Lächeln macht glücklich – ein bisschen zumindest

Wer seine Laune etwas verbessern möchte, kann einen einfachen Trick ausprobieren. „Versuche, mehr zu Lächeln“, sagt Nicholas Coles von der University of Tennessee. „Untersuchungen zeigen, dass ein glücklicher Gesichtsausdruck tatsächlich dazu führen kann, dass wir uns ein bisschen glücklicher fühlen.“

Die Frage, ob Gesichtsausdrücke Emotionen beeinflussen können, war unter Psychologen lange umstritten. Viele zweifelten an der sogenannten Facial-Feedback-Hypothese. Die Skepsis verstärkte sich, als vor wenigen Jahren Forscherteams daran scheiterten, die Ergebnisse eines bekannten Lächel-Experiments zu wiederholen.

„Wir wollten uns aber nicht auf die Ergebnisse einzelner Studien verlassen“, sagt Coles. „Psychologen untersuchen den Einfluss vom Gesichtsausdruck auf Gefühle schon seit den frühen Siebzigerjahren. Deshalb haben wir uns alle Ergebnisse zu dem Thema angesehen.“

138 Untersuchung mit 11.000 Teilnehmern

Bei ihrer Recherche stießen die Forscher auf 138 Studien aus fast fünf Jahrzehnten, an denen mehr als 11.000 Menschen teilgenommen hatten. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass die Facial-Feedback-Hypothese stimmt – wenn auch mit Einschränkungen.

So finden etwa Menschen Cartoons lustiger, wenn sie beim Betrachten lächeln. Auch auf emotionale Sätze reagieren sie etwas gefühlvoller, wenn ihr Gesicht die entsprechende Emotion ausdrückt – ob Glück, Wut oder Trauer. Die gemessenen Effekte waren jedoch in der Regel gering, wie die Forscher in der Fachzeitschrift „Psychological Bulletin“ berichten.

Ein aufgesetztes Lächeln alleine reiche noch nicht aus, um den Weg zum Glück zu finden, sagt auch Coles. Dennoch hält der Wissenschaftler die Ergebnisse für einen wichtigen Schritt. „Sie vermitteln einen Eindruck davon, wie Körper und Geist miteinander interagieren“, sagt er. „Wir müssen aber noch viel darüber lernen, wie diese Wirkung zustande kommt.“

Neben der Facial-Feedback-Hypothese existieren auch Hinweise darauf, dass die Körperhaltung den Geist beeinflussen kann. So haben Forscher in den vergangenen Jahren beobachtet, dass eine aufrechte Körperhaltung die Stimmung verbessert und wach macht. Ein krummer Rücken hingegen verschlechtert den Ergebnissen zufolge die Stimmung und macht anfälliger für Frust.

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