Bayerisches Gericht kippt vollständige Schließung von Fitnessstudios

Bayerisches Gericht kippt vollständige Schließung von Fitnessstudios

Der bayerische Verwaltungsgerichtshof hat die vollständige Schließung von Fitnessstudios im Zuge des teilweisen Lockdowns gekippt. Die vollständige Schließung verstoße gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz, entschied das Gericht in einem am Donnerstag veröffentlichten Urteil. Die entsprechende Regelung in der bayerischen Landesverordnung sei außer Vollzug gesetzt.

Mehr Corona-Patienten auf der Intensivstation

Die Zahl der intensivmedizinisch behandelten Corona-Fälle in Deutschland steigt weiter an. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin meldete am Donnerstag, dass 3186 Covid-Patienten auf Intensivstation liegen (Stand 12.11., 12.15 Uhr). Das ist ein Höchststand seit Beginn der Pandemie. Am Vortag waren es noch 59 weniger. Etwas mehr als die Hälfte der Intensiv-Patienten muss demnach invasiv beatmet werden, rund 6600 Betten sind frei.

Neuer Höchstwert: Mehr als 144.000 Corona-Neuinfektionen in den USA

Coronavirus registriert. Für Mittwoch wurden 144 .33 Fälle verzeichnet, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität hervorgeht. Das ist der höchste Wert für Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 binnen 24 Stunden seit Beginn der Pandemie. Zugleich korrigierte die Universität die Zahl vom Dienstag – der bis dahin höchste Tageswert – von 136.325 auf 140.290 nach oben.

RKI: Corona-Lage weiter sehr ernst – aber vorsichtiger Optimismus

Die Corona-Lage in Deutschland ist nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) weiter sehr ernst. Das Infektionsgeschehen nehme immer noch praktisch in ganz Deutschland zu, sagte RKI-Chef Lothar Wieler in Berlin. Die rund 22.000 Infizierten, die zuletzt innerhalb von 24 Stunden bundesweit gemeldet wurden, könnten weitere Menschen anstecken. Auch die Zahl der schweren Krankheitsverläufe und der Todesfälle werde mit zeitlichem Verzug weiter steigen. Wieler mahnte, man müsse damit rechnen, dass Kliniken an Kapazitätsgrenzen stoßen. Derzeit werden 3127 Patienten auf der Intensivstation behandelt. Immer mehr Kliniken in Deutschland melden Engpässe. Häufigster Grund sei das Personal, sagte Wieler. Es komme zunehmend zu akuten Einschränkungen des Betriebs aufgrund von Personalmangel.

Vorsichtig optimistisch stimme ihn aber, dass die Kurve der Neuinfektionen zuletzt weniger steil gestiegen sei. Noch wisse man aber nicht, ob es sich dabei um eine stabile Entwicklung handelt. Dr. Ute Rexrodt, die Leiterin des Lagezentrums am RKI, ergänzte, es sei unklar ob das leichte Abflachen der Kurve an den Maßnahmen liege oder an den ausgeschöpften Testkapazitäten in den Laboren.

Ob der aktuelle "leichte" Lockdown ausreiche oder verschärft werden müsse, könne man im Moment nicht beurteilen, betonte Wieler. Bislang hätten die Maßnahmen die Pandemie nur leicht ausgebremst. Erst Ende November könne man beurteilen, ob das ausreiche oder ein schärferer Lockdown notwendig sei.

Spahn: Keine Feiern mehr in diesem Winter

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht auch über die aktuellen Maßnahmen im November hinaus von coronabedingt harten Einschränkungen aus. "Wir müssen es miteinander schaffen, durch diesen Winter insgesamt zu kommen mit niedrigeren Zahlen auf einem niedrigeren Niveau", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im RBB-Inforadio mit Blick auf die Infektionszahlen.

Veranstaltungen mit mehr als 10 bis 15 Personen wie Weihnachtsfeiern oder andere Geselligkeiten sehe er "in diesem Winter nicht mehr". Wenn die Infektionszahlen zurückgehen sollten, "heißt das nicht, ab Dezember oder Januar kann es wieder richtig überall losgehen mit Hochzeitsfeiern oder Weihnachtsfeiern als wäre nichts gewesen". Die Lage verlange Geduld: "Dieses Virus hat sehr lange Bremsspuren."

Coronavirus

Weihnachten während der Pandemie: Was Bürger, Spahn, die Polizei und Experten erwarten

Erster lokaler Corona-Fall in Neuseeland seit August

In Neuseeland ist erstmals seit August wieder ein lokal übertragener Corona-Fall bestätigt worden. Derzeit werde überprüft, wo sich die junge Frau in der Metropole Auckland angesteckt haben könnte, teilten die Gesundheitsbehörden am Donnerstag mit. Im Geschäftszentrum der Stadt wurden die Menschen aufgefordert, wenn möglich zunächst im Homeoffice zu arbeiten.

21.866 neue Corona-Infektionen in Deutschland

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 21.866 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind knapp 3400 Fälle mehr als am Mittwoch, wie aus den Angaben des RKI vom Donnerstagmorgen hervorgeht. Im Vergleich zum Donnerstag vergangener Woche ist der Wert etwas höher. Zu dem Zeitpunkt hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 19.990 gelegen. Ein Höchststand war am Samstag mit 23.399 verzeichneten Fällen erreicht worden. 

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 727.553 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 12. November, 0 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Donnerstag um 215 auf insgesamt 11.982. Am Mittwoch hatte diese Steigerung 261 Fälle betragen. Das RKI schätzt, dass rund 467.800 Menschen inzwischen genesen sind.

Nachrichten zum Coronavirus von Mittwoch, 11. November

Corona-Impfzentren sollen mehrere tausend Menschen täglich versorgen

In den geplanten Corona-Impfzentren in Deutschland sollen voraussichtlich jeweils mehrere tausend Menschen pro Tag geimpft werden können. Je nach Größe könnten dies bis zu 4000 Menschen täglich sein, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Kreisen der Kassenärztlichen Vereinigungen. Das Wirtschaftsmagazins "Business Insider" berichtete zuerst darüber. Eine erste Anlaufstelle für Menschen, die geimpft werden wollen, könnte der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116117 sein. 

Folgender Ablauf ist nach diesen Informationen aus der Ärzteschaft geplant: Die Impfwilligen müssten am Telefon zunächst einige Fragen beantworten. Dann wird ihnen ein Termin genannt, falls sie zu den zuerst vorgesehenen Gruppen zählen. Denn Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, Ältere sowie Beschäftigte in zentralen Bereichen sollen zuerst mit dem anfangs wohl knappen Impfstoff geschützt werden. Für die Impfzentren ist diesen Plänen zufolge eine große Zahl an Ärzten nötig. Noch ist allerdings kein Impfstoff zugelassen. Experten rechnen mit der Zulassung um die Jahreswende.

Mehr als eine Million registrierter Corona-Fälle in Italien

Italien hat die Schwelle von einer Million registrierter Corona-Fälle überschritten und einen neuen Höchstwert bei der Zahl der mit dem Coronavirus Gestorbenen erreicht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Mittwoch starben binnen 24 Stunden 623 Menschen mit Sars-CoV-2. In dieser Zeit wurden knapp 33.000 Corona-Neuinfektionen gemeldet, was die Gesamtzahl auf rund 1,028 Millionen Fälle steigen ließ.

Bereits am Dienstag war die Zahl der Covid-19-Opfer mit 580 innerhalb eines Tages so hoch wie seit über einem halben Jahr nicht mehr. Insgesamt starben in dem Land mit rund 60 Millionen Einwohnern damit knapp 43.000 Menschen mit dem Virus.

Merkel: Pandemie wird uns den ganzen Winter über beschäftigen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geht davon aus, dass die nächsten Monate noch stark von der Corona-Pandemie geprägt sein werden. Wie es vor rund einhundert Jahren bei der Spanischen Grippe der Fall gewesen sei, "muss man jetzt davon ausgehen, dass die zweite Welle härter ist", sagte sie am Mittwoch bei der Entgegennahme des Jahresgutachtens der Wirtschaftsweisen. "Sie fällt vor allen Dingen in eine schlechtere Jahreszeit, nämlich in die Wintermonate. Das heißt, dass sie uns noch den ganzen Winter über beschäftigen wird." Es gebe zwar jetzt "positive Botschaften bezüglich der Entwicklung von Impfstoffen", sagte Merkel. Doch dies werde sich in den  Wintermonaten "noch nicht in gravierendem Maße niederschlagen". Das bedeute, "dass wir unsere Vorsichtsmaßnahmen noch weiter einhalten müssen werden", mahnte die Kanzlerin.

Erst- und Zweitklässler in Tschechien dürfen wieder in die Schule

Nach starken Einschränkungen im Kampf gegen Corona gibt es in Tschechien erste kleine Erleichterungen. Für die Schüler der ersten und zweiten Klassen der Grundschulen wird am 18. November der Präsenzunterricht wiederaufgenommen. Dabei gelte eine Maskenpflicht, wie Schulminister Robert Plaga am Mittwoch bekanntgab. Auch die Förderschulen für Kinder mit Behinderungen öffnen dann wieder ihre Tore. Seit dem 14. Oktober sind alle Schulen in Tschechien geschlossen.

Estlands Staatspräsidentin negativ auf Coronavirus getestet

Estlands Präsidentin Kersti Kaljulaid ist nach eigenen Angaben negativ auf das Coronavirus getestet worden. Dies teilte das Staatsoberhaupt des baltischen EU- und Nato-Landes am Mittwoch im Radio mit. Kaljulaid hatte sich am Dienstag in Isolation begeben, weil sie Ende vergangener Woche möglicherweise Kontakt mit einem Corona-Infizierten hatte. Sicherheitshalber will sie bis Sonntag weiter in Quarantäne bleiben.

Slowakische Regierung verlängert Notstand 

Die slowakische Regierung hat in der Corona-Krise den seit Oktober geltenden Notstand bis zum 29. Dezember verlängert. Die unabhängig davon geltende Ausgangssperre soll dagegen nach derzeitiger Planung nicht verlängert werden. Bislang ist vorgesehen, dass schon Ende dieser Woche das Verbot ausläuft, ohne negativen Corona-Test die eigene Wohnung zu verlassen. Dies bleibe unverändert, erklärte Justizministerin Maria Kolikova nach einer Regierungssitzung am Mittwoch.

Russland meldet 92-prozentige Wirksamkeit von Impfstoff „Sputnik V“

Nur zwei Tage nach dem Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer hat nun auch der russische Impfstoffentwickler verkündet, dass sein Vakzin zu mehr als 90 Prozent sicher sei. Die Wirksamkeit von "Sputnik V" liege bei 92 Prozent, teilten das Gamaleja-Forschungsinstitut und der russische Staatsfonds RDIF, der den Impfstoff finanziert, in einer gemeinsamen Erklärung mit. Der russische Impfstoff befindet sich derzeit in der dritten und letzten Phase der klinischen Studien, in der er außer auf seine Verträglichkeit auch auf seine Wirksamkeit untersucht wird. Laut der Erklärung beziehen sich die Berechnungen nun auf ein Zwischenergebnis bei 16.000 Probanden, die zwei Dosen bekommen haben. Nur 20 Probanden, darunter auch aus der Gruppe der Placebo-Empfänger, hätten nach Erhalt der zweiten Dosis Covid-19 entwickelt.

Mongolei meldet erste einheimische Corona-Übertragungen

Die Mongolei hat erste einheimische Coronavirus-Übertragungen gemeldet. Ein Lastwagenfahrer, der im Oktober aus Russland in die Hauptstadt Ulan Bator gekommen sei, habe drei Kontaktpersonen mit dem Coronavirus infiziert, teilten die Behörden am Mittwoch mit. Demnach hatte er drei Verwandte angesteckt, obwohl er sich an die geltende dreiwöchige Quarantäne gehalten hatte. Bisher hat das an China und Russland grenzende Land 376 Infektionsfälle gemeldet, die jedoch direkt aus dem Ausland eingeschleppt worden waren Inzwischen war der Lastwagenfahrer bei einem Konzert mit 3000 weiteren Besuchern. Die Behörden forderten alle möglicherweise Betroffenen auf, sich auf das Virus testen zu lassen. Die Hauptstadt schloss ihre Grenzen zu den anderen Provinzen und ordnete eine dreitägige Schließung aller Schulen an. Daraufhin kam zu Panikkäufen in der Stadt.

Wichtige Corona-Kennzahl gesunken – Bedeutung unklar

Erstmals seit sechs Wochen ist eine wichtige Kennzahl zum Corona-Infektionsgeschehen in Deutschland gesunken – wenn auch nur leicht. Es geht um die Zahl der innerhalb von sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen. Berücksichtigt waren dabei nur Fälle, von denen das Robert Koch-Institut (RKI) bereits Kenntnis hatte. Wie aus RKI-Angaben vom Mittwochmorgen hervorgeht, gab es zuletzt binnen einer Woche 114.881 solcher Nachweise. Der Wert sank demnach im Vergleich zum Vortag um 787. 

Ob dieser leichte Rückgang auf eine Trendwende bei der Corona-Lage hindeutet, ist unklar. Bei dem Wert könnte es sich auch um einen Ausreißer handeln. 

In einem direkten rechnerischen Zusammenhang mit der Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen steht die sogenannte 7-Tage-Inzidenz für Deutschland, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche. Dieser Wert sank entsprechend innerhalb eines Tages von 139,1 auf 138,1. 

Wirtschaftsweise: Corona-Einbruch nicht so stark wie im Frühsommer befürchtet

Die deutsche Wirtschaft bricht nach neuen Berechnungen der sogenannten Wirtschaftsweisen in diesem Jahr nicht so stark ein wie zunächst angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde in diesem Jahr wegen der Coronakrise um 5,1 Prozent sinken, heißt es im am Mittwoch vorgelegten Jahresgutachten des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage. Im Juni waren die Forscher noch von einem Rückgang um 6,5 Prozent ausgegangen. Für 2021 prognostizierten sie nun ein BIP-Wachstum um 3,7 Prozent.    

Da es in den Sommermonaten nach dem heftigen Einbruch im Frühjahr jedoch zu einer sehr kräftigen Erholung kam, korrigierte der Sachverständigenrat seine Prognose vom Juni nach oben. Dabei berücksichtigten die Wissenschaftler bereits den jüngsten Anstieg der Corona-Infektionszahlen sowie den im Oktober beschlossenen Teil-Lockdown. Das Konjunkturpaket der Bundesregierung dürfte zur Erholung beitragen, allerdings sei es "nicht in allen Teilen zielgenau", führten die Wirtschaftsweisen aus. 

Bundesregierung sieht Corona-Welle noch nicht gebrochen

Fünf Tage vor neuen Beratungen von Bund und Ländern zu den Corona-Maßnahmen in Deutschland gibt die Bundesregierung keine Entwarnung. "Wir sehen jetzt eine positive Tendenz, aber ob das jetzt der Wellenbrecher war, wird sich noch zeigen müssen", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Mittwoch in Berlin. Also haben die seit Anfang vergangener Woche geltenden Verbote etwa von Restaurantbesuchen und touristischen Übernachtungen aus Sicht der Regierung noch nicht zum erwünschten Rückgang der Infektionszahlen geführt.

An diesem Montag wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder erneut über die Corona-Lage beraten. Nach jüngsten Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch wurden innerhalb von 24 Stunden bundesweit 18.487 neue Corona-Infektionen gemeldet. Das sind 3155 Fälle mehr als am Dienstag. Im Vergleich zum Mittwoch vergangener Woche ist der Wert etwas höher. 

Demmer betonte: "Nach wie vor steigt die Zahl der Neuinfektionen in allen Bundesländern und auch in allen Altersgruppen, wenn auch weniger stark." Es gelte, die Zahlen zu senken. "Wir haben es weiter gemeinsam in der Hand, die Zahlen zu senken. Dass das gelingen kann, hat sich im Frühjahr gezeigt." Damals hatte es noch weitergehende Kontaktbeschränkungen als derzeit in Deutschland gegeben.

Kölner Oberbürgermeisterin Reker zufrieden mit 11.11.

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat sich zufrieden über den Verlauf des verhaltenen Karnevalsauftakts am 11.11. geäußert. "Der 11.11. ist wie ein ganz normaler Wochentag gestartet, so wie ich es mir gewünscht habe", sagte die parteilose Politikerin am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "Mit der Lage, die wir bis jetzt am späten Mittag verzeichnen, bin ich sehr zufrieden." In Köln waren wegen der Corona-Pandemie alle Veranstaltungen abgesagt worden, in der ganzen Stadt galt ein Alkoholverbot auf der Straße. 

36 ausländische Corona-Patienten in deutschen Kliniken

Seit Beginn der zweiten Corona-Welle sind bereits 36 Patienten aus den Nachbarländern in deutsche Krankenhäuser verlegt worden. Wie das Auswärtige Amt am Mittwoch in Berlin mitteilte, handelt es sich dabei um 25 Belgier und drei Niederländer, die in nordrhein-westfälische Kliniken kamen, sowie um acht Menschen aus der französischen Region Grand Est, die ins Saarland überstellt wurden. Viele europäische Länder sind derzeit deutlich schwerer von der Corona-Pandemie betroffen als Deutschland. Deshalb hatten verschiedene Bundesländer die Aufnahme ausländischer Patienten angeboten. Eine ähnliche grenzüberschreitende Zusammenarbeit gab es bereits bei der ersten Erkrankungswelle. So waren im Frühjahr etwa 130 Corona-Patienten aus französischen Krankenhäusern nach Deutschland verlegt worden. 

Bundesforschungsministerin Karliczek will über Corona-Impfung aufklären: „Verstehe, dass man Bedenken haben kann.“

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) sagte am Mittwoch in Berlin zu einem Corona-Impfstoff der Firmen Biontech und Pfizer, dass man für den weiteren Verlauf der Prüfungen die Daumen drücke. Es seien bemerkenswerte Ergebnisse in der Studie, so Karliczek. Die Ministerin zeigte sich auch erfreut über Nachrichten aus Brüssel, wonach die EU und Pfizer/Biontech einen Vertrag über die Lieferung von Impfdosen abgeschlossen haben. Sie erhoffe sich auch weitere Impfstoffe von anderen Firmen, da es unter Umständen gut sein könne, mehrere Vaccine zu haben. Bezüglich von Zweifeln und Bedenken gegenüber des Impfstoffs sagte die CDU-Politikerin: "Ich verstehe, dass man Bedenken haben kann." Es sei aber wichtig, Menschen umfassend in den nächsten Monaten zu informieren. Die Impfung bleibe aber freiwillig. Die Kriterien für die Zulassung des Impfstoffes seien dieselben wie bei anderen.

Spahn offen für Ausweitung der Maskenpflicht an Schulen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich offen dafür gezeigt, zur Eindämmung der Corona-Pandemie die Maskenpflicht an Schulen auszuweiten. Man solle mit allen möglichen Maßnahmen dafür sorgen, Schulen und Kitas offenzuhalten, sagte er am Mittwoch in der Sendung "Frühstart" der Fernsehsender RTL und ntv. Maskentragen im Unterricht sei nicht schön. "Die Alternative ist in vielen Regionen, Schulen schließen. Und ich bin sehr sicher, wenn die Wahl ist Maske tragen oder keine Schule, dann lieber Maske tragen."

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hatte sich für eine Maskenpflicht im Unterricht auch in Grundschulen ausgesprochen. In mehreren Bundesländern gilt wegen der gestiegenen Infektionszahlen derzeit eine Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen. Grundschüler sind allerdings in der Regel davon ausgenommen.

Sächsisches Kabinett verschärft nach Leipziger Querdenken-Demo Coronaverordnung

Als Reaktion auf die eskalierte Kundgebung der sogenannten Querdenken-Bewegung in Leipzig hat die sächsische Landesregierung wie angekündigt die Coronaverordnung des Landes verschärft. Das Landeskabinett beschloss am Mittwoch, Versammlungen unter freiem Himmel auf tausend Teilnehmer zu begrenzen, wie das sächsische Sozialministerium in Dresden mitteilte. Alle Teilnehmer und Ordner der ortsfesten Versammlungen müssen demnach Masken tragen und einen Mindestabstand von eineinhalb Metern einhalten. Ausnahmen sind laut verschärfter Coronaschutzverordnung nur mit weiteren Auflagen möglich. Veranstaltungen mit mehr als tausend Teilnehmern werden demnach nur genehmigt, wenn der Anmelder das Infektionsrisiko durch technische und organisatorische Maßnahmen auf ein "vertretbares Maß" reduzieren kann.    

Am Samstag hatte es bei einer Kundgebung der Querdenker-Bewegung mit rund 20.000 Teilnehmern in Leipzig zahlreiche Verstöße gegen die Coronaauflagen gegeben. Es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, nachdem die Polizei die Demonstration wegen der Verstöße gegen die Corona-Regeln vorzeitig aufgelöst hatte. 

OVG erklärt pauschale Kölner Versammlungsbeschränkungen für rechtswidrig

Das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster hat pauschale Versammlungsbeschränkungen der Stadt Köln für rechtswidrig erklärt. Gründe für eine Beschränkung auf 100 Teilnehmer sowie eine Maskenpflicht und das Verbot von Aufzügen seien der Kölner Allgemeinverfügung "nicht zu entnehmen", teilte das Gericht am Mittwoch mit. Das OVG gab somit den Beschwerden von zwei Antragsstellern statt, die für Mittwoch Versammlungen angemeldet hatten. Statt einer pauschalen Regelung bedürfe es einer Einzelfallprüfung, entschied das Gericht mit zwei Eilbeschlüssen. "Je nach Ort und Anlass der Versammlung oder des Aufzugs könne eine Beschränkung der Teilnehmerzahl erforderlich sein oder auch nicht", erklärte das OVG. Es gebe keine hinreichenden Anhaltspunkte dafür, dass sich die Pandemielage in Köln "so wesentlich von der landesweiten unterscheide, dass diese eine pauschal abweichende Regelung erfordere". Die Beschlüsse sind unanfechtbar.

Giffey nimmt die Jugend gegen pauschale Kritik in der Coronakrise in Schutz

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat pauschale Kritik am Verhalten von Jugendlichen in der Corona-Pandemie zurückgewiesen. Die jungen Menschen verhielten sich "zum allergrößten Teil verantwortungsbewusst und rücksichtsvoll", obwohl viele Lebensläufe durch die Krise ein Stück weit beeinträchtigt würden und die Jugend ein "Stück Leichtigkeit" verliere, sagte Giffey am Mittwoch bei der Vorstellung des Kinder- und Jugendberichts. Die Corona-Pandemie stelle auch für Kinder und Jugendliche eine "schwierige Zeit" dar. In dieser Ausnahmesituation werde ihnen "viel abverlangt". Es müsse auch anerkannt und gewürdigt werden, in welcher Zeit sich die Jugend befinde, sagte die Ministerin. 

Kretschmer nennt Corona-Entwicklung „bei weitem nicht ausreichend“

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hält die derzeitige Entwicklung der Corona-Infektionen in Deutschland für "bei weitem nicht ausreichend". Es sei bislang allenfalls eine Seitwärtsbewegung feststellbar, sagte Kretschmer im ARD-"Morgenmagazin". Ziel müsse aber sein, die sogenannte Siebentageinzidenz wieder auf unter 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche zu drücken. Falls das nicht gelinge, stünden "schwierige Monate" bevor. Kretschmer sagte, es müsse abgewartet werden, welche Entscheidungen es beim Treffen der Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geben könne. Dieses ist für den kommenden Montag geplant.

Ältere und Corona

Warum es so schwer ist, Risikogruppen vor der Infektion zu schützen

Vor Länderspiel: Weiterer Corona-Fall im tschechischen Fußball-Team

Vor dem Testspiel gegen Deutschland am Mittwochabend (20.45 Uhr/RTL) ist ein weiterer Spieler der tschechischen Fußball-Nationalmannschaft positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte der nationale Fußballverband in Prag mit. Nach Angaben seines Vereins Legia Warschau handelt es sich um den Stürmer Tomas Pekhart. Der 31-Jährige fühle sich gut und stehe unter ständiger medizinischer Beobachtung. Bereits vor der Abreise nach Leipzig war ein anderer Spieler der Mannschaft unter Naitonaltrainer Jaroslav Silhavy aufgrund eines positiven Testergebnisses ausgefallen.

Spahn sieht bei Corona-Zahlen „Anzeichen für Veränderung“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht Anzeichen für eine positive Veränderung der Corona-Infektionslage in Deutschland. Die Dynamik des Infektionsgeschehens habe sich in den vergangenen Tagen "deutlich reduziert", sagte Spahn am Mittwoch in der Sendung "Frühstart" der Fernsehsender RTL und ntv. "Es steigt noch, aber es steigt weniger stark. Das ist erstmal ermutigend, aber es reicht noch nicht." Noch sei es zu früh, von einer "Trendwende" zu sprechen.

Biontech: Keine Bevorzugung der USA bei Verteilung von Corona-Impfstoff

Das Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech ist Befürchtungen entgegengetreten, dass der von ihm zusammen mit dem US-Konzern Pfizer entwickelte Corona-Impfstoff zunächst bevorzugt in den Vereinigten Staaten verteilt werden könnte. "Wir haben zusammen mit Pfizer vereinbart, dass wir den Impfstoff gleichmäßig und gerecht verteilen", sagte Biontech-Finanzvorstand Sierk Poetting den "Stuttgarter Nachrichten" und der "Stuttgarter Zeitung" (Mittwochsausgaben).      Seine Firma wolle "definitiv nicht, dass es eine unfaire Überhöhung der Chargen in einzelnen Regionen gibt", betonte Poetting. Deshalb habe Biontech auch Wert darauf gelegt, dass ein Großteil des Impfstoffs in Europa hergestellt werden könne. "Über die Verteilung entscheiden wir mit Pfizer gemeinsam", betonte der Finanzvorstand. Biontech und Pfizer hatten am Montag mit der Mitteilung weltweit für Erleichterung gesorgt, dass der von ihnen entwickelte Impfstoffkandidat gegen das neuartige Coronavirus in der klinischen Zulassungsstudie einer ersten Auswertung zufolge eine Wirksamkeit von 90 Prozent gezeigt habe. Sie wollen bald eine beschleunigte Zulassung in den USA beantragen. Eine Zulassung in Europa sei frühestens Anfang 2021 realistisch.

RKI: 18.487 neue Corona-Infektionen in Deutschland

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert-Koch-Institut (RKI) 18.487 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind 3155 Fälle mehr als am Dienstag, wie aus den Angaben des RKI vom Mittwochmorgen hervorgeht. Der Höchststand war am Samstag mit 23.399 verzeichneten Fällen erreicht worden. 

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 705.687 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 11.11., 00.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Mittwoch um 261 auf insgesamt 11.767. Das RKI schätzt, dass rund 454.800 Menschen inzwischen genesen sind. Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Dienstagabend bei 0,92 (Vortag: 0,98). 

Polizeigewerkschaft: Gewaltrisiko steigt mit Dauer des Teil-Lockdowns 

Bei einer Verlängerung des Teil-Lockdowns über den laufenden Monat hinaus befürchtet die Gewerkschaft der Polizei (GdP) zunehmenden Frust und damit auch mehr Gewaltbereitschaft bei manchen Menschen. "Wenn die Maßnahmen über den November hinausgehen sollten, werden wir wohl keine friedlichen Weihnachten erleben", sagte der NRW-Vorsitzende der Gewerkschaft, Michael Mertens, der "Rheinischen Post".

Er befürchte, dass dann bei vielen Menschen der Geduldsfaden reißen könnte. "Das wird sich nicht nur auf der Straße zeigen, sondern auch bei der häuslichen Gewalt. Damit muss man leider rechnen, weil sich viele Menschen eingesperrt und beengt fühlen. Bei dem einen oder anderen mündet das dann in aggressives Verhalten." Polizisten würden schon jetzt eine zunehmende Aggressivität während ihrer Einsätze feststellen, sagte Mertens. 

Mehr als 300.000 Schüler in Deutschland laut Bericht in Corona-Quarantäne

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Schülerinnen und Schüler in Deutschland ist laut einem Zeitungsbericht deutlich gestiegen. Wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf den Deutschen Lehrerverband berichtet, befinden sich derzeit mehr als 300.000 Schülerinnen und Schüler in Corona-Quarantäne. Ende September waren es demnach noch rund 50.000 gewesen. Die Zahl der Lehrerinnen und Lehrer in Quarantäne liege aktuell bei bis zu 30.000. Die Folge seien immer mehr Schulschließungen, sagte Lehrerverbandspräsident Heinz-Peter Meidinger zu "Bild": "Wir erleben an den Schulen jetzt einen Salami-Lockdown." Damit meinte er die schrittweise Schließung von immer mehr Schulen. In der "Passauer Neuen Presse" ("PNP") äußerte Meidinger die Hoffnung, dass generelle Schulschließungen noch vermieden werden könnten. Dazu müssten aber die Vorsichtsmaßnahmen hochgefahren werden, forderte er. 

Erneuter Rekord bei Corona-Neuinfektionen in den USA

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den USA hat ein neues Rekordhoch erreicht. Binnen 24 Stunden wurden 201.961 neue Ansteckungsfälle gezählt, wie die Johns-Hopkins-Universität mitteilte. Damit wurden die bisherigen Rekordwerte deutlich übertroffen. Der bisherige Höchststand bei den Neuinfektionen in den USA hatte bei rund 127.000 Fällen gelegen und war am vergangenen Samstag erfasst worden. Das jetzige Überschreiten der 200.000-Fälle-Marke ist jedoch teilweise auf die verspätete Übermittlung von Daten am vergangenen Wochenende zurückzuführen. Die Gesamtzahl der Ansteckungsfälle in den USA seit Beginn der Pandemie wuchs damit auf rund 10,2 Millionen. Auch wurden 1535 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus registriert, die höchste Zahl seit Monaten. Die Gesamtzahl der Corona-Toten im Land stieg damit auf 239.588

Iranische Menschenrechtlerin Sotudeh mit Coronavirus infiziert 

Die iranische Menschenrechtlerin Nasrin Sotudeh ist nach Angaben ihres Ehemannes positiv auf das Coronavirus getestet worden. Sie habe sich in der Frauenanstalt Gharchak angesteckt, wohin sie vergangenen Monat verlegt worden war, schrieb Resa Chandan auf Facebook. In dem Gefängnis südlich der Hauptstadt Teheran seien die hygienischen Zustände katastrophal, so der Ehemann.

Nachrichten zum Coronavirus von Dienstag, 10. November

Rund 500 Demonstranten in Schwerin gegen Corona-Beschränkungen

In Schwerin haben nach Polizeiangaben am Dienstagabend rund 500 Menschen gegen die Corona-Beschränkungen demonstriert. Bei den Protesten in der Nähe des Schweriner Schlosses waren Plakate mit Forderungen wie "Stoppt den Test-Terror", "Niemand wird uns das freie Atmen verbieten" und "Körper, Geist, Seele, alles meins!" zu sehen. Nach Polizeiangaben habe es keine Auffälligkeiten gegeben. 

Die Stadt Schwerin hatte für Dienstagabend zwei Demonstrationen gegen Corona-Beschränkungen genehmigt, nachdem sie eine andere Demo mit bis zu 100.000 angemeldeten Teilnehmern per Ordnungsverfügung untersagt hatte. Nach Angaben der Landeshauptstadt stammt der Anmelder der Demonstration nicht aus Mecklenburg-Vorpommern. Die Versammlungsleiter hätten bereits mit ihrer Reise ins Bundesland gegen die Corona-Landesverordnung verstoßen und seien umgehend zur Ausreise aus dem Bundesland aufgefordert worden. Ohne einen Versammlungsleiter sei ein reibungsloser Ablauf einer Demonstration nicht zu gewährleisten.

Eilantrag gegen coronabedingte Schließung von Hamburger Fitnessstudios erfolgreich

Mit genereller Kritik an der Gesetzeslage hat das Hamburger Verwaltungsgericht einem Eilantrag gegen die Schließung mehrerer Fitnessstudios stattgegeben. Die den aktuellen Corona-Maßnahmen zugrunde liegende Generalklausel in Paragraf 28 des Infektionsschutzgesetzes des Bundes genüge "für einen derart schwerwiegenden Grundrechtseingriff" nicht mehr, befand die zuständige Kammer am Dienstag. Der Grundsatz des Gesetzesvorbehalts verpflichte den Gesetzgeber vielmehr, "in grundlegenden normativen Bereichen, zumal im Bereich der Grundrechtsausübung, alle wesentlichen Entscheidungen selbst zu treffen".    

Die Kammer könne "nicht erkennen, dass der Gesetzgeber insoweit alle wesentlichen Entscheidungen, die es angesichts des im März dieses Jahres noch nicht vorhersehbaren, nun aber erwartbaren Infektionsgeschehens zu erlassen gelte, im Infektionsschutzgesetz getroffen habe", hieß es weiter. Dies gelte "vor allem hinsichtlich Maßnahmen, die – wie hier – gegenüber Nichtstörern getroffen würden". Anders als andere Gerichte sehe die Kammer "in dieser Situation keinen Raum für eine Folgenabwägung".    

Die Entscheidung gilt nur für die Antragstellerin, die in Hamburg mehrere Fitnessstudios betreibt. Gegen die Entscheidung erhob der Hamburger Senat bereits Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht der Hansestadt. Die von der Kammer kritisierte Generalklausel besagt, dass "die zuständige Behörde die notwendigen Schutzmaßnahmen" treffen kann, "soweit und solange es zur Verhinderung der Verbreitung übertragbarer Krankheiten erforderlich ist". 

Düsseldorf: Neue Maskenpflicht nur noch in Alt- und Innenstadt

Die Stadt Düsseldorf verzichtet nach einer gerichtlichen Niederlage auf eine neue generelle Maskenpflicht. Ab Mittwoch gilt sie nur noch "in stark frequentierten Teilen der Stadt" wie der Altstadt, Teilen der Innenstadt sowie rund um den Hauptbahnhof. Das teilte die Verwaltung am Dienstag mit. Die generelle Maskenpflicht war vergangene Woche eingeführt und am Montag vom Verwaltungsgericht als "rechtswidrig" bezeichnet worden. Das Gericht hatte damit dem Eilantrag eines Bürgers stattgegeben.

Italien zählt fast 600 Corona-Tote an einem Tag

In Italien ist die Zahl der Corona-Toten innerhalb eines Tages mit fast 600 auf den höchsten Wert seit über einem halben Jahr gestiegen. Binnen 24 Stunden registrierten die Gesundheitsbehörden nach Angaben vom Dienstag 580 Covid-19-Opfer. Damit starben in dem Land mit rund seinen 60 Millionen Einwohnern seit Februar insgesamt 42.330 Menschen im Zusammenhang mit der Viruskrankheit. Die Zahl der Neuinfektionen lag am Dienstag bei knapp 35.100 Fällen in 24 Stunden. Bei der Gesamtzahl der Ansteckungsfälle wird somit die Marke von einer Million in Kürze erreicht werden.  

Seit Freitag versucht die Regierung, die steigenden Infektionswerte mit neuen Maßnahmen einzudämmen. Für die Bürger gilt eine nächtliche Ausgangssperre von 22.00 Uhr bis 5.00 Uhr morgens. 

Drosten sieht in ersten Impfstoffdaten beeindruckenden Schutz

Die ersten Daten zu dem Impfstoff der Unternehmen Biontech und Pfizer gegen das Coronavirus stimmen den Virologen Christian Drosten optimistisch. Man sehe in der Zwischenbilanz im Moment einen beeindruckenden Schutz gegen die Infektion. Das sagte der Charité-Wissenschaftler in der jüngsten Folge des "Coronavirus-Update" bei NDR-Info über den am Montag von den Firmen gemeldeten Schutz von 90 Prozent vor Covid-19.

"Wenn jetzt die Studie weiterläuft, kann sich diese Zahl natürlich auch korrigieren, auch durchaus nach unten korrigieren. Damit muss man rechnen", sagte Drosten. Aber prinzipiell habe der Impfstoff eine wirklich gute Schutzwirkung. Bei dieser Art von Impfstoffen, einer neuen Technik, habe man gar nicht gewusst, was man erwarten kann. "Das ist schon jetzt sehr ermutigend", sagte Drosten.

Der Virologe betonte aber auch, dass noch nicht mehr bekannt sei als eine Presseerklärung – auf wissenschaftlicher Ebene sei man auf weitere Veröffentlichungen gespannt.

Schwerin untersagt Demonstration gegen Corona-Beschränkungen

Nach der Anmeldung einer Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen hat die Stadt Schwerin diese untersagt. Die Versammlungsbehörde habe die mit bis zu 100.000 Teilnehmern angemeldete Demonstration per Ordnungsverfügung untersagt, teilte die Landeshauptstadt am Dienstag mit. Die Demonstration sei für 22.00 Uhr auf dem Schweriner Marktplatz angemeldet worden. Diese Untersagung gelte ebenfalls für jede Form einer Ersatzveranstaltung. Der Anmelder der Demonstration stamme nicht aus Mecklenburg-Vorpommern. Die Versammlungsleiter hätten bereits mit ihrer Reise ins Bundesland gegen die Corona-Landesverordnung verstoßen und seien umgehend zur Ausreise aus dem Bundesland aufgefordert worden. Ohne einen Versammlungsleiter sei ein reibungsloser Ablauf einer Demonstration nicht zu gewährleisten.

Biontech-Gründer

Ugur Sahin und Özlem Türeci – das Powerpaar hinter dem deutschen Impfstofferfolg

Sachsen verschärft nach „Querdenken“-Demo Regeln für Versammlungen

Nach der "Querdenken"-Demonstration in Leipzig verschärft Sachsen die Regeln für Versammlungen. Für Kundgebungen mit mehr als 1000 Teilnehmern müssen künftig weitergehende Maßnahmen getroffen werden, um das Infektionsrisiko zu reduzieren. Das teilte Regierungssprecher Ralph Schreiber am Dienstag mit.

Lockdown im Berchtesgadener Land wirkt offenbar – Zahlen halbiert

Der bundesweit erste Teil-Lockdown dieses Herbstes im Berchtesgadener Land zeigt nach drei Wochen offenbar Wirkung. Die Sieben-Tage-Inzidenz – die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche – sank laut Landratsamt auf 157,65 – die Hälfte des Höchstwertes von 324 Ende Oktober. Das Landratsamt hatte am Dienstag vor drei Wochen nach einem sprunghaften Anstieg der Infektionen auf den damals deutschlandweit höchsten Stand strenge Beschränkungen angeordnet. Etwa war das Verlassen der eigenen Wohnung bis 2. November nur mit triftigem Grund erlaubt; Hotels und Gaststätten blieben geschlossen. Dagegen gab es mehrere Klagen, unter anderem von Hoteliers und Gastronomen sowie von Schülern, die ihre Schule außerhalb des Landkreises beuchen wollten. Entsprechende Eilanträge scheiterten aber vor dem Verwaltungsgericht München. Inzwischen herrschen auch im Berchtesgadener Land die Regelungen des allgemeinen Teil-Lockdowns.

Kleinkinder verlernen laut Bildungsbehörde im Lockdown Fähigkeiten

In der Coronakrise haben viele Kleinkinder nach Angaben einer britischen Bildungsbehörde vergessen, wie man mit Messer und Gabel isst – und manche machen nun wieder in die Windel. Bei älteren Kindern sei auffällig, dass ihre Ausdauer beim Lesen und Schreiben nachgelassen habe. Auch die Leistungen beim Rechnen seien zurückgegangen, teilte das Office for Standards in Education (Ofsted) in London mit. Schulleiter berichteten demnach über die Zunahme von Essstörungen und Selbstverletzungen sowie einen Rückgang der Fitness bei älteren Mädchen und Jungen.

In England ist diese Entwicklung demnach vor allem auf den ersten Lockdown zurückzuführen, als Kindergärten und Schulen geschlossen worden waren. Zurzeit gibt es dort einen Teil-Lockdown: Die Kinder können in die Schulen gehen, jeder britische Landesteil entscheidet über seine eigenen Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie. Die unabhängige Behörde Ofsted ist unter anderem für Schulinspektionen zuständig und berichtet dem Parlament. Der Report basierte auf Besuchen von mehr als 900 Einrichtungen seit September.

Moskau schränkt wegen Corona öffentliches Leben ein

Europas größte Stadt Moskau hat wegen dramatisch steigender Corona-Infektionszahlen für zwei Monate die Schließung von Restaurants, Bars und Nachtclubs zwischen 23 und 6 Uhr angeordnet. Bis 15. Januar seien auch alle Massenveranstaltungen verboten, teilte Bürgermeister Sergej Sobjanin mit. Die Schritte seien nötig, um den Anstieg der Zahlen zu stoppen. Studenten von Hochschulen und Colleges müssen demnach zum Online-Unterricht übergehen. Die Zahlen in der russischen Hauptstadt stiegen zuletzt um etwa 6000 neue Fälle täglich. Einen Lockdown wollten die Behörden in Moskau aber weiter vermeiden.

Theater, Kinos und Konzertsäle dürfen nur maximal 25 Prozent der verfügbaren Plätze besetzen. Sobjanin hatte bereits angewiesen, dass 30 Prozent der Werktätigen von zuhause aus arbeiten müssten. Auch Schüler ab der sechsten Klasse lernen im Online-Unterricht. Zudem sollen Menschen im Alter von über 65 Jahren ihre Wohnungen nicht verlassen. Diese Regelung galt zunächst bis Ende November. In öffentlichen Verkehrsmitteln, in Einkaufszentren und an anderen Orten mit Menschenansammlungen ist das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes vorgeschrieben. Auch Handschuhe müssen vielerorts getragen werden.

Singapur öffnet Clubs auf Probe – aber mit Test und Maske

In Singapur können die Menschen bald wieder im Club tanzen gehen: Im Dezember sollen in dem südostasiatischen Stadtstaat erstmals seit Beginn der Coronakrise wieder 25 Clubs und Karaoke-Bars öffnen – allerdings zunächst nur probeweise. Zudem müssen Besucher einen negativen Corona-Test vorweisen und im Inneren eine Maske tragen, teilte die Singapore Nightlife Business Association (SNBA) mit. Auch darf nach 22.30 Uhr kein Alkohol mehr ausgeschenkt werden. Es werde noch eine Weile dauern, bis die Lokale wieder ohne Einschränkungen öffnen dürften, so die Regierung.

EU-Vertrag über Biontech-Impfstoff „in nächsten Stunden“

Der vielversprechende Impfstoff der Pharmafirmen Biontech und Pfizer soll rasch auch in der Europäischen Union zur Verfügung stehen. Die EU-Kommission stehe kurz vor dem Abschluss eines Liefervertrags, sagte der CSU-Europapolitiker Manfred Weber im Fernsehsender Phoenix. "Ich kann Entwarnung geben: Die Verträge werden in den nächsten Stunden unterschrieben und dann auch durch die Kommissionsbeschlüsse morgen rechtlich verankert werden", sagte der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei. 

"Die Verhandlungen mit der Pharmaindustrie sind abgeschlossen", bestätigten auch Kommissionskreise der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. "Der Vertrag ist in trockenen Tüchern." 

Die EU-Kommission verhandelt seit Monaten mit Biontech und Pfizer. Nach Vorgesprächen hatte die Behörde schon im September erklärt, sie wolle bis zu 300 Millionen Impfstoffdosen der Hersteller beziehen. Ein Rahmenvertrag kam aber noch nicht zustande – anders als bei drei anderen Impfstoffherstellern. Am Montag hatten Biontech und Pfizer vielversprechende Daten über die Wirksamkeit und Verträglichkeit ihres Impfstoffs vorgelegt.

Die EU-Staaten hatten sich geeinigt, dass die EU-Kommission in ihrem Namen die Verhandlungen über den Bezug von Impfstoffen führt. Nach Vertragsabschluss haben alle 27 Länder gleichzeitig Zugriff auf erste Lieferungen. Sie werden nach Bevölkerungsstärke verteilt. Deutschland hat einen Anteil von rund 19 Prozent.

Schutz vor Corona

Biontech will Zulassung für Impfstoff beantragen – die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Impfung

AfD-Klage gegen Maskenpflicht im Bundestag in Karlsruhe eingereicht

Abgeordnete der AfD-Fraktion haben beim Bundesverfassungsgericht ihre angekündigte Organklage wegen der Maskenpflicht im Bundestag eingereicht. Die Klage sei bereits am 4. November eingegangen, sagte ein Gerichtssprecher am Dienstag in Karlsruhe. Ein Eilantrag sei damit nicht verbunden. Der Zweite Senat wird die Klage, hinter der 19 Abgeordnete stehen, also nicht auf die Schnelle, sondern gleich umfassend prüfen. 

Über 500 Eilanträge gegen November-Lockdown vor deutschen Gerichten

Allein in der ersten Woche der verschärften Corona-Maßnahmen sind mehr als 500 Eilanträge gegen die Neuregelungen bei den deutschen Verwaltungsgerichten eingegangen. In Berlin zogen über 90 Kläger vor die Verwaltungsgerichte, mehr als in jedem anderen Bundesland, wie die Funke Mediengruppe am Dienstag berichtete. Beschwerdeführer sind demnach hauptsächlich Unternehmen aus den vom Lockdown betroffenen Branchen wie etwa Gastronomie, Veranstaltungsbetriebe und Hotels.

15.332 Fälle: Corona-Neuinfektionen in Deutschland auf Vorwochenstand

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 15.332 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind knapp 2000 Fälle mehr als am Montag, wie aus Angaben des RKI vom Dienstagmorgen hervorgeht. Im Vergleich zum Dienstag vergangener Woche ist der Wert nahezu identisch. Damals wurden 15.352 Neuinfektionen gemeldet. Der Höchststand war am Samstag mit 23.399 verzeichneten Fällen erreicht worden. Sonntags und montags sind die täglich vermeldeten Fallzahlen in der Regel niedriger als an anderen Wochentagen.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 687.200 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 10. 11., 00.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Dienstag um 154 auf insgesamt 11.506. Am Montag betrug diese Steigerung 63 Fälle. Das RKI schätzt, dass rund 441.200 Menschen inzwischen genesen sind.

Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Montag bei 0,98 (Vortag: 1,01). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch etwa 98 weitere Menschen ansteckten. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter eins, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Umfrage: Corona-Maßnahmen belasten Depressive stärker

In Deutschland sind Menschen mit Depressionen nach einer neuen Studie stärker von den Folgen der Corona-Maßnahmen betroffen als die Allgemeinbevölkerung. So haben sie zum Beispiel den Lockdown im Frühjahr als deutlich belastender erlebt, heißt es im neuen "Deutschland-Barometer Depression", das Vormittag vorgestellt werden soll. Für diese Untersuchung lässt die Stiftung Deutsche Depressionshilfe jährlich rund 5000 Menschen zwischen 18 und 69 Jahren mit unterschiedlichen Schwerpunkten repräsentativ online befragen, zuletzt im Juni und Juli. 

Danach empfanden rund drei Viertel der Menschen mit Depressionen (74 Prozent) den Lockdown im Frühjahr als bedrückend. In der Allgemeinbevölkerung seien es 59 Prozent gewesen, heißt es in der Analyse. Menschen mit Depressionen hätten zum Beispiel fast doppelt so häufig unter einer fehlenden Tagesstruktur und Grübelei gelitten. Im Vergleich zur Bevölkerung insgesamt vermissten sie auch noch häufiger den Kontakt zu anderen.

Karliczek plädiert für allgemeine Maskenpflicht an Schulen

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat für eine allgemeine Maskenpflicht im Unterricht an allen Schulen plädiert. Diese Maßnahme halte sie in der aktuellen Phase hoher Infektionszahlen für "zumutbar", auch an den Grundschulen, sagte Karliczek der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Die Ministerin räumte ein, dass das Maskentragen über den Tag hinweg "natürlich lästig" sei. Doch sei das Tragen von Atemschutz aus ihrer Sicht das "effektivste Mittel", um den Fortgang des Präsenzunterrichts zu ermöglichen.

Offenbar schon mehr als 500 Eilanträge gegen November-Lockdown

Zahlreiche Bürger und Unternehmen wehren sich gerichtlich gegen die Anfang November verschärften Corona-Auflagen in Deutschland. Wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf den Deutschen Richterbund berichten, sind bereits in der ersten Woche des neuerlichen Teil-Lockdowns mehr als 500 Eilanträge bei den Verwaltungsgerichten eingegangen. Unter den Antragstellern sind demnach vor allem Unternehmen aus den von den Einschränkungen betroffenen Branchen, etwa gastronomische Betriebe, Fitnessstudios, Konzertveranstalter oder Hotels. Auch die Betreiber von Schwimmbädern, Spielhallen, Wettbüros, Tattoo-, Sonnen- und Kosmetikstudios gehen juristisch gegen die Corona-Maßnahmen vor.

Spahn will bei EU auf raschen Liefervertrag für Corona-Impfstoff dringen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will erreichen, dass die EU so rasch wie möglich mit dem deutschen Forschungsunternehmen Biontech und dessen US-Partner Pfizer einen Vertrag über die Lieferung von deren vielversprechendem Corona-Impfstoffkandidaten abschließt. Bislang gebe es mit den beiden Unternehmen nur einen Vorvertrag, sagte Spahn am Montagabend im ZDF. Er wolle, dass die EU nun "in den nächsten Tagen" einen Abschluss mit Biontech und Pfizer erziele.

"Ich könnte es als deutscher Gesundheitsminister jedenfalls schwer erklären, wenn in anderen Regionen der Welt ein in Deutschland produzierter Impfstoff schneller verimpft würde als in Deutschland selbst", betonte Spahn. Deshalb mache die Bundesregierung Druck bei der EU-Kommission, "dass der Vertrag jetzt zügig unterzeichnet wird"

Nachrichten zum Coronavirus von Montag, 9. November

Inzwischen fast 41.000 Corona-Tote in Frankreich

In Frankreich sind fast 41.000 Menschen infolge der Coronavirus-Pandemie gestorben. In den vergangenen 24 Stunden seien in Kliniken 551 Corona-Tote gezählt worden, teilte Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon am Montagabend in Paris mit. Damit sei die Zahl der Toten auf genau 40.987 gestiegen. "Die zweite Welle (der Epidemie) breitet sich weiter aus", bilanzierte er. Frankreich gehört zu den Ländern, die besonders von der Coronakrise betroffen sind. 

Die Zahl der Infektionen stieg in dem Land mit rund 67 Millionen Einwohnern innerhalb eines Tages um mehr als 20.100. In Frankreich gelten für die Bürger Ausgangsbeschränkungen, um die Zahl der Neuinfektionen einzudämmen. 

Mehr als zehn Millionen Corona-Infizierte in den USA

In den USA hat die Zahl der Corona-Infektionen die Schwelle von zehn Millionen überschritten. Wie die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore mitteilte, wurden seit Pandemiebeginn insgesamt 10.018.278 Infizierte und 237.742 Todesfälle registriert. Binnen zehn Tagen kamen demnach eine Million neue Ansteckungen hinzu. In den vergangenen vier Tagen wurden den Angaben zufolge täglich jeweils mehr als 100.000 Neuinfektionen gemeldet, der Höchststand wurde von Donnerstag auf Freitag mit 127.000 Neuansteckungen binnen 24 Stunden verzeichnet.     

Die USA weisen in der Corona-Pandemie die mit Abstand höchsten Zahlen auf. Fast ein Fünftel aller weltweit registrierten Infektionsfälle entfällt auf das Land. Der künftige Präsident Joe Biden hat den Kampf gegen das Coronavirus zu seiner dringlichsten Aufgabe erklärt.

Polizei stößt in Köln auf Hotel voller Touristen

Polizei und Ordnungsamt sind in Köln auf ein  Hotel voller Touristen gestoßen. Dem Betreiber und 22 von 43 Gästen drohen nun hohe Bußgelder, wie die Stadt am Montag mitteilte, denn Reisen zu touristischen Zwecken in die Domstadt sind wegen der Corona-Pandemie verboten. Die Touristen seien des Hotels verwiesen worden. Ein Zimmer sei zudem für – derzeit ebenfalls verbotene – Prostitution genutzt worden. Eine Prostituierte sei von der Polizei in Gewahrsam genommen worden. Sie erhielt eine Strafanzeige. Die Meldeblätter im Hotel seien zudem lediglich mit Vor- und Nachnamen der Gäste ausgefüllt gewesen. Dem Hotelbetreiber droht ein Bußgeld von bis zu 5000 Euro, den Touristen Bußgelder bis zu 250 Euro.

Tui bietet Corona-Schnelltest für Kanaren – Testpflicht ab Samstag 

Ab diesem Samstag (14.11.) müssen deutsche Urlauber auch im Nicht-Risikogebiet Kanarische Inseln einen negativen Corona-Test nachweisen – Tui bietet vorab Schnell-Analysen an. Der Antigen-Test lässt sich selbst von zu Hause aus machen, dazu gehört auch eine kurze Online-Beratung durch medizinisches Personal, teilte das Unternehmen am Montag in Hannover mit. Die Bescheinigung sei für die anschließende Reise anerkannt, erklärte der Manager Hubert Kluske. Die Kanaren sind – anders als der gesamte Rest Spaniens – vom Robert Koch-Institut derzeit nicht als Region mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko für Sars-CoV-2 eingestuft. Für die schwer getroffene Touristikbranche gelten sie als wichtiger Herbstmarkt.

Janosch Schobin

Corona macht einsam. Ein Soziologe verrät, wie wir Freundschaften retten können.

Landesweiter Lockdown in Italien rückt näher

In Italien mehren sich wegen der steil steigenden Corona-Zahlen die Forderungen nach einem verschärften Lockdown. Weil die Lage in Krankenhäusern und auf Intensivstationen schwierig werde, verlangte der Verband der Mediziner von Florenz einen Lockdown der Toskana und des gesamten Landes, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Montag schrieb. Bereits am Sonntag hatte der Ärzteverband Italiens Alarm geschlagen und sich für nationale Sperren ausgesprochen. Der wissenschaftliche Berater des italienischen Gesundheitsministeriums, Walter Riccardi, sagte: "In bestimmten Metropolregionen muss der Lockdown sofort erlassen werden." Er hätte etwa das süditalienische Neapel schon vor zwei Wochen zur Roten Zone erklärt, zitierte ihn der Fernsehsender Sky TG24. Die Hauptstadt Kampaniens liegt bisher in der niedrigsten von drei Risikozonen.   

Corona-Virus bei Nerzen: Habeck fordert EU-Verbot für Pelztierhaltung

Grünen-Chef Robert Habeck hat gefordert, die Pelztierhaltung in der Europäischen Union aus Gründen der Gesundheitsvorsorge und des Tierschutzes zu verbieten. Anlass ist eine Coronavirus-Mutation bei Nerzen in Dänemark, die bei Menschen nachgewiesen worden ist und laut Behördenangaben Auswirkungen auf mögliche künftige Corona-Impfstoffe haben könnte. "Wir sollten jetzt die Corona-Pandemie nutzen, damit Europa die Pelztierhaltung verbietet", sagte Habeck nach einer Sitzung des Bundesvorstands der Grünen. "Wir haben andere Möglichkeiten, uns warm anzuziehen, als mit Pelzen rumzulaufen."

Biontech-Impfstoff

Corona-Impfstoff wohl zu 90 Prozent wirksam – so reagieren Mediziner und Wissenschaftler

Bundeswehr mittlerweile fast bundesweit bei Corona-Hilfen im Einsatz

Die Bundeswehr ist mittlerweile mit ihren Soldaten in rund 80 Prozent aller deutschen Gesundheitsämter bei der Kontaktnachverfolgung von Corona-Infizierten im Einsatz. Im Rahmen der Amtshilfe verrichten derzeit 4412 Soldaten in 297 Gesundheitsämtern in allen Bundesländern Dienst, wie die Streitkräfte am Montag in Bonn mitteilten. Die Tendenz sei steigend. Schwerpunkte der Unterstützung seien die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Bayern und Berlin. Den Angaben der Streitkräfte zufolge bedeutet der Einsatz eine deutliche Entlastung der Mitarbeiter der Gesundheitsämter bei der Kontaktermittlung und Kontaktpersonenbetreuung von Corona-Infizierten.

Auch Mecklenburg-Vorpommern jetzt Corona-Risikogebiet

Als letztes Bundesland hat Mecklenburg-Vorpommern den Sieben-Tage-Wert von 50 bei den Corona-Neuinfektionen überschritten und gilt damit insgesamt als Risikogebiet. Wie das Robert Koch-Institut am Montagmorgen auf seiner Internetseite mitteilte, liegt der Wert nun landesweit bei 50,18. Am Vorabend hatte das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) den Wert noch mit 49,7 angegeben.

Nach CDU-Veranstaltung in Sachsen: Röttgen vorsorglich in Quarantäne

Der CDU-Vorsitzkandidat Norbert Röttgen hat sich vorsorglich in häusliche Quarantäne begeben, nachdem er mit einem später positiv auf Corona getesteten Kollegen an einer Parteiveranstaltung teilgenommen hatte. Trotz eines negativen Schnelltests bleibe Röttgen vorsorglich zu Hause und habe alle Präsenzveranstaltungen abgesagt, sagte eine Mitarbeiterin seines Abgeordnetenbüros am Montag auf Anfrage. Nach Ablauf der Inkubationszeit wolle er einen weiteren Test machen lassen.

Spahn: Impfstoff-Fortschritt bei Biontech „sehr ermutigend“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Fortschritte des Mainzer Unternehmens Biontech und des Pharmakonzerns Pfizer bei einem Corona-Impfstoff als "sehr ermutigend bezeichnet". Die Unternehmen hatten zuvor mitgeteilt, ihr Impfstoff biete nach Studiendaten einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19. Voraussichtlich ab der kommenden Woche soll die Zulassung bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragt werden. Spahn sagte, die Ergebnisse zeigten, "dass dieser Impfstoff einen Unterschied macht". Es freue ihn sehr, dass ein deutsches Unternehmen zu den ersten mit solchen Erfolgen zähle. Gleichwohl müssten natürlich weitere Erfahrungen abgewartet werden. "Das heißt noch nicht, dass morgen die Zulassung erfolgt."

Laut eigener Auskunft: Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer zu 90 Prozent wirksam

Erstmals gibt es zu einem für Europa maßgeblichen Corona-Impfstoff Zwischenergebnisse aus der für eine Zulassung entscheidenden Studienphase. Wie das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech mitteilte, bietet seine Impfung diesen Daten zufolge einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19. Weiter hieß es, Biontech und der Pharmariese Pfizer wollten voraussichtlich ab der kommenden Woche die Zulassung bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragen.

Friedrich Merz nach Kontakt zu Sachsens Minister Schmidt in Quarantäne

Der für den CDU-Bundesvorsitz kandidierende Friedrich Merz hat sich nach einem Besuch im sächsischen Kabinett am Montag in Quarantäne begeben. Der 64-Jährige verzichte zum Schutz seiner Umwelt für einige Tage auf Reisen, teilte sein Team mit. Zudem wurden unter anderem Termine in Düsseldorf abgesagt. Merz war demnach am Freitag bei der sächsischen Landesregierung zu Gast gewesen. Am Sonntag wurde der Landesminister für Regionalentwicklung, Thomas Schmidt (CDU), positiv auf das Coronavirus getestet. Merz hatte schon einmal eine Corona-Erkrankung überstanden. Im März wurde der Anwärter auf den CDU-Vorsitz positiv auf das Virus getestet.

Gericht: Maskenpflicht in Düsseldorf ist ungültig

Die allgemeine Maskenpflicht in Düsseldorf ist rechtswidrig. Das hat das Verwaltungsgericht am Montag entschieden. Mehrere Bürger hatten geklagt. Als Begründung führte das Gericht an, für den Bürger sei aus dem Text der Verfügung nicht eindeutig erkennbar, wo und wann er der Maskenpflicht unterliege. Die Entscheidung befreit aber zunächst nur den Kläger von der Maskenpflicht, alle weiteren müssen weiter Maske tragen.

13.363 neue Corona-Infektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 13.363 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind rund 2650 Fälle weniger als am Sonntag, wie aus Angaben des RKI vom Montagmorgen hervorgeht. An Montagen sind die erfassten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Am vergangenen Montag hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 12.097 gelegen. Der Höchststand war am Samstag mit 23.399 gemeldeten Fällen erreicht worden.

Insgesamt haben sich dem RKI zufolge seit Beginn der Pandemie bundesweit 671.868 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert (Stand: 09. 11., 00.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Montag um 63 auf insgesamt 11.352. Das RKI schätzt, dass rund 429.600 Menschen inzwischen genesen sind.

Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntagabend bei 1,01 (Vortag: 1,04). Das heißt, dass zehn Infizierte im Mittel etwa zehn weitere Menschen ansteckten. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Teil-Lockdown

Harald Welzer über Corona-Regeln: „Die Verbote brauchen wir für die Deppen“

China sieht deutsche Schweinshaxe als Grund für neuen Corona-Fall

China hat eine aus Deutschland importierte Schweinshaxe als Auslöser für einen neuen Corona-Fall ausgemacht. Wie staatliche Medien berichteten, habe sich in der ostchinesischen Stadt Tianjin ein Arbeiter in einem Kühlhaus infiziert. Tests hätten danach ergeben, dass Virus-Spuren an der Verpackung einer gefrorenen Schweinshaxe entdeckt worden seien, die zunächst aus Bremen nach Tianjin importiert und von dort weiter in die Stadt Dezhou gesendet worden sei. Acht Menschen, mit denen der Arbeiter zuvor engen Kontakte hatte, wurden laut der staatlichen Zeitung "Global Times" vorsorglich unter Quarantäne gestellt.

Spahn warnt: Bis zu 40 Prozent der Bevölkerung sind Risikogruppe

Bis zu 40 Prozent der Menschen in Deutschland zählen in der Corona-Krise nach Einschätzung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zur Risikogruppe. "Bei uns sind 23 Millionen Deutsche über 60", sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend im Politik-Talk "Die richtigen Fragen" auf "Bild live". "Wir sind ein Wohlstandsland mit Zivilisationskrankheiten: Diabetes, Bluthochdruck, Übergewichtigkeit. Alles Risikofaktoren für dieses Virus, wie für viele Infektionskrankheiten übrigens auch." Spahn warnte: "Wenn Sie nach der Definition gehen, sind 30 bis 40 Prozent der Bevölkerung Risikogruppe." Die Bundesrepublik sei nach Japan das zweitälteste Land der Welt.

Mehr als 50 Millionen Corona-Fälle weltweit

Die Corona-Pandemie greift weiter mit großem Tempo um sich. Inzwischen wurden weltweit nach Angaben der Universität Johns Hopkins mehr als 50 Millionen Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 verzeichnet. In den vergangenen Tagen stieg die Zahl der gemeldeten Fälle im Schnitt jeweils um rund 600.000, für Freitag gab die Universität Johns Hopkins den Spitzenwert von 642.724 Neuinfektionen binnen eines Tages an. Zur Eindämmung des Virus werden in verschiedenen Ländern die Maßnahmen immer weiter verschärft. Im italienischen Südtirol dürfen die Menschen ab Montag ihren Wohnort nur aus einem triftigen Grund verlassen. Die Slowakei setzt weiter auf Massentests für Millionen Einwohner. Frankreichs Gesundheitsminister stimmte auf "etwas spezielle" Weihnachten ein.

Weltweit am stärksten von der Pandemie betroffen sind die USA mit derzeit im Schnitt 100.000 Neuinfektionen pro Tag und insgesamt rund 9,9 Millionen Corona-Fällen.

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