Auch bei mildem Verlauf: Corona-Erkrankung kann Spätfolgen im Körper hinterlassen

Während Deutschland der Höhepunkt der Covid-19-Erkrankungen noch bevorsteht, gehen die Zahlen in China seit einigen Tagen stetig nach unten. Mediziner aus Hongkong haben nun erste Erkenntnisse zu möglichen Langzeitfolgen, die durch die Erkrankung entstehen können.

China hat vergangene Woche laut Angaben der Pekinger Gesundheitskommission den Höhepunkt der Coronavirus-Ausbreitung überschritten: Die Zahl neuer Infektionen mit Sars-CoV-2 gehe immer weiter zurück. Das Virus, das seinen Ursprung im Dezember in Wuhan hatte, forderte in der Volksrepublik bisher mehr als 3000 Menschenleben – von bislang etwa 80.000 infizierten Menschen sind den offiziellen Fallzahlen zufolge aber auch knapp 70.000 wieder genesen.

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Mediziner aus Hongkong berichten über Spätfolgen bei genesenen Patienten

In Hongkong gab es, Stand 13. März, 131 bestätigte Covid-19-Fälle, drei starben und 74 wurden wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Etwa ein Dutzend davon seien im Nachgang zu Kontrolluntersuchungen zu Owen Tsang Tak-yin, dem medizinischen Direktor des Zentrums für Infektionskrankheiten am Princess Margaret Krankenhaus gekommen, zwei bis drei von ihnen seien nicht mehr im Stande, Dinge zu tun, die sie in der Vergangenheit getan haben. Das berichtet die "South China Morning Post".

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„Sie kommen aus der Puste, wenn sie ein bisschen schneller gehen“, erklärte Tsang in einer Pressekonferenz vergangene Woche. „Manche geheilte Patienten könnten einen Verlust von etwa 20 bis 30 Prozent ihrer Lungenfunktion haben“. Die Lungenscans von neun infizierten Patienten hätten Auffälligkeiten gezeigt, die darauf schließen lassen, dass sie Schäden davongetragen haben.

Aussagekräftige Studien fehlen

Aufgrund der Kürze der Beobachtungen und der geringen Anzahl an Beobachteten sollte man derzeit aber nicht von bestätigten Langzeitfolgen ausgehen, findet auch der deutsche Mediziner Christoph Specht. Er erklärte im Gespräch mit n-tv: „Das ist eine momentane Betrachtung. Also nur von einem Krankenhaus aus Hongkong, von einem Arzt, der manche Patienten nochmal untersucht hat, nachdem diese entlassen worden sind. Das ist keine Studie, wo man sagen kann, da hat man jetzt an 100, 200 oder gar 1000 Patienten untersucht.“

Darüber hinaus sei völlig unklar, ob die Schäden dauerhaft bestehen bleiben oder sich wieder zurück bilden: „Dafür ist der beobachtete Zeitraum viel zu kurz“, erklärt der Mediziner.   
 

Auch Tsang erklärte, dass es noch zu früh sei, um definitive Aussagen zu möglichen Folgen einer Covid-19-Erkrankung zu machen. Ob die Patienten beispielsweise auch eine Lungenfibrose entwickeln können, sei nicht bekannt. Bei einer Lungenfibrose verhärtet sich das Gewebe der Lunge so stark, dass das Organ vernarbt und nicht mehr richtig funktionieren kann. Sie kann infolge einer Virus- oder Parasiteninfektion auftreten. „Wenn diese Fibrose eingetreten ist, ist sie nicht mehr rückgängig zu machen“, erklärt dazu Specht, „Aber das kann man jetzt noch überhaupt nicht sagen, ob es infolge einer Infizierung mit dem Coronavirus dazu kommen kann oder ob es eben nur eine Reduktion der Lungenfunktion für eine gewisse Zeit ist, die dann aber auch wieder ausheilt.“  

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Wie genesene Patienten ihre Lunge unterstützen können

Um ihre Lungen zu stärken empfiehlt Tsang entlassenen Patienten, sie zu trainieren. Das gehe beispielsweise mit spezieller Physiotherapie oder Ausdauersport wie Schwimmen.

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