Erstmals Export von AstraZeneca-Impfstoff aus der EU gestoppt

Erstmals Export von AstraZeneca-Impfstoff aus der EU gestoppt

Erstmals ist die Ausfuhr von Corona-Impfstoff aus der Europäischen Union in einen Drittstaat gestoppt worden. Italien verhinderte die Lieferung von 250.000 Dosen Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca an Australien, wie EU-Kreise am Donnerstag bestätigten. Zuerst hatte die "Financial Times" darüber berichtet.

Grundlage ist ein Ende Januar eingeführtes System zur Exportkontrolle. Danach müssen Pharmakonzerne, die Lieferverpflichtungen für die EU haben, Ausfuhrgenehmigungen für in der EU produzierte Impfstoffe beantragen. Wenn Hersteller die EU bei Liefermengen unrechtmäßig benachteiligen, könnten Genehmigungen verweigert werden. AstraZeneca hatte die vertraglich zugesagte Liefermenge an die EU im ersten Quartal drastisch gesenkt und damit für großen Unmut gesorgt.

Ausgenommen von dem System sind Exporte in eine Reihe von Partnerländern und in Entwicklungsländer. Zu den Partnerländern zählen die Schweiz, Israel und die Ukraine – nicht aber Großbritannien und Kanada. Zuständig für die Ausfuhrgenehmigungen ist der EU-Mitgliedstaat, in dem die für den Export vorgesehenen Impfstoffe produziert wurden. Die EU-Staaten holen vor Entscheidungen die Stellungnahme der EU-Kommission ein.

Schleswig-Holstein wird Einzelhandel bereits am Montag wieder öffnen

Schleswig-Holstein erlaubt bereits ab Montag wieder den regulären Einkauf in Geschäften. Das kündigte Regierungschef Daniel Günther (CDU) am Donnerstag nach dem neuerlichen Corona-Krisengipfel von Bund und Ländern im Kieler Landtag an. Schleswig-Holstein könne und werde diesen Öffnungsschritt am 8. März machen. Die Verordnung werde aus Zeitgründen aber erst am Samstag beschlossen. In Schleswig-Holstein hatte die Sieben-Tage-Inzidenz zuletzt bei 47,7 gelegen – also unterhalb der wichtigen 50er-Schwelle.

Ab einem Inzidenzwert von 50 können die Länder laut Übereinkunft der Konferenz vom Mittwochabend bestimmte Beschränkungen ab Montag lockern. Schleswig-Holstein kehrt laut Landesregierung daher im Handel zu einem Konzept zurück, wonach ein bestimmte Zahl von Kunden je Quadratmeter Ladenfläche erlaubt ist. Öffnen dürfen zudem auch Museen, Galerien, Zoos und botanische Gärten.

Impfkommission empfiehlt AstraZeneca auch für über 65-Jährige

Die Ständige Impfkommission (Stiko) des Robert-Koch-Instituts empfiehlt den AstraZeneca-Impfstoff jetzt auch für Menschen ab 65 Jahren. "Das ist eine gute Nachricht für alle Älteren, die auf eine Impfung warten. Sie können schneller geimpft werden", erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Donnerstag in Berlin. Bislang hatte die Stiko wegen mangelnder wissenschaftlicher Daten die Verabreichung des Vakzins nur für Menschen unter 65 empfohlen; entsprechend wurde auch verfahren. 

Wiesbaden


"Überhaupt keine Bedenken": Positive Resonanz bei AstraZeneca-Impfungen

Lockerungen in Sicht: Großteil Deutschlands unter 100er Schwelle

Etwa sieben von acht Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland liegen zurzeit unter der für weitere Lockerungen relevanten Schwelle von maximal 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche. In rund 350 von etwas mehr als 400 erfassten Kreisen lag die sogenannte Inzidenz unter 100, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts von Donnerstagmorgen hervorgeht.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten hatten am Mittwoch beschlossen, dass ab einer Inzidenz von 100 in einem Land oder einer Region etwa Einzelhandel oder Museen Termine zum Einkauf oder Besuch vergeben könnten. Für gut 150 Kreise und kreisfreie Städte gab das RKI am Donnerstag eine 7-Tage-Inzidenz von unter 50 an, rund 50 Kreise lagen sogar unter der Schwelle von 35.

Bericht: Schnelltests könnten Bund monatlich über drei Milliarden Euro kosten

Das geplante breite Angebot von Corona-Schnelltests für alle Bürgerinnen und Bürger könnte den Bund einem Bericht zufolge monatlich mehr als drei Milliarden Euro kosten. Das Bundesgesundheitsministerium gehe davon aus, dass eine Million Tests den Bund 21 Millionen Euro kosten, berichteten die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Freitagsausgaben) unter Berufung auf eine neue Testverordnung des Ministeriums.

Da Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den Bedarf auf bis zu 150 Millionen Tests pro Monat schätze, entstünden Kosten von monatlich bis zu 3,15 Milliarden Euro, schrieben die Zeitungen weiter. Das Gesundheitsministerium habe die erwarteten monatlichen Kosten dagegen bisher auf nur maximal 810 Millionen Euro geschätzt.

Pandemie


Die Corona-Selbsttests kommen: Wie gut sind sie? Und wo gibt es sie zu kaufen?

Mobilität in Deutschland fast wie vor der Pandemie

Rund ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie schränken die Menschen zumindest bei schönem Wetter ihre Mobilität kaum noch ein. Wie aus einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden vom Freitag hervorgeht, hat sich die Mobilität in der zweiten Februarhälfte 2021 "stark dem Vorkrisenniveau angenähert".

In den ersten beiden Februarwochen lag die Mobilität noch 19 Prozent unter dem Niveau des Februars 2019. In der 7. Kalenderwoche (15. bis 21. Februar) lag sie nur noch 11 Prozent unter den Referenzwerten. An den ersten fünf Tagen der 8. Kalenderwoche (22. bis 26. Februar) waren es nur noch 4 Prozent. Insgesamt sei seit Jahresanfang "eine Angleichung der Mobilität an das Vorkrisenniveau zu beobachten", schrieben die Statistiker.

Schleswig-Holstein öffnet Einzelhandel am Montag wieder

In Schleswig-Holstein darf der Einzelhandel ab Montag wieder öffnen. In Geschäften bis 800 Quadratmeter werde dabei eine Beschränkung von zehn Quadratmetern pro Kunde gelten, kündigte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Donnerstag im Kieler Landtag an. Oberhalb dieser Größe gelten 20 Quadratmeter pro Kunde. Für einen solchen Schritt hatte die Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch den Weg geebnet.

Curevac produziert künftig auch mit Partner Novartis Impfstoff

Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac holt sich mit Novartis den nächsten Partner an Bord. Der Schweizer Konzern werde in die Produktion des Impfstoffkandidaten CVnCoV einsteigen, teilte Curevac am Donnerstag mit. Die Vorbereitungen für den Produktionsstart, für den Technologietransfer und die Testläufe hätten schon begonnen. Novartis wolle bis zu 50 Millionen Dosen bis Ende 2021 und bis zu rund 200 Millionen Dosen im Jahr 2022 herstellen. Der Beginn der Auslieferungen vom Produktionsstandort in Kundl in Österreich erfolge voraussichtlich ab Sommer 2021. „Gemeinsam mit unserem neuen Partner können wir unsere Produktionskapazitäten deutlich erhöhen und unser Fertigungsnetzwerk auf eine noch breitere Basis stellen“, sagte Curevac-Vorstand Florian von der Mülbe.

Curevac hatte im Herbst 2020 damit begonnen, ein europäisches Netzwerk zur Impfstoff-Herstellung mit mehreren Dienstleistungspartnern aufzubauen. Bislang hat Curevac Vereinbarungen mit Bayer, Fareva, Wacker, Rentschler und anderen geschlossen.

Prognose für Österreich: Sieben-Tage-Inzidenz von 228 Fällen möglich

Österreichs Gesundheitsministers Rudolf Anschober (Grüne) hat die Corona-Prognosen für das Land als alarmierend bezeichnet. "Das Ruder zeigt leider in die falsche Richtung", sagte Anschober am Donnerstag in Wien. Nach jüngsten Daten des Covid-Prognose-Konsortiums droht die Sieben-Tage-Inzidenz von jetzt rund 165 auf 228 nächste Woche zu steigen. Die Entwicklung sei regional voraussichtlich sehr unterschiedlich. Ein besonders hoher Wert von rund 320 sei im Bundesland Salzburg zu erwarten. 

Bis zum 17. März sagen die Forscher auch einen spürbaren Anstieg der mit Covid-Patienten belegten Klinikbetten voraus. Eine Überlastung der Intensivstationen drohe aber nicht. Die Steigerung gehe auf die ansteckendere britische Virus-Variante zurück, hieß es. Die Reproduktionszahl sei auf 1,14 gestiegen. Das heißt, dass ein Erkrankter mehr als einen weiteren ansteckt. 

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Bund: Genug Corona-Schnelltests auf dem Markt

Für die geplanten kostenlosen Corona-Schnelltests durch geschultes Personal als Angebot für alle Bürger sind laut Bundesgesundheitsministerium genug Tests auf dem Markt. 150 Millionen Schnelltests lägen nach Herstellerangaben bereits heute auf Halde und könnten direkt geliefert werden, teilte das Ministerium am Donnerstag mit. Länder und Kommunen müssten diese nur abrufen. Teils geschehe das schon, etwa für Pflegeheime. Der Bund habe mindestens 800 Millionen Schnelltests über nationale und europäische Rahmenvereinbarungen für dieses Jahr für Deutschland gesichert. Das tatsächliche Marktangebot werde dieses Kontingent bei weitem übertreffen.

Bei Selbsttests für zu Hause, von denen erste Produkte zugelassen worden sind, habe der Bund mehr als 200 Millionen Stück gesichert. Mit weiteren Herstellern liefen Gespräche. Erste Selbsttests werden zudem nach Herstellerangaben ab nächster Woche in Apotheken, im Einzelhandel und in einigen Discountern zu kaufen sein.

Söder: Dritte Corona-Welle rollt

Beim Kampf gegen die Corona-Pandemie ist nach Auffassung von Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) die zweite Welle besiegt. Es rolle aber die dritte Welle, mit der britischen Virus-Variante, sagte Söder am Donnerstag nach einer Sitzung seines Kabinetts in München. Es müsse gesehen werden, wie kontrollierbar dies sein werde.

Bayern habe von zehn deutschen Corona-Hotspots nach wie vor fünf, sagte Söder. Etwa im Landkreis Cham sei bei 78 Prozent der positiven Test bereits die britische Virusvariante festgestellt worden. Söder verteidigte die Öffnungsschritte der Ministerpräsidentenkonferenz. Es handele sich nicht um einen Paradigmenwechsel, die Zahl der Neuinfektionen sei nach wie vor die Richtschnur. Es sei bewusst eine Notbremse eingezogen worden.

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Bayern öffnet am 15. März weiterführende Schulen – außer in Hotspots

Nach rund einem Vierteljahr Corona-Zwangspause dürfen ab dem 15. März auch alle weiterführenden Schulen in Bayern wieder öffnen – im Wechselunterricht und nur in Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 100. Das teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag nach einer Videoschalte des Kabinetts in München mit.

Baden-Württemberg plant weitere Öffnung bei Schulen am 15. März

Baden-Württemberg geht am 15. März den nächsten Öffnungsschritt bei den Schulen im Land. In den weiterführenden Schulen sollen bis zu den Osterferien zunächst die Klassen 5 und 6 wieder Präsenzunterricht bekommen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Regierungskreisen in Stuttgart. Es sollen alle Schülerinnen und Schüler ins Schulgebäude kommen und dort auf mehrere Räume verteilt werden.

Nachdem schon die Grundschulen vor knapp zwei Wochen mit Wechselunterricht gestartet waren, sollen diese nun am 15. März in den "eingeschränkten Regelbetrieb" übergehen, das heißt die Präsenzpflicht bleibt ausgesetzt. In Baden-Württemberg sind außerdem die Abschlussklassen teilweise wieder im Präsenzunterricht. Wann es für die Mittelstufe wieder losgeht, soll erst später entschieden werden.

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Kretschmer kritisiert Corona-Öffnungsschritte als zu weitgehend

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat die Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz vom Mittwoch kritisiert. "Ich glaube, Deutschland geht zu schnell und auch zu weit in der Öffnung", sagte Kretschmer am Donnerstag. Nach wie vor stiegen die Infektionen, "obwohl der Lockdown noch gilt". Innerhalb der sächsischen Landesregierung sei man sich in diesem Punkt einig.

"So sehr wir uns Lockerungsschritte wünschen, so sehr sind wir natürlich in Sorge, dass uns die Situation abermals entgleiten könnte", sagte Kretschmer. Wenn das System der grundlegenden Kontaktvermeidung verlassen werden solle, müssten andere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden. Überall im Freistaat sollten nun Testcenter aufgebaut werden, auch Selbsttests sollten bald in Supermärkten erhältlich sein.

Zahl der Corona-Neuinfektionen in Europa steigt nach sechs Wochen wieder

Nach einem sechswöchigen Rückgang steigt in Europa die Zahl der Corona-Neuinfektionen wieder. Vergangene Woche seien die Neuansteckungen um neun Prozent auf mehr als eine Million gestiegen, sagte der Regionaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Europa, Hans Kluge, am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Kopenhagen. Damit ende "ein vielversprechender sechswöchiger Rückgang bei den neuen Fällen". 

Betroffen von dem Anstieg sind laut Kluge Zentral- und Osteuropa, aber auch mehrere westeuropäische Länder, in denen die Infektionszahlen bereits hoch gewesen seien. Die 53 Länder in seinem Zuständigkeitsbereich, zu denen auch zentralasiatische Staaten gehören, forderte Kluge auf, ihre Impfkampagnen zu beschleunigen. Bislang haben 45 von ihnen mit der Immunisierung der Bevölkerung gegen das neuartige Coronavirus begonnen.

Bundestag verlängert epidemischen Lage um weitere drei Monate

Die wegen der Corona-Pandemie ausgerufene epidemische Lage von nationaler Tragweite gilt für weitere drei Monate bis Mitte des Jahres weiter. Der Bundestag beschloss am Donnerstag in namentlicher Abstimmung das Gesetz, mit dem die Notlage über Ende März hinaus bis zum 30. Juni verlängert wird. Sollte bis dahin kein neuerlicher Beschluss zur Fortsetzung gefasst werden, läuft die Regelung dann aus. Für die Vorlage stimmten 368 Abgeordnete, 293 stimmten dagegen.

Die epidemische Notlage ist die Grundlage für die Kontaktbeschränkungen und Schließungen in der Corona-Pandemie, für die die Länder zuständig sind. Das Gesetz enthält noch weitere Neuerungen – unter anderem schreibt es fest, dass sich die Beschränkungen künftig nicht mehr nur am Inzidenzwert orientieren müssen, sondern auch andere Kennzahlen berücksichtigen können, wie etwa den R-Wert und den Fortschritt bei den Impfungen. 

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Intensivmediziner: Geplante Lockerungen kommen zu früh

Aus Sicht der deutschen Intensivmediziner kommen die von Bund und Ländern verabredeten Öffnungsschritte in der Corona-Pandemie drei Wochen zu früh. Das Risiko sei hoch, dass durch die Virusmutation der R-Wert über 1,2 steigt "und wir wieder in ein exponentielles Wachstum geraten", warnte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, im Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

"Die Sorge ist, dass wir deutlich steigende Zahlen an Neuinfektionen – und damit mit einem zeitlichen Versatz von zehn bis 14 Tagen – an Intensivpatienten mit Covid-19 haben werden, also in eine dritte Welle rutschen", sagte Marx. Er verwies auf generell bereits jetzt wieder steigende Infektionszahlen, einen Anteil der britischen B117-Mutanten von inzwischen 46 Prozent unter den positiven Tests und einen R-Wert von 1,01 bereits ohne die neu beschlossenen Lockerungen.

Berlin³


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EU-Arzneimittelbehörde startet Prüfung zur Zulassung von Sputnik V

Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) beginnt mit der Prüfung einer Zulassung für den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V. Das teilte die in Den Haag ansässige Behörde am Donnerstag mit. In Ungarn wird der Vektorviren-Impfstoff bereits eingesetzt, auch andere EU-Länder planen dies unabhängig von der EMA-Entscheidung.

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Spahn verteidigt im Bundestag Maßnahmen in der Corona-Pandemie

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Maßnahmen von Bund und Ländern zur Bekämpfung der Corona-Pandemie verteidigt. "Wir sind noch mittendrin, das Virus hat noch nicht aufgegeben", sagte der Minister in der abschließenden Debatte zur Verlängerung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite. Spahn verwies insbesondere auf die steigenden Lieferungen bei den Impfstoffen und die Ausweitung bei den Schnelltests. 

Auch wegen der sich ausbreitenden Mutationen sei die Lage weiterhin dynamisch, sagte Spahn weiter. Eine flexible Anpassung der Lage bleibe daher die notwendige Strategie. Die ab kommender Woche bereitgestellten Gratis-Schnelltests stünden zwar in ausreichendem Maße zur Verfügung. Die Länder hätten aber deutlich gemacht, dass sie nicht überall in gleichem Maße vorhanden sein werden.

Mehr als 65.000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag in den USA

In den USA ist die Zahl der an einem Tag erfassten Corona-Neuinfektionen weiter rückläufig. Mit 65.233 neuen Fällen am Mittwoch meldeten die Behörden knapp 9200 weniger als am selben Tag der Vorwoche, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Donnerstagmorgen (MEZ) hervorging. Der bisherige Tagesrekord wurde am 2. Januar mit 299.786 neuen Fällen gemeldet.

Am Mittwoch registrierten die Behörden zudem 2360 Tote mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion. Am selben Tag in der Vorwoche waren es noch 3146. Der bisherige Höchstwert wurde am 12. Januar mit 4455 Toten verzeichnet.

RKI registriert 11.912 Corona-Neuinfektionen und 359 neue Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 11.912 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 359 weitere Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Donnerstag hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 11.869 Neuinfektionen und 385 neue Todesfälle verzeichnet. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 5.20 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Donnerstagmorgen bundesweit bei 64,7 – und damit etwas höher als am Vortag (64,0). Vor vier Wochen, am 4. Februar, hatte die Inzidenz noch bei 80,7 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. 

Berlin³


Vor einem Jahr große Worte, heute planlos: Wie lange kann das noch gutgehen?

Immobilienkonzern Vonovia verdient in der Coronakrise mehr

Für Deutschlands größten Immobilienkonzern Vonovia laufen die Geschäfte auch während der Corona-Pandemie dank steigender Mieten weiter glänzend. Zudem profitiert das Unternehmen von seinem Zukauf der schwedischen Hembla sowie Neubauten. 2020 legte der operativen Gewinn im Jahresvergleich um 10,6 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro zu, wie das Dax-Unternehmen am Donnerstag in Bochum bei Vorlage der Jahreszahlen mitteilte. Zum ersten Mal weist Vonovia in seiner Bilanz einen Gesamtumsatz aus. Dieser stieg im vergangenen Jahr um 6,3 Prozent auf 4,37 Milliarden Euro.

Gleichzeitig steckte Vonovia 2020 mit rund 1,9 Milliarden Euro etwas weniger in Modernisierung, Neubau und Instandhaltung. So kam es etwa beim Neubau wegen der Sicherheitsvorkehrungen im Zuge der Corona-Pandemie zu Verzögerungen. Der Verkehrswert des Immobilienportfolios legte etwa dank einer sehr hohen Nachfrage nach Wohnungen um rund 11 Prozent auf knapp 59 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von rund 3,3 Milliarden Euro nach 1,3 Milliarden Euro in 2019. Im Vorjahr hatten deutlich höhere Abschreibungen und Wertminderungen das Ergebnis belastet.

Kretschmann: Über kürzere Ferien wegen Corona nachdenken

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat kürzere Ferien ins Gespräch gebracht, damit Wissenslücken nach der langen Schließung der Schulen geschlossen werden können. "Man könnte an den Ferien ein bisschen was abknapsen, um Unterrichtsstoff nachzuholen", sagte der Grünen-Regierungschef dem "Mannheimer Morgen". "Solche Überlegungen wird man ernsthaft anstellen müssen." Auf die Frage, ob er dabei an die Sommerferien denke, sagte er: "Darüber könnte man mal nachdenken."

Er habe zu Beginn viele Klagen für etwas übertrieben gehalten, räumte er ein. "Ich hatte als Schüler Kurzschuljahre und habe es trotzdem zum Ministerpräsidenten gebracht. Aber jetzt, wo es so lange dauert, fängt mein Herz doch an zu bluten."

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