Beim Sport, in der Sonne, vor Aufregung und manchmal beim Schlafen – Schwitzen ist wichtig für den Körper, kann in bestimmten Situationen aber auch unangenehm sein, da es nur selten kontrollierbar ist.
Insbesondere in der Nacht können Schweißausbrüche lästig sein, da sie den Schlaf stören.
In den Sommermonaten ist nächtliches Schwitzen keine Seltenheit, doch viele Menschen schwitzen auch in den kalten Wintermonaten nachts.
In der Nacht schwitzen ist wichtig für den Körper
Nachtschweiß ist ein unphysiologisches Schwitzen und wird auch Hyperhidrose genannt. Es kann während des Schlafs und in unterschiedlicher Ausprägung auftreten. Grundsätzlich gilt jedoch: keine Panik, Schwitzen in der Nacht ist erst einmal völlig normal.
Durch das Schwitzen reguliert der Körper seine Wärme. Überschüssige Wärme wird durch das Schwitzen von innen nach außen geleitet und durch das Verdunsten der Flüssigkeit auf der Haut, kühlt sich der Körper wieder ab.
Dabei gelten bis zu eineinhalb Liter Schweiß pro Nacht als normal. Schwitzen Sie jedoch so viel, dass Sie jeden Morgen mit klebenden Haaren im Nacken und durchnässtem Laken aufwachen, können Sie davon ausgehen, dass irgendetwas nicht stimmt.
Schwitzen in der Nacht: Das sind die Gründe
Zuallererst sollten Sie die Zimmertempertur kontrollieren. Schlafen Sie bei aufgedrehter Heizung, ist es einfach zu warm. Die optimale Raumtemperatur liegt bei 18 Grad. Außerdem sollten Sie dicke Wollpyjamas vermeiden und lieber leichte Baumwollkleidung tragen. Neben Hitze und Albträumen gibt es weitere Gründe für starkes Schwitzen in der Nacht – einige von ihnen sollten mit einem Arzt oder einer Ärztin besprochen werden.
1. Hormone wirken sich auf den Körper aus
Hormone und Stoffwechsel bestimmen auch die Wärmeregelung des Körpers. Wenn bestimmte Störungen in diesen Bereichen vorliegen, wirken diese sich auf die Schweißproduktion aus und kurbeln sie auch an, wenn man sich gerade ausruhst – häufig nachts.
Eine natürliche hormonelle Umstellung – zum Beispiel in den Wechseljahren – verursacht bei Frauen, und übrigens auch bei Männern, teilweise nächtliche Schweißausbrüche.
Maßgeblich bei der Hormonproduktion beteiligt ist die Schilddrüse. Ihre Hormone sind an zahlreichen Abläufen im Körper beteiligt. Bildet sie aus unterschiedlichen Gründen zu viel Schilddrüsenhormon, kommt es zu vielfältigen Beschwerden, wie zum Beispiel Nachtschweiß.
2. Psychische Belastungen lassen uns schwitzen
Während man tagsüber häufig das Gefühl hat, Sorgen und Ängste im Griff zu haben, beherrscht nachts aber vor allem das Unterbewusstsein den Körper und eine mögliche Angststörung macht sich durch eine Reihe von Symptomen bemerkbar, wie zum Beispiel nächtlichen Schweiß.
Auch Panikattacken, Existenzängste, finanzielle Sorgen oder eine nicht verarbeitete Trennung können Gründe für die Angst in der Nacht und somit das Schwitzen sein.
Wer nicht direkt mit einem Therapeuten oder einer Therapeutin sprechen möchte oder kann, sollte sich zunächst an den Hausarzt oder die Hausärztin wenden und die Symptome besprechen, um der Ursache auf den Grund zu gehen.
3. Medikamente fördern die Schweißproduktion
Wenn Nachtschweiß ohne jeglichen erklärlichen Grund auftritt, sollte man die eigene Hausapotheke checken.
Nachtschweiß ist eine sehr häufig auftretende Nebenwirkung bei vielen Medikamenten. Wird ein neues Medikament angewendet, kann es durchaus sein, dass dieses Nachtschweiß triggert.
In diesen Fällen sollte man jedoch unbedingt mit einem Arzt oder einer Ärztin sprechen, bevor man die Einnahme beendet. Ein unkontrolliertes Absetzen von Medikamenten kann massive Auswirkungen haben und sollte nicht ohne Rücksprache erfolgen.
4. Infektionen
Alle bakteriellen oder viralen Infektionen, wie Tuberkulose, Brucellose Tetanus, HIV oder eine einfache Grippe, die zu Fieber oder einem Temperaturanstieg führen, können Nachtschweiß auslösen.
Fieber gilt als eine Begleiterscheinung vieler Infektionen und tritt bei der Abwehr von eindringenden Viren auf – also immer dann, wenn das Abwehrsystem des Körpers besonders intensiv gefordert ist. Bei Fieber handelt es sich also eine um eigenständige Krankheit, sondern immer um ein Symptom.
Betroffene leiden meist nachts unter Fieber und Schüttelfrost, weswegen nächtliches Schwitzen eine häufige Begleiterscheinung ist.
5. Schlafapnoe
Eine obstruktive Schlafapnoe ist ein Atmungsstörung, die sich auf den Schlaf bezieht und Nachtschweiß auslösen kann.
Bei Betroffenen setzt für kurze Zeit die Atmung aus und der Kohlendioxidgehalt im Blut steigt an. Ein obstruktives Schlafapnoesyndrom (OSAS) liegt dann vor, wenn pro Stunde mehr als etwa zehn Atemaussetzer auftreten.
Abhängig von Häufigkeit und Dauer kann eine Unterversorgung des Organismus mit Sauerstoff auftreten.
Bei regelmäßigem Nachtschweiß: Arzt oder Ärztin aufsuchen
Wer unter immer wiederkehrendem Nachtschweiß leidet und sich die Ursache nicht erklären kann, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen und die Symptome abklären lassen, um die Signale des eigenen Körpers ernstzunehmen.
Oft ist die Ursache ganz harmlos und gut behandelbar. In selten Fällen kann es aber auch sein, dass eine ernsthafte Krankheit vorliegt, beispielsweise eine Stoffwechselstörung, eine Autoimmunerkrankung, eine Herzkrankheit oder eine psychische Krankheit.
Das Original zu diesem Beitrag „Warum Sie auch im Winter nachts schwitzen“ stammt von FitForFun.
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