf engen Straßen und Plätzen zusammenkommen, sollten unter den derzeit schwierigen Pandemiebedingungen nicht genehmigt werden", sagte der SPD-Politiker der Düsseldorfer "Rheinischen Post".     

Bei Versammlungen jeglicher Art müsse außerdem auf ausreichenden Abstand und das Tragen von Masken geachtet werden. Bei Nichteinhaltung müssten Polizei und Ordnungskräfte "konsequent dagegen vorgehen und die Versammlungen auflösen", sagte Tschentscher vor der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag.

Coronavirus in Deutschland


Bund will Maßnahmen gegen Corona verschärfen – die Pläne im Überblick

Reiseverband verzeichnet in Coronakrise Umsatzausfälle von 28 Milliarden Euro

Die deutsche Reisebranche hat in der Coronakrise mit milliardenschweren Umsatzausfällen zu kämpfen. "Die Unternehmen der Reisewirtschaft verzeichnen mehr als 80 Prozent Umsatzausfälle, dies entspricht einer Größenordnung von 28 Milliarden Euro für 2020", sagte der Präsident des Deutschen Reiseverbands (DRV), Norbert Fiebig, dem "Handelsblatt". Die finanzielle Lage der Branche sei "höchst angespannt, Insolvenzen sind die Folge". 11.000 Reisebüros, 2300 Reiseveranstalter und viele tausend touristische Dienstleister sind demnach derzeit "de facto geschlossen". Reisewarnungen und -beschränkungen hätten den touristischen Reisemarkt mit wenigen Ausnahmen "zum vollständigen Erliegen gebracht", sagte Fiebig. 

10.824 neue Corona-Infektionen in Deutschland gemeldet

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 10.824 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind rund 6100 Fälle weniger als am Sonntag, wie aus Angaben des RKI hervorgeht. An Montagen sind die erfassten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Am vergangenen Montag hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 13.363 gelegen. Der Höchststand war am vergangenen Freitag mit 23.542 gemeldeten Fällen erreicht worden. 

Mehr als 23.600 Fälle


Höchststand bei Corona-Neuinfektionen – doch dieser Rekordwert ist auch eine gute Nachricht

Insgesamt haben sich dem RKI zufolge seit Beginn der Pandemie bundesweit 801.327 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert (Stand: 16. 11., 00.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Montag um 62 auf insgesamt 12.547. Das RKI schätzt, dass rund 515.200 Menschen inzwischen genesen sind. Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntag bei 1,03 (Vortag: 1,05). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch gut 100 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor acht bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen.

Britischer Premierminister Johnson in Corona-Quarantäne

Der britische Premierminister Boris Johnson hat sich in Corona-Quarantäne begeben. Wie britische Medien am Sonntagabend berichteten, hat Johnson Kontakt zu einer Person gehabt, die später positiv auf Sars-CoV-2 getestet wurde. "Der Premierminister wird die Regeln befolgen und sich selbst isolieren", sagte ein Sprecher Johnsons. Der Schritt kommt kurz vor einer Woche mit möglicherweise entscheidenden Brexit-Gesprächen.

Im März hatte sich Johnson als einer der ersten Regierungschefs weltweit mit dem Coronavirus angesteckt. Der 56-Jährige lag im April zeitweise mit anhaltenden Covid-19-Symptomen auf der Intensivstation. Aktuell zeige Johnson aber keine Symptome einer Erkrankung, er arbeite vorerst weiter vom Amtssitz in der Downing Street aus, sagte sein Sprecher.

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