Milliarden sparen durch Biosimilars

Die AOK möchte sparen – und sieht im GSAV Potenzial dafür. Das wissenschaftliche Institut der AOK (WiDO) sieht vor allem den mangelnden Wettbewerb bei Biosimilars als vermeidbaren Kostentreiber bei biologischen Arzneimitteln. Die im GSAV vorgesehene verpflichtende Substitution in drei Jahren durch Apotheker weckt Spar-Hoffnung bei den Ortskrankenkassen.

Es ist noch Luft nach oben, findet die AOK und meint damitEinsparungen bei Biologicals. Zu diesem Schluss kommen die Ortskrankenkassenaufgrund einer Analyse ihres wissenschaftlichen Institutes WIdO (WissenschaftlichesInstitut der AOK). Derzeit geben die gesetzlichen Krankenversicherungen laut dem WIdO-Bericht vier Milliarden Euro für patentfreie Biologicals aus. „Käme konsequent daspreiswerteste vergleichbare biosimilarfähige Arzneimittel in der Therapie zumEinsatz, könnten jährlich 750 Millionen Euro zusätzlich gespart werden“, heißt es in der Wirtschaftsanalyse. Dassdies derzeit nicht rigoros verfolgt wird, schiebt das WIdO unter anderem dem mangelndenWettbewerb zu. Hoffnung setzen die Krankenkassen nun auf das Gesetz für mehrSicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV).

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Kein Biosimilar-Austausch durch Apotheker

Der Kabinettsentwurf des GSAV sieht langfristig eine automatische Substitution biosimilarfähiger Arzneimittel in der Apotheke vor. Für die nächsten drei Jahre behalten jedoch die Ärzte noch die Hoheit über Biologicals. Diese Zeit soll aber genutzt werden, um mehr Daten zur Austauschbarkeit von Biologicals zu sammeln. Leitfaden für die geplante Austauschbarkeit soll dann eine vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) erstellte Liste sein, die genau vorgibt, welche Biologicals gegeneinander austauschbar sind.

Derzeit erreichen biosimilarfähige Arzneimittel mit vier Milliarden Nettokosten einen Marktanteil von 10 Prozent des gesamten GKV-Arzneimittelsektors in Höhe von 39,4 Milliarden Euro. Diese hohen Kosten liegen jedoch nicht daran, dass Biologicals mengenmäßig sehr häufig verordnet werden. „Die Herausforderungen sind dabei weniger die Verordnungsmengen des Wirkstoffes als vielmehr die konstant hohen Preise für Originalbiologika, die sich oftmals auch nach Auslauf des Patentschutzes halten“, schreiben die Wirtschaftsanalysten der AOK. Zudem würden Biosimilars zurückhaltend verordnet, sie machten nur 15 Prozent am Verordnungsanteil aus.

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