Schlaganfall in jüngeren Jahren – was Sie über die Krankheit wissen müssen

Familie, Kollegen und Fans trauern um Luke Perry: Der Schauspieler der Kultserie „Beverly Hills, 90210“ ist am Montag an den Folgen eines „massiven Schlaganfalls“ verstorben, wie ein Sprecher bestätigte. Viele Fans reagieren geschockt auf den unerwarteten Tod des Schauspielers. Dabei ist ein Schlaganfall eine Krankheit, die keineswegs nur ältere Menschen trifft. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Schlaganfall – was ist das eigentlich?

Bei einem Schlaganfall werden Teile des Gehirns nicht mehr ausreichend durchblutet und verlieren ihre Funktion. Es kommt zu Lähmungen und Ausfällen. Schlaganfälle können verschiedene Ursachen haben: In rund 80 bis 85 Prozent aller Fälle sind sie auf verstopfte Blutgefäße im Gehirn zurückzuführen. Die sogenannten Hirnarterien können durch ein Blutgerinnsel oder eine Gefäßverkalkung verschlossen werden. Man spricht dann von einem sogenannten Hirninfarkt oder Hirnschlag. Dabei handelt es sich um die häufigste Form des Schlaganfalls.

Als weitere Ursache kommen Blutungen infrage. Sie entstehen, wenn Gefäße im Inneren des Gehirns platzen und Blut in das Gewebe austritt. Meist sind diese Arterien durch Verkalkungen vorgeschädigt, auch hoher Blutdruck kann das Aufreißen der Gefäßwand begünstigen.

Sind Schlaganfälle nicht eigentlich eine Erkrankung des Alters?

Nein, nicht ausschließlich. Anders als oft vermutet wird, können sie auch bei jungen Menschen auftreten. Zwar erkranken Menschen über 70 Jahren weltweit am häufigsten. Doch ein Schlaganfall kann auch weitaus jüngere Menschen treffen. „Wir gehen in Deutschland von 30.000 Betroffenen unter 55 Jahren pro Jahr aus“, erklärt Oberarzt Lars Kellert vom Universitätsklinikum München im Gespräch mit der Deutschen Schlaganfall Hilfe. Ärzte sprechen in diesen Fällen von „juvenilen Schlaganfällen“ – also Schlaganfällen bei jüngeren Patienten.

Welche Risikofaktoren gibt es?

Das Alter zählt neben der erblichen Vorbelastung zu den Risikofaktoren, die nicht beeinflussbar sind. Auch Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen und Alkoholkonsum können Schlaganfälle begünstigen. Ein ungesunder Lebensstil erhöht das Risiko für Arteriosklerose, der Verkalkung von Blutgefäßen. In der Folge können sich leichter Blutgerinnsel bilden.

Schlaganfälle bei jüngeren Menschen können auch durch ansonsten seltene Ursachen ausgelöst werden – etwa Gerinnungsstörungen oder eine spontane Gefäßdissektion einer Halsarterie. Dabei spalten sich die Wandschichten der Arterie auf, es kann zu einer Engstelle oder sogar zum Verschluss des Gefäßes kommen. „Wir gehen davon aus, dass 15 bis 25 Prozent der juvenilen Schlaganfälle durch diese Dissektionen entstehen“, erklärt der Mediziner Lars Kellert. „Diese Patienten sind oft Mitte 40 oder jünger, im höheren Lebensalter sind solche Dissektionen eine Rarität.“

Welche Symptome deuten auf einen Schlaganfall hin?

Ein Schlaganfall äußert sich oft in der Lähmung eines Fußes, einer Hand oder einer gesamten Körperhälfte. Die Störung kann auch das Gesicht betreffen: Es wirkt schief, der Mundwinkel hängt, das Augenlid ist einseitig geschlossen. Zusätzlich können Sprachstörungen, Schluckbeschwerden, Schwindel, Gangunsicherheit und heftige Kopfschmerzen auftreten. Im schlimmsten Fall drohen Bewusstlosigkeit und ein Kreislaufzusammenbruch.

Was ist im Notfall zu tun?

Bei Verdacht auf einen Schlaganfall muss umgehend der Rettungsdienst unter dem Notruf 112 verständigt werden. Informieren Sie bereits die Rettungsleitstelle über die Symptome und weisen Sie auf den Verdacht eines Schlaganfalls hin. Erkrankte befinden sich in einer potenziell lebensbedrohlichen Lage und benötigen sofortige ärztliche Behandlung. Durch rasches Handeln können Gehirnzellen vor dem Absterben bewahrt werden – daher zählt jede Minute. Bei Bewusstlosigkeit bringen sie den Erkrankten in die stabile Seitenlage. Bis zum Eintreffen des Notarztes müssen Puls und Atmung überwacht werden. Wichtig: Geben Sie Erkrankten nichts zu trinken oder zu essen. Unter Umständen kann der Schluckreflex gestört sein, daher droht Erstickungsgefahr.

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