Zweifel an Corona-Impfung nach Heim-Zwischenfällen – doch der ist unnötig

In NRW ist eine 89-Jährige kurz nach der Impfung mit dem Corona-Impfstoff verstorben; mehrere Heime melden Corona-Positive unter bereits Geimpften. Für den Laien mag das besorgniserregend klingen – doch die Zwischenfälle sind kein Grund, an Sicherheit oder Wirksamkeit des Corona-Vakzins zu zweifeln.

Das in Deutschland für die Sicherheit von Impfstoffen zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) prüft bislang zehn Todesfälle kurz nach einer Corona-Impfung. Zuletzt war eine 89-Jährige in einem Altenheim in der niedersächsischen Gemeinde Weyhe bei Bremen nur kurz nach der Impfung mit dem neuen Corona-Impfstoff vom Pharmatandem Biontech/Pfizer verstorben.

Behörden und Wissenschaft beobachten und untersuchen solche Zwischenfälle sehr genau – insbesondere weil die jetzt zugelassenen Corona-Impfstoffe auf der neuartigen mRNA-Technologie basieren. Doch ein Zusammenhang der Todesfälle mit der Impfung gilt dem Paul-Ehrlich-Institut nach als unwahrscheinlich. „Aufgrund der Daten, die wir haben, gehen wir davon aus, dass die Patienten an ihrer Grunderkrankung gestorben sind – in zeitlich zufälligem Zusammenhang mit der Impfung“, erklärt Brigitte Keller-Stanislawski, die zuständige Abteilungsleiterin für die Sicherheit von Arzneimitteln und Medizinprodukten.

Geimpfte litten unter vielen Grunderkrankungen

Über Einzelfälle könne sie aus Gründen des Personenschutzes nichts sagen, aber es handele sich bei den Verstorbenen um sehr schwer kranke Patienten mit vielen Grunderkrankungen. Manche seien palliativ behandelt worden. Im Einzelfall macht das die Todesfälle nicht weniger tragisch und bedauernswert – als Argument dafür, dass die Impfstoffe unsicher oder gar gefährlich seien wie es auf manchen Blogs und Telegram-Kanälen zu lesen ist, taugen sie aber mitnichten.

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Auch die Behauptung, bei den inzwischen abgeschlossenen Impfstudien seien sechs Personen an der Impfung mit dem Biontech-Serum gestorben, ist falsch. So ist es zwar korrekt, dass im Studienzeitraum zwischen Ende April und Mitte November sechs der insgesamt 43.448 Probanden verstorben sind – allerdings nicht an der Impfung selbst.

„Alle Todesfälle stellen Ereignisse dar, die in der allgemeinen Bevölkerung der Altersgruppen, in denen sie auftraten, mit einer ähnlichen Rate vorkommen“, schreibt die für die US-Zulassung des Präparats zuständige Behörde FDA. „Keinen Zusammenhang“ der Fälle mit der Impfstudie sieht auch die europäische Zulassungsbehörde EMA: „Andere Vorerkrankungen waren eher die Todesursache.“

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