Spahn: „Es müssen nicht alle Apotheken mitmachen“

Das Testen bleibt ein wichtiges Instrument, um die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen. Da mittlerweile mehr Antigen-Schnelltests verfügbar sind als abgerufen werden, will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sie nun auch breit nutzen: Ab 1. März soll sich jeder kostenlos testen lassen können – in Testzentren, Apotheken und Arztpraxen. Dass es am Anfang eine große Nachfrage geben wird, sei sicher zu erwarten. Daher sollten Terminsysteme genutzt werden.  

Am gestrigen Dienstag hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit seinen Ideen zur Erweiterung der nationalen Teststrategie für Aufsehen gesorgt: Ab dem 1. März soll sich jeder Bürger und jede Bürgerin in den Testzentren des öffentlichen Gesundheitsdiensts, bei vom öffentlichen Gesundheitsdienst beauftragten Dritten – dies sind nach der Test-Verordnung Ärzt:innen, Zahnärzt:innen, ärztlich oder zahnärztlich geführte Einrichtungen, medizinische Labore und Apotheken – oder in Arztpraxen sowie in den von den Kassenärztlichen Vereinigungen betriebenen Testzentren kostenlos mit einem PoC-Antigen-Schnelltest auf das Coronavirus testen lassen können. In dem Papier, das der Minister dem „Corona-Kabinett“ vorgelegt hat, heißt es weiter, dass die Ärzte-, Apotheker- und Zahnärztekammern – soweit noch nicht geschehen – gehalten sind, entsprechende fachliche Empfehlungen für den Betrieb solcher Testzentren für ihre Mitglieder zu erarbeiten.

Mehr zum Thema

Erweiterung der Teststrategie

Spahn plant kostenlose Schnelltests in Apotheken

Die Vergütung soll erfolgen, wie es die Test-Verordnung jetzt schon vorsieht: Sie liegt bei bis zu 9 Euro für die Beschaffungskosten sowie weiteren 9 Euro für die Testdurchführung samt Ausstellung eines Zeugnisses. Ist ein Schnelltest positiv, soll ein PCR-Test folgen – denn der ist auch laut Spahn nach wie vor der Goldstandard.

Am heutigen Mittwoch erläuterte Spahn seine Pläne vor der Presse. Er verwies darauf, dass erst seit Ende September vergangenen Jahres PoC-Tests in ausreichender Zahl und ausreichender Qualität zur Verfügung gestanden haben, um sie zum Teil der Teststrategie werden zu lassen. Begonnen hatte man mit ihrem präventiven Einsatz in Heimen, es folgten nach und nach weitere Einrichtungen, zum Beispiel Schulen. Im Januar standen dann laut Spahn bereits mehr Tests zur Verfügung als abgerufen werden konnten. „Das macht es möglich, den nächsten Schritt zu gehen“, so der Minister.

Finanzminister zieht mit

Die Schnelltests sollen für die Bürger:innen kostenlos sein – bezahlen wird der Staat. Von einer Mengenbegrenzung ist derzeit keine Rede. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat bereits zugesagt, die Finanzierung zu übernehmen. „Da gibt es meine volle Unterstützung, und wir werden das auch finanziell wuppen“, sagte Scholz. Spahn betonte, man habe hier ein gemeinsames Verständnis: Jede Investition ins Testen oder ins Impfen sei im Vergleich zu dem, was ein Lockdown koste, eine gute Investition.

Quelle: Den ganzen Artikel lesen