Volkskrankheit Depression: Warum Forscher Hoffnung auf ein Nasenspray setzen – Video

Depressionen gehören zu den weltweit am meisten verbreiteten psychischen Krankheiten. Eine schwere Depression muss behandelt werden – doch es gibt Menschen, bei denen die bisherigen Medikamente nicht wirken. Ein neues Nasenspray könnte ihnen helfen.  

Fast 300 Millionen Menschen weltweit leiden an schweren Depressionen. Etwa ein Drittel der Depressionspatienten gilt als behandlungsresistent – die bisher verfügbaren Antidepressiva sprechen in diesen Fällen nicht an. Der amerikanische Pharmakonzern Johnson und Johnson will nun ein neues Medikament in Form eines Nasensprays auf den Markt bringen, das genau diesen resistenten Patienten helfen soll.

Das Spray mit dem Produktnamen Spravato verfügt laut Pharmakonzern über neuartige Wirkungsmechanismen, die die Heilungschancen erhöhen. Außerdem schlägt es viel schneller als herkömmliche Antidepressiva an, die eine Anlaufzeit von vier bis sechs Wochen benötigen.

Auch bei der europäischen Arzneimittelagentur liegt ein Zulassungsantrag vor

Das liegt an dem Wirkstoff Esketamin, ein Anästhetikum, das im Aufbau dem Narkosemittel Ketamin ähnelt. Laut einer Studie lindert Esketamin bei einer zweimaligen wöchentlichen Anwendung die Depressionen von Patienten mit akuter Suizidgefährdung innerhalb von wenigen Stunden. Allerdings kann es laut Herstellerangaben zu Nebenwirkungen wie Schwindel, Bluthochdruck und Wahrnehmungsveränderungen kommen.

Die US-Arzneimittelaufsicht FDA befürwortete bereits die Anwendung des Nasensprays bei behandlungsresistenten Depressionen und schweren depressiven Störungen mit Suizidrisiko. Anfang März will die Behörde endgültig über die Zulassung des Nasensprays entscheiden. Auch bei der europäischen Arzneimittel-Agentur liegt bereits ein Antrag des Herstellers vor.


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